Dur oder Moll an der Partitur ablesen?

5 Antworten

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Wenn es um die Frage geht, welche von den parallelen Tonarten es ist, z.B. C-Dur oder A-Moll, dann ist natürlich der Schlussakkord oder -ton nicht unbedingt hilfreich. Entweder hast du ihn gar nicht, du kennst ihn noch nicht, oder er nützt sowieso nichts, weil die Tonart während des Liedes komplett wechselt, was jenseits von Kinderliedern durchaus üblich ist.

Trotzdem erkennt man sofort, nach ein Takt meistens schon, ob das Lied in Dur oder Moll spielt. Ich leite mit das so her: Die Melodie beginnt zwar beliebig auf Grundton, Terz oder Quinte, tanzt aber nur in diesem Bereich herum. Bei C-Dur zwischen C und G, bei A-Moll zwischen A und E.

Ein A in C-Dur, die Sexste, passt da nicht, und erfordert auch andere Akkorde, F-Dur oder D-Moll, die einzigen, die A enthalten. Bei "Alle meine Entchen" erst beim "schwimmen ...".

Auf der anderen Seite passt ein G nicht zum A-Moll-Akkord, es wäre die Septime. G ist in C-Dur, E-Moll und G-Dur enthalten, also muss auch hier ein Akkordwechsel erfolgen.

Wie gesagt, so erkenne ich das, ohne großartige musikalische Ausbildung.

LeonieMarieS 
Fragesteller
 09.05.2019, 06:44

Super, das ist echt hilfreich.

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Das erste Hilfsmittel ist der Quintenzirkel. Mit ihm kannst Du die Zahl der möglichen Tonarten auf zwei reduzieren: Nämlich eine Dur-Tonart und ihre Moll-Parallele.

Wenn Du aufgrund der Vorzeichen diese Reduzierung vorgenommen hast - z. B. ein Kreuz für G-Dur oder e-Moll - siehst Du Dir den Schlußakkord an. Wenn Du auf die verschiedenen Stimmen verteilt mehr oder weniger durcheinander die Töne g - h - d findest, steht das Stück in G-Dur, wenn Du die Töne e - g - h findest, steht es in e-Moll.

In aller Regel beginnt ein Stück auch in der Grundtonart. Wenn Du also nur den Anfang des Stückes hast, gehst Du vor wie oben beschrieben und untersuchst den Anfangsakkord oder die Töne am Beginn des ersten Taktes.

Wenn Du "das mit den Dreiklängen verstanden" hast, weißt Du ja, daß in einer Tonart die Töne auf der 1. und 3. und 5. Stufe den Hauptdreiklang, die Tonika, bilden, den Dreiklang, den Du für das Ermitteln der Tonart (und damit des Tongeschlechtes) brauchst.

Meist ist das am Schlusston / Schlussakkord zu erkennen.

Ein Stück in C-Dur endet sehr häufig auf C oder mit einem C-Dur Akkord. Die Paralleltonart ist dann A-Moll. In dem Fall würde das Stück auf A oder mit einem A-Moll Akkord enden.

LeonieMarieS 
Fragesteller
 08.05.2019, 13:53

Ja, danke. Aber wenn ich nur den ersten Teil habe?

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Wenn Du den Hinweis von Dea2010 anwenden kannst: einfacher gehts nicht.

Ansonsten haben Dur-Tonleitern andere Ton-Abstände als Moll-TL.

C-Dur hat keine # / b, C-Moll hat 3 b.

Es ist nicht einfach, als Laie die Tonart ohne weiteres zu erkennen. Aber Du kannst Dich an dem Aufbau einer jeden Dur / bzw. Moll-Tonleiter orientieren und darüber die Grundtonart ermitteln.

Ohne lernen geht sowas aber leider nicht...

Die Tonart kannst du an den Vorzeichen ablesen....

Mediachaos  08.05.2019, 13:42

Nein. Denn sowohl C-Dur als auch A-Moll haben kein Vorzeichen. Dasselbe gilt für G-Dur und E-Moll etc... Jede Durtonart hat eine parallele Molltonart mit denselben Vorzeichen.

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