Brauche ich gute Noten im Fach Mathe um Astrophysik zu studieren?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo zZTheRealZz,

auch wenn ich es als Physiker so nicht so gerne formuliere, aber Physik ist angewandte Mathematik. Ohne seine wichtigstes Handwerkszeug - die Mathematik - ist der Physiker nichts.

Physikalische Erklärungsmodelle - unsere Theorien sind immer exakt mathematisch formulierte Zusammenhänge zwischen den einzelnen Zustands- und Messgrößen.

Ohne höhere Mathematik, ohne Herleitungen und Beweise geht im Physikstudium und im Forschungsbetrieb nichts. Und sehr oft muss man sich den Stoff oder das Verständnis für denselben selber erarbeiten können. Wenn Du Physik studieren willst, dann musst Du da durch. Dir das jetzt zu verharmlosen wäre nicht wirklich ehrlich mit Dir, sorry.

Ja, für ein Studium der Physik brauchst Du im Allgemeinen das Abitur, unter Umstanden genügt ein Fachabitur mit naturwissenschaftlich/technischem Schwerpunkt.

Ja, am besten wäre es, Mathematik sogar als Schwerpunktfach im Abitur gehabt zu haben. Der Stoff, den Ihr auf der Realschule macht, reicht leider nicht aus. Gerade die wichtigen Differntial- und Integralrechnungen kommen meines Wissens auf der Realschule nicht oder kaum vor.

Die Note in Mathematik ist dabei nicht einmal entscheidend. Wichtiger ist, wo Deine Stärken liegen. Du solltest Lehrstoff schnell gut anwenden können. Analytisches Denken sollte Dir liegen. Beweise und Herleitungen.

Wenn es Dir Mut macht: In der sechsten Klasse war ich selber in Mathe keine Leuchte, stand auf einer drei. Bis zur zehnten Klasse (bei mir war es Gymnasium) hatte sich meine Mathephobie aber gelegt. Der Knoten kann also durchaus auch bei Dir noch platzen. ;-)

Wenn Du da Bedenken hast, solltest Du aber überlegen, ob Astronomie nicht eher ein super Hobby für Dich wäre. Der Hobbyastronom verbringt normalerweise keine Stunden über dem Lösen von Differentialgleichungen, sondern lieber die Nächte mit dem Beobachten. In fast allen größeren Orten gibt es astronomische Vereine, denen man sich anschließen kann.

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU
zZTheRealZz 
Fragesteller
 24.10.2015, 00:57

Ich Danke ihnen für ihren Beitrag Ute

Ich bin selbst bereits Hobby-Astronom aber ich dachte mir vielleicht könnte ich mein Hobby und meine Interessen auch ein wenig in meinen Beruf einbringen. Ich denke ich werde erstmal das Ziel bis zur 10. Klasse anstreben und mich irgendwie versuchen in Mathe zu verbessern. 

Danke.

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uteausmuenchen  24.10.2015, 13:16
@zZTheRealZz

Bitte sag' doch "Du". =)

Genau so machst Du es: Immer den nächsten Schritt. Du achtest auf Mathe und machst bis zur 10. Und danach weiter bis zum Abi / Fachabi (frag da vorher noch einmal, ob das geht, entweder an der Uni Deiner Wahl oder bei der Berufsberatung)

Ein Abi/Fachabi nützt Dir immer, auch wenn Du dann doch was anderes machst.

Und dann, wenn Du es immer noch probieren willst, dann musst Du's halt mal probieren.

Toitoitoi

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Hallo! Ohne Mathe XL geht da nichts. Physik und noch mehr  Mathematik sind die wichtigsten Voraussetzungen wenn man in Richtung Astronomie will. Wir haben hier im Forum das Glück dass im Bereich Astronomie gleich mehrere Profis unterwegs sind und ich habe da mehr lernen können als auf dem Weg zum Abitur. Und ich habe auch erkannt das nur ein Bruchteil derer die locker ihr Abitur in Mathe machen da im Bereich Studium Astronomie zurecht kommen können. Das ist hoch speziell und kompliziert. 

Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg.

Du brauchst keine guten Noten, sondern musst gut in Mathe sein. Wenn Du Dich für Physik und Astronomie interessierst, kommt das doch von allein. Physik ohne Mathe geht schließlich nicht.

Nur weil Du langsamer bist, heißt das ja nicht, dass Du es nicht verstehst. Es kommt ist der Astronomie nicht auf Schnelligkeit an.

Gruß Matti

Astrophysik ist praktisch Mathe pur.


Z.B. besteht die Relativitätstheorie vorzugsweise aus Matrizenrechnung.