Darf ich ganze Absätze aus Büchern umschreiben und dort die hier angegebenen Quellen angeben?
Wenn ich einen Absatz aus einem Buch übernehmen möchte, ihn jedoch nicht direkt zitieren will bzw. als Sekundärquelle angeben möchte, kann ich ihn dann einfach umschreiben und die in diesem Absatz angegebene Quellen angeben? Somit würde nicht "auffallen", dass ich den ganzen Absatz inhaltlich übernommen habe. Darf ich das so machen?
(Zur Sicherheit würde ich schauen, ob ich die Quellen wirklich finde und ob es inhaltlich passt)
4 Antworten
In eigenen Worten muss alles sein, was nicht in Anführungszeichen direkt zitiert ist. In diesem Fall geht es nicht darum, sondern um die korrekte Quellenangaben. Und das bedeutet hier ganz klar Sekundärzitat (Meier zit. n. Müller) oder Originale suchen und die zitieren. Es soll ja auf den Urheber des Gedankenguts verwiesen werden, nicht auf den, der das in nem Lehrbuch (das der Prof wahrscheinlich kennt, wenn es so gut ist) zusammengefasst hat.
Zunächst finde ich gut, dass Du offenbar die Unterscheidung von Primär- und Sekundärquelle verstanden hast. Das ist schon ein guter Ausgangspunkt.
Ich würde das Problem aber von einer anderen Seite angehen: Was möchtest Du in der Arbeit aussagen? Du hast ein Konzept für die Arbeit und möchtest etwas darstellen. Dieses Ziel definiert, was für Dich wichtig ist und wie Du mit den Quellen umgehst.
Du hast also - wie in Deinem Beispiel - 2.3.2.1 vor Dir. Die Argumente sind wichtig für Dich. Dann solltest Du die Primärliteratur finden und aus dieser zitieren.
Das Risiko ist, dass in 2.3.2.1 nur Müll steht, weil es der Autor gemacht hat wie Du. "Oh, da hat jemand ein paar Überlegungen schön zusammengefasst. Das schreib ich jetzt um." Niemand kann Dir garantieren, dass Du mit 2.3.2.1 nicht schon die Tertiär- oder Quartärquelle in der Hand hast.
Was Du im ersten Absatz Deiner Frage beschreibst, ist schlicht: Betrug.
Die andere Möglichkeit ist allerdings, dass 2.3.2.1 doch nicht so wichtig ist. Dann schreibst Du: XY (2010, 2.3.2.1, m.w.N.) fasst mehrere Positionen zu dieser Frage zusammen. - m.w.N. heißt: mit weiteren Nachweisen.
Klingt nach sehr unwissenschaftlichem Arbeiten. Was spricht dagegen, einfach die vorhandene Quelle zu zitieren?
Also, ich habe ein Buch vor mir liegen. Jetzt gefällt mir zb 2.3.2.1 sehr gut und ich möchte das so in meiner Arbeit haben. Natürlich kann ich es nicht eins zu eins übernehmen. Der Teil den ich übernehmen möchte ist jedoch bereits zitiert. Wenn ich es somit zitieren würde, müsste ich eine Sekundärquelle angeben - das möchte ich allerdings vermeiden.
Natürlich möchte ich auch nicht, dass derjenige, der die Arbeit bewertet sieht, dass ich einen ganzen Teil umformuliert habe. Aus diesem Grund "tue ich so, als hätte ich mir die Quellen selbst zusammen gesucht" und erwähne die mir vorliegende Quelle (welche in diesem Fall ja wie oben gesagt die Sekundärquelle wäre) nicht.
die quellen die in der Sekundärquelle genannt sind.
Das einzige Problem ist meiner Meinung nach, dass man - bei genauem Hingucken - erkennen könnte, dass ich inhaltlich alles von der Sekundärquelle übernommen habe
das habe ich ja vor, jedoch habe ich die Angst, dass der Prof. erkennen könnte, dass ich den ganzen Teil übernommen habe
Hi,
mit deinen eigenen Worten darfst du das natürlich machen.
Auch wenn man dann z.B. einen ganzen Unterpunkt umformuliert?
D.h., um es überspitzt zu sagen, dass ich ein ganzes Buch umformulieren könnte?
Macht man dann ja. Jedoch übernimmt man das Grundgerüst von der Sekundärquelle - diese will ich jedoch nicht angeben. Weißt du was ich meine?