Blutabnahme bei Drogentest pflicht?

6 Antworten

Nein, keine Sorge, das "kann" sie nicht von dir fordern, denn "kann" würde ja "optional" bedeuten.

Die Polizei MUß dir Blut abnehmen lassen, wenn der Verdacht auf Drogen und/oder Alkohol im Übermaß vorhanden ist, da eine Pflicht zur Strafverfolgung gesetzlich gegeben ist.

Hallo,

Blutprobe ohne Richterbeschluss - Blutentnahme ohne richterliche Anordnung
Durch das Gesetz zur effektiveren und praxistauglicheren Ausgestaltung des Strafverfahrens vom 17.08.2017 ( BGBl. I S. 3202) wurde § 81 a Abs. 2 geändert:
  (1) Eine körperliche Untersuchung des Beschuldigten darf zur Feststellung von Tatsachen angeordnet werden, die für das Verfahren von Bedeutung sind. Zu diesem Zweck sind Entnahmen von Blutproben und andere körperliche Eingriffe, die von einem Arzt nach den Regeln der ärztlichen Kunst zu Untersuchungszwecken vorgenommen werden, ohne Einwilligung des Beschuldigten zulässig, wenn kein Nachteil für seine Gesundheit zu befürchten ist.

Quelle z.B.: https://verkehrslexikon.de/Module/Blutprobe_ohne_Richter.php

Wenn der Polizeibeamte einen Verdacht hat, dass der Fahrzeugführer unter den Einwirkungen von Betäubungsmittel gefahren ist, ordnet er eine Blutentnahme an. Da kann dann der Fahrzeugführer nicht "nein" sagen. Tut er das, wird ihm dennoch Blut abgenommen... dann halt mit zu Hilfenahme von körperlicher Gewalt... was in der Regel nicht weniger schmerzhaft abläuft.

Tatsächlich hatten wir während meiner Schichtzeit einige (nicht unbedingt "viele", aber doch "genügend") Blutentnahmen, bei denen der Proband sich gewehrt hat und wir zu zweit seinen Arm hebeln musste, damit der Arzt besser hinkommt...

Was wäre denn die Alternative? Der komplett zugedröhnte Junkie sagt, er will keine Blutentnahme durchführen und dann sag ich "Ok Schade, gute Weiterfahrt."?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
melman86c  22.07.2019, 17:43

"Tut er das, wird ihm dennoch Blut abgenommen... dann halt mit zu Hilfenahme von körperlicher Gewalt... was in der Regel nicht weniger schmerzhaft abläuft."

Nur weil man "nein" sagt wird körperliche Gewalt angewendet?

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Dommie1306  23.07.2019, 06:58
@melman86c

Nur weil er "nein" sagt und sich weigert, eine freiwillige Blutentnahme mitzumachen.

Ja.

Wenn wir das Blut brauchen, brauchen wir das Blut. Da gibts kein "nein".

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melman86c  23.07.2019, 07:48
@Dommie1306

Nein, Verzicht des freiwilligen Tests darf nicht als Verdacht herangezogen werden. Wenn ihr euch dann unfair behandelt fühlt und euch irgendwas aus den Fingern saugen müsst um eine Blutprobe zu nehmen, dann ist das euer falsches Verhalten ;)

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Dommie1306  23.07.2019, 07:56
@melman86c
Nein, Verzicht des freiwilligen Tests darf nicht als Verdacht herangezogen werden.

Hä? Darum gehts doch gar nicht. Wir sind schon bei einer Blutentnahme, die ich anordnen kann, das hat nichts mehr mit freiwilligen Tests zu tun. Die Frage war, wenn jemand einen Bluttest ablehnt, ob er den dann machen muss.

Originalfrage:

Ich wundere mich, ob man bei Verdacht einen Bluttest machen MUSS

Da steht doch klar: Bei Verdacht.

Deine Einlassung ist zunächst mal korrekt. Ein Verzicht von freiwilligen Maßnahmen stellt keinen Verdachtsmoment dar.

Fakt ist aber, dass dir der freiwillige Test ja nur angeboten wurde, weil es einen Verdachtsmoment gab (so wird es ganz klar auf der Polizeischule gelehrt). Wenn du also den freiwilligen Test verweigerst, müssen wir unserem Anfangsverdacht anderweitig nachgehen.... eben mit einer Blutentnahme.

Eine Begründung für eine Blutentnahme findet sich immer. Das ist die Realität.

Also heißt das in der Praxis: Wenn du "nein" sagst, wird eine Blutentnahme durchgeführt. Wenn du dazu "nein" sagst, wird körperliche Gewalt angewandt.

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Diese Ausrede wird nicht ziehen. Oder soll sie auch gelten, wenn du mal einen Unfall hast und/oder verletzt/krank bist? Sollen die Ärzte dann lieber nichts machen, weil du Angst davor hast?

Für Bluttests liegt dann ein erhärteter Verdacht vor und die Maßnahme ist rechtlich abgesichert.

Du kannst dich weigern, aber dann dauert es nur länger und findet irgendwann dort statt, wo keiner freiwillig hin will.

Gruß S.

melman86c  22.07.2019, 17:44

"Du kannst dich weigern, aber dann dauert es nur länger und findet irgendwann dort statt, wo keiner freiwillig hin will."

Wo soll das sein?

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Du kannst Dich - natürlich auf eigene Kosten - bei übermäßiger Angst vor einer Kanüle nach Absprache mit dem Arzt (möglicherweise) in eine Kurznarkose versetzen lassen.

Beispielsweise mittels i.v. Infusion von Propofol...

Bild zum Beitrag

 - (Gesundheit und Medizin, Polizei, Drogen)
aXXLJ  22.07.2019, 08:56

Vorsicht, nicht wirklich ernst gemeint!

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aXXLJ  22.07.2019, 13:23
@wiki01

Der Postillion unterscheidet sich vom Postillon nicht bloß durch das zweite "i", aber um nicht vom Thema abzulenken: Nein.

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einen Bluttest machen MUSS, auch wenn man Angst for Spritzen in den Venen hat.

Der war gut. Hast du noch so einen?

Dommie1306  22.07.2019, 16:49

Die Polizeistreife hält einen Wagen an, der in Schlangenlinien fährt. „Blasen Sie bitte in das Röhrchen des Alkoholtesters!“ „Das kann ich nicht, weil ich Asthmatiker bin. Wenn ich es mache, erleide ich einen schweren Asthmaanfall und kann sterben!“ „Gut, dann fahren wir zum Krankenhaus für eine Blutprobe!“ „Das geht nicht, denn ich bin Hämophiliker. Wenn ich verletzt werde, verblute ich!“ „Dann benötigen wir eine Urinprobe!“ „Tut mir leid, die kann ich auch nicht geben. Ich bin Diabetiker und bin dann unterzuckert.“ „Dann kommen Sie heraus und gehen auf diesem weißen Strich entlang!“ „Das kann ich auch nicht, Herr Wachtmeister!“ „Warum das nicht?“ „Weil ich betrunken bin.“

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