Dobermann oder Deutscher Schäferhund als Anfängerhund, geht das?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

jede rasse ist gut für Anfänger geeignet wenn man sich genügend informiert. Dobermänner eigenen sich perfekt als Wachhund, und man sollte ihnen das auch bieten für was sie gezüchtet worden sind. Schäferhunde sind sehr gelehrig und hütehunde. Beide rassen brauchen mehr als nur eine Runde spazieren, sie brauchen eine Aufgabe.


entenbrot7  02.05.2021, 08:15

Ja, solange du auch zu einem geeigneten Verein gehst, z.B. dem SV. Wir dachten auch wir wären gut vorbereitet auf unsere deutsche Schäferhündin, aber wären wir nicht zum SV gegangen, hätten wir mittlerweile echt extrem viele Fehler drin.

0

Wir haben uns eine Dobermann x deutscher Schäferhund geholt auch als Anfänger aber wir haben uns auch sehr viel über diese Rassen informiert. Wir haben viele Jahre gewartet, bis die Kinder groß genug waren. Vor einem Jahr kam jetzt noch eine reinrassige Dobermann Hündin dazu. Sie brauch natürlich viel Bewegung aber nicht unbedingt Kopftraining. Spazieren reicht ihr. Bei unserem Rüden ist es anders. Er fängt an wegzulaufen wenn er unterfordert ist weshalb täglich mit ihm trainiert werden muss! Wir sind schon an einem Tag 15 km gelaufen aber er war dennoch nicht müde. Ihn kriegt man nur mit hartem Kopftraining im Griff. Es sind sehr lernwillige Hunde und auch sehr intelligent bei richtiger Erziehung kann man echt viel Spaß mit ihnen haben.

Wir haben uns auch als Anfänger diesen Hund geholt! Fazit: Wir mussten täglich Zeit haben mehrere Stunden zu trainieren. Also man sollte sich diese Hunderasse wirklich nur mit ausreichender Zeit holen! Wir können keinen einfachen Sofa Sonntag machen weil unsere Hunde bei jedem Wetter gefordert werden wollen. Vielleicht hilft dir das ja weiter.

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Anfängerrassen gibt es nicht, höchstens Anfängerfreundliche Hunde. Das sind meistens schon erwachsene Tiere die eine gut sitzende Grunderziehung haben und auch schon was von der Welt gesehen haben.
Beide Rassen die du dir rausgepickt hast sind eher mäßig geeignet, wobei ich einen Schäferhund vorziehen würde wenn mir seine Familie (mindestens die Mutter, lieber mehr Hunde!) bekannt sind und vom Wesen her gefallen. Auf garkeinen Fall eine "Schäferhyäne" mit Hängehintern.

Wie lange hast du diese Zeit denn? Ein paar Monate und dann Vollzeitausbildung sorgt höchstens dafür das ein junger Hund im Tierheim landet wegen Zeitmangel. Es muss absolut sicher sein das der Hund auch wenn du arbeiten gehst nicht allein rumsitzt oder irgendwo bei Omma vor der Couch vergammelt weil sie nicht mehr machen kann als mal eben zum Pieseln rauslassen...beide Hunde würden unter diesen Umständen zeitnah verhaltensauffällig.

Bist du dir sicher mit solchen Arbeitslustigen hunden umgehen zu können? Mit 2-3 Stunden Spaziergang ist es nicht getan, sie wollen einen Job der auch den Kopf fordert, bekommen sei ihn nicht fangen sie an deine Wohnung zu "erforschen". Beliebte Studien sind unter Anderem "was ist unter der Tapete" "kann man Türzargen essen" und "womit ist eigentlich die Couch gefüllt".
Kannst du auch mit der niedrigen Reizschwelle leben? Es gibt Schäfis die wirklich sehr schnell bereit sind zu schnappen. Auch sind einige total hampelig und überdreht. Da ist es super wichtig das der Hund aus einer guten Zucht mit wesensfesten Hunden stammt.
Beim Dobermann käme für mich die große Angst dazu das er plötzlich tot umfällt, ein bestimmtes Herzleiden ist bei dieser Rasse leider weit verbreitet. Manche sprechen von unter 5%, andere von über 50% der Dobermänner.

Wenn ich zwischen diesen beiden Rassen entscheiden müsste würde ich den Schäferhund nehmen. Aber halt aufpassen dass er aus einer vernünftigen Zucht kommt.

Schäferhunde sind eigentlich auch für engagierte Anfänger leicht zu erziehen, weil sie einfach gefallen wollen und arbeiten wollen. Aber die Betonung liegt auf "engagierte Anfänger". Also Leute die bereit sind, viel zu lernen und viel Arbeit und Zeit in die Erziehung des Hundes zu stecken. Das kostet natürlich auch alles viel Geld.

Und wenn Du planst den Hund in eine Betreuung zu geben während Du arbeiten gehst, dann rate ich dir das mal vorher durchzurechnen. Das ist nämlich auch nicht umsonst.

Und vor allen Dingen - ein Hund ist kein Gegenstand den man irgendwo abstellen kann wenn man ihn nicht brauchen kann. Was ist wenn der Hund da nicht mitspielt und Verhaltensprobleme und Auffälligkeiten entwickelt ? Wenn man keine Zeit hat dann sollte man sich keinen Hund anschaffen. Es ist alles nur in der Theorie so praktisch. Wenn der Hund den ganzen in so einer Betreuung ist, dann hat er den ganzen Tag Stress. Das kann für einen jungen Hund - und besonders für einen Schäferhund - fatale Folgen haben. Ein überforderter und gestresster Schäferhund ist nämlich kein Spass. Das heisst die Betreuung muss sehr fachkundig sein, es müssen Ruhephasen gewährleistet sein, es müssen dort Menschen sein die Ahnung haben. Den Hund nur irgendwohin zu geben nach dem Motto "da kann er den ganzen Tag mit den anderen spielen".. das funktioniert nicht.

Natürlich geht das. Hunde bzw. Tiere allgemein, haben wie wir Menschen unterschiedliche Charakter. Ein Dobermann oder Schäferhund kann einfacher sein, wie andere Rassen. Es kommt ganz darauf an, welchen Charakter er hat und wie man mit ihm umgeht. Geht man falsch mit einem Hund um, ist auch ein Labrador kein Anfängerhund. Die können auch extrem bissig werden.

Sowas wie einen Anfängerhund gibt es auch nicht. Versauen kann man jeden Hund.

Wichtig ist, dass man sich vorher informiert. Wissen über Haltung, Pflege, Erziehung sind unabdingbar. Und dann muss man als Halter auch vom Hund lernen, nicht nur der Hund vom Halter.

Tiere kommunizieren über die Körpersprache. Also muss man seinen Hund kennen - richtig kennen. Kennt man ihn nicht, hat man das, was etwa 80% der Hundehalter haben. Einen unerzogenen, nicht abrufbaren Hund. Und das sind tickende Zeitbomben. Dabei spielt die Hunderasse absolut keine Rolle.

Wenn Du einen Welpen nimmst, hast Du z.B. die Chance, alles genau abzustimmen. Ein Welpe ist eben ein Baby, ungeformt und doof. 😉 Da kann man gut ansetzen. Sie haben keine schlechten Erfahrungen gemacht, und waren keine Rumreichware.

Ein älterer Hund, ist da eine andere Sache. Da musst Du vorher wissen:

- Wo kommt er her?

- Was hat er erlebt?

- Wie verhält er sich in verschiedenen Situationen?

- Wie weit ist er erzogen?

- Kann ich ihn im Fall der Fälle resozialisieren?

Da kauft man die Katze im Sack.

Und da würde ich dann eher sagen, dass das nichts für Anfänger ist.

Man kann natürlich auch einen älteren Hund haben, der eine totale Knutschkugel ist. Danach muss man aber intensiv suchen. Dann ist das kein Problem.

Ich habe inzwischen den 7. Hund.

Hund Nr. 1 - Schäferhündin

Absolut abrufbar und komplett abgerichtet. Die hat gemacht, was man gesagt hat. Da hat es gereicht, einfach nur den Finger zu heben. Wir haben sie nicht abgerichtet. Es war einfach ihr Charakter. Der war auch sehr stark. Das ging sogar soweit, dass man niemals ausversehen "fass" sagen durfte. Dann war aber hallelujah... Sie hat auch nur auf die Bezugsperson gehört. Zum Aufpassen bei jemanden abgeben, war da nicht.

Aber sie war toll. Absolut toll.

__________________________

Hund Nr. 2 - Großer Terrier Mischling

Aus dem Tierheim, 9 Monate alt. Der war so eine ruhige Seele, dass es absolut keine Erziehung gebraucht hat. Wir haben da absolut nichts gemacht. Der hat sofort gehört. Treudoof haben ihn alle genannt.

___________________________

Hund Nr. 3 Zwergschäferund Mischling

Absolut rotzfrech und unbelehrbar. Die Erziehung war ein Kampf. Er hat nie gebissen. Er war nur völlig überdreht. War schon fast zum Haare raufen... Aber am Ende haben wir es geschafft.

____________________________

Hund Nr. 4 - Foxterrier

Aus dem Tierheim, als Welpe. Habe da ein Praktikum gemacht, als wir die von einem Vermehrer weggeholt haben.

Absolut lieb, aber auch ein etwas schwieriger Fall. Stur wie sonst was.

_____________________________

Hund Nr. 5 - Weißer Schäferhund

Den habe ich von privat. Da war er 7 Jahre alt. Er wurde gequält, in einen Zwinger gesperrt in dem er sich kaum um sich selber drehen konnte. Schwanz gebrochen, Schläge auf dem Kopf, und hat nur Müll zu fressen gekriegt. Er kam als Skelett zu mir, so dünn war er.

Da war eine komplette Resozialisierung nötig. Aber den hat man nicht wieder so hinbekommen, wie gewünscht. Aber er hat wieder Vertrauen gefasst. Ich konnte ihn trotzdem überall mit hinnehmen.

Trotz allem, war er immer noch so lieb. Das tut im Herzen weh, auch wenn er schon verstorben ist.

______________________________

Hund Nr. 6 - Staffhordshire Terrier

Unglaublich liebevoll, ruhig und sanftmütig. Da war die Erziehung auch relativ einfach. Aber sie war eigen, was die Bezugsperson anging. Nicht gefährlich, aber dezent eifersüchtig. Was ich aber nach kurzer Zeit auch im Griff hatte. Sie war total verschmust und hat immer aufgepasst, dass es allen gut geht. Wenn man gestolpert und hingefallen ist, hat sie echt versucht einen wieder hochzudrücken. ^^

____________________________

Hund Nr. 7 - Terrier Mix

Den habe ich mit 4 Monaten geholt. Er hat vom ersten Moment an gehört. Lief ohne weiteres bei Fuß. War sofort stubenrein. Ich konnte ihn schon mit 7 Monaten frei laufen lassen. Dabei habe ich mich mit der Erziehung kaum beschäftigt. Wir haben hauptsächlich gespielt und gekuschelt. Das hat wohl schon gereicht.

Wie Du siehst, sind sie alle unterschiedlich. Schau Dich um, informiere Dich und guck, welcher Hund am besten zu Dir und Deinem Leben passt.

Ich selber war noch nie in einer Hundeschule. Ich habe durch machen gelernt. Das ist auch nicht schwer, aber zeitaufwendig. Und das ist der wichtigste Punkt: Zeit! Die muss da sein. Egal wie.

Aber wegen dem Hundeführerschein, wirst Du nicht um die Hundeschule rumkommen. Gerade wenn es ein Dobermann werden soll, ist das ein Muss. Wegen dem Listenhund-Blödsinn.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung