Eltern überzeugen ein Pferd zu kaufen?

13 Antworten

Ich bin mir sicher, wenn Du eine Woche bei mir auf dem Hof "Dein Pferd" versorgen musst. Bist Du froh noch ein paar Jahre nicht die Verantwortung zu tragen.

  1. Wenn ein Pferd Krank ist helfen natürlich unsere Leute, dieses ist aber nur bis zu einem bestimmten Rahmen über die allgemeine Stallgebühr mit abgedeckt. Über diesen Rahmen kostet halt extra. So eine Nachtwache wird dann schon recht teuer, ebenso der Mehraufwand der am Samstag Nachmittag oder Sonntags geschweige an Feiertagen anfällt. Darfst gern mal schätzen was Dich eine Stunde Nachtwache am Sonntag kosten würde!
  2. Ebenso sieht es aus, mit den diversen Futtergaben die evt. anliegen.
  3. Kommt der Hufschmied gerne zu Zeiten, wo er kann und nicht unbedingt wo Du kannst, wer vertritt Dich wenn Du nicht kannst?
  4. Wer bewegt das Pferd wenn Du nicht da bist, Bein gebrochen oder im Urlaub bist?
  5. Wie wirst Du reagieren wenn wir Dich mitten im Urlaub anrufen und fragen ob wir Dein Pferd einschläfern sollen?
  • Geld ist kein Problem? 500 Euro sind schnell mal aufgebraucht, jeden Monat und je nach Gegend ist das noch nicht mal ein toller Stall.
  • Möchten Deine Eltern ggf. das Geld besser anlegen, in ihre Hobbys zum Beispiel. Solltest Du Geschwister haben, sollten diese natürlich ein ähnlich teures Hobby frönen dürfen. Tip: Deine Eltern sollen die 500 Euro im Monat in Aktien anlegen und Dir mit 18 überlassen.
  • Ist die Zeit um den Schulabschluss und des Berufsstartes sehr spannend. So ein Pferd kann durchaus das Familienleben über Jahrzehnte mitentscheiden. Auch soll es durchaus eine Menge Jungs oder Mädels geben, die nicht unbedingt eine Freundin haben wollen die jeden Tag einige Stunden neben der Arbeit nicht zur Verfügung steht. Man ist im schlimmstenfalls genau so unattraktiv wie Alleinerziehend.
  • Ist ein Pferd, für Eltern die nicht selber Reiten, eine Zumutung.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Sich aufgrund einer Anzeige „zu verlieben“, ist ohnehin nicht sinnvoll. Mit 14 bist du alt genug, um selbst zu wissen, dass du dich da nur in was reinsteigerst, weil du davon träumen möchtest.

Und klar - eine Reitbeteiligung ist noch längst nicht das selbe wie ein eigenes Pferd. Vor allem, was nicht nur die Kosten, sondern auch was den Aufwand und die Verantwortung angeht. Ich würde da sogar noch weiter gehen: nicht nur solltest du 18 sein, sondern komplett auf eigenen Beinen stehen, und nicht mehr im Haushalt Deiner Eltern wohnen, wenn du ein Pferd haben willst. Denn das Zusammenleben, der Platz für Zubehör, Wäsche, Deine Mithilfe im gemeinsamen Haushalt... vieles wird darunter leiden, wenn ein Familienmitglied ein Pferd sein eigen nennt. Das muß die ganze Familie wollen - andernfalls ist alles zu viel, was einen Goldhamster übersteigt. Kein Hund, keine Katze, und erst recht kein Pferd sollte angeschafft werden, wenn man die Familie dazu „überreden“ muß.

Tut mir leid, aber ich kann dazu nichts anderes sagen, als was hier bereits in Hunderten Antworten zu ähnlichen Fragen steht 😟

Wenn deine Eltern die Verantwortung nicht tragen wollen heißt das auch nein. Denn du kannst sie nicht tragen. Jeder Vertrag, jedes Gespräch mit Tierarzt, Stallbesitzer, Hufschmied, etc müssen deine Eltern regeln, sich mit all diesen Sachen auseinandersetzen und entscheiden. Im Falle eines notfalls müssen sie auch nachts, oder während der Arbeitszeit reagieren und dorthin fahren. Das müssen deine Eltern alles tragen. Schlechte Voraussetzungen für ein Pferd wenn sie desinteressiert, uninformiert und negativ eingestellt sind gegenüber dieser Verantwortung.

Schön dass du so über das Geld deiner Eltern verfügst, und dass du entscheidest dass sie 500€ den Monat und im Notfall einen 4-5 stelligen Betrag nur für dein Hobby ausgeben dürfen, wovon sie selbst nur Arbeit haben. Da geht es gar nicht darum ob sie es theoretisch hätten, sondern was sie mit ihrem Geld denn so machen möchten.

Verliebtheit ist ein ganz schlechter kaufberater. Naiv und blauäugig von dir. Aufgrund einer Verkaufsanzeige kann niemand beurteilen ob dieses Pferd zu Dir passt. Du gehst falsch an das Thema pferdekauf ran. Wenn es dazu käme, bräuchtest du komplett rundumbetreuung von einem erfahrenen Profi. Damit solche Verliebtheitskäufe und die nachfolgende Überforderung gar nicht passieren.

deinen Eltern ist auch sehr wohl bewusst dass es dir ein Ding der Unmöglichkeit ist mit 18 ein Pferd zu kaufen und zu unterhalten, sie werden wohl hoffen dass du das bis dahin erkennst.

siehe deine Lage doch mal so: du wirst schon unterstützt bei deinem Hobby, du hast eine Reitbeteiligung und darfst auch jeden Tag dorthin. Davon träumen so einige. Nehme die nächsten Jahre alles mit was du kannst, lese gute Bücher, nehme viel Unterricht, nehme an Lehrgängen und Kursen Teil, so kannst du dich gut auf das Projekt eigenes Pferd vorbereiten, wenn du dann irgendwann auf eigenen Beinen stehst und es finanziell passt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)
Baroque  12.02.2021, 17:56

Und 500 im Monat heißt in vielen Regionen Deutschlands Matschloch mit Bretterverschlag als Stall. Wenn befestigte Auslaufbereiche, Futterdosierer, Festzäune, Reithallen und ähnliches unterhalten werden wollen, kostet die Stallmiete das schon. Dazu noch die 200 Euro, die jeder von uns für Hufe, Mineral, Ausrüstung, Versicherungen, ... durchschnittlich im Monat noch drauf legt.

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CarosPferd  12.02.2021, 17:58
@Baroque

Ja...das stimmt. Ich komme auch bei weitem nicht mit 500 hin 😅

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Baroque  12.02.2021, 18:12
@CarosPferd

Ich zahl 470 Stallmiete je Pferd; dazu 100 etwa für die Tierhalfterhaftpflicht im Jahr = 8,33/Monat; 50 im Monat für die Hufe; 2 Euro/Tagesdosis Mineral und einer bekommt jetzt auch noch Kollagen, weil ich merke, es geht ihm damit besser (die Arthrosen hatte er mit 12 schon), das kostet mich noch ein 50erl am Tag, also 75/Monat; Geimpft wird nur Influenza einmal jährlich, Tetanus ist alle 5 Jahre fällig, aber ab Jahr 3 wird Titer geprüft, entspricht 35 + 1/5(3*20+35) = 4,5 €/Monat; Sattel inkl Sattelunterlage Steigbügelriemen, Steigbügel, Gurte, Kappzaum, Trensenzaum, Halfter einmal im Pferdeleben, wenn man Glück hat, 5.000 €/30 Jahre = 13,89 €/Monat; manuelle Therapie dreimal im Jahr je 100 € sind 25/Monat; Zähne alle drei Jahre 100 € - die Tierärztin ist zum Glück oft genug in der Gegend, dass sie gratis mehrmals im Jahr kontrolliert, ob fällig, also nochmal 2,78/Monat;

Das alleine sind jetzt schon 650 Euro. Dafür habe ich noch keine Ausrüstung (Helm, Handschuhe, Kleidung, ...), das Pferd ist noch nicht krank oder verletzt und vieles mehr.

Und wir haben mal wieder mit neuen Preisen die Regel "Vollpensionsstallmiete + monatlich rund 200 €" nachgerechnet.

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Dahika  12.02.2021, 18:17
@CarosPferd

ich schon, wenn mein Pferd nicht krank wird. Aber mein Stall hat auch keine Halle nur einen Außenreitplatz, der jetzt gefroren ist, und der Service besteht aus der Fütterung mit Heu und Wasserversorgung. Kraftfutter müssen wir selbst bezahlen und füttern, das Pferd zum Schmied führen auch. Wenn es krank ist müssen wir es selbst verarzten. Deckenservice gibt es nicht. Aber dafür zweimal in der Woche pro Person Stalldienst, sprich: Weiden und Paddock abäppeln - und das ist bei acht Pferden nicht wenig. Zumal jetzt, wo man die einzelnen Haufen mit dem Hackebeil vom Boden schlagen muss....
 Wenn befestigte Auslaufbereiche, Futterdosierer, Festzäune, Reithallen und ähnliches unterhalten werden wollen
Was kostet bei uns in der Region 700 Euro aufwärts. Allerdings dann mit Rundumservice (was immer das auch ist)

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CarosPferd  12.02.2021, 18:22
@Dahika

In so einem Modell Stall sehe ich die Fragestellerin, und alle anderen wo die Eltern sich nicht interessieren, aber gar nicht, das würde sie nicht stemmen können. Ein Kind in der Situation, bzw auch die ahnungslosen Eltern, brauchen doch diese rundum Betreuung

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deine eltern haben keine finanziellen probleme, du hast damit nichts zu tun, da du keine finanzen hast.

wenn du 18 bist gehst du arbeiten und verdienst dein geld für miete, strom, lebensmittel etc, kannst sparen und wenn du dann dein grundstück gekauft hast mit stall, haus etc dann kannst du dein pferdchen kaufen. in der zwischenzeit kannst du dir gedanken machen was ein pferd kostet: versicherung, tierarzt, futtter etc. ein pferd ist kein spielzeug, sondern ein lebewesen. das kauft man nicht aus einer kindischen laune heraus, sondern überlegt und mit verantwortung. das fehlt dir alles noch

CarosPferd  12.02.2021, 17:56

Kleiner Zusatz: wenn sie Stall und Haus baut dann braucht sie mindestens zwei Pferde. Alleine kann man kein Pferd halten. Nur für die nächsten Träumereien..;)

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wushelse  12.02.2021, 17:57
@CarosPferd

stimmt bei meinem onkelchen gucken immer zwei pferdeköpfe raus ^^

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MilleW  12.02.2021, 17:58

Wobei man kein Grundstück mit Stall kaufen muss, meistens mietet man wo eine Wohnmöglichkeit fürs Pferd.

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Dahika  12.02.2021, 18:21

sondern überlegt und mit verantwortung. das fehlt dir alles noch

Das kann man von einer 14 j auch nicht erwarten. Ingrid Klimke konnte das sicherlich mit 14, aber ich wette, dass das der Papa auch ein scharfes Auge drauf hatte.

In meinem früheren Stall hatte auch ein 13 j. Mädchen ein Pferd, aber auch Eltern, die selbst ritten und dafür sorgten, dass das Pferd gut versorgt wurde. Jetzt ist das Mädel 19, reitet nicht mehr. Allerdings die Mutter.

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Wie viel Geld haben deine Eltern denn jeden Monat übrig? Also abzüglich Miete, Strom kosten, Heiz kosten, Wasser Kosten, Klamotten, Essen, Trinken, Essen gehen/Essen bestellen, Hobby (also das Hobby deiner Eltern und eventuell Geschwister), Auto Versicherung und Sprit kosten des Autos? Das weißt du ja, oder? Musst du nämlich wissen, sonst weißt du ja nicht was übrig ist und ob es finanziell wirklich kein Problem ist.

Du darfst jeden Tag zu deiner Reitbeteiligung? Könnte ich das haben, hätte ich mein Pony wahrscheinlich nie gekauft. Du weißt deine Vorteile gar nicht zu schätzen. Ich kann dir ja mal sagen was mir als Besitzer eines Pferdes einige Schlaflose Nächte bereitet hat... Pony lief Lahm, Zwei Tierärzte stellten Fehldiagnosen, Chiropraktiker stellte Fehldiagnose Unreitbar, Sattler sagte Sattel passt, Schmied sagte Hufe sind super und nicht der Grund, Tierheilpraktikerin Ratlos... Nach Monaten der Verzweiflung und vielen Tränenreichen Nächten hat mir dann ein Osteopath geholfen, den Grund gefunden und Pferd gesund gemacht. Hat 8 Monate (!) gedauert. Wie viel Geld ich losgeworden bin ohne Ergebnis will ich nicht wissen... Ein Pony auf meinem Hof hatte letztens eine Kolik, will mir nicht vorstellen wie schlecht es der Besitzerin ging... Zum glück gut ausgegangen, Pony wieder völlig gesund. Du hättest meine Eltern hören sollen, absolut kein Verständnis warum ich so viel Geld ausgegeben habe. "Ist ja nicht aus zucker, gib der mal ein paar Tage dann wird das allein." Nein wird es nicht, aber sie sind keine Reiter und haben keine Ahnung von Pferden. Aber mein Geld, mein Pferd, meine Entscheidung. Wäre es anders, wäre mein Pferd jetzt nicht gesund. Und einige andere nicht, wenn Ahnungslose Eltern alles bestimmen müssten.

Haben die Lust ständig zum Hufschmied Termin zu erscheinen? Jeden Tierarzttermin wahr zu nehmen? Bzw alle Termine zu machen? Darfst du übrigens nicht, da es nicht dein Pferd ist. Das Pferd gehört Offiziell deinen Eltern, du bist minderjährig. Freunde treffen war mal, eventuell am Wochenende wenn du ganz früh in den Stall gehst. Da müssen dich deine Eltern jedes mal fahren. Oder kannst du alleine hin? Reitstunden brauchst du übrigens auch mit eigenem Pferd. Urlaub geht auch nicht, das war einmal. Du hättest gerne ein neues Handy? Ist finanziell nicht drin.

Wenn ich Freunde sehen möchte muss ich früh in den Stall oder sie müssen mitkommen. Es ist unfassbar anstrengend. Ich bin jemand der hauptsächlich Reitende Freunde hat so das verständnis, besuche im anderen Stall und gemeinsame Shopping touren möglich sind. Meine nicht Reitenden Freunde sehen ich kaum, auch ohne Corona. Bei einer Reitbeteiligung kannst du einfach sagen du bist dann im Urlaub, kannst dann mal nicht weil du ins Kino gehst mit Freunden usw, manchmal vermisse ich das schon.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung