Ertrag in Kilo pro Apfelbaum Halb- / Hochstamm?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wie schon gesagt, spielen sehr viele Faktoren eine Rolle.

Witterung, Witterung bei Blüte, Boden, Platzbedarf gegenüber Konkurrenten, Unterlage, Sorte ( ob selbstfruchtend , eher selten oder es einen Partner braucht ) Insekten ( mehr als nur wichtig) der Schnitt und was man für Obst haben möchte, reicht Fallobst zum entsaften oder will man nur schöne Früchte. Alter des Baumes.

Natürlich bringt ein Halbstamm weniger Ertrag als ein Hochstamm, dafür kommt man besser an die Früchte und er kann auch in kleineren Gärten Platz finden.

Halbstamm wird auch nicht so alt wie ein Hochstamm.

Ist der Garten eher kleiner, kann man Spindelbüsche nutzen, davon kann man dann auch mehr Sorten pflanzen, man braucht keine Leiter, kann ihr sogar eine 2te oder dritte Aufgabe zuteilen.

Alte Sorten sind oft robuster und haben mehr Geschmack. Leider bekommt man sie nicht so einfach im normalen Handel.

(aber will die eine Sorte nicht, kann man so einen Baum leicht umveredeln ohne ihn abzusägen.)

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Ich habe einen Hochstamm, geschnitten in den ersten 20 Jahre ein wenig. Er ist selbstfruchtend und dank meiner Bienen komme ich nicht unter 300 kg Fallobst. Früher mußte ich auf Hummeln setzen, da war es so manch Jahr weniger als 100. Doch wenn genügend Kö. den Winter überstanden, Wohnung und Nahrung fanden, kam ich auch auf 500 kg.

Die kleinen Spalier auf einer schwach wachsenden Unterlage bringen 10 bis 20 Kg. Der Nachbar hat dahinter Kirschlorbeer gepflanzt. Die nehmen Licht, Wasser und Nährstoffe, ganz fiese Zeuch, sein Garten wird immer kleiner, da er zu alt um die in schach zu halten - so wie voraus gesagt. Der Spalier war eigentlich ein Gemeinschaftsprojekt. Ich zahle, hege und pflege. Und er darf die tolle Blüte genießen und jeden Apfel der durch den Zaun wächst. Er sollte später den Zaun ersetzen und als prachtvoller Heckenersatz dienen.

Flo721 
Fragesteller
 15.06.2020, 11:43

Vielen Dank das hilft mir sehr weiter!
Ich muss trotzdem noch ein mal nachhaken, sind die 500kg, das absolute Maximum mit einem guten Schnitt und perfekten klimatischen Voraussetzungen?

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McBean  15.06.2020, 12:24
@Flo721

So eine Menge kommt erst ab und an nach 40 Jahren bei einigen Sorten vor. Natürlich gibt es auch mal mehr, häufiger weniger. Denn nie ist alles perfekt. Heutzutage fehlt es vor allem an gutem Boden ( lebenden Boden ) und Wasser. Ich habe von einigen alten Garagendächern das defekte Fallrohr umgeleitet. Das Wasser fließt nun in den Kronenbereich, also da wo auch die Wurzeln sind. Dazu nutze ich die Fläche darunter um im Winter Laub zu lagern. Da dürfen Insekten drin überwintern, die Vögel dürfen scharren. Und wenn sie es verteilen freuen sich die Würmer. Da es so schattig wächst auch kein Gras nur Kräuter aller Art. Aber das muß man durch die Standortwahl entscheiden. Möchte man eine runde Krone, daß niemand meckert, dann vorher den maximalen Radius schätzen und ein bis 2 Meter dazu geben -also zur Grenze hin.

( die eine Sorte wollte bei mir nicht, da habe ich angefangen umzuveredeln. Da hatte ich Spass dran und nun habe ich auf dem einen 6 Sorten - eine nennt sich RedLoveCirce, kein Lagerapfel und nur frisch genießbar - aber völlig anders in Blatt, Blüte, junge Rinde, Fruchtfleisch)

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Flo721 
Fragesteller
 15.06.2020, 13:18
@McBean

Wow, das hört sich Traumhaft an! Wir haben hier ähnliche Voraussetzungen. Die Dächer laufen alle in einer ehemaligen unterirdischen Güllegrube zusammen und somit hätten wir auch für längere Trockenperioden genügend Wasser um die potenziellen Bäume eine Zeit lang künstlich zu tränken. Der Boden ist bis jetzt noch eine Wiese, die einen sehr fruchtbaren Boden hat. Die Idee wäre es in den Semesterferien (ich studiere aktuell noch), ein paar Wochen unentgeltlich für den Wissens- und Erfahrungsschatz bei einer Baumschule zu arbeiten, um z.B. die Themen Veredelung aber auch Zuschnitt und Mischkulturpartner zu verinnerlichen.

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Hallo Flo,
naja da wirst du Schwierigkeiten bekommen.

Die Natur richtet sich nicht nach Tabellen oder Werten !

Es kommt auf die Sorte an, auf die Unterlage  ?

Es kommt auf den Standort an, welche Bodenverhältnisse ?

Es kommt auf die Witterung an - vorallem im Frühjahr ?
Es sei denn du willst Ihn ins Glashaus pflanzen ?

Wie können es 1000 kg sein, du siehst ja was das Internet
mit uns macht.
opi ehrsam     

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Flo721 
Fragesteller
 15.06.2020, 13:33

Deswegen frage ich ja nach :)
Erfahrungswerte sind das was ich suche. Dass nicht immer alles glatt läuft ist mir absolut bewusst und dass man auch nur begrenzt in die Natur eingreifen kann natürlich auch. Vielen Dank für die Antwort!

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Wenn du schon nach dem Ertrag fragst, bevor du dich mit der Pflege des Obstbaumes beschäftigs, solltet du das gleich vergessen.

Das hängt von tausend Faktoren ab: Witterung zur Blüte, Regen im Sommer, Boden, Alter/Größe des Baumes, Schnitt der Krone...

Flo721 
Fragesteller
 15.06.2020, 11:10

Wenn die Blüte Frostfrei bleibt, zu trockene Sommer sich durch wöchentliche bis zu 200 Liter künstlicher Beregnung pro Baum kompensieren lassen und der Boden ein sehr guter humoser lehmiger Boden ist, der Baum zwischen 10 und 20 Jahre alt ist und die Krone jährlich zugeschnitten und gepflegt wird. Und bei der Höhe handelt es sich hierbei um einen Halbstamm. Was ist hier halbwegs realistisch bei einer ertragreichen Sorte?

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Bild zum Beitrag

Halo Flo   schau Dir das Bild an! wie groß muss ein Baum sein um so viel Äpfel zu tragen. der Baum in der mitte hatte hin und wieder ca. 500Kg Äpfel. Aber das war nur an wenigen Jahren der Fall, es gibt auch Jahre wo die Bäume Pause machen, an den Jahren hast kein oder sehr wenige Äpfel.  habe hier schon an manchen Jahren mehrere Tonnen Äpfel geerntet. bei uns waren 2001, 2003, 2006   super Jahre  und an welchen Jahren so gut wie nichts . habe ein Apfelbaum im Garten, der hat erst 10 Jahre die ersten Äpfel gehabt. mein kirschbaum trägt auch nicht jedes Jahr er hat schon 5-7 Jahre Pause gemacht. der Dritte baum auf der Rechten seite nach hinten und der erste auf der Linken sind beide Bredacher  die haben sich beim tragen abgewechselt selten hatten beide bäume Äpfel.

heute stehen da Häuser

Hoffe Du hast mich verstanden 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Ernährung, Sport und Fitness, Pflanzen)
Flo721 
Fragesteller
 15.06.2020, 13:30

Vielen Dank! Ich weiß natürlich, dass es sich hier um ein Naturprodukt handelt und die Erträge stark schwanken :) Danke auch für das Bild!

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McBean  17.06.2020, 02:19

Die Bestäuberinsekten spielen die größte Rolle dabei. Seit ich meine Bienen habe, trug der Baum immer viel. Bei den anderen gab es ja Schwierigkeiten. Dennoch sehr viel mehr als normal. Deswegen wurden in den Gärten einige Obstbäume gefällt oder unsachgemäß beschnitten. Mit der Motorsäge. Zu viel Obst. Das kaufen diese Leute lieber im Supermarkt als es selber zu ernten.

Habe mich schon bei einem entschuldigt, daß meine Bienen ihn dazu brachten den Baum zu fällen, aber ich könne ja nicht zigtausende Bienen anleinen. Die schaufelten die Kirschen die abgefallen, sowie Äpfel in die Biotonne.

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Venus345  17.06.2020, 07:45
@McBean

bei meinem Kirschenbaum ist noch nie eine Kirsche abgefallen die oberen sind immer am Baum verfault. habe mal ein Bericht gehört, das Äpfel Sondermüll ist und eine größere Menge Äpfel  nicht in die Biotonne gehört  

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