Druse ausreiten/aussenplatz nutzen?

5 Antworten

Das sind eben Sicherheitsmaßnahmen. Ich denke dass geht nicht einmal von den Besitzern des Pferdes, sondern vom Stall aus... Druse ist hochgradig ansteckend und vermutlich wurden die Reitplätze / Hallen aufgeteilt für gesunde und kranke Pferde. War in einem Nachbarstall ähnlich. Die gesunden durften nur auf den kleinen Platz und in die Kleine Halle und die kranken mussten in die große Halle. Ich würde das Risiko nicht eingehen an eurer Stelle. Die Ansteckung kann schon geschehen indem ein erkranktes Pferd an die Bande rotzt und euer (evtl zukünftiges) Pferd dran kommt oder abschleckt. Es gibt nicht direkt Richtlinien der FN. Druse ist nicht mehr Meldepflichtig... das sind wohl Tips der Fn wie man am besten mit der krankheit umgeht und welche Vorsichtsmaßnahmen ein betroffener Stall treffen sollte. Aber das mit den getrennten Plätzen ist korrekt und ist auch echt sinnvoll!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 25 Jahre Reiterfahrung / 15 Jahre eigene Pferde

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob es der benachbarte Reitstall oder die benachbarte Box ist. Bei der benachbarten Box ist es ziemlich sicher, dass Dein eventuelles Wunschpferd ebenfalls an Druse erkranken wird, wenn es nicht durch eine frühere Erkrankung an Druse oder die Impfung gegen Druse in seinem Leben bereits Antikörper dagegen gesammelt hat. Druse ist leider nicht mehr meldepflichtig, deshalb gibt es die Krankheit sehr viel häufiger als die meisten denken. Es wird dann von einem Fiebervirus gesprochen, der gerade grassiert, doch das Wort Druse wird dabei gerne vermieden.

"Bis zu 10 Prozent der Pferde tragen Drusebakterien in den oberen Atemwegen, erläutert Feige weiter. Die Bakterien werden bei einer starken Belastung des Immunsystems z.B. durch eine Erkrankung oder durch Stress aktiviert. Besonders gefährdet sind Ein- bis Zweijährige oder ältere Pferde ab 15 Jahren, bei denen das Immunsystem noch nicht oder nicht mehr so auf Zack ist. Aber in der Regel überstehen die Pferde die Krankheit wie eine schwere Erkältung. Tödliche Verläufe sind sehr selten." ..... "Aber er kann bis zu vier Tage in der Pferdebox, auf der Weide, im Paddock und bis zu acht Wochen im Wasser überleben. Drei bis 14 Tage nach Kontakt mit den Erregern zeigen sich die ersten klinischen Symptome – grünlicher oder gelblicher Nasenausfluss, Fieber (bis zu 41,5 °C), Appetitlosigkeit, Schläfrigkeit, Husten und Schwellung der Lymphknoten im Kopfbereich, also am Unterkiefer und den Ganaschen. In Lymphknoten siedeln sich die Drusebakterien an. Diese füllen sich mit Eiter und schwellen stark an. Nach einer Weile platzen die Lymphknoten schließlich auf und der Eiter entleert sich. Normalerweise geschieht das nach außen. Aber die Lymphknoten am Kehlgang können sich auch in den Luftsack entleeren. Die Folge: eitriger Nasenausfluss. Sämtliche ausgeschiedenen Sekrete sind voller Erreger. Daher sollten erkrankte Pferde dringend isoliert werden!" ..... "Die Übertragung erfolgt in der Regel direkt von Pferd zu Pferd – beispielweise beim Beschnuppern – oder indirekt über die betreuenden Personen bzw. Gegenstände wie Wassereimer, Futterkrippen, Pferdegebisse etc. Wie empfindlich die Pferde reagieren, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Immunstatus, Bakterienbelastung in der Umgebung, eventuelle Immunität durch vorherigen Kontakt mit dem Erreger. Letzteres kann ein Problem werden, denn bei zwei bis zehn Prozent der Pferde bleibt der Erreger im Körper. Die Bakterien ziehen sich in die Luftsäcke zurück und von Zeit zu Zeit werden kleine Mengen ausgeschieden. So kann es passieren, dass die Druse sich im Stall über einen längeren Zeitraum hält, ohne dass die Pferde Symptome einer Krankheit zeigen. Erst wenn neue Pferde in den Stall kommen und plötzlich erkranken, merkt man, dass der Erreger latent vorhanden sein muss."

TO DO – LISTE BEI DRUSE-VERDACHT
  • Tierarzt holen, feststellen, ob es wirklich Druse ist
  • Erkrankte Pferde sofort isolieren, Desinfektionsmatten und Einmalhandschuhe vor der Box bereitstellen ‘ Am besten drei Stallbereiche schaffen für gesunde Pferde, kranke Pferde und Verdachtsfälle
  • Bei allen Pferden des Bestandes täglich Fieber messen ‘ Wenn Fieber, Tierarzt rufen, Pferd isolieren
  • Die Pferde entweder von verschiedenen Personen versorgen lassen, oder zuerst die gesunden, dann die kranken Pferde betreuen.
  • Wechsel der Kleidung und Händedesinfektion nach jedem Kontakt mit erkrankten Pferden!
  • Kein Zutritt betriebsfremder Personen, Hunde oder Katzen zu isolierten Stallbereichen
  • Nur als „gesund“ getestete Pferde (s. o.) in andere Bestände verbringen

(Zitat Bericht St Georg https://www.st-georg.de/wissen/druse-beim-pferd-mehr-als-nur-eine-erkaeltung/)

Die FN sagt zum Thema Druse unter anderen:

  • Der Zugang zum Stall muss auf ein Minimum reduziert werden. Kein Zugang für Hunde und Katzen, kein Pferd darf auf den Hof kommen oder den Hof verlassen. Dies gilt auch für Pferde, die keine Krankheitsanzeichen zeigen.

Kommt es im eigenen Stall zu einem Druse-Ausbruch, ist von ALLEN Beteiligten ein hohes Maß an Disziplin und Verantwortung gefordert. Dem Ziel der Druse-Bekämpfung muss vor individuellen Interessen, wie Turnierstarts oder Lehrgangsteilnahmen, oberste Priorität eingeräumt werden. Ein offener, ehrlicher Umgang mit der Situation sowie eine gute Zusammenarbeit sind maßgeblich und entscheidend für eine erfolgreiche Bekämpfung. Alle Personen, wie Reiter, Besitzer, Personal, Tierarzt, Schmied usw. müssen informiert und in die Hygienemaßnahmen involviert sein. Auch Nachbarställe und Turnierveranstalter in der Umgebung müssen gewarnt werden! Ein Verschleiern der Situation oder ein laxer Umgang mit dieser hochansteckenden Erkrankung können zu schwerwiegenden Folgen und einer nicht endenden Ansteckungskette führen. (Zitat Infoblatt Druse FN https://www.pferd-aktuell.de/files/2/45/Infoblatt_Druse.pdf)

Demnach kann ich denn Stallbesitzer komplett verstehen, der seinen Bestand vor Druse schützen will und bestimmte Regeln aufstellt.

Es kann aber auch durchaus sein, dass ein Verkäufer derartige Behauptungen auch nur aufstellt, um zu verhindern, dass man bestimmte Dinge mit dem Verkaufspferd macht, die einen Verkauf Umständen verhindern würden, weil das Pferd dann Verhaltensweisen zeigt, die man dem Käufer gerne verschweigen möchte.....

Zanora  11.07.2018, 08:15

Respekt.... echt super erklärt :)

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Druse ist eine hochansteckende Krankheit, die sogar über den Menschen an andere Pferde weiter übertragen kann.
Die Inkubationszeit dauert im Normalfall zwischen 5 - 14 Tagen.
Warte einfach mal ab.
Es zeigt in meinen Augen auch von Verantwortungsbewusstsein der Besi wenn sie sagt "Nein".

Dazu ist es noch eine Krankheit, da sollte sich das Pferd erstmal erholen. Es läuft beim Reiten evtl gar nicht so gut als wenn es fit ist. Bei einem Pferd was Krank ist, ist das schwer bis gar nicht einzuschätzen wie dies läuft wenn es gesund ist und wieder genügend Kraft hat.

Was für Richtlinien es gibt, kann ich Dir jetzt auswendig nicht sagen. Aber ich finde dies vollkommen okay von der Besi und sollte ohne groß nachzufragen akzeptiert werden.
Sie nimmt einfach nur Rücksicht auf das Pferd und auf andere ;)

Also ich steh voll und ganz auf der Seite der momentanen Besi.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer
verreisterNutzer  10.07.2018, 18:19

Das pferd selbst ist gesund und es ist nur ein Pferd im Stall 10m weiter entfernt erkrankt

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Heklamari  11.07.2018, 06:12
@verreisterNutzer

10m = ein NICHTS !!!

Bleib drinnen und warte ab

Oder verlade DRINNEN und reite/springe in einer "sauberen," Gegend.

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Zanora  11.07.2018, 08:09

Da dies echt ne "Hoch" ansteckende Krankheit ist, ist geht die ansteckungsgefahr auch über weiterem Weg. Bricht bei Bauern z.B. ein Hochansteckender Virus im Stall aus, bekommen die Bauern die Kilometer entfernt sind ebenfalls die Anweisung ihre Tiere im Stall zu lassen. Ach, 14Tage ist doch keine lange Zeit. Tu es auch dem Pferd zu Liebe. Auch wenn das Pferd gesund ist, steigt die Gefahr das es angesteckt wird. Das willst Du doch auch nicht! 10m Entfernung ist nicht wirklich viel. Um die ansteckungsgefahr ums kleinste zu minimieren müßtest schon in einen anderen Stall. Erwähnst Du dort den Befall der Krankheit werden Dich die meisten Stallbesitzer erstmal gar nicht aufnehmen. Auch wenn Du Dein Pferd als gesund nennst!!

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Wie weit ist der Nebenstall entfernt?

Ansonsten musst du dich an die Regeln des Stalles halten. Mein Pferd stand bis vor zwei Jahren in einem Stall, wo die Druse ausgebrochen war. Gott sei Dank in einem Seitentrakt des Stalles, wo die meisten Pferde keinen Zugang zu hatten. So war die Krankheit - mit fünf von 12 Pferden dieses Traktes- begrenzt. Die anderen 80 Pferde hatten sich nicht angesteckt.

Aber Niemand durfte ausreiten, spazieren gehen, die Pferde in dem Seitentrakt durften nicht auf den Außenplätzen geritten werden. Die 12 Pferde hatten Paddockboxen und die Paddocks waren geschlossen für die Tiere. Was blöd war, aber die Paddocks grenzten an normalen Wegen, wo Spaziergänger rumliefen. Damit die Tiere, es war Winter, wenigstens Bewegung hatten, wurde für sie die Halle freigemacht, d.h. sie durften dort auch laufengelassen werden - was sonst bei Todesstrafe verboten ist. Alle anderen Reiter durften nicht in die Halle.

Von daher musst du einfach erfragen, wie die Regeln bei euch sind. FN Gesetze gibt es da keine, da Druse keine meldepflichtige Krankheit mehr ist. Aber wenn der SB das so vorschreibt, wie du es beschreibst, ist das so. Eine Reiterin bei uns - mit gesundem Pferd - wollte partout einen Außentermin mit dem Pferd machen und hat das auch getan. Zurück konnte sie nicht mehr, sie hat die fristlose Kündigung bekommen. Ich finde das auch völlig in Ordnung. Es geht nämlich darum die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

In einem Nachbarstall - 1000 m entfernt - war die Druse ausgebrochen und es gab für die Einsteller keinerlei Vorschriften. Außer, dass die Druse geheimgehalten werden musste. Was eine Riesenschweinerei ist. Diese Leute ritten dann auch weiter lustig aus. Ich bin denen mit meinem Pferd aus dem WEg gegangen, wo ich nur konnte und habe vor Wut gekocht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

du könntest den jetzigen besitzer fragen, ob er bereit ist, das pferd solange zu behalten, bis die ansteckungsgefahr im nachbarstall definitiv vorbei ist.

sonst finger weg.

druse beim pferd entspricht in etwa dem pfeifferschen drüsenfieber beim menschen.

das ist nicht mal eben wie ein schnupfen oder zwei tage kopfweh.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!