Bis welchen Alter Baby stillen?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Anderes... 60%
Bis 2 1/2 Jahre (30 Monate) 20%
Bis 1/2 Jahr (6 Monate) 7%
Bis 1 1/2 Jahre (18 Monate) 7%
Bis 2 Jahre (24 Monate) 7%
Bis 1 Jahr ( 12 Monate) 0%
Bis 3 Jahre (36 Monate) 0%

9 Antworten

Wenn man es kann ist es schön, leider konnte ich nicht stillen, weil mein Kind nicht entsprechende saugen konnte oder die Produktion nicht richtig angeregt wurde.

Beim ersten Kind habe ich nach ca 4 Tage abgestillt.

Beim zweiten Kind habe ich gar nicht gestillt, weil ich viel zu viel Stress hatte wegen dem Blutplätzchenmangel und den geplanten 2. Kreisschnitt inkl. 3 Infusion vor dem Eingriff.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anderes...

Das natürliche Abstillalter beim Menschen liegt irgendwo zwischen zwei und sieben Jahren.

Langzeitstillen hat halt ein schlechtes Image, und das wird auch immer wieder repliziert, zB durch die Darstellung von Lisa Arryn und ihrem Sohn Robert in der Serie "Game of Thrones".

Übrigens wird als "Langzeitstillen" schon alles ab dem ersten Geburtstag des Kindes bezeichnet.

Stillen ist gut für das Kind und sehr gesund. Weiß doch eigentlich jeder. Also warum sollte es plötzlich nach dem 1. Geburtstag nicht mehr gut und gesund für das Kind sein?

Ein sehr schöner, sehr ausführlicher Artikel zum Thema vom Kinderarzt Herbert Renz-Polster ist hier zu finden: Langzeitstillen: Wo ist das Problem? | kinder-verstehen.de

Mein erstes Kind habe ich 2,5 Jahre lang gestillt. Es wurde Schritt für Schritt immer weniger, irgendwann nur noch abends zum Einschlafen. Und dann brauchte er auch das nicht mehr und wollte an immer mehr Abenden gar nicht stillen. Da habe ich dann beschlossen, dass es reicht und ganz bewusst ein letztes Mal gestillt. Am nächsten Abend habe ich ihm erklärt, dass die Brust jetzt leer ist und das war okay für ihn und wurde ohne Tränen akzeptiert. 

Beim zweiten Kind werde ich das wieder so in etwa versuchen.

Aber spätestens mit Schuleintritt wäre für mich persönlich die Grenze erreicht. 

Wer entscheidet denn, was „angebracht“ ist - die Gesellschaft, der freundliche Kassierer bei Aldi, die nörgelnde Bäckersfrau, ein anonymes Laienforum oder doch einfach jede Stillende für sich?

Die Stillempfehlung der WHO lautet: 6 Monate ausschließlich Stillen, mit Bei- und Familienkost bis zum Alter von 2 Jahren.

Die Muttermilch schützt das Kind auch über den sechsten Lebensmonat hinaus vor Krankheitserregern.

Durch ihre besondere Zusammensetzung stärkt Muttermilch das Immunsystem (die Mutter gibt sowohl Antikörper aus früheren Krankheiten wie z.B. Masern, Windpocken usw. als auch aus aktuellen Infekten wie z.B. Erkältungen weiter).

Die Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns, Fettsäuren, wie beispielsweise Linolsäure, und Kohlenhydrate begünstigen die Darmflora und bauen einen Infektionsschutz auf, Laktoferrin erhöht ebenfalls den Infektionsschutz und verbessert die Aufnahme des Eisens aus der Muttermilch.

Zahlreiche Mehrfachzucker bewirken einen Infektionsschutz, indem sie Krankheitserreger schon im Darm abfangen und das Wachstum nützlicher Bakterien im Darm fördern. Gestillte Kinder erkranken seltener an Infektionen vor allem des Magen-Darm-Traktes und des Mittelohrs.

Das Risiko, eine Allergie zu bekommen, ist bei länger gestillten Kindern (mindestens vier Monate ausschließlich) bedeutend niedriger als bei nichtgestillten.

Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko in ihrem Leben übergewichtig zu werden, einen Herzinfarkt zu erleiden oder andere Herz-Kreislauferkrankungen, wie z.B. hohen Blutdruck zu bekommen. Sie erkranken seltener an Diabetes mellitus.

Gestillte Kinder erleiden seltener einen plötzlichen Kindstod.

Langzeitstillen beugt unter anderem Gebissanomalien vor. Die Gaumen- und Kieferentwicklung wird positiv beeinflusst, spätere Fehlstellungen sind geringer, die Sprachentwicklung gefördert. Kopf- und Halsmuskulatur werden gekräftigt.

Aber trotz der möglicherweise schädlichen Auswirkungen auf die Kiefer- und Gebissentwicklung, finden es die meisten Menschen völlig normal, wenn zwei- oder dreijährige Kinder mit dem Schnuller im Mund herumlaufen.

Amerikanische Studien belegen, dass gestillte Kinder weniger Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten zeigen. Wissenschaftler haben die Vermutung angestellt, dass Stillen Kinder für ihr ganzes Leben stressresistenter machen kann.

Es gibt keine Belege dafür, dass sich zu lange gestillte Kinder schlechter von der Mutter lösen. Spätestens im Kindergartenalter wird sich das Kind ohnehin stärker von der Mutter abnabeln und wohl kaum ein Teenager möchte noch an Mutters Brust.

Solange das Stillen Mutter und Kind gefällt, kann es auch fortgeführt werden.

Aber keine Frau sollte sich rechtfertigen müssen, wenn sie sich entscheidet, nicht zu stillen (was sehr schade wäre) oder mit dem Stillen aufzuhören oder eben bis ins Schulalter zu stillen.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
Qiboo  20.12.2023, 21:41

sehr schön beschrieben, ich möchte nur noch um einen Punkt ergänzen:

Stillen bedeutet Nähe und Geborgenheit für das Kind ❤️

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Bis 2 1/2 Jahre (30 Monate)

Laut Forschung hat es bis zum 4. Lebensjahr (oder sogar bis zum 6.) noch einen positiven Effekt auf die Kinder. Zwecks Immunsystem.

Dennoch bin ich auch kulturell geprägt und Langzeitstillen ist für mich durchaus etwas seltsam. Nicht, dass ich jemanden dafür verurteilen würde. Es kommt mir einfach selbst komisch vor.

Ich habe mein Kind ca 11 Monate lang gestillt. Ich hätte gerne etwaaaaas länger, aber er hat isch selbst abgestillt und so war es dann am besten für alle.

Ich habe jetzt mal 2,5 Jahre gewählt. Fühlte sich am ehesten "richtig" für mich an. Ob das aber in der Praxis stimmt, weiß ich nicht. Persönlich würde ich vermutlich mit 1,5 - spätestens 2 Jahren aufhören wollen. Und ich merke selbst, dass ich anfange "komisch zu gucken", wenn andere von 3-4 Jährigen gestillten Kindern erzählen. Also liegt mein Komfort wohl irgendwo dazwischen.

isebise50  19.12.2023, 14:26

Besonders dein letzter „ehrlicher“ Absatz gefällt mir sehr gut!

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Rendric  19.12.2023, 14:29
@isebise50

Danke, ich versuche es wirklich nicht raushängen zu lassen, weil Stillen eine sehr persönliche Entscheidung ist. Und ich weiß ja auch, dass der "Fehler" in dem Fall bei mir und meinen Glaubenssätzen liegt und nicht bei den anderen. Dennoch alles schwerer als gesagt :D

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Anderes...

Langzeitstillen, also das Stillen eines Kindes über das erste Lebensjahr hinaus, bietet verschiedene Vorteile für das Kind und die Mutter. Es ist eine natürliche und gesunde Art der Ernährung, die für die Entwicklung des Kindes von großer Bedeutung ist.

Ein Hauptvorteil des Langzeitstillens ist die optimale Nährstoffversorgung für das Kind. Muttermilch enthält alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine und Antikörper, die das wachsende Kind benötigt. Durch das Stillen werden auch die Abwehrkräfte gestärkt, was zu einer geringeren Anfälligkeit für Krankheiten führen kann.

Darüber hinaus fördert das Langzeitstillen eine enge Bindung zwischen Mutter und Kind. Während des Stillens wird das Kuschelhormon Oxytocin freigesetzt, was das Wohlbefinden und die Nähe zwischen Mutter und Kind verstärkt. Die Stillzeit bietet auch Gelegenheiten für Ruhe und Entspannung, was sowohl für das Kind als auch für die Mutter von großer Bedeutung ist. Gerne wird das Stillen auch als Einschlafhilfe verwendet.

Das Langzeitstillen hat auch positive Auswirkungen auf die körperliche und emotionale Entwicklung des Kindes. Es unterstützt die gesunde Entwicklung des Kiefers und der Zähne, da beim Stillen verschiedene Muskeln im Mundbereich aktiv sind. Zudem wird durch das Saugen an der Brustwarze die Atmung und die Nasenfunktion verbessert. Die enge körperliche Nähe während des Stillens fördert auch die emotionale Sicherheit und das Vertrauen des Kindes.

Für die Mutter bringt das Langzeitstillen ebenfalls Vorteile mit sich. Das Stillen hilft dem Körper dabei, sich nach der Geburt schneller zu erholen, da es die Gebärmutterrückbildung beschleunigt. Es kann auch dazu beitragen, das Risiko von Brust- und Eierstockkrebs sowie von Osteoporose zu verringern. Das Stillen verbraucht außerdem zusätzliche Kalorien und kann Müttern dabei helfen, nach der Schwangerschaft Gewicht zu verlieren.

Liebe Grüße Kati von LiebevollGrossWerden 🌷🦋

Woher ich das weiß:Berufserfahrung