Beziehung mit Mann aber Kind?
Hallo, ich dachte das ich mich mal an diese Plattform wende da ich einen Rat gebrauchen könnte.
Ich bin alleinerziehender Vater von einer zickigen Teenagerin (13) & ich habe das Problem das mein dating Leben ziemlich darunter leidet. Ich habe einfach keine Zeit mehr jemanden auf lange Zeit kennenzulernen und eine Beziehung einzugehen. Ich hatte seit 13 Jahren keine ernsthafte Beziehung mehr.
Und dazu kommt noch das ich homosexuell bin und ich Angst vor der Reaktion meiner Tochter habe. Ich will die Bindung zwischen ihr und mir nicht noch mehr als eh schon zerstören.
Wie sollte ich ihr klar machen das ich einen Mann an meiner Seite hätte? Diese Gedanken halten mich immer wieder davon ab überhaupt noch nach einer Beziehung zu suchen.
Es war bis her nur immer ich und sie, ihre Mutter hat sie übrigens nie richtig kennen lernen dürfen (als sie noch da war sie zu klein um es wirklich wahrzunehmen).
Meine Tochter weiß übrigens nicht das ich auf Männer stehe.
Ich bitte um Rat.
(Ich bin 36.)
14 Antworten
Hallo 87265252,
eine "Baustelle" wäre die Relation zwischen Deiner Tochter und Dir an erster Stelle. Du sagst, sie "zickt", was für Teenager jetzt nicht ungewöhnlich erscheint.
Findet Euch zunächst zusammen und sprecht miteinander. Nehmt Euch dazu entsprechend Zeit. Sei interessiert, was sie im Moment bewegt, vielleicht auch bedrückt, was gut oder weniger gut ist, wie das auch in der Vergangenheit war. Sei interessiert, was sie sich vorstellt, auch welche Ziele sie bereits haben mag.
Es darf alles für Euch gemeinsame Dinge und Ziele sein - wobei im Moment Deine Ziele nach einer Partnerschaft noch im Hintergrund verbleiben.
Schaut, inwieweit Du mit Deiner Tochter mitgehen kannst, was Du vielleicht anders denken oder machen kannst, inwieweit Deine Tochter auch mit Dir mitgehen kann, was sie vielleicht anders denken und machen kann. Geht diese Dinge miteinander an und schaut, wie es läuft, wie sich was gestaltet.
Es ist dann möglich, dass Deine Tochter in ein ruhigeres Fahrwasser kommt - sich irgendwelche Spannungen abbauen, sie nicht mehr "zickt" - und somit der Boden für weitere gemeinsame Ziele vorbereitet ist.
Dann kommt Deine Neigung auf den Tisch - was Du wieder vorbereitest. So sprecht einfach mal über dieses Thema Neigungen, wo es doch in unserer heutigen Gesellschaft sehr präsent ist. Vielleicht gibt es in Eurer Umgebung einen CSD - und da geht einfach als Zuschauer mal hin.
Deine Tochter ist noch sehr jung, und sie mag diese Dinge an dem, was ihr tagtäglich aus ihrere weiteren Umgebung unterkommt messen. Mit dem, was Du ihr zu dem Thema Neigung vorstellen kannst - noch ohne Bezug auf Deine Person - eröffnest auch Du ihr viel Freiraum.
Vielleicht hat sie einen Freund oder auch gehabt, denkt in ihren jungen Jahren schon an Partnerschaften, wie es die Teenager so tun. Sprecht gemeinsam auch über dieses Thema. Und so ergibt sich der Aufhänger, dass auch Du Dir eine Partnerschaft wünschst - und nachvollziehen kannst, wenn sie sich eine Partnerschaft vorstellen kann oder wünschen würde.
Da seid Ihr jetzt wie sehr gute Freundin und Freund - und habt wieder ein gemeinsames Ziel.
Jetzt darf hinzukommen, dass Du Dir eine Partnerschaft mit einem Mann wünschen würdest - und das Thema Neigung kennt sie ja bereits. Vielleicht mag es sie jetzt aus erster Hand interessieren, wie sich diese Neigung anfühlt.
Und so mag es weiter und weiter gehen.
Nehmt Euch alle Zeit der Welt, das alles gemeinsam aufzubauen.
Ich mag im Moment eine mögliche Relation zur Mutter Deiner Tochter noch offen lassen. Es kann aber ein Thema im Zuge all dessen zwischen Euch werden.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Du hättest es ihr viel früher sagen sollen, Kinder nehmen das viel leichter auf.
Versuche es Häppchenweise, erklär ihr erst Mal, dass du dich manchmal einsam fühlst, aber sie immer an erster Stelle stehen wird. Du aber so nicht glücklich bist.
Und später dann erst, dass du Männer magst. Und wie dasit ihrer Mutter war damals. Sei dann für Fragen offen.
Die Alternative ist, so weiter zu machen.
Freunde von mir, die haben sich getrennt, als die Tochter so 11 war. Die Mutter wollte die Trennung, sie wusste schon sehr lange, dass er schwul war, wollte aber vorher nicht, dass es jemand erfährt.
Nun wollte sie aber ein neues Leben mit neuem Partner.
Die Tochter hat es gut aufgenommen, blieb auf Wunsch beim Vater, der hat später einenann kennen gelernt und geheiratet. Mit 2 Teenagerkindern. Er war vorher mit einer Frau verheiratet. Alle verstehen sich gut und kommen gut damit klar.
Es kann also klappen, wenn man sich traut und dazu steht .
Du solltest ganz in Ruhe mit ihr darüber sprechen, mit 13 ist sie zwar in einem schwierigen Alter, aber sie versteht das dann auch schon und die heutige Jugend geht damit eigentlich auch lockerer um als früher.
Hättest du ihr schon von klein auf erzählst, dass du schwul bist, wäre es für sie ganz normal gewesen: Es gibt kein zu klein oder kein zu jung, um einem Kind zu erklären, dass es nicht nur Mann-Frau-Partnerschaften gibt. Für kleine Kinder hat das auch nichts mit Sex zu tun. Kinder erfahren jeden Tag neues über die Welt, das wäre ein völlig normaler Baustein im Entdecken der Welt gewesen.
Das wird vermutlich jetzt nicht ganz einfach, denn ihr Weltbild ist nun schon fast fertig gemalt. Aber was nützt es über verschüttete Milch zu klagen, jetzt muss man das Ganze halt nehmen, wie es ist.
Als erstes solltest du ihr tatsächlich sagen, dass du schwul bist - deshalb die Frage: Bist du sicher, dass sie es nicht eh weiss, hat sie dich nie darauf angesprochen, dass du single bist?
Wie steht sie zu Homosexualität?
Hast du ihr deutlich vorgelebt, dass du Homosexualität nicht schlimm findest - es gibt immerhin genügend prominente oder vielleicht auch private Beispiele, an denen man das thematisieren kann.
13 ist ein schlechtes Alter für Themen, die Sexualität (vor Allem die der Eltern) berühren - allerdings wird es nicht besser, wenn du weiter wartest, der Vertrauensbruch wird um so grösser.
Erst wenn du siehst, wie sie reagiert, kanns du abschätzen, ob du offen ins Datingleben einsteigen solltest oder doch noch einen Moment wartest. Für sie wird es nämlich extrem wichtig sein, wie ihre Freunde darauf reagieren. Durch dein fehlendes Outing ihr gegenüber hat sie nämlich nicht gelernt, mit allfälligen blöden Sprüchen umzugehen und ihre Freunde werden sich wie die Hyänen auf die Neuigkeit stürzen, falls sie es nicht ganz für sich behält - das wird also auch für sie noch recht herausfordernd werden.
Als erstes solltest du ihr tatsächlich sagen, dass du schwul bist - deshalb die Frage: Bist du sicher, dass sie es nicht eh weiss, hat sie dich nie darauf angesprochen, dass du single bist?
Tatsächlich nein da es sie nie gestört hat das ich single bin. Sie kannte es nicht anders. Und ich glaube nicht das sie weiß das ich schwul bin, wenn sie es eh schon wüsste hätte ich mir jahrelang umsonst Sorgen gemacht..😅
Wie steht sie zu Homosexualität?
Ich bin mir sehr sicher das sie nicht wirklich homophob oder so ist, allerdings ist es bei dem eigenen Vater natürlich noch mal etwas anderes. Es verändert sich dadurch ja auch ihr Leben.
Das ist schwierig. Gibt es einen Grund, warum du so lange gewartet hast ihr das zu sagen?
13 ist natürlich wirklich ein schwieriges Alter und wenn bei euch gerade pubertäre Anspannung herrscht, wird das nicht leichter.
Vielleicht solltest du erst mal jemanden kennen lernen und sicher sein, das es was ernstes ist. Egal ob Mann oder Frau: du willst ihr ja sicher nicht eine wechselnde Anzahl von Partnern vorstellen.
Das wird so oder so schwer: sobald du jemanden hast, ändert sich für sie ja auch einiges.
Eine 13jährige muß doch nicht dauerbeaufsichtigt werden….was hindert dich denn daran auszugehen?
Wenn du ihr nicht zutraust abends auch mal alleine zu bleiben, gibts ja auch noch Babysitter.
Ich hatte mich in den letzten Monaten des öfteren mit jemandem getroffen, allerdings als es warscheinlich fast zu einer Art Beziehung kommen konnte habe ich das ganze wieder beendet weil ich einfach Angst vor dem Gespräch mit ihr darüber hatte. Ich habe einfach Angst selbst wenn sie mich dabei akzeptiert, wird sie ihn akzeptieren? Ich habe Angst vor Veränderungen aber so bin ich auch nicht glücklich..
Das ist schwierig.
Du sagst du hast Angst vor Veränderungen. Ich verstehe, dass du dir Sorgen vor ihrer Reaktion hast, aber bist du sicher, dass du deine Tochter nicht nur vorschiebst (und ihr damit die Verantwortung zuschiebst), weil du Angst hast dich auf eine feste Beziehung einzulassen? Letztendlich ändert sich für dich doch auch sehr viel, wenn du einen Partner hast.
Ich wollte es schon oft versuchen allerdings hatte ich damals das Gefühl das sie noch zu jung sei um es zu verstehen und als sie dann älter wurde habe ich mich nie getraut einfach durch meine eigenen selbst Zweifel..