Bodycam-Video: US-Polizei erschießt Verdächtigen?

Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen

Ja, Walkers Verhalten rechtfertigte die Schüsse. 52%
Nein, das war unverhältnismäßige Polizeigewalt. 33%
Anderes. 15%

16 Antworten

Da gibts noch ein mögliches Motiv: Kollektiver Selbstschutz.

Schießt bspw. ein einzelner Polizist, muß er sich vor Gericht verantworten und wird (nach George Floyd und BLM wahrscheinlich scharf verurteilt werden.

Schießen mehrere gleichzeitig auf den Flüchtigen/sich Wehrenden, kann der eigentliche "Schuldige" des Tötungsschußes nicht ausgemacht werden. Und ist somit juristisch in etwas besserer Ausgangsposition. Auf Grund der liberalen US-Waffengesetze und zahlreicher Angriffe der Delinquenten auf kontrollierende Polizisten gelten für Verdächtigte/Kontrollierte gewisse strenge Verhaltensregeln: Hände ans Lenkrad, Hände sichtbar, keine raschen Bewegungen. Sonst knallts sofort.

Denn die Polizisten sind sich bewußt, daß sie jederzeit bei Kontrollen in der Gefahr leben (und sind sich der Gefahr voll bewußt) von Gangstern ange-/er-schossen zu werden.

Ähnliche Verhaltensweise mußte seinerzeit auch unsere Polizei (und unser Militär) während des Terrors der Baader Meinhof Bande (RAF) und der PLO lernen. Da wachte stets ein Polizist mit angelegter scharfer Waffe seitlich, währen der 2. Polizist die Insassen eines PkW kontrollierte.

Der erschossene Mr Walker ist also an seinem Tode auch selbst mit schuld, weil er sich nicht an die Regeln hielt.

Hinweis: In ersten Berichten hieß es sogar: 60 bis 90 Schüsse, wobei ohne detaillierte Untersuchung nicht festgestellt werden konnte, ob Einschüsse oder Austritt der Schüsse.

https://usareisetipps.com/verhalten-bei-verkehrskontrollen/

Zitat: Um die Frage direkt zu beantworten: Kontrollen durch die Polizei sind in den USA in der Tat wesentlich ernster zu nehmen als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

Während Polizisten ihren Job hier meistens als Routine ansehen, wittern Cops in den USA bei jeder Verkehrskontrolle eine potentielle Bedrohung – zum einen aufgrund tatsächlicher Vorfälle, zum anderen aber auch, weil sie anders als in Europa häufig ganz alleine unterwegs sind und sich somit schwerer gegen Übergriffe schützen können.

In den USA muss ein Polizist im Grunde davon ausgehen, dass der Gestoppte eine Waffe bei sich trägt, so traurig das auch klingt.

Befolgen Sie daher unbedingt die Anweisungen des Polizisten, seien Sie überall vorsichtig und respektvoll im Umgang mit der Polizei und sprechen Sie den Cop mit „Officer“ oder „Sir“ an!

Eine Identifikation als Tourist ist meistens hilfreich und kann die Situation etwas entschärfen, muss es aber nicht. .......... Gehen wir ins Detail: Wie muss man sich verhalten, wenn ein Polizeiwagen hinter einem auftaucht und zum Anhalten auffordert?

Nun, als erstes verlangsamt man natürlich sein Tempo, fährt rechts ran und bringt den Wagen zum Stehen. Der Polizist wird sein Auto dann in gewissem Abstand hinter dem eigenen parken, aussteigen und zu einem kommen. So lange sollte man die Hände sichtbar am Lenkrad lassen und nicht schon auf der Suche nach den Papieren im Handschuhfach oder gar in Taschen herumwühlen.

Sobald der Polizist das Auto erreicht hat, können Sie auf seine Anweisung hin die Fensterscheibe herunterlassen. Er wird Sie dann über sein Anliegen informieren und Sie in der Regel dazu auffordern, Führerschein und Fahrzeugschein („License and registration, please!“) vorzuzeigen.

Befolgen Sie diese Anweisung und vermeiden Sie auch dabei zu hektische Bewegungen – der Fahrzeugschein befindet sich bei Mietwagen immer im Handschuhfach.

Angst bei einer Verkehrskontrolle zu haben, mag zwar übertrieben wirken, aber Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht. Je weniger man nach den geforderten Unterlagen suchen muss, desto besser.

https://taz.de/Ende-einer-Dienstfahrt/!1432333/

Marlon677  05.07.2022, 17:17

Sehr schöne ausführliche Antwort…

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Ja, Walkers Verhalten rechtfertigte die Schüsse.

Wenn die Polizei jemanden erschießt, sucht man immer nach deren Fehler. Diese können von dem Verfolgten aber auch provoziert werden. Man sollte nicht vergessen, dass auch Polizisten nur Menschen sind. Daher dürfte nichts Unangenehmes passieren, wenn man denen mit Respekt und Höflichkeit gegenübertritt. Alles Andere fördert Aggressivität.

TealcVonChulak  05.07.2022, 11:15

Du hast das Video nicht gesehen. Der Typ wurde abgeknallt als er unbewaffnet vor der Police weggelaufenen ist. Und als er schon am Boden lag haben die noch weiter geballert. Die haben geschrieen "nicht flüchten" dann bisschen später bleibt der stehen und guckt nach hinten und die ballern los.

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Vierjahreszeit  05.07.2022, 11:39
@TealcVonChulak

Du erwähnst aber nicht, dass er aufgefordert wurde, seine Hände auf das Lenkrad zu legen usw., was er nicht gemacht hat.

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Ja, Walkers Verhalten rechtfertigte die Schüsse.

Ich bin ja nun wirklich kein Freund von Polizeigewalt in jeglicher Form aber wenn es sich alles so abgespielt hat geht das allein auf Walker's Kappe. Eines muss man ja mal festhalten, wir hier in Deutschland sind es nicht gewohnt das die Polizei sofort die Knarren ziehen und dann evtl. auch Schiessen. Von daher ist das Geschrei auch sofort groß wenn wir so etwas aus den USA lesen.

Aber das Vorgehen der US-Polizei ist ein völlig anderes als hier. In den USA hat nahezu jeder ne Knarre unterm Kopfkissen und die Cops gehen fast immer davon aus das jemand bewaffnet ist. Selbst 12-Jährige Schiessen da schon auf die Polizei. Die Kultur ist da also um Welten anders als hierzulande.

In den USA muss z.B. jeder Polizist/Polizistin bei einer Verkehrskontrolle hinten links am Fahrzeug die Hand auf das Fahrzeug legen was kontrolliert wird. Das macht hier niemand. Walker hat sich das selbst zuzuschreiben denn er ist abgehauen und hat dabei auf die Polizisten geschossen. Bei der späteren Verfolgen zu Fuss sind sie weiterhin davon ausgegangen das er Bewaffnet und bereit ist zu Schiessen. Ob es am Ende satte 60 Schüsse hätten sein müssen kann man Diskutieren. Über den Rest nicht.

Wenn es so war du es beschreibst, hat die Polizei ja bereits gewusst, dass er eine Waffe hat und sie auch einsetzt. Ich finde nicht, dass man von einem Polizisten erwarten kann, sich so einer konkreten Lebensgefahr auszusetzen. Es war richtig zu schießen.

Was mich jedoch mehr schockiert, ist wie jemand die Bildzeitung lesen kann und dann überrascht ist, dass die Überschrift etwas anderes suggerriert. Erscheckst du dich auch, dass du Nass wirst wenn du ins Wasser springst?

Philippus1990 
Fragesteller
 04.07.2022, 18:24
Was mich jedoch mehr schockiert, ist wie jemand die Bildzeitung lesen kann und dann überrascht ist, dass die Überschrift etwas anderes suggerriert.

Die "Bild"-Zeitung steht in diesem Fall bloß symbolisch für viele Medien, die ebenso tendenziös berichtet haben.

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Nein, das war unverhältnismäßige Polizeigewalt.

Egal ob er eine Waffe dabei hatte oder nicht: 60 Schüsse sind ein Overkill und das hat nichts mit Selbstschutz zu tun. Wenn eine Gruppe Polizisten auf einen flüchtenden Mann Schießt und 60 Kugeln abfeuert, dann war die Motivation nicht sich zu schützen oder den Flüchtenden aufzuhalten, sondern ihn zu töten.

Bei Schüssen ist es selbstverständlich schwer einzuschätzen ob man jemanden damit tötet oder nicht, aber das sind verdammt nochmal 60 Schüsse! Das ist ein Armutszeugnis für die amerikanische Polizei!

Woher ich das weiß:Hobby – Politisch links eingestellt