Bibelstellen für Beichten?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Jesus stattete seine 12 Jünger mit der Vollmacht aus, Sünden zu vergeben:

"Wem ihr die Sünden erlasst, dem sind sie erlassen, wem ihr sie behaltet, dem sind sie behalten." (Joh. 20:23)

Sündigen tut man sein ganzes Leben, auch dann noch, wenn man Christ geworden ist. Warum sollte sonst Johannes davon sprechen, daß

"Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit." (1. Joh. 1:8-9).

Oder Paulus schärft den Korinther ein:

"Werdet in rechter Weise nüchtern und sündigt nicht!" (1. kor. 15:34) - das obwohl sie doch bereits Christen geworden waren!

Oder: "Wenn ihr zürnt, sündigt nicht! Die Sonne soll über eurem Zorn nicht untergehen." (Epheser 4:26), auch hier wieder eine Mahnung an Christen!

Also, Gott vergibt die Sünde und die Mitglieder des 12er Kreises sprechen im Namen Gottes (siehe oben) von den Sünden los. Vollmacht zu haben bedeutet genau das: im Namen von Jemandem handeln zu können, so als würde dieser selbst handeln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubiger Katholik
Baumi491 
Fragesteller
 05.06.2023, 21:20

Ja klar aber Pfarrer und Priester sind ja keine Apostel. Außerdem habe ich nie behauptet, dass man als Christ nicht sündigt.

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RobinsonCruesoe  05.06.2023, 21:41
@Baumi491

Jetzt kommen wir zur Apostolischen Sukzession. Warum sollte Jesus die Vollmacht, Sünden zu vergeben, auf den 12er Kreis beschränkt haben? Weil es etwa nach dem Tod des letzten Apostel nichts mehr zu vergeben gab? Oder weil Jesus dann die Sündenvergebung wieder zur Chefsache gemacht hätte? Warum, wenn er keine Kontinuität gewollt hatte, gebot er denselben Aposteln "tut dies zu meinem Gedächtnis", wenn es um die Repräsentation des Messopfers ging, aber nicht die Kontinuität der vollmacht, Sünden zu vergeben?

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Baumi491 
Fragesteller
 05.06.2023, 21:51
@RobinsonCruesoe

Ja, ok das ergibt Sinn. Aber ersetzt eine Beichte dann auch die Anerkennung der Sünden vor Gott?

Also wenn ich jetzt Beichten gehe, muss ich dann auch nochmal "vor Gott treten" und meine Sünden bekennen?

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RobinsonCruesoe  05.06.2023, 22:04
@RobinsonCruesoe

P.S. Eigentlich waren es nicht 12, sondern 11, Judas war schon ausgeschieden, denen Jesus die Vollmacht zur Sündenvergebung erteilt hat. Hatte, wenn es sich um ein singuläres Ereignis gehandelt haben soll, das auf die 11 Jünger beschränkt gewesen sein soll, der Apostel Matthias (vgl. Apostelgeschichte 1,15ff) dann nicht diese Vollmacht erhalten? Warum wurde er dann überhaupt gewählt durch das die übrigen Apostel?

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RobinsonCruesoe  08.06.2023, 10:16
@Baumi491

ich würde sagen, dass der Bereitschaft, zur Beichte zu gehen die innere Umkehr und die Reue und die Bereitschaft zur Buße vorausgehen muss. Diese innere Bewegung oder Motivation ist eben das "vor Gott treten". Ohne sie wäre die Beichte unvollkommen.

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Die katholische Beichte ist unbiblisch. Nirgends sagt die Bibel, dass wir unsere Sünden einem Priester oder sonstigen geistlichen Leiter bekennen müssten.

Wir dürfen damit direkt zu Gott kommen:

1Joh 1,9 Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

Außerdem ist Gott ja allwissend,
Was hat das dann für einen Sinn?

Ja, Gott kennt unsere Sünde auch so. Aber es geht darum, dass wir um Vergebung bitten.

lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

Ich weiß jetzt nicht auswendig die genaue Stelle, aber es gibt sie. Jesus hatte die Vollmacht, Sünden zu vergeben, die er selbst hat, übertragen auf die Apostel, und zwar durch die Worte "wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben". Außerdem "was ihr auf Erden löst, wird im Himmel gelöst sein, was ihr auf Erden bindet, wird im Himmel gebunden sein." Außerdem durch Übertragung der Schlüsselgewalt auf Petrus. In der Sprache der damaligen Zeit bedeutet das die Übertragung von Vollmachten.

Der Sinn der Beichte ist, dass wir unsere Sünden erkennen und bereuen. Es ist eine Buße, die wir auf uns nehmen müssen, es ist eine Prüfung in der Demut.

Vor einem menschlichen Gericht kann der Täter Strafnachlass erhalten, wenn er ein umfassendes Geständnis ablegt. Aber nur dann! Ist es da wirklich verwunderlich, wenn Gott zur Vergebung auch ein förmliches Geständnis haben will?

Zum Schluss: in der Beichte erhalten wir auch besondere Gnaden von Gott, die uns in der Zukunft die Kraft geben, immer weniger zu sündigen. Die Beichte hat also doppelten Effekt.

Gott hat uns diesen Weg geschenkt, es ist eine unglaublich große Gnade! Wir sind verpflichtet, diesen Weg zu gehen. Er erwartet das von uns. Wir können das nicht ablehnen, ohne schweren Schaden zu erleiden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Berufene Christen bitten Gott, der sie durch seinen Geist berufen hat, selbst um Vergebung. Unter den Jüngern Jesu gab es noch keine Priester, die erst später durch den Abfall entstanden. - Psalm 65:2, Hebräer 7:24

Ist das biblisch?

Die Form der Beichte nicht, der Inhalt schon.

Also gibt es Bibelstellen die einen zur Beichte bei einem Menschen auffordern.

Ja, gibt da ein paar Bibelstellen.

Außerdem ist Gott ja allwissend, dem braucht man doch nichts beichten. Oder?

Das Argument mit der Allwissenheit Gottes ist irgendwie seltsam, ganz gleich, wie man sich diese vorstellt. Damit bräuchte man ja gar nichts tun, auch niemals beten, denn Gott weiß ja ohnehin alles, oder?

Grundsätzlich ist die Beichte eine Art Übung und eine Hilfe, sein eigenes Leben auf Gott hin immer mehr und besser auszurichten und in der Nachfolge Jesu zu gestärkt zu werden, reifer zu werden.