"Musste" jemand von euch schon mal zur katholischen Beichte UND hat dann bei der Beichte gelogen?

10 Antworten

Dass jemand mit 4 Jahren beichten musste ist schon sehr ungelogen.

Wer nicht beichten will und "muss", kann sich auch einfach einen Segen holen, bevor er zu lügen beginnt.

Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit der Beichte gemacht. Ich glaube, dass in der Beichte eine heilende Kraft ist, die vielen helfen würden, die zwar durchaus ÜBER die Beichte sprechen, aber selber nicht beichten wollen (können?).

Jemand hat mir einmal erzählt, dass er als Kind bei seiner zweiten Beichte gebeichtet hat, dass er bei der ersten Beichte gelogen hat, da ihm nichts eingefallen ist. Diese Geschichte finde ich lustig.

Ich musste zweimal beichten.

Bei der Kommunion war es mir zu lässig. Ich habe mich auf den Beichtstuhl gefreut und dann war es wie ein ganz normales Gespräch in der Sakristei. Dort beichtete ich, dass ich als kleines Kind mal das Meerschweinchen meines Bruders zur Geisel genommen habe, weil er mich bedrohte. Ungelogen. 

Der Pfarrer wollte mehr hören, doch mir fiel nicht mehr ein.

Beim zweiten Mal bei der Firmung wurde ein ganzer Vormittag eingeplant. Wir hatten vier Blätter mit Anregungen, bei welchen Situationen wir gesündigt haben könnten und welche beichtwürdigen Eigenschaften es gibt. Wir sollten über jeden Stichpunkt nachdenken. 

So füllte ich meinen Zettel (den wir mit in die Beichte nehmen durften). Aus einem Zettel wurden mehrere Zettel. Diesmal war es bei einem alten Pfarrer ganz cool im Beichtstuhl.

Nachdem ich 1/3 meiner Sünden vorgelesen hatte, unterbrach der Pfarrer mich und meinte, wenn nichts mehr extrem Wichtiges vorhanden sei, könne ich jetzt Schluss machen und draußen vom Gotteslob irgend eine Nummer ein paar Mal beten.

Ich wurde also vom Pfarrer unterbrochen. Als ich draußen war, wusste ich auch nicht mehr, welche Nummer ich beten sollte, also ging ich gleich heim. Nach diesem Beichten ging es mir WIRKLICH besser als je zuvor.

(Sehr lustig war auch, dass dieser Pfarrer ein paar Jahre später Gottesdienst bei uns hielt und als er vor mir stand, die Hostie fallen lies. Ob er sich erinnerte? :b)

Aber nein, bei der Beichte lügen, würde ich nicht. Meine Mutter meinte, sie hat das als Kind immer gemacht.

Wir mussten vor der Erstkommunion beichten gehen. Ich war super nervös und fand das alles gar nicht toll. Wir sollten uns zu vier Themen etwas überlegen: Familie, Schule, Kirche und Freunde. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich gebeichtet hab, aber ich weiß noch, wie schwer es mir fiel, mir was zu überlegen. Immerhin tat mir nichts leid und ich hab wirklich nichts Furchtbares gemacht (denkt man so mit 9, 10...).

Meiner jüngeren Schwester ging es genauso. Allerdings war sie schon immer ein bisschen frecher und hat sich bei der Beichte aus Verzweiflung irgendetwas ausgedacht. Die Geschichte sponn sie dann beim Reden weiter, bis es irgendetwas haarsträubendes wurde und sie dann auch noch anfing zu heulen, weil sie sich selbst so leidgetan hat. 😂

Aber vierjährige Kinder zum Beichten zu schicken? In dem Alter haben sie doch noch gar nicht die Fähigkeit, sich und ihr eigenes Verhalten komplett zu reflektieren. Das macht vom entwicklungspsychologischen Standpunkt ja wenig Sinn.

Zum Glück waren meine Eltern nicht so. Sie haben es mir überlassen ob ich glaube, woran ich glaube und wie ich diesen Glauben auslebe.

Genau so habe ich es auch mit meinen Kindern gehalten und nur so ist es in meinen Augen richtig.

Glaube solllte nichts mit Zwang zu tun haben und meine Privatangelegenheiten gehen nur mich etwas an.