Bindung zum Pferd?
Hallo,
vor ca einhalb Monaten hab ich mir ein eine Jährlings Stute gekauft. Jetzt irgendwie bereue ich die entscheidung, da ich damals sie sehr übereilt gekauft habe weil ich angst hatte das dieser Kauf nichts wird. (Ich hatte mir vorher schon einige Pferde angesehen und war immer kurz vor einem Kauf, aber im letzter minute ging ständig was schief) Und bei ihr war es eben so: Das klappt alles!
Jetzt aber hab ich ein anderes Pferd kennen gelernt, genauso Jung nur eben eine andere Rasse. Irgendwie fühle ich mich diesem Pferd viel mehr verbunden, als meiner kleinen und das verwirrt mich sehr. Ich hab schon seit zwei Wochen ca das Gefühl das die bindung mit meiner nicht richtig klappt. Ich hab sie mega lieb, aber da ist etwas was mich stark zweifeln lässt und jetzt steh ich vor einer Wand.
Ans abgeben hab ich jetzt erst mal nicht gedacht oder die andere Stute dazu zu kaufen, da meine kleine das erste Pferd ist was ich habe. Mit Pferden selber hab ich seit mehr als 10 Jahren zu tun und hatte bisher nie solch ein Gefühl das die bindung nicht passt. Ich rede noch mit meiner Reitlehrerin, die mir auch später helfen wird sie auszubilden aber möchte auch so noch ein paar meinungen von welchen haben die vielleicht auch sowas durch gemacht haben.
Danke im vorraus!
6 Antworten
Zwei Woche sind NICHTS!!!!
Unter drei Monaten, in denen du TÄGLICH mit ihr umgehst, sie pflegst, etwas Bodenarbeit/Anfänge der GHP-lektionen machst und das Fohlen-einmaleins wiederholst, würde ich keine Entscheidung treffen.
Aber nach spätestens einem Jahr solltest du wissen, ob ihr zusammen gehört.
Manchmal kann aber auch ein anderer Mensch dazu kommen, dem sie sich mehr und schneller verbunden fuehlt...
Dann lass sie gehen.
Ich habe immer (!!!) Das Pferd entscheiden lassen, egal ob bei eigener Nachzucht, ausbildungspferden oder einem meiner Reitpferde,
einmal hat es 6 Jahre gedauert, bis meine zuverlässige Therapie Stute IHREN ganz persönlichen Menschen fand.... Ein Traumteam sind die beiden jetzt!
hallo,
ich glaube, das "problem" liegt ganz woanders.
du hast nach dem übereilten kauf jetzt angst, ein anderes pferd zu "verpassen".
das hättest du auch, wenn du die andere stute kaufen würdest. das hättest du vermutlich immer - und zwar solange, bist du ein ausgewachsenes, solide ausgebildetes pferd kaufen würdest.
und selbst dann besteht die möglichkeit angst zu haben, ein "besseres" pferd zu verpassen.
überhaupt - in sachen "bindung" mit einem jährling aufbauen - da erwartest du zuviel. ein jährling gehört in die aufzucht. mindestens noch 2, besser 3 jahre. stuten kann man gut mit noch mindestens einer im gleichen alter in eine gemischte gruppe von stuten und wallachen stellen - und zwar mit möglichst viel platz und auslauf, um eine möglichst gute entwicklung von knochen, sehnen, muskeln, herz und kreislauf zu gewährleisten. denn das ist später der "schutz" vor vielen verletzungen, verschleisserkrankungen. eine gesunde aufzucht spart in der regel nach hinten heraus sehr viel geld für tierarzt, ostheopath etc...
was den aufbau von "bndung" betrifft - ein jährling ist noch recht formbar. der grundcharakter und das temperament sind vorhanden, den rest beeinflusst die haltung und der umgang. da kann nicht viel "falsches" dran sein.
ich würde vermutlich keinen jährling kaufen, sondern ein saugfohlen. ein jährling oder einen zweijährigen zu beurteilen, was die spätere eignung betrifft, ist meistens sehr, sehr schwierig. das ist einfacher bei einem sehr jungen fohlen, das mit der mutter läuft.
und wenn man schon selber aufzüchtet, kann man das fohlen besser kaufen, wenn es wenige tage bis wochen alt ist. und dann lässt man es noch 2 jahre beim züchter... die kosten entstehen doch sowieso.
und jetzt möchte ich gerne wissen, warum kein gut vierjähriger, der an sattel und trense gewöhnt und ein wenig angeritten ist?
weisst du denn sicher, dass deine reitlehrerin in 3 jahren noch da ist?
wenn du meinst, du hast einen fehlkauf getätigt, dann gib das fohlen um himmels willen ab und verbau ihm nicht seine zukunft. derjenige, dem es nicht gelingt, eine innere bindung herzustellen ist nicht das fohlen, sondern du bist es.
und wenn du die stute abgeben würdest, dann mach bitte nicht den fehler, die andere stute zu kaufen. dann warte, bis du wirklich sicher bist, denn sonst wirst du schnell zum "durchgangslager" für fohlen - und dann nimmt dich am stall keiner mehr ernst.
wenn sie dir schon helfen will, das pferd später auszubilden - dann nimm sie mit, wenn du dir ein pferd ansiehst. deine reitlehrerin kann vermutlich besser beurteilen, ob ein pferd zu dir passt, als du das selber kannst.
Meiner Ansicht nach ist ein Pferd wie ein Kumpel - nicht aber wie ein Ehepartner. Manchmal begleitet einer mich über weitere, manch anderer über kürzere Zeiten des Lebens. Wichtig ist, mit jedem gut umzugehen, solange man miteinander zu tun hat. Aber manchmal kommt aus welchen Vrunden auch immer die Zeit, sich zu trennen. Und das finde ich besser, als sich in Sentimentalitäten zu verstricken.
Hätte ich den Eindruck, das Pferd ist jetzt doch nicht (mehr) der ideale Kumpel, aber keine Not, wurden ich mich in aller Ruhe nach jemandem umsehen, dem ich es guten Gewissens abgeben kann.
Viele Tierhalter reden von „Adoption“, als hätte ein Tier den selben Status wie ein Kind. Aber selbst ein Kind sollte man ziehen lassen, wenn die Zeit dafür gekommen ist...
Ich weiß ja nicht, was du erwartest, und warum du überhaupt ein Fohlen gekauft hast. Meiner Meinung nach gehört ein Fohlen ohnehin nicht besonders „an den Menschen gebunden“, sondern nach Erlangen des Fohlen abc in eine Herde von Gleichaltrigen.
Wenn Du nun aber sowieso eigentlich gar keine Beziehung zu dem Tier hast, weiß ich erst recht nicht, wofür du in Erwägung ziehst, den Aufwand auf dich zu nehmen . Da Du die Anschaffung ja offensichtlich bereust, was hindert dich denn eigentlich, es wieder abzugeben?
Ich hatte die selben Gedanken und Gefühle bei meinen Wallach. Es war auch ein übereilter Kauf gewesen. Zu erst war ich hin und weg aber als er dann da war kam die Ernüchterung. Ich habe oft gezweifelt ob wir überhaupt zusammen passen denn vom Gefühl her hätte ich eher mit einem anderen Pferd zusammen gepasst. Ich habe ihn allerdings nicht abgegeben sondern uns Zeit gegeben. Schlussendlich haben wir zueinander gefunden und heute möchte ich meinen temperamentvollen Riesen nicht mehr missen. Wenn er früher oder später mal in Rente geschickt wird, werde ich beim nächsten Pferd mir allerdings mehr Zeit lassen. Wenn es dir also möglich ist beide zu behalten dann Versuch es doch? Bei uns hat es gut 1 1/2 Jahre gedauert bis es Klick gemacht hat.
Das hört sich gut an. Ich weiß das es bei Tieren dauern kann, bei meinen Hund war es auch nicht liebe auf dem ersten blick. Da hat es auch einige wochen gedauert. Ich warte jetzt auf jedenfall noch ab, vielleicht ist es auch nur weil sie wirklich noch so jung ist. :)
Wenn es nicht passt, dann passt es eben nicht.
Daraus kannst du dann die geeigneten Konsequenzen ziehen.
Ich hab nicht wirklich das Gefühl sie sei mein Kumpel, eher so ein bin da und fertig. Sie ist eine ganz liebe, kuschelt gerne mit jedem, aber das Gefühl ist nicht da weit mit ihr gehen zu können. Ich weiß nicht ob ich uns mehr Zeit geben soll oder nicht