Bücher schreiben oder arbeiten gehen?
Es gibt ja so viele Berufe die Fachkräftemangel haben und die in der Gesellschaft enorm wichtig sind.
Wäre es eine Art Verschwendung von Fähigkeit und Arbeitskraft, wenn jemand lieber Autor/in werden möchte, statt "richtig" arbeiten zu gehen?
21 Antworten
Hat der Autor denn die Fähigkeiten zu einem der entsprechenden Berufe? Im besten Fall hat der Autor ein Studium im sprachwissenschaftlichen Bereich abgeschlossen und bereits Erfahrung als "Schreiberling".
Heißt für mich, es wäre verlorene Zeit, diesen Schreiber auf einen anderen Beruf zu drücken, den dieser weder beherrscht noch beherrschen will.
Auch schreiben ist eine Fähigkeit, die in unserer Gesellschaft sehr wichtig ist. Autoren die Prosa verfassen, haben so die Möglichkeit, Menschen darin zu unterstützen, sich in ganz verschiedene Situationen hineinzuversetzen. Nicht umsonst fördert Lesen bei Kindern und Jugendlichen die Fähigkeit zur Empathie.
Neben dem klassischen Romanautoren werden sprachgewandte Menschen in ganz verschiedenen bereichen gebraucht. Als Werbetexter, als Sachtextverfasser, als Content Creator für Kursautoren.
Man muss sich halt bewusst machen, das man abhängig ist von der Auftragslage. Festeinstellungen sind in dieser Branche eher selten, die Löhne eher niedrig und beim Verlag werden nur die Werke veröffentlicht die richtig gut sind- der Verlag investiert ja erstmal in die Bücher rein durch den Druck und muss sich recht Sicher sein, dass sich das am Ende auch rentiert.
Der Wert eines Menschen für die Gesellschaft bemisst sich nicht daran, was genau er für die Gesellschaft tut, sondern daran, wie das Verhältnis zwischen seinem Beitrag zur und seiner Abhängigkeit von der Gesellschaft ist. Wenn einer als Autor über Jahre hinweg soviel Geld verdient, dass er sich nicht nur selbst ernähren kann, sondern mit seinen Steuer- und Sozialabgaben auch noch die Rente von zwei Leuten und die Medikamentenkosten von zehn chronisch Kranken bezahlen kann, dann hat er mehr für die Gesellschaft getan als der Krankenpfleger, der sich um genau die zwei Renter und 10 chronisch Kranken kümmern sollte, aber leider schon nach zwei Jahren Krankengeld wegen Burnout bezieht.
Wäre es eine Art Verschwendung von Fähigkeit und Arbeitskraft, wenn jemand lieber Autor/in werden möchte, statt "richtig" arbeiten zu gehen?
Was machst Du dann nach der Arbeit in deiner Freizeit, wenn es keine Schriftsteller, Schauspieler, Sänger, etc. mehr gibt?
Diese Berufe haben ihre Daseinsberechtigung und sind wichtig.
Die meisten Autoren haben ganz normale Berufe. Denn die allerwenigsten können von ihrem Büchern auch nur ansatzweise leben.