Beschädigung am Kabel durch Messung erkennen?

5 Antworten

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ein Zündkabel? Rost? Widerstand? Das passt doch alles nicht zusammen.

Ein Zündkabel soll Hochspannung von einer Zündspule zur Zündkerze leiten.
Rost setzt Eisen voraus. Dort wird aber Kupfer eingesetzt. Kupfer kann natürlich oxidieren. Auswirkungen hätte es aber nur an den Kontaktstellen. Da jedes bisschen Feuchtigkeit im Bereich der Hochspannung verhindert, dass überhaupt Hochspannung entsteht, wird wohl auch kein "Kupferrost" entstehen. Sollte aber doch eine Oxidschicht entstanden sein, dann ist die so dünn, dass die Hochspannung diesen kleinen Spalt (µm Bereich) problemlos "überspringt".
Selbst dann, wenn mit einem Ohmmeter kein Durchgang gemessen werden kann, wird ein Funke an der Zündkerze ankommen.
Zündkabel-Beschädigungen betreffen mehr die Isolierung. Wenn die defekt ist, springt der Zündfunke schon am Kabel irgendwo über. Auch das kann man kaum messen, denn das sind Widerstände im Mega-Ohm Bereich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

OhneSicherheit 
Fragesteller
 31.10.2018, 01:32

Die Frage war auch nicht auf Zündkabel bezogen. Das war nur das erste Beispiel, das mir in den Kopf ging. Wieso kann bei ein bisschen Feuchtigkeit keine Hochspannung entstehen bzw. was passiert da denn mit der Hochspannung?

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guenterhalt  31.10.2018, 08:53
@OhneSicherheit

die Hochspannung entsteht an der Zündspule, wenn sich plötzlich in der "Primärwicklung" das Magnetfeld ändert (bei Strom "ein" und "aus" ). Da wird aus (beim Auto) 12V eine Spannung von ca. 30.000 V.
So eine Zündspule ist ein Transformator und da verhält sich die Eingangs- zur Ausgangsspannung wie die Anzahl der Windungen von Primär-Spule zur Sekundärspule. Hier also 12 : 30000 . Die Sekundärspule (die für die Hochspannung) muss also 30000 / 12 = 2500 mal mehr Windungen haben als die Primärwicklung. Das geht nur mit sehr dünnem Draht und der hat dann auch einen sehr hohen Widerstand.

Lagert sich nun am Ende der Zündspule Feuchtigkeit ab (die hat nun aber einen sehr kleinen Widerstand), dann entsteht ein Spannungsteiler, der die Hochspannung fast auf Null herunter teilt. Auch wenn es doch noch 200, 300 Volt sind, das reicht für einen Zündfunken nicht aus.

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Oberflächliche Oxidansätze (bei Kupferkabeln wohl kein Rost) lassen sich leicht entfernen und beschädigen das Kabel nicht.

Ein Kabel sollte immer eine möglichst hohe Leitfähigkeit haben, wird ein namhafter Widerstand gemessen, scheint mir schon ein Fehler gegeben.

Fehler in einem Kabel sind besser durch Impulsantworten oder Impendanzmessungen oder Weiteres zu eruieren, da hier bspw. Undichtigkeiten in der Isolierung, Rißkeime usw. besser finden lassen. Das setzt teuere Messgeräte voraus, die i. d. R. in einer Garage "OhneSicherheit" wohl nicht zu finden sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du solltest das nicht so verallgemeinern denn die Zündkabel haben einen definierten Widerstand wohingegen andere Leitungen so niederohmig wie möglich sein sollten und sich Querschnitt und Isolation nach Spannung und Strom richten!

Beschädigte Zündleitungen kannst Du, wenn sie hochohmig sind, herausmessen. Isolationsfehler, beispielsweise durch Marder, findest Du, indem Du bei laufendem Motor mit einem Pflanzensprüher drübersprühst... An der Schadstelle tritt ein Funken aus.

Schadhafte Leitungen kannst Du nur messen, wenn Du einen Fehler produzieren bzw. reproduzieren kannst. Theoretisch, denn praktisch ist da oft eine Sichtprüfung oder das Einschalten des Kopfes gefragt. Würdest Du bei einem Netzabel einen Längsschnitt machen, die drei Adern ebenfalls abisolieren und diese auf Abstand zueinander heraushängen lassen, wird Dir keine Isolationsprüfung der Welt anschlagen... ohwohl Du einen 100%igen Isolationsfehler hast!

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Berufliche Erfahrung

Mit einem Multimeter eine Vergleichsmessung mit einem Kabel machen vom gleichen Typ und Länge. Wenn die annähernd gleich sind, ist das schon die halbe Miete. Es könnte aber sein, dass das Kabel einen Bruch hat und beim Messen im unbewegten Zustand nicht erkannt wird. Deshalb messen unter ständiger Bewegung / Biegung des Kabels. Nur wenn dabei der Widerstand gleich bleit ist das kabel OK.

Moin.

Wenn das verwendete Messgerät eine genügend hohe Auflösung hat, ja. Unterschiede werden sich da teilweise nur im Bereich von wenigen Ohm zeigen. Und da scheitern die meisten Geräte dann schon, weil deren Grundgenauigkeit und Toleranz, gerade bei der Widerstandsmessung zu groß ist.

Also, mit Billig-Multimetern kannst Du das vergessen. Da brauchts dann schon Geräte aus dem Hause Fluke, Gossen-Metrawatt oder vergleichbare. Mit Voltcraft und Co. funktioniert das nicht.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung