Die neuen Nightjets nach Brüssel und Paris?

5 Antworten

Ich bin Verbindung noch nicht gefahren. Aber ich dir meine Meinung dazu sagen. Ich finde es toll, das es jetzt eine direktverbindung von Berlin nach Paris gibt. man spart damit das umsteigen in frankfurt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Experte in Sache öffentlicher verkehrsmittel

Ist sehr gut, aber kommt nicht von der Deutschen Bahn.

Das war überfällig diese Verbindung wieder zurück auf die Gleise zu bringen, nachdem die völlig unfähige und konzeptlose Deutsche Bahn meinte aussteigen zu müssen. Wenn man eine gute Eisenbahn betreiben will dann schaue man einfach auf die DB und mache alles genau anders herum, dann dürfte es ein Erfolg werden!

xyz911  16.12.2023, 13:44

Eingestellt wurden die Nachtzüge ja nicht, weil man sie nicht wollte, sondern weil sie nicht kostendeckend waren. Solange der Staat meint, dass die DB-Töchter unbedingt Gewinn machen sollten, dann ist natürlich absehbar, dass umrentable Angebote wegfallen.

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LukasinFrech  16.12.2023, 14:52
@xyz911

Die DB hat zwar in der Tat die Einstellung ihrer Nachtzüge mit mangelnder Profitabilität begründet, hat diese aber mutwillig durch problematische Betriebskonzepte und vor allem durch Tricks in der Kostenrechnung herbeigeführt: auf der Schiene fuhren diese Züge ein Plus ein. Heute die Deutsche Bahn betreibt keine Nachtzüge, sondern Etikettenschwindel, indem sie das DB-Logo auf ÖBB-Züge kleben. Und je nachdem, wie es gerade passt, wird entweder das Hohelied der „Kooperation“ gesungen oder eben diese Kooperation - nämlich „jeder betreibt ein bisschen Nachtzug“ als völlig unpraktikabel bezeichnet, so in Stuttgart, als Österreich, Kroatien und Ungarn mit ihren Staatsbahnen dafür sorgten, dass Stuttgart wieder einen Nachtzug in ihre Länder und nach Italien bekam. Denn es war keineswegs „richtig, dass wir seinerzeit ... aus dem Nachtzuggeschäft ausgestiegen sind“, sondern es war falsch, geschäftsschädigend und rufschädigend. Aber das will im Bahntower niemand öffentlich zugeben, denn Bahnmanager der Preis- und Güteklasse Grube, Huber, Bohle, Homburg, Pofalla und Lutz machen natürlich keine Fehler. Aber wer sonst außer ihnen - und den Vorständen unter den Autofreunden Dürr und Mehdorn - hat es zu verantworten, dass die DB nicht kontinuierlich neue Wagen gebaut und die Nachtzüge als untrennbaren Teil eines Bahnangebots rund um die Uhr betrieben hat?

Im Grunde strickt hier die PR-Abteilung der DB schon an der Legende „aufgrund der damaligen Marktlage dachten wir … aber unter heutigen Bedingungen ist alles ganz anders“.

Nein, es ist nicht alles ganz anders: Die Nachfrage war immer da, aber die DB hatte sich jahrelang geweigert, sie zu befriedigen. Das ging so weit, dass die DB 2014 bei einer Zielgruppenanalyse umweltbewusste Reisende und die, die von der Landschaft etwas sehen wollten, als „Eisenbahn-Nostalgiker“ bezeichnete und Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht fliegen wollten bzw. konnten, allesamt in die Schublade „Flugphobiker“ steckte - der beleidigende Tonfall war in beiden Fällen mit Händen zu greifen. Hingegen fehlte in dieser Analyse die Zielgruppe der Geschäftsreisenden, also genau die hochpreisige Vollzahler-Kundschaft, die von der ÖBB jetzt massiv angepeilt wird, indem für Schlafwagenabteile zu Spitzenzeiten vierstellige Preise aufgerufen werden. (Zu diesem Thema entwickelt sich gerade eine heftige Diskussion …)

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xyz911  16.12.2023, 18:29
@LukasinFrech

Der ganze Punkt bei der Sache ist, dass der deutsche Fernverkehr nirgends nach der Maßgabe eines möglichst attraktiven Angebots für alle ausgerichtet ist, sondern einfach nur auf Gewinnmaximierung ausgelegt ist.

In Österreich zahlt der Staat Subventionen für den Nachtzugverkehr, in Deutschland nicht. Personal und Abstellkapazitäten sind beschränkt und mit einem ICE im Großstadtverkehr, der 16 von 24 Stunden am Tag unterwegs ist und mehr Personen befördern kann als ein Nachtzug lässt sich nunmal mehr Gewinn erwirtschaften. Toll ist das alles nicht, aber es ist nunmal die Realität, in der wir leben.

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LukasinFrech  16.12.2023, 18:31
@xyz911

Und es spricht ja auch nichts gegen einen ICE, der 16 Stunden pro Tag so viele Menschen bewegt wie nur möglich, aber das ist kein Argument gegen den Nachtzug.

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xyz911  16.12.2023, 18:35
@LukasinFrech

Grundsätzlich nicht, aber das ist mittlerweile das einzige Produkt, worauf sich das Angebot konzentriert. Und da man ohnehin schon zu wenige Lokführer hat, steht jeder Lokführer im Nachzugdienst nicht mehr für Tagesfahrten zur Verfügung.

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Wenn man sehr nostalgiebewusst und leidensfähig ist, kann man das mal machen, um den Enkeln davon zu erzählen, vernünftige Menschen fliegen so eine Strecke.

Bei der LBB sitzen wohl die gleichen Geistesblitze, wie bei der DB.
Die Lachnummer ist ja: steigt man in Straßburg in den TGV um, spart man 2 Stunden Fahrzeit nach Paris. In Mannheim hält der Zug zwar auch und wird mit dem Zug aus Berlin gekuppelt, zu- oder aussteigen kann man dort aber nicht.

Woher ich das weiß:Recherche
Sullyhero  17.01.2024, 18:24

Das ist nicht wahr. Die Reise im Nightjet von Berlin nach Paris kann sehr komfortabel sein - ich habe es getestet. Man kann im Zug duschen und frühstücken und kommt ausgeruht an - hat dann den ganzen Tag zur Verfügung, anders als wenn man fliegt. Grundsätzlich kann man früher ankommen, wenn man in Straßburg in den TGV steigt, das bringt aber nichts, denn man will ja ausschlafen und in Ruhe aufwachen. Ankunftszeiten von Nachtzügen sollen zwischen 8.30 und 10.30 liegen, je nach Verbindung und auch je nachdem, ob eher Geschäftsreisende oder Touristen zu erwarten sind, letztere wollen meist lieber etwas länger schlafen.

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Finde ich gut, nun fehlt noch eine vernünftige Verbindung von Frankreich weiter nach Spanien, am besten in den Süden, gerne auch als Nachtzug. Dann kann man wenn man wirklich will auf der Strecke auf das Flugzeug verzichten, was aktuell einfach gar nicht funktioniert.