Es heisst oft, wer in der Kindheit Gewalt erfahren hat, gibt an seine Kinder Gewalt weiter - was ist daran?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi.

Leider ja, viele Menschen geben vieles weiter, was sie lernten von den Eltern. Auch psychische Gewalt.

Oder viele suchen sich destrukive Menschen, mit denen sie eine Beziehung eingehen, wenn die Eltern eine toxische Ehe führten. Prägung läßt sich ändern, durch Arbeit an sich selbst, durch Psychotherapie, durch die Entscheidung, es anders zu machen, es ist aber erstmal das, was Menschen mitbekommen.

Problem ist wer in seiner Kindheit Gewalt erfahren hat hat niemals seine Bedürfnisse ausleben dürfen oder richtige Liebe und Kontakt bekommen. Stattdessen war nur Trennung da, was aus der Sicht des jungen Körper lebensbedrohlich ist. Das selbe ist natürlich auch bei sexuellen Sachen. Dementsprechend hat sich das Gehirn anders verdrahtet um mit den Umständen zurecht zu kommen.

Das ganze wird auch Entwicklungstrauma genannt.

Die Chance dass man dementsprechende Sachen an seine Kinder weitergibt ist deswegen so hoch weil hinter diesen ganzen Überlebensstrategien aus der Kindheit noch Tonnen an unterdrückten Emotionen wie Wut und Hass sind.

Und diese Emotionen und Überlebensstrategien werden durch eigene Kinder sehr stark getriggert, Kinder sind hardcore Projektionsflächen. Da allerdings das eigene Kind nicht der Vater oder Mutter ist; und man selbst körperlich überlegen ist ganz im Gegensatz zu früher wo man nicht Kämpfen oder Flüchten konnte bei den Eltern, agiert man natürlich sehr leicht dann mit Gewalt aus wenn das Kind scheinbar etwas falsch macht oder eben Sachen macht die die eigenen unterdrückten Themen triggern.

Das Problem ist übrigens bei allen Menschen die sich Eltern nennen, jedoch in vielen verschiedenen Themen die getriggert werden. Das EGO ist übrigens eine Folge von traumatisierung. Es ist ein Überlebensmechanismus. Leider sind viele Väter davon betroffen und dementsprechend ist ihr Herz blockiert, was ein No-Go sein sollte wenn man ein Kind groß zieht.

Entweder trägt man das, was man in seiner Kindheit erfahren hat, meist unbewusst weiter raus in die Welt und auch an seine Kinder - oder aber arbeitet seine eigene Kindheit auf um zu heilen. Sich selbst lieben und annehmen zu können ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin.

Natürlich nicht jeder und pauschal. Aber generell ist es schon häufiger, wenn man als Kind selbst geschlagen wurde. Auch bei sexuellem Missbrauch in der Familie, haben Täter häufig selbst eine Opfergeschichte. Schwer traumatisierte Kinder, die das nie aufarbeiten, werden dann natürlich auch zu Erwachsenen, die nicht unbedingt seelisch gefestigt sind.

Andererseits gibt es auch viele Eltern, die als Kinder selbst Gewalt erfahren haben und sich sehr bemühen, es bei der Erziehung ihrer eigenen Kinder anders und besser zu machen. Wie gesagt, da kann man nichts pauschalisieren.

Ja, habe zwar erst später Gewalt erlebt, aber habe ich auch gemacht. Habe aber an mir gearbeitet, um das zu durchbrechen.

Inkognito-Nutzer   25.03.2024, 22:38

Und jetzt hast du damit kein Problem mehr?

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Roal3  25.03.2024, 23:03
@Inkognito-Fragesteller

Das Bedürfnis ist durch die Aufarbeitung meiner eigenen schlimmen Verletzungen weggegangen. Was bringt mir das aufleben von alten Themen? Außerdem halte ich mich von Lebewesen fern, bei denen ich das wieder ausleben könnte.

Desweiteren bin ich durch eine Erschöpfungskrankheit viel zu erschöpft, um anderen Leuten zu schaden. Ebenfalls habe ich durch die Erschöpfungskrankheit kaum Kontakt zu anderen Lebewesen.

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Roal3  25.03.2024, 23:08
@Inkognito-Fragesteller

Achso, habe die Frage nicht ganz gelesen. Es waren bei mir nicht meine eigenen Kinder, sondern fremde Lebewesen.

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Inkognito-Nutzer   25.03.2024, 23:48
@Roal3

Okay, trotzdem danke :)

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