Ernährungsbehindert - essen nur zum „lebenserhalt“?
ich bin histamin- und sorbitintolerant und habe zusätzlich zöliakie (strikter Verzicht auf Gluten). Essen bereitet mir schon lange keine Freude mehr und ich versuche zz meinen ernährungsplan so zusammenzustellen dass ich alles wichtige abdecken kann, aber nicht mehr als nötig essen muss.
jemand Tipps und Tricks zu der thematik und ggf. selber Erfahrungen mit o.g. Unverträglichkeiten gemacht? Wie finde ich heraus welche Makros mein Körper benötigt?
Meine toleranzgrenze ist leider sowohl bei sorbit als auch bei histamin relativ gering..
falls jemand sich die Mühe macht tipps zu schreiben, ich bin leider ein sehr schlechter Fleisch Esser und liebe eigentlich frisches Obst und Gemüse.. das bereitet mir die größten Schwierigkeiten.
mit meiner ernährungsberaterin bin ich bis dato leider zu keiner funktionellen Lösung gekommen.
3 Antworten
Ich war selbst Histamin- und Sorbitintolerant. Diese Geschichten lassen sich in der Regel recht einfach therapieren. Um die geeignete Therapie zu finden, muss man jedoch die Ursache nach Ausschlussverfahren herausfinden.
Wenn es soviele Intoleranzen auf einmal sind, liegt wahrscheinlich eine Darmflorastörung vor. Das kann man durch die Zugabe von Milchsäurebakterien beheben. Dies geht entweder über probiotische Nahrungsergänzungsmittel (sind dann natürlich mit Kosten verbunden) oder über selbsthergestellte probiotische Lebensmittel wie Fermentgetränke oder Fermentgemüse. Letztere enthalten allerdings selbst viel Histamin, weshalb man in ganz kleinen Mengen anfangen sollte, und die Menge dann weiter steigern kann.
Wenn Dao-Tabletten helfen, die Symptome zu reduzieren, ist es sehr sicher eine Darmflorastörung.
Falls hingegen Morbus Crohn vorliegt helfen zum Beispiel spezielle Diäten in denen man sich über ein paar Wochen ausschließlich von Flüssignahrung ernährt, damit die Entzündungen sich wieder komplett abheilen können.
Es gibt natürlich noch mehr mögliche Ursachen. Aber das sind eher sehr seltene Fälle, die sich dann auch etwas anders noch äußern.
Na wenns gut war, dann hats doch gewirkt. Das Symptome mal stärker zurückschlagen können ist normal, weil sich Histamin im Blut ansammelt und der Körper auch eigenes Histamin ausschüttet, was dann oben drauf kommt. Eine Histamin-Intoleranz ist wie das Wetter. Was am Nächsten Tag passiert, lässt sich nur grob einschätzen und dann kann man immernoch völlig falsch liegen. Eine Therapie nimmt viele Jahre in Anspruch und erst wenn man nach längerer Zeit eine Bilanz zieht, kann man eine Linie der Verbesserung eindeutig erkennen.
Durch eine Zöliakie werden – solange man davon noch nichts weiß und noch keine Glutenkarenz einhält – die Darmzotten mehr oder weniger drastisch geschädigt. Daraus folgen so gut wie zwangsläufig Nahrungsmittel-Intoleranzen, weil die Enzyme und Transportproteine, die für die Verdauung der Kohlenhydrate und/oder das Histamin benötigt werden, nicht in ausreichender Menge in den geschädigten Darmschleimhautzellen gebildet werden können.
Sobald sich deine Darmschleimhaut und die Zellen durch eine konsequente Glutenkarenz UND das erforderliche Meiden der beschwerdeauslösenden Kohlenhydrate (in deinem Falle Sorbit) und Histamin regenerieren konnten, steigt mit großer Wahrscheinlichkeit auch wieder die Toleranz gegenüber diesen Kohlenhydraten.
Mit einer Sorbit-Intoleranz ist man auch immer gut beraten, gleichzeitig auch Fruktose zu minimieren, denn diese beiden benutzen dasselbe Transportsystem.
In welchen Lebensmitteln Gluten enthalten ist, solltest du (hoffentlich) wissen. Ansonsten empfehle ich dir dringend die Mitgliedschaft in der Deutschen Zöliakie Gesellschaft (www.dzg-online.de), um dir dort kompetenten Rat zu holen.
Weiterhin gibt es im Internet hilfreiche Listen aller Lebensmittel, in denen Fruktose, Sorbit und Histamin enthalten ist, um diese möglichst zu meiden bzw. zu minimieren.
Histamin kann sich aber auch in „unverdächtigen Lebensmitteln anreichern, wenn man sie nur lange genug „angammeln“ lässt. Mit dem Einsetzen des Verderbs reichert sich Histamin an, weil die Bakterien, die das Lebensmittel zersetzen, Histamin produzieren.
Da du aber schreibst, dass du frisches Obst und Gemüse bevorzugst, ist dies schon mal eine gute Voraussetzung.
Ich gebe zu, dass es für einen „Anfänger“ nicht leicht ist, sich mit so vielen Unverträglichkeiten gleichzeitig beschäftigen zu müssen. Deshalb ist es das Wichtigste, dass du dich umfassend schlau machst. Auf meiner Website (www.dorispaas.de) findest du zu allen Unverträglichkeiten und zur Zöliakie zahlreiche Informationen und Datenbanken.
Ich habe selbst Histamin Laktose und Glutenunverträglichkeit.
Es ist schwierig, eine zufriedenstellende Lösung wird man wahrscheinlich nicht finden. Leide schon über 10 Jahre
Das tut mir sehr leid für dich.. hattest du eine ernährungsberaterin an der Hand? Oder versuchst du dich alleine durchzuschlagen?
mich deprimiert das Thema so arg..
Ernährungsberatung, Psychotherapie, gastroenternologe Darm und Magenspiegelung, Internist, Radiologie, alles durch was man nur durchmachen kann. Probiotika, Darmsanierung, Cortison
Also haben wir die gleiche Reise hinter uns..
Ich gesell mich dazu. Habe genau das selbe durch die letzten 10 Monate. Bei mir ist es auch Sorbit und Histamin (vermute ich, da DAO niedrig). Wie wurde Histamin bei euch festgestellt? Liebe Grüße
Bei mir hat sich ergeben dass ich Endometriose habe und ein Geschwür in den enddarm durchgebrochen ist.. seit dem mir 20cm Darm entfernt wurden sind meine Unverträglichkeiten gänzlich verschwunden
Schwierig, die Abgabe diverser stuhlproben haben keine Ergebnisse geliefert.. vor 2 Wochen hatte ich eine darmspiegelung die auch komplett unauffällig war. Die Ergebnisse der entnommenen gewebeproben kann ich leider erst nächste Woche abfragen. Morbid crohn würde ich daher ausschließen.
mich hab es in der Vergangenheit schon mit unterschiedlichen Fasten und Darmsarnierungen versucht in den Griff zu kriegen, dann war’s teils kurzzeitig gut und schlug dann wieder extrem ins negative über. Seit meiner kompletten verzichtphase auf sorbit schlage ich auf geringste Mengen an..
ich schleppe die Problematik seit 17 Jahren mit mir rum, ohne Linderung zu finden