Erste eigene Wohnung. Angst. Panik. Heimweh?
Hallo Leute. Vielleicht kennt der ein oder abdere diese situation und ich suche hier wege besser damit fertig zu werden. In drei Monaten ziehe ich von Zuhause aus. Ich wohne mit meiner mutter in einem Haus. Da wir aber aufgrund der hohen Nebenkosten nicht hier wohnen bleiben wollen waren wir schon mehr oder weniger auf der suche nach was neuem. Völlig spontan habe ich dann eine zwei zimmer Wohnung in nem Haus angeboten bekommen. Was für mich perfekt ist eigentlich: - günstige Miete. Ich kann meinen Hund mitbringen. Nette vermieter und nah bei der Arbeit. Jetzt wird mir das alles nach und nach immer mehr bewusst. Nun liege ich im bett und weine weil ich total angst bekomme. Ich denke darüber nach ganz allein in der Wohnung zu liegen. Ganz allein aufzustehen. Zu wissen mama ist nicht mehr da. Ich denke darüber nach wie mama sich fühlt. Ich habe angst das ihr was passiert und keiner bekommt es mit usw. (Mein Vater ist durch hirnbluten erkrankt und liegt nun im pflegeheim. Vielleicht daher die Verlustängste). Sowieso war ich auch immer ein heimwehkandidat. Wenn man jetzt fragen würde warum ich dann jetzt ausziehe wenn ich doch so angst habe: weil die wohnung sehr passend für mich ist. Ich ja nicht für immer bei mama bleiben kann und wenn ich jetzt doch nen Rückzieher mache wird es in ein zwei jahren auch nicht besser oder doch? Was ist wenn ich nur in meinem Zuhause sitze und weine. Und es einfach nicht weg geht? Ich bin jetzt 22. Wie werde ich diese ganzen Gedanken los? War schonmal jemand in der situation?
4 Antworten
Ich kenne das Gefühl zu gut .. lade deine Mutter öfter mal ein und rede mit ihr. Ich denke mir oft "ich kann doch meine Mama nicht alleine lassen" darüber hatte ich auch mit ihr geredet, klar leiden Mütter .. und was du durchmachst ist verständlich. Denk nicht daran, dass du alleine bist, denke daran,
dass du jetzt auf deinen eigenen Beinen stehen kannst.
freu dich auf diese Zeit, dein eigener Herr sein, ruf deine Mama öfter auch mal an.
Die erste Zeit wirst du auch traurig sein, falls du es mal nicht aushälst hat deine Mama bestimmt nichts dagegen, wenn du bei ihr auf der Couch übernachtest. :)
Wie werde ich diese ganzen Gedanken los?
Guten Morgen ...Sonnenschein!
Wie Du selber merkst werden Bedenken nicht kleiner, je mehr Du darüber sinnierst. Es sind Deine negativ Gedanken, die -oft auch bei anderen - ein Stop Schild zeigen. Diese Hürde musst Du erst einmal überwinden. Mit 22J. haben andere schon ein Schicksal hinter sich. Dein überraschendes Wohnungsangebot fiel aus den Wolken, kam zur richtigenZeit, für die richtige Person. Das ist doch erst einmal ein riesen Glück um zu jubeln. Deine Mutter ist eine selbständige Person, die ihr eigenes Leben dann auch gezielter in Angriff und in eigen Regie übernehmen darf. Trockne Deine Tränen, denn es sind keine Freuden Tränen, die aber werden sich finden, sobald Du Deinen Umzug vollbracht hat. Es werden sicher einige Klippen auf Dich warten, doch auch die wirst Du mit Bravour und evtl. mit Stolz meistern. DU musst es nur wollen! Die positiven Ereignisse zeigen sich erst danach, wenn Du innerlich den Abstand, die Abnabelung vollzogen hast. Nichts geht über Selbständigkeit, wobei vielerlei Lern-Faktoren den Ausschlag bilden.
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Meine beiden Töchter sind relativ frühzeitig ausgezogen, wobei eine davon mit 23J. (eigene Wohnung vorhanden) den Rappel bekam nach München zu ziehen. Bis auf Kleinigkeiten hat sie alles alleine organisiert. Wohnung aufgelöst, Umzug geplant, neuen Job gesucht, mit eigenem Auto nach Mü. um dort kurzfristig zu einer Freundin zu ziehen. Dann eigene Wohnung gesucht und danach mehrmals umgezogen. Das alles konnte sie bewerkstelligen, da sie eine sehr taffe Person mit Durchsetzungskraft im laufe der Jahre geworden ist. Ihre Selbständigkeit, ihr Wille und ihr eigener Kopf -und noch einige andere Stärken- haben es möglich gemacht. Sie lebt jetzt bereits 10J. dort und fühlt sich wohl. Freundschaften, Liebschaften platzten, neue kamen hinzu!
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Du siehst es geht, wenn ein Wille und die Bereitschaft vorhanden sind.
Einen evtl. Rückzieher würdest Du nach Zeit X bereuen, da Du sonst nicht erfahren wirst, was Dir entgangen ist. Solo Leben ist auch sehr angenehm. Muss ja nicht für immer sein.
Trockne endlich die Tränen. Dein Leben kann wunderbar neu beginnen:)
Wenn Du einen Hund hast, dann bist Du niemals alleine...das also erstens. Zweitens kannst Du Deine Mum doch täglich anrufen, um Dich zu vergewissern, ob alles in Ordnung ist, na und selbverständlich auch zu ihr fahren, mit ihr Kaffee trinken, Muffins futtern und Euch den Mund fusslig quatschen. Dein Kopfkino ist im Moment auf negativ gepolt...also einsam und traurig sein, und was alles Schlimmes passieren könnte etc etc.
Überlege einmal die andere Seite. Du bist erwachsen, gesund und selbständig geworden, und diese Wohnung ist bestens, wie sie besser nicht sein könnte. Du bist FREI, und Dir steht die ganze Welt offen.
Denn genau das ist die Wahrheit, und nicht das dumme Geraunse dieses Trolls, der sich da grad in Dein Gehirn eingenistet hat. Nimm Deinen Hund und lauf raus mit ihm. Lauft bis Euch die Zunge am Boden hängt....und dann schaut alles gleich wieder viel positiver aus, weil der viele Sauerstoff Dein Gehirn auf Positiv geschaltet hat. Ich wünsche Dir alles Glück dieser Welt und liebe Grüsse aus Wien. Silvie
Ich nehme mal an, die Wohnung ist nicht all zu weit von euerer jetzigen Wohnung entfernt, dann kannst du ja nach der Arbeit zu deiner Mutter gehen und Abend in deine eigene Wohnung, du wirst sehen, hast du dich langsam an deine eigene 4Wänden gewöhnt, werden die besuche zu deiner Mutter immer wenniger werden bis zu einem gewissen Grad wo es für euch beiden pasend ist ausserdem gibt es bestimmt auch die möglichkeit zu telefonieren.