Kann ich als evangelischer Christ in einer katholischen Kirche beichten?

9 Antworten

was heißt hier "sich beichten lassen"? Du kannst beichten. Das heißt du gehst zur Beichte und erzählst dem Pfarrer von deinen Sünden. An sich wird dir der Pfarrer auch zuhören und mit dir gern drüber reden und dich ggf. auch beraten. Und natürlich wird er sich da auch ans Beichtgeheimnis halten. Die Absolution kann er dir streng genommen aber nicht erteilen.

Das geht ohne weiteres. Wichtig ist nur, das man einen umsichtigen kath. Priester wählt, und ein ehrliches Beichtgespräch führt, das einem Lebensorientierung und -hilfe geben kann.

"Beichten lassen ? Bist Du Pastor, dass Du Dir beichten läßt? Das wird wohl nicht zugelassen. Wenn du nicht die passiv sondern die aktiv Form meinst, was ich eher annehme, dann ist es möglich aber alles andere als empfehlenswert. Wer beichtet, der gibt seine intimsten Geheimnisse jemand anderen preis. Diese Sünden kennt Gott sowiese, doch sollte man vorsichtig sein einer fremden Person sich zu sehr zu offenbaren. Jesus sagte, gehe in dein Kämmerlein zum Beten nicht mit Deinen Sünden hausieren. Manchmal kann es durchaus Helfen mit einen Freund über Probleme zu reden. Nur Gott vergibt Sünden, dessen musst Du Dir bewusst sein. Wenn ein Mensch sich anmasst Sünden zu vergeben, stellt dieser sich an die Stelle Gottes. Und davor kann ich nur warnen, nicht ohne Grund bezeichnete Luther den Papst als Antichrist. "So wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. So wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend." 1.Joh. 01:09 http://das-verkuendigte-wort.de/wp-content/uploads/downloads/2013/06/Beichte.pdf

Habe ich etwas falsch verstanden? Ich meinte in Joh. 20 22 übertrug Jesus den Heiligen Geist auf die Apostel und schuf damit das Sakrament der Beichte und hat damit die Apostel beauftragt im Namen Gottes Vergebung zur erteilen.

0
@Karl37

Ja, da hast Du wohl etwas falsch verstanden deshalb hier noch einmal der Text ab Vers 19: "Als es nun Abend war an jenem Tage, dem ersten der Woche, und die Türen, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Friede euch! Gleichwie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch. Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist!" Kein Wort von Beichte! http://www.jesuskommtbald.de/der-sinn-des-lebens/der-sinn-des-lebens-4-5

1
@Karl37

Das Sakrament der Beichte ist angelehnt an Joh 20,23 "Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem sind sie verweigert." Die Absolution durch den Priester ist an Voraussetzungen gebunden, der Priester spricht die Absolution auch im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes aus, nicht in Namen der Kirche. Und es gibt Vergehen, die mit Exkommunikation geahndet werden, das widerspricht der These, dass die Kirche von allen Sünden im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes lossprechen kann. Die römisch-katholische Auffassung von den „Sakramenten“ (lat. sacramentum = „Weihe“, also „Weihehandlung“) entspringt den heidnischen Mysterienkulten, in denen den Götzen „geweihte“ Priester bestimmte Ritualhandlungen vollzogen, die dem Anhänger des Kultes „Heil“ und Förderung in seiner Gottesbeziehung vermittelten. Letztlich entspringt die Auffassung von heilsvermittelnden Sakramenten einem heidnisch-magischen Denken: Die Handlung eines „eingeweihten“, mit „höheren Kräften“ ausgestatteten Menschen bewirkt etwas „Spirituelles“ beim Empfangenden. Die römische Kirche praktizierte schließlich sieben Sakramente, die in der Regel von ihren Bischöfen oder Priestern „gespendet“ wurden: Taufe und Firmung (= falsche Heilsvermittlung), Bußsakrament (Beichte) und Eucharistie (= falsche Sündenvergebung), Krankensalbung, Eheschließung und Priesterweihe. Die Evangelische Kirche bietet neben der Gemeindebeichte (im Gottesdienst und als allgemeines Schuldbekenntnis) auch die Einzel- oder Ohrenbeichte an. Dafür gibt es eine eigene Agenda, das ist eine Vorlage, wie die Beichte abzulaufen hat. Du mußt nur den Pfarrer oder die Pfarrerin um einen Termin dafür bitten. Selbstverständlich gilt auch da die Schweigepflicht in vollem Umfang. Christus selbst vermittelt dem Gläubigen alle geistlichen Segnungen, und der Mensch eignet sie sich persönlich durch den Glauben an die Verheißungen, das Wort Gottes an. Dagegen kam in der römischen Kirche früh die Irrlehre auf, die „geweihten“ Bischöfe und Priester könnten durch bestimmte rituelle Handlungen dem Menschen Heil und Segnungen vermitteln. http://kw.uni-paderborn.de/fileadmin/kw/institute-einrichtungen/katholische-theologie/Personal/Fenger/Geschichte_und_Theologie_der_Reformation/Die_Ablassthesen_und_die_Resolutionen.pdf

0

Ist deine Frage nur theoretisch begründet, oder hast du das ernsthaft vor? - Wenn du evangelisch bist und weißt, wodurch sich deine evangelische Konfession von der katholischen Kirche unterscheidet, dann wirst du wohl kaum zu einer katholischen Beichte gehen, sondern "dein Heil" im "stillen Kämmerlein" selbst bei Gott suchen. Das genügt ja nach protestantischem Glauben auch vollkommen. - Zudem kann man sich nicht passiv "beichten lassen", sonden muss dies selbst aktiv in die Hand nehmen.

Nehmen wir aber an, du würdest tatsächlich einen Beichtstuhl in der katholischen Kirche aufsuchen - in schwerer seelischer Not sozusagen. Dann kannst du sicher dort beim Priester deine Beichte ablegen, jedoch kann dir der Priester nach katholischem Kirchenrecht keine Absolution, keine Losprechung von deinen Sünden erteilen. - "Theoretisch" velässt du den Beichtstuhl also genau so "beschwert", wie du hineingegangen bist, es sei denn du würdest dich einfach besser fühlen.

Außerdem kennt auch die evangelisch-lutherische Kirche die Beichte, vgl. Evangelisches Kirchengesangsbuch.

1
@wolfruprecht

Natürlich bietet auch die evangelische Kirche die sogenannte "Ohrenbeichte" an. Das ist keine Neuheit oder Besonderheit, weil es einfach zum Christenleben in der Gemeinde dazugehört. Allerdings bietet sie es nicht programmatisch und als Sakrament an, sondern nur für besondere, meistens schwere Fälle von "seelischer Not", in der der Vergebung Suchende priesterlichen Beistand wünscht.

1
@homme

Falsch. Auch die evang. Beichte wird streng genommen als Sakrament bezeichnet. (die Absolution). Luther und die Reformatoren waren nicht gegen die Beichte an sich, sondern gegen den Missbrauch dieses Sakramentes im kath. Bereich.

0
@wolfruprecht

Heute besteht faktisch kein allzu bedeutender Unterschied mehr zwischen Katholiken und Protestanten. Sonst gäbe es nicht die gemeinsamen Gottesdienste, selbst an Ostern, Pfingsten, usw. Auch das Abendmahl bei konfessions- verschiedenen Ehepaaren ist meist übliche Praxis.

0
@wolfruprecht

Mein Kommentar war an homme gerichtet , auf die Antwort, folgendermaßen beginnend: ,,ist deine Frage nur theoretisch gemeint, oder ...... " Hoffe das dass richtig ankam, bin NEU hier. V

0

Auf welchen Weg der Erfahrungen beziehst du dich bei deiner Antwort hier?

Vermutlich wird die fragende Person wissen ob oder was sie möchte, selbst in gegenteiligem Falle, könnten wir alle hier wohl kaum helfen. Außerdem thematisiert Betreffender diesen Punkt mit keiner Silbe, was mich davon abhält, diesen privaten/(fremd-)persönlichen, doch individuellen Punkt, von mir völlig unbekannter Person & mich absolut nicht betreffenden Punkt, ohne Einwilligung usw, zu einer öffentlichen , offenen Diskussionsfrage zu machen.

Urteilen Gläubige Menschen derart? Ist mein Empfinden an dieser Stelle überzogen und unangebracht?

Ernsthafte, wertfreie & höfliche Antworten würden mich interessieren. =)

0

Auf welchen Weg der Erfahrungen beziehst du dich bei deiner Antwort hier?

Vermutlich wird die fragende Person wissen ob oder was sie möchte, selbst in gegenteiligem Falle, könnten wir alle hier wohl kaum helfen. Außerdem thematisiert Betreffender diesen Punkt mit keiner Silbe, was mich davon abhält, diesen privaten/(fremd-)persönlichen, doch individuellen Punkt, von mir völlig unbekannter Person & mich absolut nicht betreffenden Punkt, ohne Einwilligung usw, zu einer öffentlichen , offenen Diskussionsfrage zu machen.

Urteilen Gläubige Menschen derart? Ist mein Empfinden an dieser Stelle überzogen und unangebracht?

Ernsthafte, wertfreie & höfliche Antworten würden mich interessieren. =)

Ansonsten hoffe ich, niemandem auf die Füße getreten zu sein:/ peace

0

Das problematische an dieser Beichtpraxis - es könnte dem sexuellen Mißbrauch Tür und Tor öffnen. Es ist nicht hilfreich dem Priester alles zu erzählen, das könnte sich gegen den Betreffenden wenden. Die Menschen werden erpressbar.

Beispiel: Paul Schäfer aus der Colognia Dignitat hat junge Menschen auch erpresst, weil er sich durch "Beichte" Vertrauen erschlichen hat....

Die Väter der Reformation wussten schon warum sie die Ohrenbeichte abgeschafft haben. Und bei wirklichen Anliegen kann sich dem Pfarrer immer noch offenbaren.

LA

Paul Schäfer war kein katholischer Priester, sondern ein Sektenführer. Beides in einen Topf zu werfen und damit katholische Priester unter Generalverdacht zustellen, halte ich sachlich für völlig daneben. Ich hoffe, Ihr Beitrag war nicht so gemeint, wie er dasteht.

0
@wolfruprecht

Die Baptisten sind aber keine Sekte, sondern eine Freikirche und die katholische Kirche ist auch keine Sekte. LA

0