bin ich transphob wenn ich Non binary kritisch sehe?


23.01.2022, 17:28

! Das ist kein safe space für menschen die ihre transfeindlichkeit rauslassen wollen. Ich habe diese frage aus reiner neugier gestellt und hoffe einfach dass ich mit Leuten eine sachliche diskussion darüber führen kann. Das geht auch ohne diskriminierung und hassrede !

7 Antworten

Ich müsste weit mehr von dir wissen, um beurteilen zu können, ob man dich zu Recht in bestimmtem Sinne "transphob" nennen kann.

Was mir aber aus deiner Frage klar wird, ist, dass du - und wahrscheinlich viele um dich herum - dich im Dickicht der Begriffe verfangen hast.

"Trans"-irgendetwas beschreibt vom Wortsinn her einen Übergang, eine Veränderung, einen prinzipiell nicht fixen Zustand. Non-binär (semantisch ist der Ausdruck auch nicht ganz passend; mir gefiele Magnus Hirschfelds "3. Geschlecht" zum Beispiel weit besser) ist dagegen ein durchaus stabiler Lebenszustand, der eine Veränderung weder anstrebt noch vermisst.

Dass Transpersonen sich durch das bewusstere und selbstbewusstere Auftreten einer weiteren, nicht-bipolar fixierten Geschlechtsidentität beeinträchtigt sehen, kann zum Teil auch hier am fehlenden Verständnis liegen - nicht anders, als die "traditionellen" Schwulen- und Lesben-Communities Transpersonen - zum Teil - immer als Fremdkörper, bestenfalls als Zaungäste empfunden haben. Verständnis habe ich allerdings dafür, wenn die Befürchtung entsteht, dass non-binäre Personen gewissermaßen die mühsam errungene Anerkennung der Transidentität in der Öffentlichkeit zunichte machen könnten.

Doch hier gibt es nur einen Ausweg, denn eine non-binäre Person sucht sich ja ihre Identität ebenso wenig aus (und schon gar nicht, um Transpersonen zu ärgern). Hier können nur gegenseitiges Verständnis und Aufeinanderzugehen eine Lösung bilden. Ich mag diese berühmte Buchstabenkette (LGBTusw.) nicht sonderlich, aber faktisch sollte ein "N" (wenn wir für den Moment behelfsweise bei "non-binary" bleiben) in die Reihe aufgenommen werden.

Was übrigens deinen Zweifel einer wissenschaftlichen Erklärung betrifft: Erkenntnisse in dieser Richtung gibt es seit Ende des 19. Jahrhunderts. Aber weshalb ist das für dich ein Argument? Muss jemand erst eine Reihe Doktorarbeiten vorweisen, um von dir als das anerkannt zu werden, als was er/sie/em sich sieht?

Ich würde an diesem Punkt sogar einen Schritt weiter gehen. Ich folge der These von Judith Butler, dass Geschlechtsidentitäten vor allem soziale Konstrukte sind. Wer sich dies einmal bewusst gemacht hat, wird schnell herausfinden, dass auch das klassisch Weibliche und Männliche nichts als ein weites Feld von Zweideutigkeiten und Irrtümern sind. Weshalb also dann auf diesem Feld nicht auch das "unklare Mittelfeld" als eigene Heimat begreifen? Wie oft erleben nicht auch Frauen oder Männer Sätze wie "als X solltest du aber ..."?

estelle420oo00 
Fragesteller
 23.01.2022, 15:14

ich möchte anmerken dass ich nichts gegen leute habe, die sich nicht mit binären geschlechts identitäten identifizieren. ich kritisiere nicht die person sondern das ganze konstrukt dahinter. grunsätzlich ist es nämlich komplett verständlich nicht mit frauen oder männern in eine box gesteckt werden zu wollen. will ich auch nicht, weshalb ich geschlechter rollen ablehne.

wenn sich eine bestimmte gruppe von menschen als nonbinary bezeichnet, wird die gesellschaft das als ein drittes geschlecht ,und somit auch eine dritte geschlechter rolle interpretieren. Somit werden leute die nicht mit binären geschlechtern in verbindung gebracht werden wollen automatisch in eine weitere schublade gesteckt. eine lössung wäre da vllt "non binary" gar nicht erst einen namen zu geben sondern einfach für sich selber sagen dass man sich nicht in geschlechterrollen zwingen lassen will.

Ich fände es besser wenn non binary kein unterbegriff von trans wäre, da trans wissenschaftlich erwiesen ist , non binary nicht. trans menschen sind leute deren geschlechts identität nicht zu ihrer gehirn struktur passt was eine geschlechts dysphorie auslöst. leute mit einer geschlechts dysphorie leiden wirklich extrem darunter und das einzige was dagegen helfen kann ist eine geschlechtsangleichung. das nennt man dann transgender. ( trans leute die noch keine physische geschlechtsangleichung haben sind auch trans aber der punkt ist dass sie als , dass andere geschlecht leben und in den meisten fällen auch anstreben ihre äußerlichen merkmale anzupassen.)

ich habe diese ganze ideologie von trans frauen gelernt btw

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Ich lehne es nicht ab und bin auch nicht dagegen, allerdings gibt es einfach keine wissenschaftliche Erklährung dafür.

Ich denke nicht, dass es hier um ein strikt wissenschaftliches Thema geht. Non-binary und trans sind unterschiedliche Dinge.

Als Ansatz: Ich betrachte mich als non-binary, einfach weil es einen Teil von mir beschreibt. Die Worte "männlich" und "weiblich" sind für mich ohne Gehalt, sie bedeuten nichts, bzw. für jeden was anderes. Es sind nichtssagende Worte. Entsprechend definiere ich mich, auch wenn ich kein Problem damit habe biologisch ein Mann zu sein, nicht als männlich. Mehr steckt da nicht dahinter.

Ich halte die soziologische Einteilung in männlich und weiblich einfach für konstruierten Unsinn, und finde es furchtbar, wie diese Einteilung zum Teil Leuten massiv schaden kann, zB wenn Jungs verprügelt (oder auch einfach nur ausgeschlossen) werden, nur weil sie nicht "maskulin" genug sind, oder "Mädchenhobbies" haben. Wegen absolut gar nichts, nur weil sie nicht ein willkürliches Kriterium dafür erfüllen, dass ihr Verhalten nicht dem standardmäßigen Klischee entsprechen.

Mein Punkt ist, dass du die Eigenschaften, Fähigkeiten, Interessen, usw... eines Menschen nicht daran ableiten kannst, welches biologische Geschlecht er hat. Das soziale Geschlecht sagt einfach nichts aus - du kannst generalisierte Vermutungen anstellen, aber auf Einzelpersonen kann man es nicht anwenden, was aber immer gemacht wird.

Irgendwann hab ich dann halt gemerkt, dass non-binary unter anderem diesen Ansatz zu beschreiben scheint, und das Label daher angenommen.

estelle420oo00 
Fragesteller
 23.01.2022, 12:25

hallo danke für die Antwort :) es ist richtig dass die Einteilung von Geschlechtern sehr schädlich ist und dass das soziale Geschlecht auch nur ein soziales Konstrukt ist. Und geschlechterrollen bzw soziale geschlechter sollten generell abgschafft werden. Jedoch muss man in betracht ziehen dass man geschlechter rollen verstärken könnte, wenn man sich als non binary identifiziert.

Da die Gesellschaft nicht binäre Leute leider nicht als Nicht binär sieht sondern eher nur als ein "neues" geschlecht, was sozusagen noch eine 3. Schublade öffnet wo Leute hingesteckt werden.

Ich kann es nachvollziehen warum Leute sich als non binary bezeichnen, ich bin selbst jemand die geschlechter rollen komplett ablehnt. Aber ich denke eben dass fast kein Mensch 100% binär ist. Ich denke wir sind alle irgendwo im mittleren Bereich des Spektrums.

außerdem sehen sich viele nicht binäre als trans was ich etwas merkwürdig finde.

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FelixSH  23.01.2022, 13:02
@estelle420oo00
Jedoch muss man in betracht ziehen dass man geschlechter rollen verstärken könnte, wenn man sich als non binary identifiziert.

Stimme ich nicht zu, dass liegt aus meiner Sicht daran dass Leute sich nicht informieren, was non-binary heißt. Mehr als das was ich mache, sagen dass ich mich nicht als drittes Geschlecht verstehe, sondern das ganze Konzept vom sozialen Geschlecht ablehne, kann ich nicht machen. Ich mein, gerade in diesem Bereich gibt es so viele Leute die irgendwas hören, sich kein bisschen informieren und dann irgendwas annehmen, weils halt nicht zu ihrer Weltsicht passt. Die es auch nicht verstehen WOLLEN, was man merkt, wenn man es ihnen erklärt.

Ich denke generell, dass Leute eine gewisse Verpflichtung haben sich selbst zu informieren, und gerade wenn es um Gender geht, tun das viele nicht, und sind dann selbst schuld, wenn sie etwas nicht verstehen.

Ist halt ein Unterschied, ob jemand von dem Konzept verwirrt ist, und dann akzeptiert wenn jemand erklärt, dass es eigentlich so oder so ist. Aber gerade die Kritiker sind doch meist so überzeugt davon, dass eh alles Unsinn ist, wenn es um Gender geht. Da weigere ich mich die Schuld bei mir zu sehen.

außerdem sehen sich viele nicht binäre als trans was ich etwas merkwürdig finde.

Bin nicht trans, rate also nur, aber meines Wissens geht es bei Transleuten darum, dass da biologisch was nicht zusammenpasst, also quasi ein weibliches Hirn in einem männlichen Körper ist, oder umgekehrt. Nochmal, ist mein Verständnis, man darf mich hier gern korrigieren. Aber unter dem Blickpunkt macht das doch Sinn - non-binary zu sein ist eine Sache des sozialen Geschlechts, im Prinzip eine andere Sache als das biologische Geschlecht, worum es meines Verständnisses nach eben geht, wenn man trans ist.

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estelle420oo00 
Fragesteller
 23.01.2022, 13:19
@FelixSH

ich wollte nicht andeuten dass nicht binäre leute schuld an geschlechter rollen sind. Das haben wir aufjedenfall dem patriarchat zuzuschreiben, welches warscheinlich auch der Grund dafür ist dass Leute sich als nicht binär bezeichnen. Ich persöhnlich fände es nur effektiver wenn man geschlechter rollen einfach ablehnt und versucht beide "Geschlechterschubladen" abzuschaffen anstatt eine neue zu öffnen. Wenn leute sich dann doch als non binary bezeichnen wollen, ist es ihre sache. ich werde niemanden wegen seiner identiät diskriminieren. ich finde nur das ganze konstukt dahinter fragwürdig.

Und viele nicht binäre behaupten dass sie die gleichen dinge wie trans leute durchmachen, was ich respektlos finde. Meine Meinungen zu diesem Thema hab ich mir generell durch Trans personen gebildet , die über dieses thema geredet haben.

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estelle420oo00 
Fragesteller
 23.01.2022, 13:49
@FelixSH

außerdem denke ich dass es natürlich ist dass gender nicht binär ist. kein mensch auf dieser welt is binär. gender ist nur ein konstrukt was auf uns gezwungen wird. es unterdrückt trans leute, queere leute und frauen.

ABER wenn jemand einen richtigen Leidensdruck verspührt wenn man sich mit mann oder frau identifiziert ist das was anderes. aber viele leute sagen sie wären nb weil sie nicht in die typischen geschlechterrollen passen

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FelixSH  23.01.2022, 15:17
@estelle420oo00
Ich persöhnlich fände es nur effektiver wenn man geschlechter rollen einfach ablehnt und versucht beide "Geschlechterschubladen" abzuschaffen anstatt eine neue zu öffnen. 

Namen helfen. Worte helfen. Damit kann man Sachen klarer erfassen. Ich leide nicht direkt unter irgendwas in der Hinsicht, trotzdem fühlt es sich besser an, wenn ich dem ganzen einen Namen geben kann.

Ich bin sicher dass die meisten entweder akzeptieren dass es das soziale Geschlecht gibt, damit Probleme einhergehen, und sie dann auch kein Problem mit dem implizierten dritten Geschlecht haben (und auch verstehen, dass es nicht wirklich eins ist - du kritisierst ja auch eher die Ausführung, verstehst aber den Punkt dahinter), oder dass sie sowieso das ganze für Blödsinn halten, und eh glauben dass jeder der sich nicht als männlich oder weiblich definiert einen Dachschaden hat.

Drittes Geschlecht oder nicht ist nicht der Punkt, diese Leute kritisieren, dass man überhaupt an der Dichotomie der zwei Geschlechter rüttelt. Wenn man damit mal einverstanden ist, wird man auch kein großes Problem mehr mit der Idee von non-binary haben. Dich störts ja auch nur, weil Leute deswegen blöd rumschreien.

Und viele nicht binäre behaupten dass sie die gleichen dinge wie trans leute durchmachen, was ich respektlos finde.

Dieses "viele sagen dass..." halte ich für eine sinnvolle Unterhaltung nicht für hilfreich. Es hört sich immer an wie "praktisch alle sagen es, außer den paar akzeptablen Ausnahmen, aber die zählen nicht". Es wirkt auf mich immer, als kritisiere man die ganze Gruppe.

Ich glaube nicht, dass das viele sagen. Ich glaube dass es ein paar sagen, weils überall Leute gibt die was falsch verstehen. Diese sind nicht die Mehrheit und nicht repräsentant, auch wenn sie rumschreien. Ja, das zu sagen ist albern. Machen aber nicht alle, daher hats hier, in einer generellen Diskussion, finde ich, nichts verloren. Außer dass ich zustimme, dass es nicht dasselbe ist, hab ich da nichts zu sagen.

aber viele leute sagen sie wären nb weil sie nicht in die typischen geschlechterrollen passen

Sag ich auch, und ich hab vorher ausführlich erklärt, wieso. Hat nichts mit leiden zu tun. "männlich" und "weiblich" passt für mich nicht, damit kann ich mich nicht identifizieren. Das Wort, womit dieses...nennen wirs mal Phänomen beschrieben wird ist non-binary.

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estelle420oo00 
Fragesteller
 23.01.2022, 15:20
@FelixSH

das ist okay, wie schon gesagt wenn nichts anderes passt dann ist das eben so. nur das konstrukt dahinter und aus welchen gründen leute sich mit dem begriff non binary identifizieren sollte kritisiert werden

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Mayahuel  24.01.2022, 03:20
@estelle420oo00
geschlechterrollen bzw soziale geschlechter sollten generell abgschafft werden.

wer will das?

geschlechter rollen komplett ablehnt.

Ach, du willst das.

Ich glaub, da bist du ziemlich alleine.

geschlechter rollen verstärken könnte, wenn man sich als non binary identifiziert.

yo.

sehen sich viele nicht binäre als trans was ich etwas merkwürdig finde.

weil das einer üblichen Definition entspricht:

an umbrella term; in addition to including people whose gender identity is the opposite of their assigned sex (trans men and trans women), it may also include people who are non-binary or genderqueer.

https://en.wikipedia.org/wiki/Transgender

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Mayahuel  24.01.2022, 03:21
@estelle420oo00
es unterdrückt trans leute, queere leute und frauen.

🤔

Wie auch immer du auf so etwas kommst ...

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Ich bin auch kein Experte auf dem Gebiet, aber soweit ich das verstanden habe, ist non-binary ein Sammelbegriff für verschiedene Geschlechtsidentitäten. Dabei geht es also darum, wie man sich selbst wahrnimmt und welche Bezeichnung (für einen selber) am besten zu dieser Selbstwahrnehmung passt. Dafür braucht man keine wissenschaftliche Erklärung.

Ich vergleiche das mal mit Kosename in einer Beziehung: Wenn uns unser*e Partner*in z.B. als Baby oder Mäuschen bezeichnet, dann kann es sein, dass sich das gut anfühlt und wir gerne so genannt werden. Es kann aber auch sein, dass wir das überhaupt nicht mögen, weil wir uns nicht als Baby sehen oder uns wie ein Mäuschen fühlen. Es passt nicht mit unserer Selbstwahrnehmung zusammen.

Und genau so ist es auch mit der Geschlechtsidentität. Nicht jede*r möchte entweder als männlich oder weiblich bezeichnet werden, weil es sich für die jeweilige Person einfach nicht passend anfühlt.

Und darauf zu bestehen, dass man nur zwischen diesen beiden Begriffen entscheiden kann, ergibt genau so wenig Sinn, wie zu sagen, dass man sich nur zwischen Baby und Mäuschen entscheiden kann. Wenn jemand z.B. gerne als Knuddelchen, Schnuckiputzi, pangender oder demiboy bezeichnet werden möchte, weil es sich für ihn*sie richtig anfühlt, dann ist das halt so. Da braucht es keine wissenschaftlichen Belege dafür.

estelle420oo00 
Fragesteller
 23.01.2022, 14:46

wenn sich für eine person die bezeichnung mann oder frau wirklich falsch anfühlt und es auch einen leidensdruck verursacht finde ich es valide sich zu sagen dass man nicht so genannt werden will . es geht mir auch nicht mal um die individuelle person sondern um das ganze konzept dahinter.

man braucht jedoch sehr wohl einen wissenschaftlichen beleg! da nonbinary als ein unterbegriff von trans gilt. trans ist wissenschaftlich erwiesen, non binary nicht. trans menschen sind leute deren geschlechts identität nicht zu ihrer gehirn struktur passt was eine geschlechts dysphorie auslöst. leute mit einer geschlechts dysphorie leiden wirklich extrem darunter und das einzige was dagegen helfen kann ist eine geschlechtsangleichung. das nennt man dann transgender. ( trans leute die noch keine physische geschlechtsangleichung haben sind auch trans aber der punk ist dass sie als , dass andere geschlecht leben und in den meisten fällen auch anstreben ihre äußerlichen merkmale anzupassen.)

ich finde es ein bisschen respektlos wenn non binary leute sagen dass sie das gleiche wie trans leute durchmachen. Trans leute müssen diskrimination, dysphorie, hormontherapie, operationen etc erleben. non binary leute tun dies nicht.

außerdem wird durch das konzept von nb nur eine weitere schublade geöffnet wo leute reingesteckt werden können aufgrund ihres geschlechtes. Es ist sozusagen nur eine 3. geschlechter rolle. ich fände es also besser wenn man nonbinary nicht als "non binary" betiteln würde sondern wenn man einfach für sich selbst entscheidet dass man nicht mit geschlechterrollen in verbindung gebracht werden möchte. so mache ich dass auch

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FelixSH  23.01.2022, 15:21
@estelle420oo00
man braucht jedoch sehr wohl einen wissenschaftlichen beleg!

Nur ganz kurz hierzu: Was für ein Beleg soll das sein? Ich kann nicht wissenschaftlich belegen, dass ich mich nicht als "männlich" oder "weiblich" sehe, dass ich nicht fühle dass mich diese Begriffe nicht beschreiben. Wie soll da der Beleg aussehen? Ich kann dir nur sagen dass es so ist, und du kannst mir das glauben, oder nicht.

Ich mein, das mit den Kosenamen ist doch eh eine gute Analogie. Manche mögen einen bestimmten Kosenamen, die anderen nicht. Dass sowas generell sein kann, wirst du ja nicht bestreiten. Das ist selbstverständlich. Und mehr als einzelne Ausprägungen davon sind diese Fälle ja nicht.

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estelle420oo00 
Fragesteller
 23.01.2022, 15:26
@FelixSH

man braucht genau deshalb einen wissenschaftlichen beleg weil nb ein unterbegriff von trans ist. trans ist ein medizinischer begriff mit komplexen wissenschaftlichen hintergründen. man kann keinen medizinischen begriff mit einer ideologie in eine schublade stecken, die nicht erwießen ist

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NotSoLilPrince  23.01.2022, 16:12
@estelle420oo00
trans menschen sind leute deren geschlechts identität nicht zu ihrer gehirn struktur passt
(...)
trans ist ein medizinischer begriff mit komplexen wissenschaftlichen hintergründen.

Das wäre ja dann Transsexualität. Zu Transgender gehören laut Wikipedia aber auch Personen, "die eine binäre Geschlechtszuordnung ablehnen", also non-binary Personen.

Wenn ich das also richtig verstanden habe, dann ist Transgender der Überbegriff von non-binary und transsexual. Es gibt aber auch Leute, die sowohl trans(sexual) als auch non-binary sind, weil diese Begriffe nicht exklusiv sind.

z.B.: eine Person, die bei der Geburt als männlich eingeordnet wurde (weil sie einen Penis hat), sich aber als demigirl fühlt und darunter leidet, dass ihr Körper nicht zu ihrem gefühlten Geschlecht passt. Sie würde sich nämlich als demigirl fühlen, wenn sie einen Penis und Brüste hätte.

außerdem wird durch das konzept von nb nur eine weitere schublade geöffnet wo leute reingesteckt werden können aufgrund ihres geschlechtes.

Viele Menschen wollen ja in bestimmte Schubladen gesteckt werden. Das hat ja auch Vorteile. Problematisch wird es nur dann, wenn man nicht mehr in die Schublade reinschaut und Menschen als Vertreter der Schublade betrachtet statt als Individuen.

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NotSoLilPrince  23.01.2022, 16:17
@estelle420oo00
man kann keinen medizinischen begriff mit einer ideologie in eine schublade stecken, die nicht erwießen ist

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird das auch nicht gemacht. Es werden beide Konzepte in eigene Schubladen und beide Schubladen in den selben Schrank gesteckt.

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estelle420oo00 
Fragesteller
 23.01.2022, 16:26
@NotSoLilPrince

wenn eine person sich als non binary identifiziert aufgrund von geschlechts dysphorie ist das was anderes.

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estelle420oo00 
Fragesteller
 23.01.2022, 16:27
@NotSoLilPrince

doch genau das wird gemacht ....non binary und trans leute werden in vielen fällen als "eins" gesehen

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NotSoLilPrince  23.01.2022, 16:39
@estelle420oo00

Naja, ok, du hast recht. Es gibt immer Menschen, die nicht differenzieren, andere Definitionen verwenden oder sich nicht mit einem Thema auskennen.

Nochmal was zu den wissenschaftlichen Beweisen von (nicht-binärer) Geschlechteridentität:

Ist es denn wirklich so wichtig für dich, dass wir wissen, wo genau im Gehirn etwas anders ist, wenn jemand sich nicht mit männlich oder weiblich identifiziert? Wir verwerfen ja auch nicht gleich das Konzept von Film-/Literaturgenres, nur weil wir nicht wissen, wo im Gehirn etwas anders ist, wenn jemand lieber Krimis statt Fantasy-Romanen liest.

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estelle420oo00 
Fragesteller
 23.01.2022, 17:20
@NotSoLilPrince

es ist wichtig. wenn eine geschlechtsidentität nicht richtig erforscht wird, werden viele fehlinformationen verbreitet. was jetzt auch schon geschehen ist. Das ist für trans personen sehr gefährlich. ein gutes beispiel wären die vielen leute die jz ihre geschlechts angleichung bereuen. Das ist entstanden weil Ärtz: innen, die trans leuten hormone verschreiben, sich nicht mehr getraut haben patient:innen zu erkähren dass sie keine dysphorie haben und somit auch nicht trans sind, da sie nicht als transphob bezeichnet werden wollen.

Über nonbinary ist so viel unsinn verbreitet worden, dass viele leute dachten sie wären nb. dann haben artzpersonen sich gezwugen gefühlt den patient:innen hormone zu verschreiben, obwohl diese die kritieren trans zu sein nicht einmal erfüllen.

Das heißt also dass Leute mit echter dysphorie ewig lang auf eine behandlung warten müssen, weil menschen die nicht wirklich trans sind ihren platz einnehmen.

75% von den Ärtz:innen in einer amerikanischen klinik ,welche auf sowas spezialisiert sind, haben aus diesem grund gekündigt.

trans leute haben nun weniger chancen auf hilfe, und wenn das so weiter geht werden sie irgendwann nicht mehr ernst genommen .

außerdem , rein objektiv gesehen kann man keinen menschen zwingen an eine ideologie zu glauben für die es keine belege gibt. so hart es auch klingt

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Mayahuel  24.01.2022, 03:26
@estelle420oo00
man braucht jedoch sehr wohl einen wissenschaftlichen beleg!

der ist erbracht, wenn jemand behauptet, er ist nonbinary.

Mehr muss man auch nicht machen, um wissenschaftlich zu belegen, dass es Christen gibt.

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Ich stehe dieser Bewegung ebenfalls skeptisch gegenüber.

Ich möchte keinen non-binären direkt "diskriminieren", sondern mich nur über die zunehmende Unübersichtlichkeit und den Individualitätsdrang der LGBTQAI+ Bewegung echauffieren. Natürlich impliziert meine Aussage eine passive, gar sogar leicht ablehnende Stellung gegenüber dieser Bewegung, bin aber natürlich tolerant genug um keinen seine "Individuelle" Sexualität absprechen zu wollen. Vielmehr richtet sich meine Ablehnung nicht gegen die Individuen an sich, welche nebst Homo/-Hetero Anerkennung finden möchten, sondern gegen deren erzwungene Umsetzung. Möchte die LGBTQAI+ Bewegung breit anerkannt werden, muss sie aufhören immer mehr Facetten der Sexualität zu tituieren, sondern eine allgemeingültige Inkarnation von diesen finden. Denn von der breiten Masse Annerkennung und Akzeptanz in Bezug auf jede Facette, welche sich durch den Gebrauch der individuellen Pronomen etc widerspiegelt diskriminiert diejenigen, die kognitiv nicht in der Lage sind dieses Konstrukt in seiner Gesamtheit zu begreifen. Die LGBTQAI+ Bewegung muss, um Toleranz der anderen Menschen einfordern zu können, selbst toleranter werden. Denn einem jeden die Gendersprache aufzwingen zu wollen, basiert nicht auf tolerantem Umdenken, sondern der Diktatur einer Minderheit!.

estelle420oo00 
Fragesteller
 23.01.2022, 12:06

danke für die Antwort! ist sehr gut ausgedrückt und ich sehe das ähnlich :)

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cwissy  20.08.2022, 15:50

Finde ich sehr passend ausgedrückt. Gerade in den sozialen Medien begegnet das einem immer wieder. Teilweise frage ich mich, wer soll sich denn da noch auskennen und durchblicken mit den ganzen Umschreibungen, Flaggen und Sexualitäten. Persönlich finde ich, wenn man als Unwissender mal falsch liegt, sollte die Person einen einfach aufklären.

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Nein. Ich glaube wenn du dem kritisch gegenüber stehst, dann verbinden es manche auch mit einer gewissen Kritik. Und du kritisierst damit ihre wahre und authentische Person. Mit anderen Worten du kritisiert keine Person, die sich hinter einem falschen Bild und falschen Aussagen versteckt. Somit fühlt sich diese Kritik auch als ein gewisser Angriff an. Da bei ihnen aber der Wunsch von non-binary oder ähnliches für sie unerklärlich ist - und somit irrational ist, müssen sie dieses irrationale mit Rationalität verteidigen. Wie du vielleicht merkst ist das nur schwer möglich, weswegen sie dann defensiv werden und dich versuchen mit Gewalt (oder ähnliches) zu unterdrücken. Natürlich hier nur eine Theorie, dennoch finde ich steckt viel Wahrheit dahinter, da es anwendbar bei vielen Menschen mit verschiedenen Werten, Meinungen, Normen, Handlungsweisen, Traditionen, Denkweisen etc. ist.

Ich stehe der LGBTQAI+ auch skeptisch gegenüber. Und zwar vielleicht viel skeptischer als du. Das heißt aber nicht, wie bei dir, dass ich keine Akzeptanz gegenüber denen aufweise und sie abstoßend finde. Das ist eine falsche und nervige Schlussfolgerung, weil es mich nicht nur als etwas abstempelt was ich nicht bin und, weil somit keine Offenheit mehr aufgebaut werden kann.

Ich kenne mich mit den tiefen der Psyche gut aus und verstehe auch vieles. Es gibt verschiedene Theorien und verschiedene Hypothesen, dennoch bin ich persönlich davon überzeugt, dass es viel tiefer veranlagt ist. Wenn ich mir andere Fragesteller:innen ihre Probleme durchlese wie sie sich wünschen etwas anderes zu sein, dann hört es sich für mich so an, als würden sie gerne von Verantwortung wegrennen. Das Leben ist eine Qual, keine Frage. Männer, die gerne Frauen sein würden, heißt also auch, dass sie wie eine Frau behandelt werden möchten. Okay, aber.. aus welchem Grund? In welchen Aspekten würden sie gerne wie eine Frau behandelt werden? Komplimente fürs Aussehen? Empathischer und gefühlsvoller wirken? Gerne mit anderen Frauen reden zu wollen, weil man "gefühlsvollere" und "mitfühlendere" Konversationen führen will ohne als Perversling etc. da stehen zu wollen / müssen? Ich möchte also meinen, es ist also meistens nicht das objektiv gesehene "weiblich" sein, was sie verfolgen, sondern die emotionale Behandlung

Es gibt wirklich viele Fragen. Ich bin auch so. Ich frage mich sehr kurz gelegentlich, ob ich glücklicher wäre als Frau. Nach weiterem hinterfragen und tiefem analysieren ist dies jedoch nicht der Fall. Ich möchte in manchen Aspekten wie eine Frau behandelt werden und der Wunsch weiblich zu werden erscheint mir als ein einfacherer Weg, diese Bedürfnisse zu erfüllen. Weil es einfach ist, heißt es nicht, dass es besser ist. Aus diesem Grund wäre der Begriff "männlich mit weiblichen Aspekten", wie Ben Shapiro sagt viel akkurater. Ich wiederhole mich hier nochmals: Das heißt nicht, dass ich jede Trans- oder non-binary Person ablehne. Jeder Mensch hat vorerst ähnliche Chancen mit mir befreundet zu sein. Und wenn es diese Person glücklich macht ein anderes Geschlecht oder anderes zu sein, warum nicht? Ich würde dann die Person aus Neugier und Interesse fragen und versuchen zu verstehen. Nicht zu bewerten und runterzureden.

Ich habe hier aber keine Beweise, das entsteht jetzt nur aus Selbstreflexion. Natürlich nutze ich hier Beispiele aus Erfahrung, was absolut gefährlich ist, weil man immer selbst Opfer von selbst erfüllenden Prophezeiungen ist und somit immer eine Voreingenommenheit besteht. Jedoch entstand bei mir diese Voreingenommenheit nicht weil ich die LGBTQAI+ Community abweisend finde, sondern, weil ich mir im freien und somit unvoreingenommen Stand darüber Gedanken gemacht habe. Das ist ein massiver Unterschied.

Ich muss auch einer Antwort von FelixSH etwas / größtenteils ablehnen.

Wegen absolut gar nichts, nur weil sie nicht ein willkürliches Kriterium dafür erfüllen, dass ihr Verhalten nicht dem standardmäßigen Klischee entsprechen.
Mein Punkt ist, dass du die Eigenschaften, Fähigkeiten, Interessen, usw... eines Menschen nicht daran ableiten kannst, welches biologische Geschlecht er hat. Das soziale Geschlecht sagt einfach nichts aus - du kannst generalisierte Vermutungen anstellen, aber auf Einzelpersonen kann man es nicht anwenden, was aber immer gemacht wird.
Ich halte die soziologische Einteilung in männlich und weiblich einfach für konstruierten Unsinn,

Das kann ich einfach nicht zustimmen.

Erstmals entstanden die Begriffe männlich & weiblich aus biologischen Faktoren. Was man dahinter mit Clichés verbindet sind Präsuppositionen. Das heißt unsere Erfahrung leitet uns dazu aus Begriffen eine Bedeutung zuzuteilen. Daraus folgt nicht, dass es automatisch richtig und wahr ist.
Beispielsweise: Eine Person ist alt.
Jetzt können Menschen meinen diese Person ist 30 Jahre alt. Oder 40, 50, 60, ist mir egal. Aber wie alt er ist das weiß man in diesem konkreten Beispiel nicht und wenn du etwas behauptest sind es deine Implikationen.
Wie man aber auch merkt, bieten diese Implikationen immense Sicherheit. Wie sonst wäre eine Konversation möglich, wenn ich jedes Wort hinterfragen muss als hätte ich kein Wissen über Semantik?

Diese Clichés entstehen, wie genannt, wegen wiederholten Erfahrungen. (Deswegen ist Erfahrung auch etwas gefährlich). ABER: Sie bieten uns wiederrum Sicherheit. Sie reduzieren die Komplexität von Menschen. Absolut jeder hat Vorurteile. Es ist unausweichlich. Es ist in höchstem Maße akzeptabel, Vorurteile zu haben. Als Beispiel zu denken, Mädchen sind empathischer und gefühlsvoller mit Jungs. Was ist daran falsch? Es ist bloß falsch, wenn dieses Vorurteil keine Plastizität besitzt, sprich wenn es nicht verformbar ist und man diesen stur folgt. Daraus folgen dann auch diese "Schmerzen" mit den Begriffen, weil man anfängt es anderen Menschen einzureden, die nicht so sind und somit Druck entsteht. Es ist doch nur gesunder Menschenverstand und einfache Logik solche Vorurteile zu besitzen, wenn sie zu 99% die Wahrheit widerspiegeln. Beispielsweise kann ich viele Menschen draußen in männlich und weiblich unterteilen, weil meine Präsuppositionen dies als wahr erwiesen haben. Ich soll meine ganze persönliche Struktur abbauen, wo Jahre von Arbeit drinnen steckt, nur weil es 1% (viel geringer wahrscheinlich sogar) der Zeit nicht stimmt?

Außerdem geht man doch ganz anders mit männliche und weibliche Menschen um. Das bietet uns Sicherheit. Ich mach es in einem konkreten Beispiel deutlich:
Mit manchen Menschen kannst du Vergewaltigungswitze machen. Wenn du jetzt aber eine Person kennenlernst, die vergewaltigt wurde, so fügst du deinem Menschenbild zu dieser Person hinzu, dass sie vergewaltigt wurde und passt daraufhin dein Verhalten an. Also keine Vergewaltigungswitze bei ihr. Menschen kann man nie exakt identisch behandeln, dann wäre gar keine Einzigartigkeit mehr vorhanden.
Und so lernst du auch, wie du erstmal mit Frauen oder Männern interagieren kannst. Du machst immer durchgängige Erfahrung mit beiden Geschlechtern, baust und passt dein Bild an.

Und die Psychologie beschreibt auch, wie du in einer egalitären Gesellschaft weibliche Menschen oder männliche beschreiben kannst. Wenn du die Stimme hörst und sie ihre Interessen und Werte beschreiben, dann kannst du mit einer 90% Chance (ich glaube es war 90) sagen, ob die Person männlich oder weiblich ist. Das Problem ist also viel tiefer verwobener als das.

Es gibt also diese Stereotypen. ABER: Wenn eine Person sich davon distanziert oder verändert, als Beispiel ein Mann will eine Frau werden, dann will dieser Mann auch diese Vorurteile von einer Frau auch ausleben. Aus diesem Grund sind diese Vorurteile zum Teil auch ein Grund für ein Wechsel.

und finde es furchtbar, wie diese Einteilung zum Teil Leuten massiv schaden kann, zB wenn Jungs verprügelt (oder auch einfach nur ausgeschlossen) werden, nur weil sie nicht "maskulin" genug sind, oder "Mädchenhobbies" haben.

Wie erwähnt sind das also Präsuppositionen und Wörter, die man nutzt um jemanden unter Druck zu setzen. Dennoch wurden diese Begriffe nicht dafür konstruiert. Ich stimmt dem total zu, ich finde diese Wörter sollten nicht so viel Druck auf die Menschen ausüben, das kann fürchterlich enden. Dennoch ist es absolut kompliziert sowas zu ändern und zudem kommt, dass sie eben uns Sicherheit bieten. Das Problem ist viel tiefer und komplexer, als man auf dem ersten Blick meinen kann.

Wenn man das aber tiefer analysiert, dann sind es nicht Begriffe wie "männlich" oder "weiblich", die so schädlich sind, sondern Beschreibungen wie "Schwächling", "zu gefühlsvoll", "weine nicht" etc.

Alles gute noch und einen schönen Tag!

Woher ich das weiß:Hobby – Jordan Peterson, Carl Rogers, Carl Gustav Jung uvm.