Dinge, die man ewig aufbewahrt, weil man sie "irgendwann" nochmal gebrauchen könnte...

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo.... ich verstehe dich gut. Ich bin zu einem WEGWERFER geworden.... Materielles , was mir nicht jeden Tag Freude macht, wenn ich es sehe kommt weg!!!! Ich habe 2005 meine Mutter verloren und sie war eine Sammlerin... und sie liebte es auch, das alles zu haben.... war auch oft praktisch, keine Frage,denn wer mal ´was brauchte, meine Mutter hatte es! Aber ich bin noch immer dabei ihre Habseligkeiten zu entsorgen und bei jedem Teil höre ich noch immer ihre Stimme; "Das kann man nicht wegwerfen.... das ist toll...." und bei jedem Teil zerreißt es mir das Herz, ich habe das Gefühl sie dreht sich noch immer im Grabe.... aber wir haben ein Haus, mit 400qm, 3 Garagen, vollunterkellert, ausgebautem Dachboden, Riesengarten und Schuppen.... alles war voll bis unters Dach!!! 2Riesencontainer habe ich schon befüllt, solche, aus denen man eine Wohnung machen könnte, so groß waren die....Ich habe noch verheulte Augen von den ganzen Abschieden, dem Wegwerschmerz, aber auch von der Wut, die sich entwickelte. Ich habe nur gedacht: DAS tue ich MEINEN Kindern nicht an!!! Ich habe mich mit ihnen schon zusammen gesetzt und erklärt: "Wenn ich mal sterbe, dann könnt ihr ALLES wegwerfen, ohne Angst, es könnte mir wehtun, wenn ich es wüßte, denn an NICHTS außer euch lag mein Herz...und außer Papa, wenn der mich überlebt, den liebe ich, den müsst ihr behalten! ;P" Ich versuche nur zu behalten, was gebraucht wird ... und fühle mich frei und ungebunden. :D

kugel 
Fragesteller
 29.12.2012, 19:37

Deine Antwort berührt mich, ErnstWilkinson!

Es fällt mir bei meinen eigenen Sachen - egal ob nützlich oder emotional - schon schwer sie wegzugeben (und sei es auch an caritative Einrichtungen - also noch einen guten Zweck erfüllen).

Wie schwer muß es Dir bei den Dingen Deiner Mutter gehen, die ja auch sicherlich einen Teil Deiner Kindheitsgeschichte bedeuten.

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Hallo Kugel in Not,

ich verstehe dich nur zu gut, weil es mir ebenso ergeht: Ich kann mich auch nicht so schnell von überflüssigen Dingen trennen. Und ich gebe nicht gern Geld für Neues aus.

Aber Ich hatte auch mal das Problem mit der Kleidung.

In der Annahme, dass ich nicht wieder schlanker würde, habe ich mich von meinen zu eng gewordenen Sachen zugunsten der Kleiderkammer getrennt. Es waren sogar noch ungetragene Stücken dabei. Und so hatte ich das Gefühl, eine gute Tat zu vollbringen.

Durch einen Ernährungsumstellung nahm ich dann doch wieder ab. Und war traurig, dass ich die Sachen weggegeben hatte.

Aber ich habe mir neue Sachen gekauft - auch als Belohnung für meine Disziplin.

Und das gab mir auch wieder ein gutes Gefühl.

Nicht dass ich in einen Kaufrausch verfiel. Aber ich war glücklich, dass ich was Gutes getan habe, und das ich mich belohnen konnte. Und ich hatte die Wirtschaft angekurbelt.

Wo kämen wir denn da hin, wenn man immer nur die alten Sachen trägt oder gebraucht?

Alles Gute

Virginia

kugel 
Fragesteller
 29.12.2012, 08:54

Hach, das ist mal eine herzerfrischende Ansichtsweise!

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Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich gehöre ganz gewiss auch zu dieser Sammelgeneration. Kann mich (fast) von nix trennen. Nur manchmal packt es mich doch...aber was dann aussortiert wird ist kaum spürbar/sichtbar. - Du hast übrigens den Flohmarkt vergessen, den man doch gewiss ...nächstes Jahr machen will...;-)...seit einigen Jahren.

kugel 
Fragesteller
 29.12.2012, 08:42

Doch, doch, nach jahrelanger eifriger und intensiver Vorbereitung haben wir schon mal den Gang zum Flohmarkt gewagt grins

Die schönsten Kinderklamotten packten wir wieder ins Auto - aber die speihässliche Plastikkinderküche war heißbegehrt - von der hätten wir 5 verkaufen können...

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Vor der völligen Verfüllung aller Speicherräumlichkeiten wie Keller oder Dachböden haben uns bisher diverse Umzüge, und eine Überflutung bewahrt. Dennoch schleppen auch wir allerhand Ballast mit uns herum, der - vielleicht - noch genutzt werden könnte.

Das Problem ist eine Art von "Bewahrermentalität". Dem Wegwerfgedanken versperre ich mich, weil ich ständig an verschwendete Ressourcen denken muß. Daher fällt es äußerst schwer, funktionsfähige Sachen wegzuschmeißen.

In die Höhle des Ebaydrachens habe ich mich noch nie gewagt, also ist auch das keine Option.

Von Flohmärkten brachte ich mitunter mehr nach Hause, als ich dort gelassen habe.

Die Lage hat sich insofern entscheidend gebessert, weil wir kein Ding mehr kaufen, ohne innerlich dreimal die Notwendigkeit zu überprüfen.

Überflüssiger Nippeskram wird nur noch seltenst gekauft, weil wir an dem Freude haben, was bei uns bereits die Bude schmückt. Das Dekozeugs wird eh immer billiger produziert und schaut auch dementsprechend aus. schüttel

Klamotten werden in die Sammlungen gegeben, und periodisch wandere ich durch alle Räumlichkeiten und gehe in mich, gehe hart ins Gericht, und räume aus.

Da die Restmülltonne auch nie voll wird, ist vorher ein Prüfgang angesagt, was denn da noch rein könnte....

Und so halten wir die monumentalen Monströsitäten ganz gut in Schach. Wobei es immer Raum zur Verbesserung gibt. Was dem Einen nur Tinnef bedeutet, da hängt des Anderen Herz daran.

kugel 
Fragesteller
 29.12.2012, 19:47

Du sprichst mir aus dem Herzen!

Eben diese "Wegwerfmentalität" ist bei mir (zum Glück!) noch nicht angekommen. Ich entstammen noch einer Generation, in der die Mutti abends Socken stopfend auf dem Sofa saß und unsere alten Jeanshosen zum Teil durch liebevolles flicken überlebten...

Wir haben vor 14 Jahren - als wir zusammenzogen - zwei komplette Haushalte zusammengeschmissen. Zweimal neues Geschirr, Aussteuer etc. Zu schade für den Polterabend, zu altbacken für den Kaffeetisch - und auf´m Flohmarkt wollt´s auch niemand - da fällt auch spenden manchmal schwer, weil es ja grad dreimal in Gebrauch war quasi noch neu im Karton.

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Maienblume  30.12.2012, 15:12
@kugel

Hehe... weiß einer heute noch, was ein "Stopfei" ist? Sockenstopfen und Jeans mit Flicken kenne ich auch noch!

Ich gerate in Verzweiflung, wenn eins unserer Geräte kaputtgeht, weil ich immer automatisch denke, daß man das REPARIEREN könnte! Aber wer kann das noch machen lassen, wenn ein Neukauf in der Tat oft billiger wäre?

Zu schade zum Wegwerfen... mit der Methode haben Eltern & Schwiegereltern jeweils ein ganzes Haus vollgerammelt, und mir wird jetzt schon schwindelig, wenn ich daran denke, das eines Tages ausräumen zu müssen....

Wenn einem der eigene Krempel auch schon ständig über den Kopf zu wachsen droht....^^

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Das geht absolut jedem normalen Menschen so! Also mir jedenfalls. :) Das wird man auch nicht wirklich los, man muss einfach irgendwie versuchen die Sachen loszuwerden ohne das Gefühl zu haben, sie wären ganz verloren. z.B. die Faschingssachen kannst du bestimmt noch an irgendwelche Bekannte/Verwandte verschenken, die Vasen dagegen guten Gewissens wegwerfen oder im Notfall verkaufen (es gibt immer Leute, die Geld für sowas ausgeben). So hast du irgendwie das Gefühl, dass du die Sachen, die dir mal wichtig waren nicht einfach ruhmlos im Müll gelandet sind.