Erfahrungen dogo argentino?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wir hatten einen Dogo Canario. Ich denke die beiden sind vom Wesen her recht ähnlich.
er war Menschen gegenüber sehr lieb, hat sich selbst von Kindern das Futter wegnehmen lassen und wirkte eher wie ein sanfter Riese. Im wesenstest stand das er sehr gutmütig und treudoof rüberkommt, bei lauten und unübersichtlichen Situationen sofort die Nähe der Herrchen sucht. auch Hunde stören ihn nicht.

tja leider war da noch seine andere, die dunkle Seite. Rehe, Hühner, Vögel, Hasen... ausgewachsen hat er meine Mutter die zu der Zeit sehr übergewichtig war, bäuchlings über mehrere hundert Meter gezogen weil er einem Reh hinterher ist.

wir waren 5 Jahre in der Hundeschule mit ihm, aber den Jagdtrieb habe wir nicht zu 100% in dem Griff bekommen. Wir konnten zwar gut mit ihm am Feld spazieren gehen ohne dass er uns noch mal hinter sich hergezogen hat, aber manchmal ist es eben doch wieder durch gebrochen. Im Dorf konnten wir super mit ihm ohne Leine laufen. Er wäre nie auf die Idee gekommen ein Kommando zu ignorieren. Im Wald oder auf dem Feld hat er seine Erziehung aber dann doch vergessen.

ich war Teenager als wir den Hund hatten. Er hat bei mir im Bett geschlafen, meine Mutter hatte einen privaten Kindergarten und der Hund war immer um die Kinder rum. Er war ein richtiger Familien Hund, ein tollpatschiger Riese. Er brauchte ein willensstarkes Herrchen der dem Hund zeigt „wo es lang geht“ und wir mussten jeden Tag mit ihm „arbeiten“.

leinenpflicht und maulkorbzwang hatten wir nicht und gab es zu der Zeit wohl auch nicht. Weil er aber ein listenhund war musste eben der wesenstest gemacht werden und als meine Mutter ihre Kita im Haus eröffnete haben wir einen zweiten machen lassen mit speziellen Prüfungen was Kinder angeht.

rottweiler23 
Fragesteller
 14.02.2020, 19:57

Servus! Danke dir das du deine Erfahrung mit mir geteilt hast. Hilft mir wirklich sehr mehr diese Rasse zu verstehen.

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Ich denke nicht, dass ihr bereit seid für einen Hund dieses Kalibers, wenn du/ihr erst hier fragen müsst. Dann stellt sich noch die Frage, warum diese Rasse. Heute „braucht“ niemand mehr einen Hund. Früher waren diese Nutztiere, jede Rasse hatte ihren Sinn, ihre Aufgabe, die sie ausglich. Wir Menschen können den Anspruch bestimmter Rassen heutzutage kaum mehr gerecht werden. Ob ihr eine dieses Ausnahmen seid und einen Jagdhund halten könnt? Da wäre ich mir nicht sicher. Genau bei einer solchen, nicht artgerechten Haltung kommen dann die „bösen“ Hunde raus. Damit ist meine Meinung auf den Punkt gebracht, aber eines muss ich noch loswerden.

Man lässt Hunde, verdammt noch mal, nicht im Wald oder auf fremden Feldern frei. Jeder Hund, und das kann der bravste Labrador sein, hat einen Jagdinstinkt. Da kommt ein Reh vorbei, zack, trotz des gut gelernten Kommandos ist der Wauwau weg. Dieses Wild kann dadurch verletzt werden, und selbst eine simpel zu behandelnde (bei Haustieren) Verletzung ist ein Todesurteil für das Wildtier. Einen Jagdhund wie den Doggo Argentino im Wald frei laufen zu lassen, ist absolut unverantwortlich.

rottweiler23 
Fragesteller
 14.02.2020, 20:05

Servus. Ich hätte wohl ein bisschen detailierter umgehen sollen mit dem Satz "Das ein Wald nicht weit von mir entfernt ist" Soo.. mein Opa von der Mütterlichen Seite hat ein großes Grundstück und ein kleineres Waldviertel welches eingezäunt ist damit meinte ich das ich ihn frei rumrennen lassen kann.

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Bellla13  14.02.2020, 20:25
@rottweiler23

Dann bin ich ja beruhigt. Da gab es bei uns letztens leider mehrere dieser Vorfälle. Viel Spaß und Erfolg noch bei der Hundesuche!

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Elocin2910  15.02.2020, 00:09

Doch tut man nämlich immer dann wenn der Hund zu 100% hört und wenn es zeitlich gesehen erlaubt ist.

Einer meiner Hündinnen z.B. würde nen Reh eher Angst einjagen ist nen Doggen-Mix und nen sitzender Hase würde vermutlich den Flucht"instinkt" bei ihr auslösen.

Was die anderen Hunde betrifft, ist der eine von meinen 5 en noch in der Ausbildung und wird noch nicht im Wald von der Leine gelassen, die restlichen 3 hören und das bei jeglichem Wild und da gab es bis heute noch keine einzige Ausnahme!

Hat ein Hund eine sinnvolle Erziehung genossen, dann hört der Hund und das in JEDER Situation, hätte ich einen Hund dabei der das nicht zu 100% tun würde, dann käme er an die Schleppe und gut ist.

Bald ist es soweit durch diese inkompetenten Antworten, dass Hunde nur noch in der Wohnung frei laufen dürfen, da stellen sich mir die Nackenhaare hoch, nicht das wir nicht schon genug ahnungslose Hundehalter haben!

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Bellla13  16.02.2020, 17:29
@Elocin2910

Bei uns (im der Gemeinde) ist striktes Freilaufverbot im Wald. In den letzten Jahren häuften sich die Fälle von Wilderei durch Hunde traurigerweise. Allein dieses Jahr musste ich schon vier Mal den Jäger/Förster rufen, und in drei Fällen war der Hund der Täter. Einmal davon war der Hund und Besitzer noch anwesend. Seine Aussage lautete wie deine, sein Hund habe das noch nie gemacht, er höre sehr, sehr gut etc. Deshalb werden bei uns freilaufende Hunde im Wald zum Abschuss freigegeben. Für mich als Hundebesitzerin absolut verständlich.

Ich glaube dir, dass du deine Hunde ordentlich erziehst, und nehme dir das auch ab, dass sie nicht wildern. Leider fehlt mir inzwischen dieses Vertrauen, so wird jeder Hundebesitzer der bei uns ohne Leine rumläuft zuerst freundlich dazu gebeten, Wald und Weg ohne Leine nicht zu betreten. Wenn das nichts hilft, wird auch gerne mit Anzeige/Polizei gedroht.

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Elocin2910  16.02.2020, 20:46
@Bellla13

Wie schon geschrieben, ich finde es grauenvoll wenn der Hund nicht hört und eben wildern geht und ich stimme Dir auch zu, dass auch leichte Verletzungen für Wild zum Tode führen können und sowas würde ich auch nicht wollen, deshalb meine Aussage wenn der Hund jagen geht und ich nicht tatsächlich wüßte, dass er es nicht tut, dann kommt er an der Leine und bleibt an der Leine, zumindest im Wald.

Meine tun es nicht und werden es nicht tun und für die die frei laufen dürfen lege ich meine Hand ins Feuer.

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Im Wald sei vorsichtig. Der Dogo ist ein Jäger. Je nach dem, wie stark ausgeprägt sein Trieb ist, muss man von klein an daran arbeiten.

Was heißt "schwer zu disziplinieren"?
Du kannst einem Hund nicht mit Handyverbot oder Hausarrest kommen. (Sorry, so hört sich das für mich an). Wie sich der Hund verhält und was aus ihm wird, liegt an seiner Sozialisierung und am Halter. Bei einem Welpen habt ihr alles in der hand, bei einem "gebrauchten" muss man eben erst mal sehen, wo man am ehesten ansetzt.

Wie hier schon chatley schrieb, macht euch vor dem Kauf schlau, welche Regeln und Voraussetzungen in eurem Bundesland für den Dogo Argentino gelten. (Sachkunde, Wesenstest, Führungszeugnis, Zaun...)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter
rottweiler23 
Fragesteller
 14.02.2020, 16:02

Mit "schwer zu disziplinieren" meinte ich das sehr viele Leute schreiben das er bissig wird wenn er ausgewachsen ist Hunden gegenüber. Obwohl man mit ihm als Welpe mit andere Hunden zusammengetan hat. Und er einen sehr verankerten Schützer Instinkt hat sprich wenn Besuch kommt er genau auf die Hände achtet ob man sie ausstreckt oder reichen will. Deswegen habe ich hier die Halter von dieser Rasse fragen wollen wie deren Dogo Argentino drauf ist und ob sie ihn erfolgreich als Familienhund gemacht haben.

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Jesska2009  14.02.2020, 22:51
@rottweiler23

Dass ein und anderen Hunden gegenüber bissig wird, kann bei jeder Rasse passieren. Einen Hund als Welpen mit anderen Hunden "zusammentun" ist nicht die Lösung. Man muss sich genau bewusst sein, *wie* man das durchführt. Die Welpen in einer Gruppe werden durch genau diese Erfahrungen geprägt und wenn das unprofessionell durchgeführt wird, ist ein lebenslanges Problem mit anderen Hunden vorprogrammiert. Du darfst nicht vergessen, daß Welpen noch spielen und für ihre kleinen Unstimmigkeiten schlicht noch keine Lösung haben. Wenn der Hund dann in der Pubertät ist, hat er erste Lösungsansätze, wenn der Mensch nicht langsam aufpasst. Dann kommen manche auf die Idee, den eigenen pubertierenden Hund, der Sicherheit sucht, in sogenannte "Raufergruuppen" zu geben und sie machen es damit noch wesentlich schlimmer und merken es nicht mal. Ist der Hund nach derartigen Erfahrungen dann ca 2 Jahre alt und kräftemässig und mental erwachsen, findet er ganz sicher eigene Lösungen. Hier hat der Mensch nur noch sehr schwer die Chance Einfluss zu nehmen. Also einfach Welpen zusammenzupacken und es laufen zu lassen ist nicht der richtige Ansatz. Das ist meine Sichtweise.

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Jekanadar  14.02.2020, 23:07
@Jesska2009

Das stimmt. Unser Labbi ist in der Junghundgruppe gemobbt worden. Ich selbst hatte mich nicht die Erfahrung und hab es nicht erkannt. Der Trainer? Ich weiß nicht, warum er nicht eingegriffen hat.

Wir hatten noch Jahre lang zu tun, das wieder zu begradigen. Sie war die beste Hündin, die ich je geführt habe. Aber andere Hunde durften ihr nicht zu nahe kommen.

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Jesska2009  15.02.2020, 23:21
@Jekanadar

Genau diese Erfahrung habe ich ebenfalls gemacht. Trainer greifen aus unterschiedlichen Gründen nicht ein 1. zu faul 2. keine Ahnung 3. Angst daß die Hunde schnappen könnten 4. Bedenken ob die Besitzer das okay finden 5. und der häufigste Grund: es ist gängig daß die Leute denken "Die Hunde machen das unter sich aus " und die Trainer nutzen dann die Idee und das Vertrauen der Hundebesitzer von wegen "der ist ja Trainer, der weiss ja was er macht". Und das ist traurigerweise in 85 % der Welpensunden nicht der Fall. Guck Dich auf den Strasssen um, wie die Hunde sind....oft liegt die Ursache in schlecht durchgeführten Welpenstunden ! Eine Bekannte erlebte: 5 Monate alter Boxer und Schäferhund haben sich ineinander verbissen, keiner griff ein, Besitzer trafen sich immer und immer wieder zum Spazieren gehen und als die Hunde erwachsen wurden, haben sie die Dinge gelöst. Einer der beiden lebt noch....Komisch: das war Rüde und Hündin, die sich doch "eigentlich immer verstehen"

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Zunächst solltet ihr erstmal prüfen, ob ihr diese Rasse überhaupt halten dürft. In manchen Bundesländern ist die Haltung sogar verboten, in anderen gibt es strenge Vorschriften, die man erfüllen muss.

Im Wald laufen lassen kannst du schon mal ganz vergessen.

"Für diese aufgeführten „Listenhunde“ gelten rassespezifische Sonderregeln, die von Leinen- und Maulkorbzwang, Chippflicht, Versicherungs- und Genehmigungspflicht sowie Pflicht zur Sachkundeprüfung bis hin zum Haltungsverbot reichen. In den meisten Bundesländern kann der Hund nach Bestehen eines Wesenstest von den ihm vorgeschriebenen Maßnahmen befreit werden." Quelle: tiertv.

rottweiler23 
Fragesteller
 14.02.2020, 15:54

Das habe ich schon alles nachgelesen im Internet. Ich frage hier über die Erfahrungen von Haltern dieser Rasse da man sehr viel im Internet ließt das er anderen Hunden gegenüber sehr bissig sein soll und es in ihm verankert sein soll.. Naja ich sollte mich nicht zu sehr davon verunsichern sollen über den Rottweiler liest man auch viel schlechtes obwohl er der sanfteste Hunde war den wir je hatten!!

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