Eure Erfahrungen mit Karate?
Ich würde gerne Karate lernen und würde gerne eure Erfahrungen dazu lesen.
4 Antworten
Achte auf zwei Dinge: den Sensai und die Art des Karate.
Der Lehrer macht die Schüler, und speziell im Karate gibt es sehr viele Möchtegern-Sensai's und Dojos.
Je nachdem, was deine Ziele oder Vorstellungen sind, wähle eine andere Art des Karate. Ich empfehle Shitu Ryu oder Shotokan Karate. Kyokushin ist auch eine gute Wahl. Es gibt gute YT-Videos zu diesem Thema. Bei Profis oder Olympia sieht man oft Shotokan Karate, da dieses speziell für Wettkämpfe entwickelt wurde.
Zu meinen Erfahrungen: Ich habe eine lange Zeit Shitu Ryu und Shotokan Karate praktiziert (als Kind, ca. bis 14 Jahre). Ich denke es ist eine exzellente Sportart, die alle Aspekte eines Kampfsports (Körper, Geist, Spirituell), abdeckt. Speziell für Kinder eine super Kampfsportart als einstieg, da ohne Körperkontakt gekämpft wird, nach sogenanntem Point-fighting-system. Bei anderen Karatearten kann das allerdings anders sein (z.B beim Kyokushin). Die Sportart ist ausserdem bestens geeignet zur Konzentrationsförderung, Fokussierung, Körperbeherrschung und zum abnehmen. In diesen Gebieten die Beste unter allen Kampfsportarten (meine bescheidene Meinung). Präzision, Taktik und Schnelligkeit sind von eminenter Bedeutung und werden selbstverständlich auch erlernt. Karate allgemein ist ein sehr schneller Sport. Speziell hier heisst es Technik und Taktik über Stärke. Ausserdem baust du dir mit Karate ein stabiles soziales Umfeld mit respektablen Menschen auf.
Wenn auch super als Sport, so muss ich Karate leider ein paar wenige Schwächen eingestehen.
- Ist das Gürtelsystem in den meisten Akademien/Dojos absoluter Müll. Als Erwachsener benötigst du 2-5 Jahre für deinen schwarzen Gürtel. Als Vergleich: Im Brasilian Jiu Jitsu dauert es mindestens 10 Jahre. Damit verliert der Gürtel im Karate natürlich auch an Bedeutung und Prestige.
- Karate ist bei Strassenkämpfen nur bedingt anwendbar und effektiv. Kyokushin ist wohl die am Besten geeignete Karateart, aber immernoch sehr beschränkt. Du kämpfst im Karate mit vielen Regeln und es ist sehr darauf ausgelegt, dass der Gegner ebenfalls Karate anwendet.
Ich kann Karate nur wärmstens empfehlen, es wird dein Leben bereichern.
Also 2 Jahre für den Schwarzgurt ist schon heftig wenig, 5 mag potenziell funktionieren wenn man wirklich talentiert ist und viel trainiert. Aber das kratzt auch schon noch an der Grenze.
Habe auch als Kind angefangen und es hat mich einfach fasziniert.
Tja, ich kann nur raten, so viel wie möglich auszuprobieren.
Schon in Vereinen, die Shotokan trainieren, spaltet sich das schon recht stark auf in solche die WKF Sportkarate (Olympia) betreiben und solche, die JKA Karate vermitteln (anderes Konzept beim Wettkampf). Und das scheint bei andere Stilen auch so zu sein.
Das eine ist nicht schlechter als das andere, sondern anders, und man muss halt rausfinden, was man will und was einem liegt.
Und vielleicht stellst du auch fest, dass du beim Ju-Jutsu, Kick-Boxen oder MMA sogar besser aufgehoben bist.
Bei Karate musst du halt aufpassen, dass du nicht an einen Bullshido-Verein gerätst mit selbst erfundenem Karate und durch den selbst gegründeten Verband verliehenen Graduierungen. Und wenn auf Wettkämpfe verzichtet wird: vergiss es! Gerade im Karate ist der Wettkampf fester und notwendiger Bestandteil - gleichwertig zu Kihon und Kata!
Aber wie gesagt, probiere möglichst viel durch, vielleicht auch nicht nur Karate. Ein Schnuppertraining kann sicher keine Wunder vollbringen, aber mM kann man schon recht gut einschätzen, ob einem ein Zugang so ganz grundsätzlich liegt oder nicht (und ob man das Gefühl hat, in einen Verein reinzupassen oder nicht).
Kommt sehr drauf an was du damit erreichen willst, wenn dein Ziel Selbstverteidigung ist, ist es eher nicht so gut geeignet und ich würde eher zu k1 kickboxen, Boxen oder muaythai empfehlen
Ein schönen Sport. Aber nur wenn man den richtiges Sen Sei hat! Ich hatte das Glück bei diesem tollen Lehrer zu sein: http://www.zenkarate.de/leitung.html.