Berufswechsel möglich von Zahnarzthelferin zum Sanitäter?

4 Antworten

"Sanitäter" gibt es als Beruf nicht.

Es gibt zwei Ausbildungen:

Rettungssanitäter für den Krankentransport und Notfallsanitäter für den Notfallrettungsdienst.

Die Ausbildungen dauern 3 Monate bzw. 3 Jahre und Arzthelferin wird in keiner Weise angerechnet. Die Arbeit ist auch grundverschieden.

Als Arzthelferin wirst Du immer nur bescheidene Hilfsarbeiten ohne Verantwortung für einen Arzt machen.

Im Rettungsdienst triffst Du eigenverantwortlich Entscheidungen und übernimmst Aufgaben, die der Laie sich als die eines Arztes vorstellt. Meistens ist überhaupt gar kein Arzt da!

So hast Du, je nach Dienst, bis zu 20 Medikamente, über deren Gave Du selbständig entscheiden musst.

Die Arbeit ist nicht vergleichbar und nicht das, was sich die meisten Arzthelferinnen vorstellen/wünschen.

Das eine hat mit dem anderen nur wenig zu tun, du brauchst die Sanitäterausbildung. Notfallsanitäter sind noch ein Stück besser ausgebildet als Sanitäter

LibraSaphir 
Fragesteller
 13.01.2018, 19:58

Achso Notfallsanitäter ist ne Klasse höher sozusagen ok. Danke dir

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SaniOnTheRoad  13.01.2018, 20:29

Auch wenn Du von der Grundaussage her recht hast, ist die Verwendung der Begriffe doch etwas grenzwertig ;-)

"Sanitäter" sind nämlich diejenigen, die bei den Hilfsorganisationen eine organisationsinterne Ausbildung gemacht haben - quasi einen "stark erweiterten Erste-Hilfe-Kurs". Und die fahren (bis auf wenige Ausnahmen) gar keinen Rettungsdienst.

Selbst Rettungshelfer - die ja eigentlich eine rettungsdienstliche Ausbildung haben - sind in manchen Bundesländern nicht mehr zugelassen.

Statt "Sanitäter" also bitte "Rettungssanitäter".

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nein du mußt eine neue vollständige Ausbildung machen.

Es sind zwei verschiedenen Berufe.

Alles Gute !

LibraSaphir 
Fragesteller
 13.01.2018, 19:49

Würde also Verkürzung oder quereinstieg auch nicht möglich sein.. hm ok schade. Danke für deine Antwort.

Dankeschön!

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ischdem  13.01.2018, 19:51

der Unterschied ergibt sich aus dem Ausbildungsplan. Frage doch mal nach dann bist du dir 100 % sicher .

Aber den WEchsel finde ich gut ......Alles Gute Dir !

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LibraSaphir 
Fragesteller
 13.01.2018, 19:59
@ischdem

Könnte ich da bei Sanitäter nachfragen oder wo genau? Das Amt berät einen nicht so gut momentan, was schade ist. Ja :D danke dir :)

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SaniOnTheRoad  13.01.2018, 20:17
@LibraSaphir
Könnte ich da bei Sanitäter nachfragen oder wo genau?

Du musst erstmal wissen, was genau Du machen möchtest - dementsprechend anders sähe nämlich dein Weg aus.

Das Amt berät einen nicht so gut momentan, was schade ist.

Im Falle des Rettungsdientes scheint das Amt generell selten gut zu beraten - Unwissen ist da eher an der Tagesordnung. Folglich bleibt es an Dir hängen.

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Hi,

Hallo ich habe bald meine Ausbildung beendet und bin dann Zahnarzthelferin.. meine Frage ist ob ich ohne einer erneuten 3 jährigen Ausbildung auch im Sanitäter Beruf tätig sein könnte?

Antwort kurz und bündig: Nein, ohne Ausbildung (diese muss nicht drei Jahre gehen) keine Arbeit im Rettungsdienst!

Als Zahnarzthelferin lernst Du so viel über Notfallmedizin wie der Rettungsdienstler über die Zahnheilkunde, ergo: was sollte man denn anrechnen können?

Oder müsste ich eine erneute Ausbildung machen?

So sieht es aus - Mindestqualifikation entsprechend dem gewünschten Tätigkeitsfeld und dem entsprechenden Landesrettungsdienstgesetz.

Und was ist der Unterschied zum Sanitäter und zum Notfallsanitäter???

Da ehrliche Antworten gewünscht sind: bitte erstmal über die ganzen Begrifflichkeiten klar werden - das macht massivste Unterschiede und kommt bei einer Bewerbung richtig schlecht an, wenn man es falsch macht...

  • Sanitäter/Sanitätshelfer - hat eine uneinheitlich geregelte, organisationsinterne Ausbildung (zwischen 48 - 80 h), die im Allgemeinen nichts mit der Arbeit im Rettungsdienst zu tun hat
  • Rettungshelfer (RH) - nicht bundesweit einheitliche Regelung (meist 320-h-Lehrgang), rettungsdienstliche Qualifikation, i.d.R. nur im Krankentransport und dort nur als Fahrer
  • Rettungssanitäter (RS) - bundesweit einheitlicher 520-h-Lehrgang, also der innerhalb drei Monaten machbar ist, Transportführer im Krankentransport, i.d.R. Fahrer in der Notfallrettung (und quasi das Minimum für hauptamtliche Arbeit im Rettungsdienst)
  • Rettungsassistent (RettAss) - zweijährige Berufsausbildung, wird nicht mehr ausgebildet; Transportführer in der Notfallrettung, Durchführung erweiterter Versorgungsmaßnahmen ("Notkompetenz") gemäß lokalem Protokoll (SOPs - Standard Operation Procedures)
  • Notfallsanitäter (NFS, NotSan) - dreijährige Berufsausbildung, höchste rettungsdienstliche Qualifikation (ersetzt den RettAss als Berufsausbildung), Transportführer in der Notfallrettung, Durchführung erweiterter Versorgungsmaßnahmen gemäß lokalem Protokoll oder gemäß "Pyramidenprozess" - das Ziel, wenn man langfristig im RD arbeiten möchte

Berufsaussichten

Der Rettungsdienst leidet quasi chronisch an Personalmangel - die Chance, einen passenden Job nach der Ausbildung zu finden stehen also sehr gut. Rettungssanitäter werden fast "am laufenden Band" produziert, die NFS-Ausbildungsstellen sind stellenweise rar gesät.

LG

LibraSaphir 
Fragesteller
 16.01.2018, 09:08

Vielen Dank für deine ehrliche und ausführliche Antwort. Das hat mir sehr geholfen, mehr zu verstehen. (Bist du im RD selbst tätig? )<- musst daraug nicht antworten wenn du es nicht möchtest

LG

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SaniOnTheRoad  16.01.2018, 20:05
@LibraSaphir
Bist du im RD selbst tätig?

Ja, bin ich tatsächlich ;-)

Die Personalstruktur im RD ist eben etwas verzwickt - aber zukünftige Arbeitgeber und auch die Kollegen legen da sehr großen Wert auf die Kenntnis.

VIel Erfolg!

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