BMW E39 (520i) als erstwagen als Azubi?

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Hallo!

Ich hatte einen 520i E39 und von der Unterhaltung her ist der eigentlich nicht teuer. Ins Geld gehen nur Reparaturen usw., wenn sie ständig anfallen (der E39 neigt zu viel harmlosem, aber unterm Strich irre nervigem Kleinärger - deswegen kam meiner auch weg) oder wenn man alles bei einem BMW-Händler machen lässt. Auch ist die Ersatzteilversorgung nicht mehr lückenlos, das beginnt schon bei bestimmten Lackfarben, wo BMW die Lackstifte und Farbdosen einfach nicht mehr liefern kann.

Interessant wären für mich auch die Service- sowie Verschleißteil Reparatur-kosten

Bei BMW wird das teuer, aber freie Betriebe - wenn du einen Guten hast - machen das billiger. Beim Öl reicht mineralisches 10W-40 aus, das fuhr ich selbst auch in meinem alten 728i E38 problemlos; keiner muss in den E39 synthetischen Saft kippen. Bremsflüssigkeit und Kühlmittel sollte man alle drei Jahre tauschen. Die Verschleißteile ... ich sage es mal so: BMW zählt mit zum teuersten Fabrikat das es gibt, aber es gibt Nachbauteile in Erstausrüsterqualität zuhauf - die sind genauso gut wie Originalteile, nur günstiger.

Meiner wäre letztes Jahr noch rund 3000 Euro wert gewesen (108.000 Kilometer, Scheckheft lückenlos bei BMW, Klimaautomatik, Zustand okay, Baujahr 1997) - und so in dem Bereich spielt sich auch ein brauchbarer E39 Vorfacelift. Würde sowieso einen Vorfacelift empfehlen, die sind etwas einfacher aufgebaut und ich hatte immer den Eindruck, dass die Vorfacelift-Limousinen eine Idee rostsicherer sind als alles, was danach kam und eine bessere Lackqualität aufweisen. Mein 1997er 520i war bis auf eine Stelle am Heckblech sehr gut, der 1996er 523i meines Großonkels war beim Verkauf 2016 mit über 220.000 Kilometern auch noch ganz okay - jedenfalls besser in Schuss als eine typische 1996er Mercedes E-Klasse W210.

Schwachstellen sind Rost, das Kühlsystem, ausgelutschte Fahrwerksteile bis hin zu Stoßdämpfern, alles Elektronische/Elektrische (am besten wählst du einen ohne große Extras noch mit normaler Zentralverriegelung per Schlüssel) und ganz einfach typischer Wartungsstau. Ich würde nur ein Exemplar kaufen, das auch wirklich werkstattgepflegt ist und wenige Besitzer hatte. Keine Tuningkarre, keine "Vollausstattung" (die gibt's davon abgesehen nicht, weil einige wichtige Extras sich gegenseitig ausschließen^^), keinen Siebte-Hand-Gammler ... sondern was Solides "vom Opa" oder so. Ist beim 520i durchaus noch zu finden, wenn man nicht binnen 24 Stunden im Radius von 20 Kilometern um die eigene Hütte fündig werden muss ;-)

(Bitte spart euch Kommentare von wegen "hol dir erst was kleineres", mir gehts rein um Finanzielle)

Kein Anfänger ist auf den notorischen Golf 4 oder irgendeine Nuckelpinne oder eine 300 Euro Fiestakiste aus den 90ern abonniert - ich hatte als Einsteiger selbst einen Audi 100 aus den 80ern, den konnte ich mir in der Ausbildung zum Industriekaufmann (ich war kein Topverdiener, im 1. Lehrjahr könnten 850 Euro hingekommen sein - ist ewig her) auch leisten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hast du zumindest am begleiteten Fahren teilgenommen, oder hast mindestens das 23. Lebensjahr vollendet? Sonst wirds richtig teuer.

Als begleiteter Fahrer liegt die Haftpflichtversicherung allein schon über 100 €, egal in welcher Konstellation, bei einem unvorbelasteten Vertrag. Du must ja schließlich dem Fahrerkreis zugeordnet werden. Kraftstoff 9 bis 12 Liter /100 rechne mal mit mindestens 2 tankfüllungen im Monat , sind 200 € tendenziell steigend Steuer um die 20 € (jährliche Zahlungsweise, also etwa 250 €/Jahr). Dann darf aber nichts mehr kaputt gehen, damit du mit 500 € im Monat hinkommst, denn mindestens gewartet werden muss das Auto ja auch noch und Reifen und Verschleißteile sind nunmal obligatorisch. Da bleibt von deinen 800 nicht viel übrig.