Empfehlenswerte Flugschulen für ATPL / Erfahrungen?

4 Antworten

Die Flugschule MFA Munich Flight Academy GmbH aus Augsburg kann ich auf jeden Fall nicht empfehlen! In meinen Unterichtsnachweisen wurden nach meiner Unterschrift von der Flugschule weitere Leistungen reingeschrieben, die ich jedoch nicht erhalten hatte! Auch die Preisangaben für eine Ausbildung sind irreführend. So wird z.B. zu jeder Flugstunde eine Briefingpauschale in Höhe von 28,56 Euro in Rechnung gestellt, die jedoch nicht in der Preisliste aufgeführt ist.

Hallo,

eine Liste der zugelassenen Flugschulen findest Du beim Luftfahrt-Bundesamt unter

http://www2.lba.de/flugschulen/

Dort gibt es auch weitere Infos zur Ausbildung, z. B. zur LuftPersV und den darin beschriebenen Anforderungen zum Erwerb der Langstreckenberechtigung.

Da alle Flugschulen als ATO (Approved Training Organization) vom LBA im Rahmen der EASA-Richtlinien zugelassen werden (EU-Verordnung 290/2012) und die EU in ihrer Verordnung 1178/2011 die Ausbildungsinhalte vorgeschrieben hat, kannst Du im Prinzip nur nach dem Preis gehen.

Anzahl der Theoriestunden, Mindestflugstunden, Seminare: Alles ist geregelt, so dass es keine gravierenden Untschiede gibt (bzw. geben sollte). Eine Neuerung gibt es seit Einführung der EU-VO zum 08.04.2013:

"Unter EASA müssen alle Ausbildungen in Theorie und Praxis in einer Flugschule, einer sogenannten „Approved Training Organization" (ATO) stattfinden. Ein reines Selbststudium im Bereich Theorie, wie dies bisher für Privatpiloten, Segelflieger und Ballonfahrer möglich war, ist nicht mehr zulässig. Es muss in jedem Fall ein Kurs in einer ATO besucht werden. Auch eine Aufteilung von Ausbildung und Prüfung auf verschiedene Staaten ist nicht möglich. Die Prüfung (Theorie oder Praxis) muss im selben Land stattfinden, in welchem die Ausbildung erfolgte."

(Infos gem. FUM - Fliegerärztliche Untersuchungsstelle München-Zentrum )

Du musst die Ausbildung also nicht in Deutschland machen, sondern kannst das durchaus in England oder Norwegen tun, aber dann nur komplett. Und auch die Prüfungen müssen dann vor der jeweiligen nationalen Luftfahrtbehörde abgelegt werden.

Das Problem einer privaten Ausbildung ist, wie es nach dem Abschluss weitergehen soll. Du brauchst ein gültiges Typerating; welches soll es denn sein? Bei den vielen Flugzeugtypen und Firmen, die es europaweit gibt, kannst Du Dir kaum leisten, das falsche Muster zu wählen, welches vielleicht von Deiner Lieblingsairline überhaupt nicht geflogen wird.

Und alle Schulen bilden auch inkl. der ATPL-Theorie aus. Der Test wird beim LBA in Braunschweig abgelegt. Bestehst Du, gibt es natürlich kein ATPL, sondern den Eintrag der ATPL-Theorie in die Lizenz. Das nennt sich ATTC - ATPL Theory Credit. Kannst Du in ein paar Jahren den praktischen ATPL-Test machen, brauchst Du die Theorie nicht zu wiederholen, es sei denn, es sind mehr als 7 Jahre vergangen. Dann musst Du ganz von vorne anfangen.

Als Plan B ist die ganze Sache aber nicht wirklich geeignet. Wenn Du den LH-Test nicht schaffst, den das DLR und LH zusammen seit 60 Jahren durchführen; woher willst Du dann noch eine Motivation nehmen, doch Pilot zu werden? Natürlich kannst Du zu einer anderen Airline gehen, die nicht beim DLR prüfen lässt, aber ist dies wirklich eine gute Idee?

"Ab-initio"-Ausbildungen bieten ja auch British Airways, Airberlin und die SWISS. Sie alle testen nicht beim DLR, also kannst Du es immerhin dort versuchen. Das wäre besser, als sich auf das "Abenteuer Luftfahrt" aus eigenen Kräften einzulassen.

CaptainMo7 
Fragesteller
 20.05.2014, 21:09

Danke !! Was hältst du von intercockpit ?

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rudim1950  21.05.2014, 07:23
@CaptainMo7

Hi, ich selbst bin ja kein Pilot, auch wenn ich bei einer Airline arbeite. Intercockpit ist zusammen mit der FCA, der Flight Crew Academy, ein Unternehmen der Lufthansa Flugschule BRE.

Es gibt also drei Stufen:

  1. Die LFT (LH-Flugschule) bildet für den Eigenbedarf der Passage aus.

  2. Die FCA bildet schwerpunktmäßig für LH-Ctiyline (die ja nicht im LH-Konzerntarifvertrag fliegt) und Germanwings aus.

  3. Intercockpit ist die "freie" Flugschule, die einfach für den "freien" Markt ausbildet.

Da es sich aber um ein LFT-Tochterunternehmen handelt, ist der Name als ATO bei einer Bewerbung natürlich hilfreich.

Intercockpit bietet ja in 2014 verschiedene Infotage an, u. a. schon am Freitag in Frankfurt, dazu in der Folge in Köln, München, Hamburg, Wien. Das ist die Gelegenheit für Dich, aus erster Hand an alle relevanten Daten zu kommen, auch an Hintergrundinformationen über den Markt an sich, die Aussichten usw.

Melde Dich an (und zwar jetzt und sofort) und fahr' mal hin, wenn es Dir mit einer Fliegerkarriere ernst ist. Wer fragt, der führt und wer aktiv ist, erobert die Welt!

Das ist besser als die Glaskugelleserei hier bei GF.

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Wie willst du das finanzieren?

Wenn du schon einen Beruf hast, das nebenher machen kannst und es dir nicht das Genick bricht, wenn du hitnerher keinen Pilotenjob findest (so wie ein großer Teil der privaten ATPL-Absolventen), dann ist das eine Idee die du verfolgen könntest. Sonst nicht.

CaptainMo7 
Fragesteller
 20.05.2014, 18:43

Finanzierung wäre nicht das riesen Problem ;)

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Ottoland  20.05.2014, 18:45
@CaptainMo7

Na denn, google dir doch mal ein paar Fachforen, da kannst dich einlesen ;)

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CaptainMo7 
Fragesteller
 20.05.2014, 18:45

Ist es komplett aussichtslos was Berufschancen angeht ?

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Ottoland  20.05.2014, 18:46
@CaptainMo7

Lies mal in Fachforen nach, einfach googlen. Habe mich deswegen dagegen entschieden, sieht wohl nicht so toll aus. Aber unmöglich ist es nicht!

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Luftkutscher  21.05.2014, 13:36
@CaptainMo7

Aussichtslos ist es nicht, aber die Chance, dass Du bei einer renommierten Airline auf Anhieb einen gut dotierten Job bekommst, sind gering. Die greifen meist zuerst auf die Leute zurück, die sie selbst ausgebildet haben.
Geh´ mal davon aus, dass Du als frisch gebackener Verkehrspilot erst mal bei kleineren Firmen unterkommst, die ziemlich schlecht zahlen. Du musst halt flexibel sein und die Durststrecke der ersten Jahre überstehen können.

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CaptainMo7 
Fragesteller
 20.05.2014, 18:46

Ja aber die meisten sind schon älter bzw. man findet keine Empfehlungen was flugschulen angeht die in dem Bereich bekannter sind oder so :)

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Überlege dir das doppelt und dreifach. Die goldenen Zeiten für Piloten sind lange vorbei. Im Moment ist zwar gerade wieder so ne kleine Hochphase (Eurowings und Condor stellen wohl gerade wieder ein was man so hört), aber bis du dann fertig bist, wird es wieder völlig anders sein.

Mit der Ausbildung alleine ist es auch für die meisten Flugschulabsolventen nicht getan. Heutzutage muss man fast überall das Type Rating selbst bezahlen und vielleicht erst mal Pay to Fly machen, weil es keine Alternativen gibt, also bist du dann wieder ein paar Zehntausend Euro los bis du mal anfängst, Geld zu verdienen.