Braucht man zwingend einen empfindlicheren FI-Schalter?
Demnächst bekomme ich eine neue Küche (u.a. mit Induktionsfeld) und der Küchenplaner war gestern bei mir vor Ort.
Er warf auch einen Blick in den Sicherungskasten und meinte, man hätte heutzutage keine FI-Schalter mehr mit 0,5A , sondern Standard wäre 0,03A.
Er meinte auch, daß ich nicht wechseln müsste (der Austausch würde seiner Aussage zufolge um die 300€ kosten), aber es wäre eben eine Sicherheitsfrage, die ich für mich selbst entscheiden müsste.
Nun kann ich aber sagen, daß ich bisher noch nie ein Problem mit dem 0,5A-Schalter hatte und mir einer mit 0,03A fast zu empfindlich erscheint, da dieser ja schon beim kleinsten Fehlerstrom abschalten würde.
Wie ist das also? Macht ein Wechsel Sinn oder nicht?
9 Antworten
Grundsätzlich ist ein Austausch sinnvoll.
Was macht so ein Gerät? Wenn in deinem Stromkreis ein fehlerhaftes Gerät vorhanden ist, dann würde es Abweichungen im Stromfluss geben. Der Fi nimmt das wahr und würde entsprechend seiner Toleranz abschalten.
Der Fi selbst liegt so bei 40 €, gibt es aber auch teurer und natürlich auch preiswerter, je nach Hersteller und Großhändler wo der Elektriker kauft.
Der Einbau sollte etwa 30 bis 45 Minuten dauern, mit Anfahrt kommt man da schon auf rund 200 € Summe.
Jetzt kommt ABER
Es ist nicht mit einem einfachen Wechseln getan. Der Installateur sollte den Erdableitwiderstand messen. Ist der schlecht, müsste er handeln, was wieder mit weiteren Kosten verbunden ist.
Gerade bei Altbauten kommt es vor, dass die Elektroinstallation oder auch die vorhandenen Endgeräte fehlerhaft sind.
In der Praxis ist es dann so, dass man den neuen Fi einbaut und dieser löst sofort aus.
Der Elektriker muss dann alle Geräte ausstecken und die Stromkreise einzeln prüfen, bis der Fehler gefunden ist.
Der Fehler steckt in der Regel entweder in einem defekten Gerät wie eine Waschmaschine, E-Herd oder irgendwas anderes was in erster Linie aus Metall ist.
Es ist aber auch möglich, dass mal ein Kabel angebohrt wurde, irgendwo eine Quetschung ist oder im Garten/Garage irgendwas los ist, bis zu einer feuchten Unterputzdose, im Innenbereich Schimmel , im Außenbereich Feuchtigkeit.
Ich habe da schon die tollsten Sachen erlebt.
Das ist Zeitaufwendig und mit Kosten verbunden, dient aber letztendlich dem eigenem Schutz!
Der Küchenplaner hat recht. Die heutigen FI-Schalter haben 30mA. Bei Bädern/Duschen kann man sogar bis auf 10mA runter gehen. Das ist dann noch mal etwas sicherer.
Kannst lassen wie es ist.
Ja, und ich lebe immer noch. In meinen früheren Behausungen hat auch nie einer ausgelöst
Wenn du ein Elektriker bist, dann ein "was für ein schlechter"!
Sonst würdest du wissen, dass heute der Einbau eines FI's Pflicht ist. (Ausgenommen Bestandsschutz bei alter 2-Draht-Leitung, etc.)
Die 0,5 A sind nur Anlagenschutz, sie bieten keinen Personenschutz. Die Versicherungen haben zum Brandschutz diesen Wert noch auf 0,3 A gesenkt,
Zum Personenschutz darfst du maximal 30mA-Fi´s einsetzen (es gibt auch 10mA).
Ok, aber was würden 10mA in der Praxis bedeuten? Haut es da den FI schon raus, wenn nur eine Glühbirne ihren Geist aufgibt (was diese ja meist beim Einschalten tun, wenn sie eine bestimmte Lebensdauer erreicht haben).
Oder in welchen ganz konkreten Fällen wären 0,03 oder gar 0,01 A sinnvoll?
Weder ich noch meine Eltern hatten bisher jemals mit den 0,5 A ein Problem und die Haushaltsgeräte wurden im Laufe der Zeit ja bestimmt auch immer sicherer.
Natürlich kann man sich auch doppelt und dreifach absichern, aber die Frage ist halt, ob es das wirklich braucht.
Wie schon geschrieben:
Wenn du einen Personenschutz haben möchtest, bist du mit dem 0,3A oder 0,5 A Fi eher tot, als dass der abschaltet - er schützt also nur deine Installation, nicht dich oder andere gegen weitere Fehler, bei denen du unter Spannung stehen könntest. Klartext: er schaltet nur bei Erdschluss in kaputten Geräten ab, nicht aber, wenn du aus Versehen an Spannung geraten bist.
Also bist du nicht doppelt und dreifach abgesichert, sondern GAR NICHT.
Im Badbereich ist inzwischen ein Fi vorgeschrieben - und zwar der für Personenschutz, d.h. bei maximal 30mA auslösend.
Überall sonst ist es eben deine Entscheidung.
Hinweis zum Komfort:
Es macht m.E. wenig Sinn, das ganze Haus auf einen einzigen Fi zu hängen. Man spart Geld, er schützt, aber wenn IRGENDWO ein Erdschluss ist, löst er aus und du stehst dauerhaft im Dunkeln - weil sich ein Erdschluss meist nicht "von selbst" behebt. Der Fi lässt sich nämlich solange nicht mehr einschalten, wie der Erdschluss vorhanden ist.
Wenn eine Glühlampe durchbrennt, gibt es keinen Erdstrom - also kann bei korrekter Installation auch kein Fi auslösen. Es kann aber durch einen Lichtbogen zu einem Überstrom kommen, dann löst die normale Sicherung aus, nicht der Fi (das ist bei dem Typ Glühlampe der Fall, die beim Durchbrennen sogar zersplittern - mit einem Knall).
Der Wechsel kostet keine 100€, gewöhnliche Typ A kosten bei weitem nicht mehr die Welt.
mir einer mit 0,03A fast zu empfindlich erscheint, da dieser ja schon beim kleinsten Fehlerstrom abschalten würde.
Und jetzt rate mal warum die Dinger dem Personenschutz dienen.
Und jetzt rate mal warum die Dinger dem Personenschutz dienen.
Schon klar, aber waren Fehlerströme früher weniger gefährlich als heute oder traten seltener auf?
Oder waren die Menschen früher weniger empfindlich auf Stromschläge?
Ich denke mal nicht.
Weshalb braucht es dann heute empfindlichere FI als früher?
Ich frage mal Uschi: Kannst du das auch begründen?