Deutet diese Verhalten darauf hin, dass dieses Pferd früher geschlagen wurde?

11 Antworten

solange das Pferd seine Vorgeschichte nicht selbst erzählen kann, wirst Du dazu keine 100% ige Antwort dazu bekommen. Manche Pferde schrecken zurück, vor allem wenn sie Fremde streicheln wollen, sind kopfscheu usw.

Allerdings: Beissen und dann zurückschrecken .. Ein Pferd das erst "angreift" und dann flüchtet weis offensichtlich ganz klar was die übliche Reaktion auf einen Schnapp-Angriff ist, nämlich einmal beherzt zurückschlagen oder zumindest brüllen.

Pferde sollte man ja eigentlich nicht schlagen, ich bin da mit solchen Begriffen grundsätzlich eher sehr vorsichtig aber schau Dir mal Pferde unter einander an. Keine Leitstute würde sich so ein Verhalten gefallen lassen, Prügel wären fällig. Deshalb finde ich bei sowas einen Knuff als nicht so schlimm. Lässt man sowas durchgehen, kann es gefährlich werden.

Bodenarbeit und grundsätzliche Erziehung würden dem Pferd vermutlich nicht schaden. Vor allem ängstliche und eher aggressive Pferde brauchen klare Regeln. Da ist es besser wenn nicht alle möglichen Leute rumtüddeln und versuchen zu therapieren. Nicht böse gemeint aber wenn ein Besi eines schwierigen Pferdes andere Leute ranlässt liegt die Vermutung nahe dass der / die Besi wohl überfordert ist und des öfteren andere Leute ranlässt. DAS kann gefährlich werden weil das Pferd so ständig andere Regeln bekommt. Es braucht klare Strukturen um sich sicher und aufgehoben zu fühlen.

Kitty91  12.07.2011, 16:14

schöne Antwort! DH

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JaniinaLove 
Fragesteller
 12.07.2011, 20:38

Es ist übrigens nicht mein Pferd. Ich Pflege es nur. Weil alle pflegebesitzer fast durchgedreht sind, wegen diesem Pferd (beim reiten liefen sie oft nach Hause, putzen war horror, ausmisten schrecklich,,,)

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reiterhexe  13.07.2011, 08:32
@JaniinaLove

Also hatte das Pferd mit dem Verhalten schon oft ein "Erfolgserlebnis" unter dem Motto: Zick ich rum hab ich meine Ruhe

Das ist schwierig und sollte in erfahrene Hände

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Ich würde sagen, ganz schön frech der junge Mann....Ganz ehrlich, ich glaube, er wird gerade jetzt einfach nicht richtig behandelt. Die Vorgeschichte ist Geschichte!!! Ihm fehlt jetzt die Sicherheit, er weiß die Reaktion der Menschen in seiner Umgebung nicht richtig einzuschätzen und ist eigentlich ein unsicheres Pferd. Er braucht klare Ansagen und Verhaltensregeln. Wenn mein "schwieriges" Pferd mal wieder seinen "Haschmich" kriegt, dann nehme ich ihn in den Longierzirkel, wir arbeiten 20 Minütchen miteinander und kommen schnell wieder auf einen Nenner. Danach ist er das liebste Pferd der Welt, rennt mir brav hinterher und denkt nicht daran, meine Position in Frage zu stellen. Er kann mich nicht beißen, weil ich schon im Vorfeld ihn genau beobachte, immer bei ihm bin. Da reicht ein erhobener Zeigerfinger, wenn er nur komisch guckt und schon ist die Sache geklärt.

Neothea  12.07.2011, 18:59

Die Unsicherheit trifft zu, hatte ich auch gedacht. Wenn sich irgendwie keiner kümmert und lieber eine "Fliege" macht, sich dem Tier selbst überlässt, kann er die Situation wahrlich schlecht einschätzen. Es sollte sich jemand finden, der mit dem Pferd arbeitet. Er hat es verdient.

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JaniinaLove 
Fragesteller
 12.07.2011, 20:44
@Neothea

Leider kann niemand und ich kann leider auch nicht. Ich hab nicht alle Zeit der Welt...leider....

Und die die sich anbieten, möchten Geld. doch der Besitzer will nicht zahlen

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MaxundWilli  13.07.2011, 09:11
@JaniinaLove

Der Besi sollte auch mit dem Tier arbeiten, oder ihn gleich abgeben. Verstehe ich nicht!!! liebe Grüße

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Wenn ein Pferd schnappt oder gar beißt, hauen viele Besitzer ihrem Pferd eins auf die Nase (mit der Hand). Das hat zur Folge, dass das Pferd schnappt und im selben Moment den Kopf hoch reißt, um dem Schlag zu entgehen.

Das Zuhauen des Besitzers ist zwar keine gute Maßnahme, weil es das Problem nicht löst, ist aber völlig verständlich. Viele Reiter oder Pferdebesitzer sind schlicht ahnungslos, was Pferdeverhalten angeht.

Das mal vorweg. Aber ob DEIN Pferd früher mal geschlagen wurde oder nicht, ob es vielleicht auch heute noch nicht pferdegerecht behandelt wird, weil es ja schwierig ist - das spielt alles keine große Rolle: Du kannst es eh nicht (mehr) ändern.

Alles was zählt ist, dass DU aufmerksam bist und Stress-Situationen vermeidest. Dann wird das Pferd wieder allmählich mehr Vertrauen fassen. Erst nur zu dir, dann auch zu anderen.

Wichtig: Kraule und massiere das Pferd oft und ausgiebig am Widerrist (da, wo die Mähne anfängt). Tue das besonders dann, wenn dein Pferd Angst zeigt oder sich aufregt. Das beruhigt nämlich und soll angeblich sogar den Herzschlag senken.

Früher habe ich mich auch immer darüber aufgeregt, wenn Menschen ihre Pferde "zuquatschen" und in einer Tour reden. Heute sehe ich das anders. Mit nervösen Pferden rede ich auch viel und ganz leise. Oder ich trällere (leise) ein Lied. Das beruhig nämlich auch.

Wenn es in die hinterste Ecke der Box flüchtet, was machst du dann? Gehst du hin? Ich würde an der Tür stehen bleiben und warten, bis das Pferd zu mir kommt. Auch wenn es eine Stunde dauert... Vielleicht würde ich mich auf einen Stuhl an der offenen Boxentür setzen, wenn es so lange dauert. Nimm sogar ein Buch mit und lies es...

Was du auch machen kannst: Verwende ein Duftöl - z.B. Maiglöckchen, Lavendel, Organe oder etwas ähnliches, natürliches. Davon gibst du einen Tropfen auf deinen Handrücken und verreibst ihn. Lass dein Pferd daran riechen.

Es wird möglicherweise sofort flehmen, sich aber in jedem Fall intensiv mit dem Geruch auseinandersetzen. In den paar Minuten mit der "Geruchsbeschäftigung", kannst ihn kraulen bzw. putzen oder was auch sonst.

Wenn du den Geruch wiederholst, wird dich dein Pferd sofort daran erkennen und kommen (wenn es dich mag)!

reiterhexe  12.07.2011, 15:57

Das mit den Duftöl ist eine interessante Idee

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Kitty91  12.07.2011, 16:14
@reiterhexe

Das mit dem Geruch ist wirklich eine geniale Sache! Das werde ich auch ausprobieren! DH!

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JaniinaLove 
Fragesteller
 12.07.2011, 20:35

Also: es ist nicht meines nur so zur Info. Meines ist auch in diesem Stall.

Ich spreche oft mit dem Pferd (eher extrem viel) und loben tue ich auch oft. Das gehört sich für mich.

Und bei mir kam es schon wieder zum Boxeneingang (gleich nachdem es sich ein bisschen beruhigt hat). Es erschreckt mich irgendwie, warum es so eine grosse Raktion zeigt. Ach ja: Ich gehe nur in die Box, wenn ich miste, füttere oder es reinbringe. Ich finde es Normal, dass man nicht einfach in das zuhause vom Pferd eindringt, ohne es zu fragen. Ich frage es immer wenn ich was mache. Z.B. beim rausholen. Ich halte das Halfter hin und schaue wie die Reaktion ist.

Einmal z.B. kam ich spät. Alle waren am fressen (heu). Ich habe dem Pferd das Halfter angelegt. Dann erst gemerkt, dass es am fressen ist. Ich habe es wieder ausgezogen. Es hat nur noh kurz was gegessen und hielt den Kopf hin :)

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Deine Geschichte ist einerseits irgendwie traurig, jedoch auch unheimlich interessant! Ich vergleiche Pferde gerne auch mal mit uns Menschen. Wenn wir uns zb mit einer Freundin kabbeln, boxen wir auch mal zu. Wenn sie zurückboxt weichen wir zurück- logisch! Beim nächsten "Angriff" sind wir darauf gefasst das sie zurückboxt- vll hast du das schonmal gemerkt, es ist wie ein Reflex. Man reißt automatisch die Hände hoch, manche zwinkern auch mit den Augen! Hast du die reaktion des Pferdes mal bei anderen beobachtet? Beißt es da auch? Oder wollte es nur dich beißen als du neu warst? Vielleicht wollte es deine reaktion testen...vielleicht aber auch sehen, welchen Rang du in der Geschichte hast! Wie Tangstedt schon sagte, wird eine Leitstute solch einen Angriff nicht dulden. Ein Rangniedrigeres Tiert jedoch schon! Du sollst jez natürlich nicht auf das Tiert einprügeln sondern ihm einfach klar machen- "Hey! Ich bin hier der Chef! Und das kann ICH sein, ganz ohne dir wehzutun!!!" Ich würde dir Bodenarbeit empfehlen. Wenn du dich so intensiv um das Pferd kümmern darfst... Wie schon von anderen erwähnt, weißt du nicht was in der Vergangenheit passiert ist. Manche Pferde sind von Natur aus neugierig, aber sehr vorsichtig. Daher würde ich mit ihm Vetrauenstraining und Schrecktraining machen. Nimm veschiedene Kuscheltiere, handschuhe oder sonstiges in die Hand und streichle es damit. Die Idee mit dem Geruch auf dem Handrücken finde ich genial! Dann weiß es wenn der Geruch kommt, ist es sicher. vorausgesetzt es fühlt sich gut bei dir.

Wichtig ist, das du nichts überstürzt und mir ruhe an die sache rangehst. Wuschige Handbewegungen und hastige sprache verunsichern ein Pferd... Stell dich doch einfach mal neben die offene Boxentür. Der Vorschlag fiel schon und ich finde es ist die beste Lösung! Stell dich nicht hinein, da dies der Privatraum des Pferdes ist. Gib ihm außerdem keine Leckerlis wenn es zu dir kommt. Aus Essensgründen kommt JEDES Pferd, es soll aber ja freiweillig aus interesse und Vertrauen kommen! Wünsche dir viel Glück! LG

JaniinaLove 
Fragesteller
 12.07.2011, 20:23

Also: es verhält sich bei allen soo. Der Besitzer kommt NIE zu dem Pferd. Deshalb putze ich es auch so oft ich kann.

Der Besitzer sagte, dass ich dem Pferd immer Leckerlis geben soll. Anfangs habe ich es gemacht (weil es das ja gewohnt war). Immer mehr habe ich sie dem Pferd abgewöhnt (jetzt gibts nur noch am Schluss. Ich werde noch einrichten dass es nur Leckerlis gibt, wenn es brav war).

Es kommt zum Glück seit kurzem immer wenn ich rufe =D

dankee :)

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Manche Tiere haben einfach ihre Eigenarten, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt ist es schwer zu sagen, ob es geschlagen wurde oder ob es einfach nur zickig ist.