Dient das Projekt "spielzeugfreier Kindergarten" nachweislich der Suchtprävention?

3 Antworten

Ja, der "Spielzeugfreie Kindergarten" ( meist als etwa 4 Wochen-Projekte) hat Bedeutung auf die positive Entwicklung der Kinder, auch für die Prävention von süchtigem Verhalten.

Begründung:

  • Kinder können nicht mehr herkömmliches Spielzeug usw. "konsumieren", wie sonst, sondern müssen sich selber "Spielzeug " denken, herstellen usw.
  • Und sie müssen selbständig mit diesem "unperfektem" Spielzeug ihre Spielbedürfnisse spüren und geeignete Spiel-Phantasien fürs gemeinsame Spielen entwickeln.
  • Die aussortierten"fertigen" (gekauften) Spielwaren, die oft nur einseitige Aktivitäten vorgeben , werden abgelöst durch eigenes und sehr kommunikatives Handeln: Die Sprachfähigkeit und Ich-Stärke werden besser entwickelt
  • Letztlich spüren Kinder durch den spielzeugfreien "Zwang" zur Eigentätigkeit beim Spielen und durch die nötigen Überlegungen, WAS und WIE und WOMIT sie denn spielen wollen, was sie wirklich möchten und benötigen und sie lernen auch , dass sie nicht fremdbestimmt bleiben müssen, sondern ihr Handeln selbst in die Hände nehmen können , um etwas sinnvolles zu erreichen.
  • Die Fähigkeit, sich und seine wirklichen Bedürfnisse zu spüren und sich dafür sinnvolle Bedingungen selbst zu schaffen , das kann vom spielzeugfreien Kiga zur Suchtprävention übertragen werden: Das sind ( empirisch auch belegte) Eigenschaften, die zur Suchtvermeidung sehr wichtig sind !

Durch den spielzeugfreien Kindergarten können Kinder ihre Kreativität steigern (und Entwickeln) und das Problem bei Spielzeug ist das immer eine Befriedigung bzw. Ersatzbefriedigung da ist, die Kinder lernen nicht mit Frustrationen umzugehen so werden sie auch eher als Erwachsene zu Käuflichen Ersatzbefriedungen greifen anstatt die Probleme anzugehen (z.B. mit Alkohol betäuben).

Damit einher geht die Entdeckung der Kinder als KonsumentInnen. Schubert und Strick argumentieren, dass bei Kindern eine zunehmende Tendenz zu beobachten sei, „sich mit zu viel käuflichen Ersatzbefriedigungen schnell von den Problemen und Frustrationen des Alltags zu entlasten.“ (ebd., S. 9).

https://www.socialnet.de/lexikon/Spielzeugfreier-Kindergarten#toc_1

Die Lebenskompetenzen sollen durch das Projekt gesteigert werden.

Das Projekt „Spielzeugfreier Kindergarten“ soll den Kindern Zeit und Freiraum geben für grundlegende Erfahrungen, für selbstgesteuertes Tätigsein und für die Entwicklung ihres Selbstbewusstseins. Durch den Wegfall von industriell hergestellten Spielwaren und Bastelmaterialien und die damit einhergehende Notwendigkeit mit unstrukturiertem Material eigene Spielideen zu verwirklichen, sollen Planungs- und Problemlösefähigkeit, Kreativität und weitere Lebenskompetenzen, wie die Stärkung der Beziehungskompetenz, Stärkung der sprachlichen Kompetenz, das Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse und die Fähigkeit zur Stressbewältigung gefördert werden
https://www.socialnet.de/lexikon/Spielzeugfreier-Kindergarten#toc_1

Also ja, es dient der Suchtprävention bzw. es soll dazu dienen.

Das Gesundheitsförderungsprojekt „Spielzeugfreier Kindergarten“ wurde als eine Maßnahme zur primären Suchtprävention konzipiert. Mit dem Projekt sollen die Lebenskompetenzen der Kinder gefördert werden, die als Schutzfaktoren gegen eine mögliche Suchterkrankung gesehen werden.
Aufgrund der vorliegenden Berichtlage kann keine Aussage zur Wirksamkeit des Projekts gemacht werden.
Bevor das Projekt breit implementiert wird, wäre weitere Forschung nötig, die mögliche Wirkmechanismen und allfällige negative Effekte des Projekts „spielzeugfreier Kindergarten“ untersucht.
https://www.socialnet.de/lexikon/Spielzeugfreier-Kindergarten#toc_1

DerJoergi  14.11.2020, 21:43

Das ist aber echt extrem weit hergeholt, auch als Sozialarbeiter der sich viel mit sozial- und erziehungswissenschaftlichen Studien beschäftigt hat halte ich solche Studien / Aussagen für kompletten Schwachsinn. Statistische Bezüge kannst du zu jedem Mist herstellen, wenn man etwas Ahnung von Statistik hat lernt man das alles sehr schnell zu hinterfragen.

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Mu1019  14.11.2020, 21:50
@DerJoergi

Es steht ja noch dazu das es noch Erforscht wird. Weither geholt finde ich es nicht. Außerdem kann weniger Spielzeug nicht schaden.

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DerJoergi  14.11.2020, 21:55
@Mu1019

Das weniger Spielzeug nicht schadet behaupte ich ja auch nicht. Habe mich nur zum Thema Suchtbezug geäußert. Du kannst aber theoretisch statistisch / zufällig z.B. auch feststellen, dass Kinder mit weniger Spjelzeug weniger an Krebs als Erachsene erkranken. Solche Bezüge kannst du mit allem Möglichen herstellen, du brauchst aber realistische Bezüge für realistische Aussagen.

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Mu1019  14.11.2020, 21:57
@DerJoergi

Ok, ob es größere Studien dazu gibt weiß ich nicht.

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Das Spielzeuge was mit Sucht zu tun haben sollten wäre mir neu und wäre meines Erachtens auch überhaupt wissenschaftlich nicht zu belegen, da man überhaupt keinen fundierten Kontext in einer Studie herstellen könnte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung