Bin ich echt Lernbehindert?

10 Antworten

Diese Tests können nur eine grobe Orientierung geben. Bei mir ist mittlerweile das Gegenteil eingetreten: Ich bin 2008 von jetzt auf gleich an einer schweren Gehirnerkrankung erkrankt, wodurch ich alles aus meinem Leben vergaß, als komplett orientierungslos galt und definitiv bis heute nachweislich starke Schädigungen am Gehirn habe, weshalb ich extremst viel oftmals schon sofort wieder vergesse. Es ist also definitiv eine Behinderung. Wenn ich einen Behindertenantrag stellen würde, müsste der gemäß der Tabellen bei 90-100% ausfallen. Alle wollten mich auf eine Förderschule stecken, doch ich hatte diesen Traum von einem normalen Leben.

Gott sei dank unterstützte mich meine Mutter bei allem immer. Wir klagten und fanden viele Schlupflöcher in den Gesetzen, weshalb mich die Lehrer zur Schule lassen MUSSTEN. Bis heute stehe ich jeden Tag um 4:30 Uhr auf um zu lernen, weil ich grundlegendes wieder vergesse. Im Laufe der Jahre habe ich so viele Gedächtnistricks entwickelt, dass ich irgendwie im Leben klar komme.

Anfang des Jahres bin ich erneut schwer erkrankt. Erneut musste ich sämtliche neurologischen Testungen machen. Seit nun 13 Jahren mache ich diese regelmäßig, kenne deshalb die Ergebnisse teilweise schon vor Beginn der Übung. Zuletzt musste ich mir einen Vortrag vom Professor anhören, dass mein Gehirn gemäß des Test besser als 98% der Weltbevölkerung sei. So ein schwachsinn! Wenn Du jeden Tag ein bestimmtes Lied übst zu singen, ist es nicht ungewöhnlich, wenn Du es am Tag es Auftrittes es top kannst. Anders ist das bei mir und den Tests auch nicht. Sie zeigen gar nicht das Leben.

Ob die Diagnose bei Dir nun stimmt oder nicht-vollkommen egal. Hauptsache Du gehst Deinen Weg weiter. Lass die Leute reden wie sie wollen.

2020 habe ich mein Abitur anstatt in 3 Jahren in nur 6 Monaten (dank Sonderregelung) mit einem Notenabschluss von 1,0 abgeschlossen und das obwohl sämtliche Forscher es bis 2012 für unmöglich gehalten haben, je ohne Hilfe nur eine Förderschule besuchen zu können. Es kostet mich weit aus mehr Zeit und verursacht, dass es nur Arbeit in meinem Leben gibt. Der Notendurchschnitt war es mir als Antwort auf die Aussagen der Ärzte aber einfach wert.

Alles Gute wünscht Dir

Sasnrw (26 Jahre, W)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

du machst einen großen fehler: du setzt lernbehindert mit debil gleich. das ist falsch.

und ja: es gibt menschen, die unterstützung im beruf oder der ausbildung brauchen, obwohl sie einen guten schulabschluss haben. kinder, die als kind ein schädelhirntrauma erlitten haben, können teils trotzdem abi machen und studieren- dass ihr kopf aber etwas anders funktioniert, sieht man dann, weil sie die eigentliche arbeit doch nicht schaffen.

wenn du zweifel an deiner einstufung hast, dann lass dich nochmals untersuchen. allerdings kann es sein, dass die kosten nicht übernommen werden, wenn es für die untersuchung keinen anderen grund gibt, als dass es dich interessiert.

Trismegistos000 
Fragesteller
 28.06.2019, 10:26

"Der durchschnittliche IQliegt bei 100. Im Bereich von 70–84 spricht man von einer Lernbehinderung."

Demnach ist ein Lernbehinderter wohl kaum in der lage die Fachochschule zu abslovieren, da in ihr doch ein gewisses maß an Verständnis vorausgesetzt ist.

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hi1its1me  28.06.2019, 10:35
@Trismegistos000

Wenn man genug lernt kann man auch mit einem weit unterdurchschnittlichen IQ und ohne Verständnis die Fachhochschulreife (und sogar ein Studium) schaffen.

In den meisten Fällen kommt man durch dummes auswendig-Lernen sehr sehr weit.

Und selbst in Mathematik oder Physik kann man einen Großteil aller aufgaben schaffen, wenn man nur auswendig lernt, wann man wie vorgehen muss (ganz ohne zu verstehen was man da tut)

Ich kenne genug Leute mit Studium, bei denen ich am Verstand schon manchmal zweifle.

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Schokolinda  28.06.2019, 10:56
@Trismegistos000

lernbehinderte sind nicht alle gleich. es gibt sehr wohl menschen, die in der schule und im studium gut zurechtkommen, aber dann im job versagen- weil ihnen dort keiner sagt, was sie zuerst machen sollen, sondern sehr stark eigenverantwortlich sind.

IQ-tests messen ein sehr breites spektrum von fähigkeiten und die gleiche gesamtbewertung kann auf ein recht unterschiedliches muster von leistungen in den einzelaufgaben zurückgehen. defizite führen zu ganz unterschiedlichen schwierigkeiten, weil sie in verschiedenen bereichen liegen. obwohl die zahl des IQ gleich sein kann.

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Den wenn ich meinen werdegang betrachte is die These durch die Berufsschulzeit, ja spätestens durch die mittlere Reife aufgehoben worden.

Ganz genau, so ist es.

Habe einen Kumpel, dem auch durch entsprechende Leute eine "verminderte geistige Leistungsfähigkeit" in seiner frühen Jugend bescheinigt wurde. Seinen Hauptschulsabschluss und eine anschließende Lehre hat er aber geschafft. Sich selber bezeichnete er lediglich als "Spätstarter". Jedenfalls hat er dann nebenher erst die mittlere Reife, dann sein Abitur, allerdings mit großem Einsatz und Aufwand geschafft, dann hat er studiert und heute ist er Ingenieur. Insofern muss man solche Urteile von "Fachleuten" in meinen Augen mit großer Skepsis betrachten.

Ich bin 20 und hab im letzten Jahr meine mittlere reife mit einem Schnitt von 2,5 abgeschlossen und bin zurzeit dabei die Fachhochschule zu machen

Das entscheidet!! Am Ende zählt immer das Ergebnis. Was andere sagen --> Lösch es mental aus deinem Kopf.

Deine Gedanken beeinflussen dein Handeln. Wenn andere die sagen, dass du DAS NICHT KANNST --> Dann wirst du es glauben und es wirklich nicht können.

Du entscheidest: Glaubst du an dich oder nicht?

Just Do It!

Hier einer meiner Videos, welches dir helfen kann! Viel Erfolg

https://www.youtube.com/watch?v=1cThCTeQ7S4

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Direkt nach der Mittleren Reife kannst Du nicht auf einer Fachhochschule sein (dazu fehlt dir die Fachhochschulreife) sondern nur auf einer Fachoberschule, wo Du die Fachhochschulreife dann erwerben könntest. Wenn Du die Fachoberschule erfolgreich und mit guten Noten schaffst. dann könntest Du grundsätzlich ein Studium an einer Fachhochschule machen. Solltest Du die Fachoberschule (die schwerer ist als eine Realschule) nur unter Schwierigkeiten und mit eher schlechten Noten schaffen, dann solltest Du dir ein Hochschulstudium noch mal gründlich überlegen. Ein Hochschulstudium ist eben noch, ein Stück anspruchsvoller als eine Schule.