Durchlauferhitzer, kann man den Verbrauch bzw. die Kosten berechnen?

10 Antworten

Es macht hier keinen Sinn, die Nutzungszeiten und Leistungen sämtlicher Haushaltsgeräte zu schätzen. Konzentrieren wir uns auf den Durchlauferhitzer, da ist alles völlig überschaubar:

Um 10 Liter Wasser um jeweils 10°C zu erwärmen, werden 0,0116279 kWh aufgewandt (von 20° auf 100° dann eben achtmal so viel). Das kostet bei den üblichen elektrischen Haushaltstarifen knapp 3 Cent. Dabei geht natürlich ein Teil der erzeugten Wärme ungenutzt verloren durch die Aufheizung von Rohren und Wänden. Dieser Verlust ist abhängig von Leitungslänge, Leitungsverlegungsart und Nutzungsart. Mit jedem Zapfvorgang wird die Leitung einmal aufgewärmt. Wer also seltener mehr Wasser auf einmal zapft, fährt sparsamer.

Ansonsten kannst Du die Kosten auch über die Zeit errechnen: Bei 20 kW Leistung z.B. kosten 1 Stunde Betriebszeit 20 kWh (5,00 Euro), 1 Sekunde 20/3600 kWh = 0,0056 kWh, entspricht also knapp 0,14 Cent pro Sekunde oder 8,33 Cent pro Minute. Dem entsprechen pro Minute etwa knapp 15 Liter Wasser, das von 20° auf 40° erwärmt wird.

Sorbas48  12.03.2013, 20:12

0,0116279 kWh entspricht 10 Liter um ein Grad oder 1 Liter um 10 Grad und nicht 10 Liter um 10 Grad!

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dompfeifer  12.03.2013, 21:41
@Sorbas48

Du hast Recht, da habe ich mich wieder einmal um eine Kommastelle verhaspelt. Ich hoffe, damit dem Fragesteller trotzdem das Prinzip verdeutlicht zu haben und nicht unbedingt meine Schnellrechenkünste!

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dompfeifer  13.03.2013, 17:48

Tippfehlerkorrektur: Um 10 Liter Wasser um jeweils 10°C zu erwärmen, werden 0,116279 kWh aufgewandt

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chaiboom 
Fragesteller
 15.03.2013, 14:36
@dompfeifer

Ok, danke. Eine andere Frage habe ich noch, macht es einen Unterschied wenn ich beim Vermieter nachfragen ob ich einen Durchlauferhitzer mit 10 kWh bekommen kann? Oder wird das Ende genauso teuer bzw. wird das Wasser dann nicht so warm?

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dompfeifer  18.03.2013, 15:28
@chaiboom

Der Ersatz eines großen Kochtopfes durch einen kleineren Kochtopf mag im Einzelfall noch Sinn machen, der Austausch des Durchlauferhitzers durch einen kleineren dagegen überhaupt nicht, im Gegenteil. Für 1 kWh Wärme (= 860 kcal) wird immer genau 1 kWh abgerechnet vom Stromlieferanten:

Beim Durchlauferhitzer mit halber Leistung dauert es eben (bei halb geöffnetem Wasserhahn) doppelt so lange, bis die gleiche Wassermenge auf die gleiche Temperatur gebracht ist zu den gleichen Kosten. Da in dieser längeren Zeit auch noch mehr Wasser nutzlos abkühlt, was man durch zusätzliche Heizleistung ausgleicht, wird es mit dem kleineren Gerät nicht nur umständlicher, sondern am Ende auch noch teurer im Verbrauch.

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Die Frage bezüglich Durchlauferhitzer ist eigentlich sehr einfach zu beantworten und ist rein physikalisch bedingt.

Um ein kg (bzw. Liter) Wasser um 1 Grad (K) zu erwärmen braucht es 1 kcal (=Kilo-Kalorie, bzw. 4,1868 k-Joule oder 0,001163 kWh)

860 kcal entspricht bekanntlich 1 kWh und damit kann man 860 Liter Wasser um ein Grad, 86 Liter Wasser um 10 Grad und was typisch ist: 17 Liter Wasser um ca. 50,6 Grad (K) erwärmen und zwar von den Verlusten abgesehen erst einmal völlig unabhängig davon ob man mit Durchlauferhitzter oder Boiler erwärmt. Der Boiler hat den Nachteil der größeren Verluste, bietet aber oft die Möglichkeit einen günstigen Nachttarif zu nutzen.

Maßgeblich ist nicht die Leistungseinstellung, sondern die Gesamtmenge des Heißwasserbezuges und der Temperaturdifferenz. Ein 21 kW Gerät, dass nur auf 7 kW eingestellt ist, verursacht genau die gleichen Stromkosten, wenn 100 Liter Wasser mit einer Temperaturdifferenz von 50 Grad (K) bezogen werden, wie ein auf volle Leistung eingestelltes Gerät! Nämlich: 50 x 100 / 860 = 5,81 kWh.

Sprich: Die einzige Möglichkeit die Kosten zu senken ist reduzierter Warmwasserverbrauch. Einen Boiler duscht man unter Umständen leer, dann gibt es eben nur noch Kaltwasser, ein Durchlauferhitzer läuft solange auf (unter Umständen) voller Leistung bis man das Wasser abstellt.

Wesentlich ist einzig die Menge des erwärmten Wassers und der Temperaturunterschied!

Mit einer kleinen Excel Tabelle unter http://www.symi.asak.at/_gf/Dusch_calc.xls kann man durch Variation der entsprechenden Parameter gut abschätzen, welche Kosten entstehen.

So nebenbei, alte Kühlgeräte und Wassererwärmer sind die größten Energiefresser.

Täglich 18 Minuten duschen bei 12 Grad Kaltwasserzulauf und 38 Grad Duschwasser verursachen bei einem Wasserdurchsatz von 10 Litern pro Minute und einem Strompreis von 25 Eurocent/kWh tägliche Energiekosten in Höhe von € 1,36 = € 40,- pro Monat NUR für Warmwassererwärmung alleine.

Es macht hier keinen Sinn, die Nutzungszeiten und Leistungen sämtlicher Haushaltsgeräte zu schätzen. Konzentrieren wir uns auf den Durchlauferhitzer, da ist alles völlig überschaubar:

Um 10 Liter Wasser um jeweils 10°C zu erwärmen, werden 0,0116279 kWh aufgewandt (von 20° auf 100° dann eben achtmal so viel). Das kostet bei den üblichen elektrischen Haushaltstarifen knapp 3 Cent. Dabei geht natürlich ein Teil der erzeugten Wärme ungenutzt verloren durch die Aufheizung von Rohren und Wänden. Dieser Verlust ist abhängig von Leitungslänge, Leitungsverlegungsart und Nutzungsart. Mit jedem Zapfvorgang wird die Leitung einmal aufgewärmt. Wer also seltener mehr Wasser erwärmt, fährt sparsamer.

Ansonsten kannst Du die Kosten auch über die Zeit errechnen: Bei 20 kW Leistung z.B. kosten 1 Stunde Betriebszeit 20 kWh (5,00 Euro), 1 Sekunde 20/3600 kWh = 0,0056 kWh, entspricht also knapp 0,14 Cent pro Sekunde oder 8,33 Cent pro Minute. Dem entsprechen pro Minute etwa knapp 15 Liter Wasser, das von 20° auf 40° erwärmt wird.

Geschätzt aus dem Preis (ich gehe davon aus, dass du 80 €/Monat meinst) würde ich sagen, du brauchst fast 4000 kWh im Jahr. Das musst du an deinem Zähler mal verifizieren und auf den aktuellen Tag herunterbrechen. Denk in erster Linie nicht über das Geld nach sondern schau mal täglich auf den Zähler und lies ab und schreib auf, was du täglich verbrauchst. Das kann schon mal ein Anhaltspunkt sein, wenn du das mit deinen Gewohnheiten vergleichst.

Der nächste Schritt wäre - so wie Peppie/Anna das beschrieben hat - die Leistung deiner Verbaucher zu messen, um abzuschätzen, wie viel jeder zu Buche schlägt. Dafür messe ich am Zähler die Zeit für eine Umdrehung. Das sollte ausreichend genau sein. 60 s wären dann 800 W, 600 s (10 min) entsprechen 80 W. 1 Umdrehung in 48 s entspricht 1000 W. Bei kleinen Verbrauchern brauchst du Geduld, aber eigentlich suchst du ja die dicken Brocken.

Offizielle Stromzähler des Versorgers sind geeicht. Selbst dran rumbasteln darfst du da auch gar nicht.

Das Einzige, was zuverlässig hilft, die Stromfresser zu finden, sind Messgeräte zwischen Verbraucher und Steckdose.

Ich würde jetzt auch mal den Kühlschrank als Hauptverursacher sehen. Ich hatte lange Jahre ein altes Möhrchen aus der alten Küche meiner Eltern. Der hat sich sage und schreibe 800 kWh im Jahr reingezogen. Ohne Gefrierfach.

Tausch die Glühbirnen gegen Halogenlampen aus und schalte den Durchlauferhitzer aus oder runter, wenn du nicht im Haus bist. Normalerweise hat der ein Typenschild, auf dem die Leistungsaufnahme in Watt angegeben ist.

Den Betrag, den du zahlst, zahle ich jetzt auch. Allerdings laufen bei mir im Büro die PC's meist round the clock und ca. 15-20 Waschmaschinengänge in der Woche, inkl. Trocknergänge.

Dein Verbrauch ist extrem hoch, also leiste dir ein Messgerät. Kostet um die 10 Euro.

chaiboom 
Fragesteller
 12.03.2013, 16:52

Ok, du hast also auch einen Durchlauferhitzer? Und ist bei dir im Preis ''das Duschen'' berücksichtigt? Wie oft und wie lange duscht du im Schnitt?

Welche Möglichkeiten habe ich, wenn der angezeigte Verbrauch auf dem Messgerät geringer ist als das, was auf meinem Zähler steht?

Mein Kühlschrank ist 2 Jahre alt, werde mir trotzdem mal ein Messgerät holen. Thanks.

Ich sollte wohl alles was ich hier tue penibel dokumentieren... vielleicht hilft es mir am Ende...

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michi57319  13.03.2013, 14:41
@chaiboom

Nein, ich habe eine Gastherme. Ich wollte dir nur verdeutlichen, was für diesen monatlichen Abschlag bei mir alles an elektrischen Verbrauchern läuft :-)

Die Idee, mal alles lahmzulegen, bis auf den Durchlauferhitzer, wird dir sicherlich großen Aufschluß geben. Mach trotzdem die Messung an den einzelnen Geräten.

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