Fahrradergometer: Mehr Watt -> weniger RPM nötig?
Wenn man auf dem Fahrradergometer mehr Watt einstellt, sind dann weniger Umdrehungen pro Minute nötig, um eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit zu schaffen, und mehr RPM (rotations per minute/Umdrehungen pro Minute), wenn man weniger Watt einstellt? So wäre es ja bei einem echten Fahrrad bei der Gangschaltung, aber mir wurde gesagt, dass die Intensität beim Fahrradergometer NICHT der Gangschaltung beim echten Fahrrad entspricht, sondern beispielsweise der Steigung.
Aber wenn die Watt lediglich die Steigung simulieren, dürfte man ja, egal, welche Wattzahl eingestellt ist, viele RPM benötigen. Ich habe aber beim Fahrradergometer eine Strecke mit 160 Watt schneller geschafft als mit 70 oder weniger, was dem widerspricht. Ich verstehe das Teil nicht...
4 Antworten
Das kann man pauschal so nicht beantworten.
Gute Ergometer haben hier unterschiedliche Programme zur Verfügung.
Wenn ich mal als Referenz mein Ergometer 8008 TRS von Daum Electronic nehme, dann sind dort auch mehrere Programmvarianten:
- RPM-Programm: Hier nimmt der Tretwiderstand mit steigender RPM-Zahl zu
- wattbasierte Programme, hier muss eine bestimmte Wattzahl getreten werden, die unter Umständen im Sollwert sich programmtechnisch oder herzfrequenzabhängig verändert. Die Errechnung der Leistung erfolgt aus dem Produkt Kraft x senkrechter Abstand x Winkelgeschwindigkeit.
Günter
Die Wattzahl zeigt doch nur die Kraft an, die Du brauchst. Nur die Umdrehungen bestimmen die zurückgelegte Strecke.
Wenn ich bei gleicher Wattzahl eine langsamere Geschwindigkeit (Umdrehungen) erreiche als meine Sportkameradin, habe ich auch weniger km zurückgelegt.
Also geht es, wenn man möglichst schnell sein will, lediglich darum, dass nicht die Füße von den Pedalen fliegen und weniger um Ausdauer?
Ist ja komisch, meine Freundin und ich haben immer dieselbe Wattzahl (wir fahren ein Programm), sie fährt mit 70 Umdrehungen, ich mit 60 (als Beispiel) - was sich übrigens dann schwerer anfühlt... und am Ende hat sie einen "km" mehr....
so ein Standfahrrad bewegt sich keinen Meter.
Deswgen sind auch irgendwelche Enfernungs und GEschwindigkeitsangeben rein virtuell.
Im üblichen Wattleistungs-Modus eines Fahrrad-Ergometers versucht dieser die voreingestellte Wattzahl konstant zu halten, egal welche Drehzahl man gerade tritt. D.H. bei niedriger Drehzahl fühlt sich das schwergängig an, je schneller man tritt desto leichtgängiger wird es.
Das ist nicht anders als bei einem Auto, bei dem ich im 5., 4., 3. oder 2. Tempo 50 fahren kann, die zurückgelegte Strecke, Geschwindigkeit und Watt Vortriebsleistung ist die Gleiche.
In manchen Ergometern kann man einen Modus einstellen bei dem Wattzahl und angezeigte Geschwindigkeit proportional mit der Umdrehungszahl pro Minute ansteigen. Beispiel: 50 U/min= 100 Watt/14 Km/h. 100 U/min= 200 Watt/28 Km/h.
Besonders realistisch ist das nicht, weil ja beim realen Fahren auf der Strasse der Luftwiderstand überproportional zunimmt und nicht proportional. Deswegen kann man das Fahren auf dem Ergometer auch nie wirklich mit dem Fahren auf der Strasse vergleichen.
Das heiiißt mehr Watt -> weniger RPM nötig, um eine Strecke in einer bestimmten Zeit zu schaffen?
Mir ist als Kind einmal ein agressiver Hund auf dem Fahrrad hinterher, ich wäre fast vor ein Auto geraten.
Das stimmt nicht. Wattzahl ist keine Einheit für Kraft, sondern für die Leistung, und dabei ist es egal ob ich die Wattzahl mit einer geringen Umdrehungsfrequenz trete oder mit einer hohen. Der Ergometer zeigt in beiden Fällen dieselbe Strecke an, das hat nichts zu tun mit der Umdrehungszahl sondern allein mit derWattleistung.