Darf man Religion mit Fußball vergleichen?

11 Antworten

Teilweise hat Liebe zum Fussball etwas Religiöses. Der „Fan“ ist der „Fan-atische“ oder nehmt bestimmte Fussball-Gesänge: Das hat etwas sehr Bekenntnishaftes.

Und es stiftet Zusammengehörigkeitsgefühl.

Oder nehmt die endlosen Diskussionen: welcher Verein ist der Bessere?

Es gibt viel beim Fussball, was an Religion erinnert. Aber ich wüsste von keinem Krieg, der im Names des Fussballs geführt worden ist.

Und na klar kann man Fussball mit Religion vergleichen, zumindest im Christen- und im Judentum. Im Islam kann es schnell passieren, dass ihr Idol uwie beleidigt wird.

zehnvorzwei  15.02.2018, 19:13

Doch: In den 70er(?) Jahren des 19. Jahrhunderts gab´s den Fußballkrieg zwischen El Salvador und Honduras.

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Da manche den Fußball für ihre Religion halten*, ist ein sachlicher Vergleich der beiden wohl nicht verwerflich.

* siehe schwarz-gelbe Aufkleber mit der Aufschrift "Borussia is Religion ker!" (de: "Borussia ist Religion, Mann!"); Begriff "Tempel" für "Stadion" auf der Homepage des BVB 09; große (locker 10 m hohe) Abbildungen der Fußballspieler, von denen ein Glanz ausstrahlt (vgl. Nimbus) und die den Fan zum erfürchtigen Hinaufschauen zu den Helden einladen; am Wochenende auf jeden Fall in den Tempel, aber der Kirchenbesuch obendrein: Hä? Bist du blöd? [aus der Region; wird in anderen Regionen vielleicht ähnlich aussehen]

Sachlich kann in gewisser Hinsicht einen Vergleich anstreben, jedoch nicht gänzlich.

In beidem gibt es Fanatismus, in beidem wird in eine art Tempel gegangen, bei beiden klopfen sich einige der Anhänger der unterschiedlichen Richtungen untereinander mal, beides transportiert Emotionen, beides wird von überzeugten Anhängern nicht hinterfragt.

Jedoch schreibt ein Fußballverein keine Märchen, schreibt ihren Mitgliedern nicht vor, wie sie sich außerhalb des Tempels zu verhalten haben, hält keine Moralpredigten und mischt sich nicht in das Leben der Leute ein.

Fußball ist also nicht gänzlich vergleichbar mit einer Religion sondern nur in Teilaspekten ähnlich, es ist viel liberaler und Menschenfreundlicher als jede Religion es ist.

Kann man machen, bringt bloß nichts. Es gibt wenig Gemeinsamkeiten zwischen einer Glaubenssache und einer Ansichtssache.

Trotzdem glaube ich, dass bei einem Länderspiel ähnlich viele Menschen beten wie vor dem Petersdom, wenn der Papst spricht.

Nein. Einem solchen Vergleich fehlen die Grundlagen. In Religionen gibt es keine Spitzenpfaffen, für die Millionenbeträge geboten werden. Ebenso kam es noch nicht vor, daß in der Kirche der Pastor während der Predigt ausgepfiffen wurde.