Freiwillig aufs stillen verzichten?

15 Antworten

Es ist zwar schade, wenn es rein physisch gehen würde und du doch nicht kannst.

Allerdings erachte ich es besser, statt dich zu zwingen, es bleiben zu lassen. Denn deine innere Ablehnung gegenüber dem Stillen, dein ungutes Gefühl dabei überträgst du auf das Baby. Und das erachte ich als schädlicher.

Es gibt viele Frauen die nicht stillen können und deren Kinder auch wunderbar gedeihen. Man kann auch mit einem Schoppen sehr viel Wärme, Geborgenheit und eben in deinem Fall innere Ruhe vermitteln.

Und ich denke nur darauf kommt es an. Ich wünsche dir eine gute Geburt.

Du hast dich ja anscheinend sowieso schon dafür entschieden, nicht zu stillen. Von daher weiß ich nicht, ob es noch was bringt, für die Vorteile aufzuzählen.

Für mich war Stillen vor allem einfach praktisch. Nachts nicht aufstehen müssen, keine Fläschchen anrühren, spülen und abkochen, das war für mich einfach toll. Als wir mit dem drei Monate alten Kind einen Kurzurlaub gemacht haben, musste ich für ihn außer Windeln und Wechselklamotten nichts einpacken und hatte die perfekte Nahrung wohltemperiert immer dabei. Ganz ohne Wasserkocher, Thermoskanne oder Milchpumpe.

Ganz am Anfang musste ich zwei Wochen abpumpen, weil mein Sohn Trinkprobleme hatte - und ich fand es supernervig und auch unschön. Alleine schon das Geräusch der Pumpe hat mich an eine Melkmaschine erinnert (bin auf einem Bauernhof aufgewachsen).

Aber wenn du nicht stillen willst, aus welchem Grund auch immer, ist das halt so. Es ist immer noch dein Körper.

Meine Hebamme sagte mal zu mir, das wichtigste wäre eine zufriedene Mutter und ein sattes Baby.

Flaschenmilch hat einige Nachteile, zB wurden in manchen Mineralölrückstände gefunden, aber letztlich werden damit die Kinder auch groß. Gemäß einer Studie aus den USA an gestillten und nicht-gestillten Geschwistern werden dem Stillen viele Vorteile zugeschrieben, die in Wirklichkeit mit dem sozio-ökonomischen Status der Mutter zusammen hängen. Denn gut gebildete, gut verdienende Mütter stillen häufiger und deren Kinder werden insgesamt gesehen besser ernährt und besser gefördert, unabhängig davon, ob sie als Baby gestillt wurden oder nicht.

Zwar ist es richtig, dass Stillen durch die Ausschüttung von Oxytocin die Mutter-Kind-Bindung fördert, aber für eine gute Bindung sind noch andere Faktoren wichtig und auch Flaschenkinder können natürlich eine gute Bindung zu ihrer Mutter entwickeln.

Also zusammengefasst: ich finde stillen toll, würde mich auch immer wieder dafür entscheiden, aber ich bin ja nicht du. Du musst einfach dein eigenes Ding machen und wenn du nicht stillen willst, dann mach's halt nicht. Nur musst du dich darauf einstellen, deswegen noch öfters Gegenwind zu bekommen, zB von Ärzten, Hebammen oder Krankenschwestern.

Klar ist Muttermilch das beste für das Baby, das weisst Du selbst. Aber in Deinem Fall, wenn es Dich dermassen triggert, finde ich es verstöndlich und legitim darauf zu verzichten. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es mit dem Stillen in Deinem Fall Probleme geben könnte, da das Baby Deine Abneigung und Anspnnung spürt und nicht schön, entspannt trinkt oder Du auch zu wenig Milch haben könntest. Stillen muss für beide stimmen, sonst klappt es oft nicht. Evtl. wäre es,eine Option für Dich abzustillen und es mit der Flasche zu geben? Du bist niemandem Rechenschaft schuldig, wie Du Dein Kimd ernährst und auch ohne Stillen eine gute Mutter.

Manissw 
Fragesteller
 12.07.2021, 14:58

Danke! Endlich mal eine Erwachsene Reife und sachliche Meinung hier👏🏻

ich werde abpumpen & es in einer Glasflasche geben da Plastik nicht gerade gesund ist. Ich werde es zumindest versuchen.

danke für deine Meinung

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nanninna  12.07.2021, 15:40
@Manissw

Du machst, das Beste, was Du in Deiner extrem schwierigen Situation tun kannst. Hut ab! Du hast eine gesunde Einstellung. Weiter so und viel Glück und Kraft🍀🐞

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wiesele27  05.08.2021, 16:30
@Manissw

abpumpen und die Flasche geben finde ich eine Superlösung

Du kannst ohne Bedenken auch eine Kunststoffflasche nehmen. Diese Flaschen sind lebensmittelecht. Das Ungute an Kunststoff ist die falsche Entsorgung. Wenn du sie mal nicht mehr brauchst, dann gib sie zum Wertmüll.

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Meine Mutter konnte wegen einer Brustverkleinerung auch nicht stillen und ich lebe. Ich konnte meine Tochter nicht stillen und habe abgepumpt. Das geht wunderbar und hat mich nicht gestört.

Mach dir da keinen Druck. Es werden ALLE verurteilt. Frauen die jung Kinder bekommen, Frauen die im Alter Kinder bekommen, Frauen die Stillen (z.B. auch in der Öffentlichkeit), Frauen die nicht stillen.

Du kannst es nicht jedem Recht machen. Aber dir selbst kannst du es sehr wohl. Also tue nur das, was DU für richtig hältst.

Kein Thema ist so sensibel heutzutage wie Kinder... einfach schrecklich was man heutzutage alles tun soll und bloß nicht tun soll und und und... ich habe 2 Kinder und bin 30. Meine Tochter ist 10. Wenn ich gewusst hätte auf was ich mich da einlasse, hätte ich niemals ein Kind ausgetragen. Du wirst NUR blöde angemacht. Ich habe mein Baby im Laden aus der Schale genommen, weil es geweint hat um es zu trösten. Da werde ich angemacht, dass ich es verwöhne. Lasse ich es schreien, kommen andere Damen an die alles besser wissen und titulieren mich als schlechte Mutter. Der Druck als Mutter ist so emens geworden, dass ich jedem rate sich das gut zu überlegen ein Kind in die Welt zu setzen. Und ich liebe meine Kinder sehr.

Wegen deiner Vergangenheit solltest du dich auf jeden Fall in Therapie begeben.

Alles Gute

Es ist nicht ok die sache so stehen zu lassen.

Wenn aufgrund von Traumata sowas natürliches nicht möglich ist, dann ist der Einfluss mehr als Immens und neben der Verantwortung dir selbst gegenüber würde ich auch zusätzlich wegen der Verantwortung als Mutter dir raten diese anzugehen und zu behandeln.

falls du es schon tust, dann hoffe ich auf das beste.

An den Antworten hier erkennst du ja bereits dass Muttermilch halt das beste ist aber nicht das einzige. wenns nicht geht dann gehts halt nicht da braucht man auch nicht zu diskutieren. Wirst ja selbst wissen wie gut das stillen wäre.