Draußen kalt & innen warm - Heizung an?

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Entscheidend ist die Temperatur der inneren Wandoberfläche. In einem schlecht gedämmten und schlecht beheizten Raum kann die Luft schnell über 20 °C warm werden, aber die Oberflächen von Außenwänden, insbesondere West- und Nordseiten können trotzdem noch zu kalt sein.

Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Heizt man also einen Raum womöglich bei offener Tür auf kommt automatisch mehr Luftfeuchtigkeit aus anderen Räumen in das Zimmer. Kühlt der Raum dann wieder aus, setzt sich die überschüssige Feuchtigkeit an den Wänden ab, an denen der sogenannte Taupunkt unterschritten ist. Liegt die Temperatur einer Wandoberfläche unter 17 °C, kann man davon ausgehen, dass sich hier verstärkt Feuchtigkeit niederschlagen kann.

Deshalb heizt man Zimmer auf, um diese Oberflächentemperatur hoch zu halten. Bei schlecht gedämmten Wänden bedeutet das, dass die Wärme durch die Wände nach außen geht, was zu vermehrtem Energieverbrauch führt.

Bei Dir sind die Wände offenbar sehr gut gedämmt. Die Wände kühlen nicht aus und Du hast immer das Gefühl, dass es ausreichend warm ist. Auch ablesbar am Thermometer. Gedämmte Außenwände kühlen logischerweise nicht stark aus und der Taupunkt ist in der Regel überschritten und somit ist die Schimmelgefahr sehr niedrig. Nur Fehler in der Dämmung und mangelhafte Lüftung können dann dazu führen, dass es dennoch schimmelt. Egal, ob gut gedämmt oder nicht, man sollte immer darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht über 70 % ansteigt.

Also gilt für Dich: Bei Bedarf lüften und nicht heizen, so lange es aushaltbar warm ist.

Selkiade 
Fragesteller
 11.10.2022, 11:47

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

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Interessiert mich auch, denn bei mir ist es auch so. Draußen kalt, aber da ich unterm Dach wohne, ist es trotzdem, auch durch die Sonne, im Moment noch schön warm. Allerdings lüfte ich trotzdem zwischendrin auch immer wieder mal, damit es nicht schimmelt. Da ich einen Balkon habe und zum Rauchen raus gehe, nutze ich die Gelegenheit und lasse immer wieder kurz frische Luft in die Wohnung, in der Hoffnung, so das Richtige zu tun. Auch ich habe die Heizung bisher nur überschläglich auf 2 laufen und auch nur in 2 von 5 Räumen.

Bei 21 Grad in der Wohnung brauchst Du keine Heizung anmachen. Ich ziehe da auch lieber den Pulli an, mach eine Wärmflasche und kuschel mich in die Decke ein. Ich werde so und so bei den horrenden Energiekosten die Heizung diesen Winter komplett ausgeschaltet lassen. Heizungsluft ist so und so ungesund und man spart die horrenden Heizkosten.

Schimmel meiden kann man auch mit ausreichendem Lüften.

Gruß NicoFFFan

Du kannst die Heizung aus lassen. Dem Schimmel ist es egal woher die Wärme kommt, ob sie schon per se vorhanden ist (z.B. durch das heizen der Unter- oder Nebenwohnung) oder durch die Sonneneinstrahlung oder auch durch die Heizung.

Diese Regel, die Du da zitierst ist viel zu grob formuliert. Man soll eine Wohnung oder ein Zimmer nicht vollkommen auskühlen lassen, da sich dadurch Feuchtigkeit an den Wänden oder an Kältebrücken niederschlägt und das wird dann auf LANGE SICHT zu Schimmelbildung führen.

Es kommt immer nur auf Innentemperatur und Innenluftfeuchtigkeit an.

Bei 21° musst du zwar lüften, aber nicht heizen

Selkiade 
Fragesteller
 11.10.2022, 10:23

Lüften tue ich, das ist kein Thema.

Kühlt sich dann zwar erstmal ab (nach dem Lüften heute Morgen hatte es "nur" noch 17°C), aber innerhalb weniger Stunden geht es halt auf über wieder hoch.

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