Behauptet die katholische Kirche, dass Maria (Mutter Jesu) sündenlos war?

6 Antworten

Die Kirche lehrt, dass Maria ohne Sünden von ihrer Mutter Anna empfangen wurde. Es steht nicht in der Bibel, denn in der Bibel steht nicht alles und kann nicht alles stehen. Die Kirche erkennt im Lauf der Jahrhunderte manche Glaubenswahrheiten tiefer als zuvor.

Joh 16, 12 "Jesus: Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen."

Joh 21, 25 "Es sind auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; so sie aber sollten eins nach dem andern geschrieben werden, achte ich, die Welt würde die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären."

Christian3684  28.05.2021, 20:32

Es steht unmissverständlich in der Bibel, dass es außer Jesus keinen sündlosen Menschen gegeben hat. Seine Sündlosigkeit ist die Voraussetzung gewesen, dass Er für die sündhafte Menschheit sterben konnte. Es ist deshalb nicht möglich, dass dann später erklärt wird, dass Maria sündlos gewesen wäre.

Wenn von der Zeugung des Kindes durch den Hlg. Geist gesprochen wird, die eine Ausnahme darstellt, und deshalb auch berichtet wird, so wäre auch die Ausnahme berichtet worden, dass Maria sündlos war. Es hätte keinen Grund gegeben diese wichtige Information über Maria nicht zu berichten. Warum hätte man das verschweigen sollen? Und auch später sich in der kirchlichen Tradition nichts finden lässt.

Schließlich ist diese Behauptung über ihre Sündlosigkeit erst Jahrhunderte später entstanden. Was genauso ihre leibliche Aufnahme in den Himmel betrifft. Denn es hätte keinen Grund gegeben ein solches außergewöhnliches Ereignis nicht zu berichten. Dafür gibt es keine Augenzeugenberichte, weder in der Bibel noch bei außerbiblischen Quellen.

Die Behauptung dass Maria in den Himmel aufgenommen wurde erscheint zum ersten Mal in einer apokryphen Schrift aus dem 5. Jhd. Also hat sie nichts mit einem Zeugnis ihrer Himmelfahrt zu tun. Das ist eine reine Behauptung, hinter der keine Augenzeugen stehen. Im Gegensatz zu Jesus wurde seine Auferstehung bezeugt von Maria Magdalene, von den Aposteln und wie Paulus schreibt von 500 Menschen.

Das Paradoxe ist, weil es sonst keine schriftlichen Zeugnisse für die Himmelfahrt Marias gab, wurde diese apokryphe Schrift als Grundlage für das Dogma von 1950 verwendet. Obwohl diese Schrift weder aus der apostolischen Zeit stammt, noch ein Augenzeugenbericht gewesen ist diente sie als Beweis für ihre Himmelfahrt. Und auch nich als inspiriert Schrift angesehen wurde.

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anonymos987654  28.05.2021, 22:07
@Christian3684

Hallo Christian, das ist alles nachvollziehbar, was du schreibst. Das entspricht dem evangelischen Verständnis der Bibel, wie es seit dem 16. Jh. üblich ist.

Das Christentum ist im Gegensatz zum Islam keine Buchreligion. Und die viva vox evangelii ist immer weiterläufiger als alles, was man zwischen zwei Buchdeckel schreiben kann. "Die Heilige Schrift ist eher in das Herz der Kirche als auf Pergament geschrieben." (Hl. Hilarius von Poitiers, Hl. Hieronymus)

Das Fest Mariä Himmelfahrt in der Westkirche oder in der Ostkirche das Fest der Entschlafung Mariens zählt zu den ältesten christlichen Festen, die im 4. Jh. entstanden. Zuvor gab es nur den Osterfestkreis.

Das Ereignis der Aufnahme Mariens in den Himmel hat keine Augenzeugen, weil es nicht beobachtet werden kann. Die Auferstehung Christi wurde ebenfalls nicht beobachtet: Die Jünger und Maria Magdalena haben nur das leere Grab gefunden, da war die Auferstehung bereits geschehen. Ebenso bei Christi Himmelfahrt: Eine Wolke überschattet sie, weil man es nicht mit Augen beobachten kann.

Wichtig war auch, dass man nie wollte, dass Maria als Göttin neben Jesus Christus verehrt wurde. Daher wurde von Maria nur zurückhaltend gesprochen, denn sonst wäre ein falscher Eindruck entstanden.

Theologische Fragen tauchen dann auf, wenn sie sich stellen. Über vieles hat man sich am Anfang noch keine Gedanken machen müssen bzw. war erstmal mit ganz anderen Fragestellungen beschäftigt. Eine Vertiefung dessen, was in der Bibel steht, ist ohne Ende möglich: "Die Bibel hat man nie ausgelesen." sagt der Volksmund.

Im Evangelium ist die herausragende Stellung Marias nur angedeutet, z.B. dass der Engel der Maria erscheint:

Lk 1, 28 "Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! 29 Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? 30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden."

Im Gottesdienst lautet der Gruß zwischen Pastor und Gemeinde: "Der Herr sei mit euch." Es ist also ein Wunsch. Bei Maria ist es eine Tatsache: "Der Herr ist mit dir." Kein anderer Mensch wurde jemals in der Bibel auf diese Weise begrüßt. Bei anderen Personen heißt es anfangs erstmal: "Fürchte dich nicht!"

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Christian3684  29.05.2021, 18:07
@anonymos987654

Der gravierende Unterschied besteht darin, dass Jesus noch 40 Tag bis zur seiner Rückkehr zum Vater den Jüngern und anderen erschienen ist. Als Beweis seiner leiblichen Auferstehung.

Er wurde also nach seiner Auferstehung gesehen. Sprach mit den Menschen und aß auch. Diese persönliche Erfahrung der Menschen mit dem Auferstandenen war die Grundlage ihrer Verkündigung. Denn ohne dieser persönliche Erfahrung hätten sie auch nicht zu bezeugen gehabt. Schließlich trat Petrus zu Pfingsten in der Öffentlichkeit auf und bezeugte den verheißenen und auferstandenen Messias. Apg.2, 1ff

Über Maria findet wir dagegen überhaupt nichts. Kein Mensch hat sie gesehen. Mit niemanden hat sie gesprochen. Es gibt keine Zeitzeugen, die ihre leibliche Aufnahme Marias bezeugen könnten. Im Gegensatz ist Jesus nicht bei Nacht und Nebel einfach verschwunden.

Genauso wenig finden sich irgendwelche kirchliche Berichte aus dem ersten und zweiten Jahrhundert, weil damals kein Mensch daran dachte, dass Maria sündlos wäre oder leiblich in den Himmel aufgenommen worden ist. Die Kirche schweigt selber lange Zeit!

Der theologische Prozess, der dazu führt wird als "Angemessenheitsprinzip" bezeichnet. In dem Frage gestellt werden, bzw. Reflexionen angestellt werden.

Ist es möglich, dass eine sündhafte Frau eine sündloses Kinde gebären kann? Nein!

Schlussfolgerung:

Dann kann sie nicht sündhaft, sondern muss sie sündlos gewesen sein.

Ist es angemessen, wenn sie ohne Erb-und Tatsünde ist, dass sie damit auch dem Tode nicht unterworfen ist?

Schlussfolgerung:

Dann kann sie auch nicht gestorben sein, sondern ging wie Jesus leiblich in den Himmel.

Was man hier Jahrhunderte später Maria angedichtet hat hat nichts mit der biblischen Maria zu tun, sondern ist auf Schlussfolgerung zurück zu führen, für die es in der Bibel keine Grundlage gibt.

Wenn im Neuen T. unmissverständlich erklärt wird, dass es außer Jesus keinen sündlosen Menschen gegeben hat, was auch die Voraussetzung war, dass Er sich für die Menschen als Sühneopfer darbringen konnte, zeigt dass auch Maria wie alle anderen sündhaft war. Und ihre Sündlosigkeit, wie das Jahrhunderte später von der Kirche behauptet wird, war nicht die Voraussetzung, um den Sohn Gottes gebären zu können. Weil dieser wichtige Hinweis als Voraussetzung mit keinen Wort erwähnt wird. Denn wenn es nur Jesus als einzigen Sündloses gegeben hat kann niemand andere dieses Anspruch für sich geltend machen. An dieser Tatsache ändert sich auch Jahrhundert später nicht das Geringste. Sündlos war nur Jesus und niemand andere.

Ohne diesen katholischen Erklärungen gäbe es diese Maria nicht, wenn man ihr nicht jene Eigenschaften oder Tätigkeiten zuerkannt hätte, die sich mit den fundamentalen Aussagen der Schrift nicht vereinbaren lassen.

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Christian3684  29.05.2021, 19:13
@anonymos987654

Ergänzend dazu was die Glaubensgrundlage betrifft.

Für Jesus und für die Christen war in den ersten Jahrzehnten die Schrift (Thora, Propheten, Psalmen=der alttestamentliche Kanon) die alleinige Glaubensgrundlage. Der Talmud oder die Mischna wurden von Ihm niemals verwendet, wenn er den Menschen das Evangelium verkündet hat. Stets hat Er sich bei seinen Erklärung allein auf die Schrift berufen, bzw. legten sie den Menschen aus.

Genauso haben sich die Schreiber der neutestamentlichen Schriften stets am alten Testament orientiert. Deshalb finden wir so viele Zitate aus dem Alten T., die erklärt werden.

D.h. dass das später entstandene neue Testament eine Erklärung des Alten Testaments war. Wie auch richtig Augustinus erkannt hatte und sagte: "Das Neue ist im Alten verborgen, und das Alte ist im Neuen offen."

Somit ergeben das Alte und das Neue T. die Glaubensgrundlage für die Kirche. An der stets überprüft werden kann, ob Erklärungen, Lehren oder Praktiken mit ihr auch zu vereinbaren sind.

Wenn die Schrift das aber allein nicht ist, dann kann man im Nachhinein alles behaupten was man will, egal ob das konform ist oder nicht. Und kann damit jede Veränderung damit begründen, dass alles nur eine weitere Vertiefung wäre.

Schließlich treten viele mit der Behauptung auf, dass sie von Gott neues Licht bekommen hätten, und dass diese als legitime Ergänzung zu betrachten wäre. Und so kommt jeder dann mit einer anderen Ergänzung oder Vertiefung daher, und dass wird dann zum gleichwertigen Glaubensgut erklärt.

Aufgrund dieser Auffassung gibt es dann keine Möglichkeit mehr zu prüfen, ob etwas richtig oder falsch ist, wenn es keine Grundlage(Verfassung) mehr gibt, mit der geprüft werden kann.

Selbst im weltlichen Bereich gibt es die Verfassung als Grundlage, anhand dieser geprüft wird, ob eine neues Gesetz, eine neue Verordnung usw. auch Verfassungskonform ist.

Dasselbe ist bei der Bibel der Fall. Sie ist die Glaubensverfassung, die Glaubensgrundlage, an der alle Erklärungen, Lehren oder Praktiken geprüft werden müssen. Darum hat Jesus bei seinen Erklärungen immer wieder auf die Bibel verwiesen, wenn Er sagte: "Es steht geschrieben!" Oder: "Was liest du?"

Wenn wir von den biblischen Schreiben zum Prüfen aufgerufen werde: "Prüfte Alles, aber das Gute behaltet!" Oder: "Prüfet die Geister, ob sie von Gott sind!"

Jesus warnte vor falschen Propheten und Lehrern oder vor jenen, die in seinem Namen auftreten, aber den Menschen Falsches nahe bringen, um sie zu verführen.

Ohne einer konkreten Grundlage kann man nicht prüfen: Und die Kirche selber ist nicht die Grundlage der Wahrheit, sondern diese steht ihr stets in der Schrift gegenüber.

Wie sie schon zur Zeit Israels dem Volk als Spiel gegenüberstand, um zu erkennen, ob man sich noch auf dem rechten Weg befand oder nicht. Oder um zu erkennen wo man abgewichen ist oder Untreu geworden ist. Und das zeiht sich als roter Faden durch die Geschichte Israel.

Daran hat sich im neuen Bund nichts geändert. Wieder steht die Schrift dem Volk Gottes gegenüber als Prüfstein, als Spiegel oder als Messchnur, um stets sein Handeln zu prüfen, zu betrachten oder zu messen.

Was sich im Volk Israel ereignet hat hat sich leider auch in der Geschichte der Kirche wiederholt. Wo man Wege eingeschlagen ist, Lehren aufgestellt und Praktiken eingeführt hat, die sich mit der Glaubensverfassung nicht vereinbaren lassen. Was die Metanoia notwendig macht.

Darum wies Paulus auf die Wichtigkeit der Schrift in 2. Tim.314-17 hin, bzw. wofür sie dient. Denn in ihr ist alles enthalten was der Erlösung des Menschen und zu seinem christlichen Leben dient. Da wird alles mitgeteilt was notwendig ist und bedarf auch keiner Ergänzung, sondern dass man es sich zu Herzen nimmt und befolgt.

Darum sollen wir in der Schrift stets Forschen, um immer tiefer in der Wahrheit gegründet zu sein, was aber paradoxer Weise die Kirche den Menschen Jahrhunderte lang bis in die Neuzeit verboten hatte. Da konnte man nicht Forschen oder Prüfen, sondern war dem ausgeliefert was die Kirche den Menschen als die Wahrheit vermittelt hat. Und viele haben bis heute keine Ahnung was in der Schrift steht und haben auch nie geforscht oder das Glaubensgut der Kirche geprüft. Obwohl wir zum Prüfen aufgefordert werden.

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anonymos987654  29.05.2021, 20:25
@Christian3684

Spannend, wie du das alles siehst. Deine Sichtweise ist mir vertraut, weil ich vor meiner Konversion auch ähnlich gedacht habe.

Was findest du am "Angemessenheitsprinzip" verkehrt? Schlussfolgerungen sind doch legitim und keinesfalls im Widerspruch zu Bibel.

Muss denn alles damals aufgeschrieben worden sein, was vor sich ging? Das war doch eine ganz andere Zeit, wo man das meiste nur mündlich tradierte.

Kein Mensch ist ohne Sünde, das lehrt die Bibel und die Kirche. Und die katholische Kirche lehrt ja nicht, dass Maria aus eigener Kraft ohne Sünde war, sondern dass es eine Gnade von Gott war. Aus eigener Kraft hätte sie es natürlich nicht sein gekonnt.

Ebenso wurde ja auch Johannes der Täufer bei seiner vorgeburtlichen Begegnung mit Jesus von der Erbsünde befreit. Die Begegnung von Maria und Elisabeth wirkt ja so unscheinbar, aber dass Johannes im Mutterleib hüpfte, versteht die Kirche so, wie einen Tanz. Maria wird dort verglichen mit der alttestamentlichen Bundeslade und Johannes bildet im Mutterleib den rituellen jüdischen Tanz, der vor der Bundeslade üblich war, ab.

In den ersten Jahrhunderten war ja nicht nur "die Schrift" die Grundlage. Die Konzilien der ersten vier Jahrhunderte werden ja ebenso von den reformatorischen Kirchen anerkannt. Und auch die drei altchristlichen Glaubensbekenntnisse sind Zeugnisse davon, dass die Christen im Lauf der Zeit darum gerungen haben, welche theologische Aussage nun die richtige ist.

Natürlich ist und bleibt die Bibel die Grundlage. Aber das zweite Standbein ist die Gemeinschaft der Kirche. Die Kirche war vor der Bibel da. Die Kirche hat die Bibel zusammengestellt. Die Kirche bemüht sich, im Lauf der Kirchen- und Theologiegeschichte, immer mehr von der Bibel zu verstehen. Und es entstehen ja immer wieder neue Fragen, über die man sich früher so noch nie Gedanken machen konnte.

Ohne Kirche und ohne verbindliches kirchliches Lehramt kann wirklich JEDER aus der Bibel raus oder in die Bibel hinein lesen, was ihm passt. Ich habe das oft genug erlebt mit Menschen verschiedenster Konfessionen, vor allem mit Leuten aus Sekten, die eifrig bemüht waren, mich zu missionieren. Es war tatsächlich möglich, für jede Aussagen von denen, die sie mit einer Bibelstelle belegten, ebenso eine Bibelstelle zu finden, die das genaue Gegenteil bewies.

Und inzwischen finde ich das frühere Verbot (?) oder zumindest die technische Unmöglichkeit, in der Bibel zu lesen, gar nicht mal mehr sooo verkehrt. Man sieht es z.B. hier auf gf, wieviele Leute, die nie eine Predigt gehört haben und im Reli wenig aufgepasst haben, dann irgendwelche Bibelverse rausrupfen und die wildesten Theorien, Vorurteile und Vorwürfe daraus ableiten. Da ist es dann schon sinnvoller, wenn ihnen das jemand so erklärt, dass sie den Zusammenhang auch verstehen können.

Die Schriftrollen und die Paulusbriefe wurden ja früher auch nicht im stillen Kämmerchen gelesen, sondern in den Synagogen und später in den Gemeindeversammlungen und Gottesdiensten. Es ist einfach viel Erklärungsbedarf da. Früher gab es ja für den Gottesdienst sogar die Arkandisziplin, dass Ungetaufte nur am Wortgottesdienst teilnehmen durften. Weil eben erst eine ausreichende Hinführung notwendig ist, damit man alles gut verstehen kann.

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anonymos987654  29.05.2021, 20:29
@anonymos987654

"Die katholische Kirche hat 2 Quellen der Offenbarung. Die heilige Schrift und die Tradition. Die Kirche hat von Christus das Lehramt bekommen. ("Wer euch hört, hört mich", "Was ihr auf Erden binden werdet, wird auch im Himmel gebunden sein"). Und so waren auch die Anfänge der Kirche als es noch garkeine Bibel gab. Die ganzen Briefe von Paulus an die Gemeinden sind eben aus dem Leben der Kirche entstanden. Und so gibt es auch Dinge, welche in der Tradition der Kirche mündlich überliefert sind. Gehen wir noch einen Schritt weiter: Das "sola scriptura" Prinzip selbst ist unbiblisch und eben nicht mit der "Scriptura" zu rechtfertigen. So sagt die Hl. Schrift selbst, dass alle Bücher der Welt nicht alles fassen könnten, was Jesus noch getan hat.(Johannes 21,25). Noch klarer ist 2.Thessalonicher 2,15: "So stehet nun fest, Brüder, und haltet an der Ueberlieferung unserer Lehren, die ihr empfangen habt, sei es mündlich oder brieflich, von uns." Die Heilige Schrift spricht also selbst von brieflichen UND mündlichen Überlieferungen. Sola Scriptura? Dieses Traditionsprinzip gibt es nur bei den Katholiken und nicht bei den scheinbar "Bibeltreueren". Das Protestantische kann auf den ersten Blick bibeltreuer wirken, aber bei genauem hinsehen ist es das nicht. Wir können aber noch einen Schritt weiter gehen: Der Kanon der heiligen Schrift wurde eben von einem Konzil der Kirche zusammengestellt. Das heißt die Kirche hat hier durch ihr unfehlbares Lehramt festgelegt, welche Schriften zum Kanon der Hl. Schrift gehören und welche apokryphen sind. Das heißt die Schrift selbst ist eben von einem solchen Konzil festegelegt, welches man mit eben dieser Schrift aushebeln will. Und es macht auch nur Sinn, dass Gott in dieser Kirche und ihrem Lehramt wirkt, um wichtige Fragen der Zeit entsprechend zu klären und unfehlbar zu entscheiden. Woher wissen wir denn von der Schrift allein, dass wir es richtig verstehen? Wir sehen ja eben bei den Protestanten, die alle an "sola scriptura" festhalten, wie sie sich in allen Fragen widersprechen. Jeder legt es für sich anders aus. Sie haben sich in unzählige kleine Splittergruppen unterteilt. Selbst Luther, Calvin, Zwingli haben sich in vielen zentralen Fragen widersprochen. Eine Einheit im Glauben ist hier nicht gegeben. In der Versuchung Jesu durch den Teufel (Mt 4,1 - 10) lesen wir, wie selbst der Teufel die Heilige Schrift benutzen will für seine Zwecke und sagt "Es steht doch geschrieben...". "

Autor unbekannt

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Christian3684  30.05.2021, 00:33
@anonymos987654
  1. Verkündigungsauftrag

Natürlich hat Jesus den Aposteln den Auftrag erteilt das Evangelium zu verkünden. Dass zuerst mündlich geschah und später schriftlich festgehalten wurde. Versprach Er doch den Jüngern ihnen den Tröster/Hlg. Geist zu senden, der sie an alles das erinnern sollte was Er in mündlich verkündet hatte. Sonst wäre es nicht möglich gewesen Wort wörtliche seine Reden/Predigten später nieder zu schreiben.

So besteht zwischen der mündlichen Verkündigung Jesus und der späteren Niederschrift eine Einheit. Denn der Hlg. Geist hat ihnen nichts Neues verkündet, sondern nur das was Jesus bereits verkündet hat.

Dasselbe ist bei Paulus der Fall gewesen, wenn Er schreibt, dass ihnen die Lehre sowohl mündlich als auch schriftlich mitgeteilt habe. Wiederum besteht zw. dem mündlich und schriftlichen Fixierung kein Unterschied.

Sie dagegen(die Kirche) versucht daraus abzuleiten, dass zwischen dem mündlichen und schriftlichen ein Unterschied bestünde. Und das ist nicht der Fall. Es können also religiöse Vorstellungen/Lehren nicht nur mündlich aufscheinen, wenn sie nicht genauso auch in der Schrift zu finden sind.

Mit diesem Auseinander dividieren zwischen mündlich und schriftlich wird nur versucht später religiöse Vorstellung, die später entstanden sind zu begründen und zu rechtfertigen.

Wenn wir also beim Schriftlichen nichts darüber finden wurde es auch nicht mündlich verkündet. Denn zwischen beiden besteht eine untrennbare Einheit.

2.Man hätte keine Bibel gehabt.

Natürlich hatte man die Bibel. In den ersten Jahrzehnten hatte man allein das Alte T. Denn die Apostelgeschichte ist voll von Hinweisen aus dem Alten T. In der Verkündigung werden die Menschen immer wieder auf alttestamentliche Aussagen hingewiesen.

Warum Sie die Behauptung aufstellen, dass man keine Bibel gehabt hätte ist deshalb unverständlich. Den das Alte T. diente als Grundlage der Verkündigung.

Wo es immer wieder darum ging den Menschen Christus als den angekündigten Messias nahe zu bringen. Und dass die vielen alttestamentlichen Texte auf den Messias hingewiesen und in Christus ihre Erfüllung gefunden haben. Ohne dem Alten Testament wäre die Beweisführung gar nicht möglich gewesen, dass Christus der verheißene Messias ist.

Und dann geht es immer wieder darum den Menschen zu zeigen wie man durch Christus gerettet werden kann.

Diese Erklärungen, die sie den Menschen über Christus und über die Erlösung den Menschen verkündet haben fand dann später ihren Niederschlag in den Briefen des Paulus, Petrus, Johannes, Jakobus.

Genauso wenn es um das christliche Leben ging wurde die Gläubigen immer wieder darauf hingewiesen worauf es dabei ankommt. Deshalb wurde ja das 1. Apostelkonzil einberufen wo man durch die gemeinsame Beratung zu dem gemeinsamen Beschluss kam was die Heidenchristen noch zu beachten hätten. Und dass auch die Beschneidung nicht mehr notwendig wäre. Die von den Judenchristen noch verlangt wurde.

So ging man immer wieder auf aktuelle Geschehnisse oder örtliche interne Probleme ein, um den Menschen zu helfen was aufgrund des Evangeliums zu tun ist oder was man nicht mehr zu beachten braucht.

Aber stets waren die mündlichen und schriftlichen Erklärungen in Einklang und widersprachen sich auch nicht, sondern dienten dem einen selben Zweck das Evangelium zu vermitteln und zu

zeigen worauf es in der christlichen Nachfolge ankommt.

Schließlich kann das Mündliche nicht nachlesen, sondern das ist nur schriftlich möglich. Darum wurde alles Wichtige, was zuerst mündlichen verkündigt wurde, später auch schriftlich festgehalten. Wo man stets in der Lage war sich mit dem Geschrieben zu beschäftigen. Und was man selber wieder in den Gemeinden für die eigene Verkündigung verwenden konnte.

Was auch der Beweggrund des Lukas war dem Theophilus einen schriftlichen Bericht zu geben, damit er den SICHERN GRUND der LEHRE erfahre. Lukas 1,1-4.

Darum besteht zwischen der mündlichen Verkündigung und ihrer schriftlichen Fixierung kein Unterschied. Es wurde nichts verkündet was auch nicht schriftlich festgehalten wurde.

Darum ist auch die kath. Erklärung von den ZWEI QUELLEN nicht haltbar, weil es nur eine Quelle der Wahrheit gibt, wo die mündliche und die schriftliche identisch sind.

Aus Zeitgründen Fortsetzung folgt!

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Christian3684  30.05.2021, 08:25
@anonymos987654
  1. Die Kirche hätte den Kanon festgelegt

Wie bereits darauf hingewiesen wurde sind im Laufe der Zeit Briefe/Schriften(ca. 50 n.Chr.) an die gegründeten Gemeinden gesandt worden. Die gesammelt, verbreitet wurden, und die man selber in den Versammlungen oder in der Verkündigung verwendet hat.

Bereits am Beginn des 2. Jhd. muss ihre Verbreitung schon sehr groß gewesen sein, denn im Ignatiusbrief scheinen sehr viele Zitate aus den Evangelien und Briefen auf. Was also einen Bekanntheitsgrad in den Gemeinden vorsetzt.

Als dann die Kirche den Kanon erstellte, konnte sie nur das anerkennen, was bereits allgemein in den Gemeinde bekannt gewesen ist, anerkannt und verwendet wurde. Denn der Kanon war nur die Anerkennung dessen was bereits allseits bekannt gewesen ist und verwendet wurde.

Aber gleichzeitig hat man damit anerkannt, dass diese gesammelten Schrift, die zum Kanon erklärt wurden, die Grundlage des christlichen Glaubens darstellten und die höchste Glaubensautorität darstellt. An der man alles messen und überprüfen muss.

Diese Autorität besaßen die Schriften deshalb, weil sie apostolischen Ursprungs waren. Und auf jene Menschen zurück zu führen sind, die von Anfang an dabei gewesen sind und deshalb Zeugen Jesu sein konnten. Und das berichten konnten was sie mit Jesus erlebt und von Ihm gehört hatten. So wie z.B. Johannes in seinem Brief zum Ausdruck brachte.(1.Johannes 1,1-4) Oder die Mitarbeiter (Markus) eines Apostel waren oder die Augenzeugen befragt haben(Lukas).

Deshalb besitzen alle später entstandenen Schriften nicht dieselbe Autorität als die apostolischen Schriften. Denn alles das was später geschrieben wurde musste anhand des Kanons geprüft werden, ob ihre Inhalt auch mit dem Kanon zu vereinbaren ist. Darum kann auch nichts über das apostolische Zeugnis gestellt werden, weil das die Glaubensgrundlage darstellt.

So wie für das Volk Israel das Alte T. die Glaubensgrundlage darstellte, war nun das Neue T. die Glaubensgrundlage für die Christen. Beide zusammen dienen dazu den Menschen den Heilsplan Gottes zu vermitteln. Und aufzuzeigen worauf es im christlichen Leben ankommt.

Das einer war die Ankündigung und das andere war die Erfüllung. So wie der alttestamentliche Tempel-Priester-Altar und Opferdienst als Vorbild für das einmalige Opfer Jesu diente und seinen Dienst als Hohenpriester in der Gegenwart Gottes als Fürsprecher, Mittler und Versöhner die Erfüllung gewesen ist. Darum kann auch niemand anderer diese Dienste für die Menschen in der Gegenwart Gottes ausüben. (Hebräerbrief)

Und an die Stelle des Passahfeste, das an die Bewahrung und Befreiung stets das Volk Israel erinnert sollte setzte Jesus das Gedächtnismahl ein, dass die Gläubigen stets daran erinnern soll, dass sie durch seine Sühneopfer von der Knechtschaft der Sünde und des Todes befreit werden. Darum hat dieses Gedächtnismahl auch nichts mit einem Priester-Altar-Opferkult zu tun, weil dieser Dienst durch das einmalige Opfer Jesu sein Ende gefunden hat. (Hebräerbrief)

Über diese Erkenntnisse, die uns durch das Neue T. gegeben werden gibt es keine weitere oder ergänzende, weil das Neue T. selber bereits die Erfüllung des Alten T. ist. Deshalb braucht weder am Heilsplan noch am christlichen Leben etwas ergänzt werden. Weil sie alles beinhaltet was wir über unsere Erlösung und über das christliche Leben wissen müssen.

Darum sind das Alte u. das Neue Testament die beiden alleinigen GLAUBENSQUELLEN auf dem unser Glaube steht und gegründet aber auch geprüft werden muss.

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Christian3684  30.05.2021, 09:31
@anonymos987654

Schrifterklärung - Schriftauslegung

Worauf Sie hier hingewiesen haben ist tatsächlich von größer Wichtigkeit. Wie schon Paulus darauf hingewiesen hat, dass die Schrift verdreht, missbraucht oder falsch erklärt wird "zur eigenen Verdammnis".

Und das geschieht in der Regel so, dass man sich einzelne Texte vornimmt und darauf seine Erklärungen oder Lehren stützt. Oder dass dass man außerbiblischen Gedankengut mit biblischen Aussagen einfach vermischt. Ich weiß wovon ich spreche, weil ich viele Jahr damit zu tun hatte. Indem man auf die absonderlichsten Erklärungen kommt.

Dazu ein Beispiel:

Da wird der brennende Dornbusch herangezogen, bzw als Allegorie verwendet um die immerwährende Jungfräulichkeit Marias damit zu begründen.

Die Erklärung sieht so aus: So wie der brennende Dornbusch brannte aber nicht verbrannte so wurde auch die Jungfräulichkeit Marias durch die Geburt Jesu nicht zerstört. Weil es sich in der Bibel über die immerwährende Jungfräulichkeit nichts finden lässt greift man zum brennende Dornbusch, missbraucht diese Geschichte und baut darauf die immerwährende Jungfräulichkeit Marias auf. Obwohl dieser Text mit der Maria nichts zu tun hat.

Dabei hätte man sich nur an die Aussage Matthäus halten müssen, dann wäre man nicht auf die immerwährende Jungfräulichkeit gekommen. "Und Er(Josef) berührte sie nicht(hatte keinen Verkehr) bis sie ihren Sohn geboren hatte; und hieß seinen Namen Jesus." Matth.1,23

Das ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigen soll wie man mit dem Bibeltext umgeht. Aus ihm etwas heraus liest was im Text nicht enthalten ist. Lehren aufbaut, die im biblischen Kontext nicht zu finden sind. Die dann sogar zu Dogmen werden und den Mensch als Heilsverpflichtend vorgelegt werden.

Wer mit dem Bibeltext nicht sorgsam umgeht, ihn Zweckentfremdet, falsche Erklärungen von ihm ableitet und den Kontext nicht beachtet verdreht die Bibel zu seiner eigenen Verdamnis.

Ein weiterer Text, denn Sie auch angeführt haben ist Matth. 18,15-18 wo von Binden und Lösen gesprochen wird. Und wo die Kirche ihre Erklärung dazu abgibt.

Nur was sagt dieser Textabschnitt aus? Wenn man einen Bruder sündigen sieht, dann soll man mit ihm darüber Reden und helfen. Wenn er dich hört dann ist die Sache erledigt. Wenn er dich aber nicht hört so nimm 1 bis 3 Zeugen mit und sprich nochmals mit ihm. Sollte er wieder nicht hören dann sage es der Gemeinde(Versammlung). Wenn er auf die auch nicht hört dann soll er als Heide(Ungläubiger) betrachtet werden. Und aus der Gemeinde entlassen werden.

Hier hat nicht eine einzelne Person (Älteste/Bischof) die Binde-oder Lösegewalt, sondern die Gemeinde. Sie stellt die höchste Autorität dar. Was aber in der kath. Kirche nicht der Fall ist. Wieder wird ein Text Zweckentfremdet und anderes verwendet als es Jesus uns hier gezeigt hat.

Ich erspare mir weitere Texte, die von der Kirche verwendet werden, auf die sie ihre Lehren und Dogmen aufbaut, aber mit dem biblischen Kontext nicht zu vereinbaren sind.

Wenn man in der Kirche behauptet, dass nur die anderen die Bibel falsch erklären oder verdrehen würden, dann kann sie sich selber dabei nicht heraus nehmen. Denn sie macht nichts anderes. Indem sie Texte dementsprechend erklärt, interpretiert, umfunktioniert oder passend macht, damit sie ihren Lehren und Praktiken gerecht werden.

Indem man den brennenden Dornbusch zum Mutterleib Marias umfunktioniert, um so ihre immerwährende Jungfräulichkeit beweisen zu wollen. Denn es gibt keinen Grund, dass Maria eine Jungfrau bleiben musste. Denn sie führte eine normale Ehe, in der auch die Sexualität dazu gehört.

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anonymos987654  30.05.2021, 15:27
@Christian3684

In den meisten Punkten stimmen wir ja beide überein.

Da dein Text nun doch recht lang geworden ist, gehe ich jetzt mal nur auf den letzten Absatz ein:

"Indem man den brennenden Dornbusch zum Mutterleib Marias umfunktioniert, um so ihre immerwährende Jungfräulichkeit beweisen zu wollen. Denn es gibt keinen Grund, dass Maria eine Jungfrau bleiben musste. Denn sie führte eine normale Ehe, in der auch die Sexualität dazu gehört."

Der Dornbusch wird ja gar nicht umfunktioniert. Er wird in dem Beispiel, das du beschrieben hast, einfach als ein Bild verwendet, um etwas anderes zu erklären. Beide Dinge sind so unvorstellbar, dass man einfach kein anderes Bild gefunden hat, um ein Gleichnis dafür zu finden. Finde ich jetzt nicht problematisch, solche Beziehungen herzustellen. Und es geht ja auch nicht um einen "Beweis", sondern um eine Analogie, bei der beide Vergleichsobjekte völlig unabhängig voneinander existieren.

Ob Maria eine normale Ehe führte, steht nicht in der Bibel, aber das Gegenteil kann man hier z.B. sehen:

Lk 1, 34 "Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dies zugehen, da ich keinen Mann erkenne? 35 Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden."

Zum Vergleich Vers 34 im griechischen Konsenstext: "Πῶς ἔσται τοῦτο, ἐπεὶ ἄνδρα οὐ γινώσκω;"

Die Zeitform bei "erkennen" ist nicht die Vergangenheit. Das wäre ja das Normale, dass sich Maria wundert, schwanger zu sein, wenn sie bisher noch keinen Mann erkannt hat.

Sondern die Zeitform ist die Gegenwart bzw. ein fortdauernder Zustand. Andernfalls würde der Einwand Marias ja gar keinen Sinn machen. Denn Maria könnte ja in beliebiger naher oder ferner Zukunft Kinder mit Josef zusammen in die Welt setzen.

Da nun sowohl Maria als auch Josef ein Gelübde abgelegt hatten, jungfräulich zu leben, wundert sich Maria, wie denn die Jungfrau zum Kind kommen soll.

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Christian3684  30.05.2021, 16:34
@anonymos987654

Ich weiß nicht warum Sie mit allen Mittel versuchen aus der Biebl etwas heraus zu lesen was nicht drinnen steht.

Wenn Maria davon spricht, dass sie bisher keinen Kontakt zu einem Mann hatte und deshalb nicht versteht wie sie ein Kind ohne einen Mann bekommen soll, dann hat nichts mit der Zukunft zu tun. Denn als Erklärung auf ihre Frage gibt ihr der Engel die Antwort: "Der Allerhöchste wird dich überschatten", d.h. dass diese Zeugung durch Gott geschieht, ohne einen Mann.

Und dass sie fortwährend keinen sexuellen Kontakt gehabt hätte widerspricht der Aussage in Matth. 1,23, auf die Sie überhaupt nicht eingehen. Wo es unmissverständlich heißt, dass Josef Maria solange nicht berührte, bzw. keinen sexuellen Kontakt hatte, bis sie Jesus geboren hatte.

Das ist die klare Aussage des Textes. Genauso wenig steht der brennenden Dornbusch mit dem Mutterschoß in Verbindung, weder real noch allegorisch, weil es der größte Unsinn ist, zu behaupten, dass sie trotz des Geburtsvorganges weiterhin Jungfrau geblieben wäre.

Es gibt keinen biblischen Grund warum Maria in ihrer Ehe keinen sexuellen Kontakt mit Josef hätte haben sollen. Hier wird in eindeutiger Weise der Marie etwas unterschoben, was keine Notwendigkeit besitzt, noch einer Realität entspricht.

Hier geht es einfach nur darum die Jungfräulichkeit, bzw. die sexuelle Enthaltsamkeit (die es schon bei den antiken Priesterinnen gegeben hat) als eine höhere geistliche Lebensweise hinzustellen, als würde die Sexualität ein Hindernis für das christliche (geistliche)Leben sein. Schließlich waren die meisten Aposteln verheiratetet und führten keine zölibatäres Leben.

Dass änderte sich im 3.4. Jhd., indem sich das Eremitentum, die Askese oder das Mönchstum zu entwickeln begann. Was auch gleichzeitig die Person Maria betraf, der man dieses Jungfräulichkeit unterschob und sie zum Vorbild der sexuellen Enthaltsamkeit machte(Galionsfigur). Und so das höhere geistliche Leben damit zu begründen.

In der Zeit davor gab es noch keine Hinweise, dass Maria sündlos und eine immerwährende Jungfrau wäre. Oder dass die sexuelle Enthaltsamkeit ein höheres geistliches Leben bewirken würde.

Und wir finden auch keine biblischen Hinweise dafür, dass die Ehelosigkeit zu einem höheren geistlichen Leben führte. Schrieb doch Paulus noch, dass der Bischof verheiratet sein soll und Kinder haben soll.

Hier hat eine Entwicklung in der Kirche stattgefunden wo man die Ehelosigkeit als ein hohes Ideal angesehen hat, die man über die Ehe gestellt hat. Was letztlich im 10.Jhd. zum verpflichtenden Zölibat führte. Der aber weder von Jesus noch von den Aposteln jemals von kirchlichen Mitarbeitern verlangt wurde.

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anonymos987654  30.05.2021, 16:44
@Christian3684

"Wenn Maria davon spricht, dass sie bisher keinen Kontakt zu einem Mann hatte und deshalb nicht versteht wie sie ein Kind ohne einen Mann bekommen soll, dann hat nichts mit der Zukunft zu tun. "

Haben Sie gelesen und verstanden, was ich über die Zeitform des Präsens in der Antwort Marias schrieb?

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Christian3684  30.05.2021, 16:57
@anonymos987654

Und haben Sie gelesen was Matthäus in 1,23 geschrieben hat, dass Josef Maria solange nicht berühte bis sie ihren ersten Sohn geboren hatte. Damit erübrigt sich jede weitere Diskussion, dass die immerwährend Jungfräulichkeit nichts mit der biblischen Maria zu tun hat.

Denn nachdem Maria Jesus geboren hatte berührte Josef sein Frau. Was bei jeder gesunden Ehe der Fall ist. Da machte Maria und Josef keine Ausnahme.

Wie Paulus im Korintherbrief schreibt sollen sich Eheleute nicht der sexuellen Beziehung entziehen. Außer wenn man sich z.B. für eine bestimmte Zeit wegen des Gebets enthält. Aber sonst nicht. Oder ein Partner ist dazu nicht mehr in der Lage.

Denn das Wunder, das Gott an Maria vollbracht hat war die göttliche Zeugung aber nicht der Geburtsvorgang.

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In der Bibel steht es umgekehrt: Nur Jesus Christus hat völlig sündlos gelebt und konnte deshalb (und weil Er Gott selbst ist) stellvertretend am Kreuz zur Vergebung unserer Sünden sterben!

Die Behauptung, dass eine weitere Person sündlos gelebt hat, würde das Opfer Jesu am Kreuz etwas in Frage stellen. Auch würde das den Aussagen widersprechen, dass alle Menschen Sünder sind (Jesus ist Mensch und Gott zugleich gewesen im Unterschied zu Maria und allen anderen Menschen).

Empfehlenswert zur Frage ist auch der folgende Artikel: Was ist die Unbefleckte Empfängnis?

anonymos987654  29.05.2021, 21:34

Die Kirche lehrt, dass Maria erlösungsbedürftig war wie wir. Aber sie wurde eben schon im Augenblick ihrer Empfängnis von allen Sünden befreit. Es war also nicht ihre eigene Leistung, sondern Gottes Gnade.

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chrisbyrd  30.05.2021, 11:24
@anonymos987654

Die Bibel lehrt dies aber nicht! Das muss man schon unterscheiden (vgl. Apostelgeschichte 17,11b).

Maria war bestimmt eine tolle Frau, aber sie war nicht sündlos. Es gibt keine Bibelstelle, die darauf hindeutet.

Dafür sagt die Bibel eben, dass nur Jesus Christus sündlos war und dass Menschen immer wieder sündigen. Deshalb brauchen wir auf immer wieder Vergebung in Jesus Christus (vgl. 1. Johannes 1,8-10).

Wie würdest du Markus 3,31-15 interpretieren? Es scheint, als ob Maria und die Brüder (bzw. Halbbrüder) Jesu der Mission Jesu nicht so ganz glaubten und Ihn von seinem Tun und der Verkündigung abhalten wollten. Jesus antwortet darauf, dass sie seine Mutter und Brüder sind, die an Ihn glauben.

Die Frage wäre, ob das keine Sünde von Maria und den Halbbrüdern war?

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anonymos987654  30.05.2021, 15:56
@chrisbyrd

Lk 1, 41 "Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt 42 und rief laut und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!"

Maria war kein gewöhnlicher Mensch, sonst wären diese Worte nicht über sie geschrieben worden. Das NT berichtet ja sonst weiter gar nichts Außerordentliches über Maria, welches eine solche Aussage "Gesegnet bist du unter den Frauen" rechtfertigen würde.

Und Maria sollte ja auch nicht im Vordergrund stehen. Zumal sie ja selber das NT bzw. die einzelnen Bücher in den Gottesdiensten mit anhören musste und es für sie wohl ziemlich unangenehm gewesen wäre, ständig über sich selbst so hohe Dinge mit anhören zu müssen.

"Die Frage wäre, ob das keine Sünde von Maria und den Halbbrüdern war?" In den reformatorischen Kirchen kommt Maria nie besonders gut weg, das habe ich auch so erlebt. Ebenso die Stelle mit dem 12jährigen. Seine Eltern holen ihn ja aus dem Tempel weg, und sie wussten nicht mal, dass er im Haus Gottes sein musste. Genauso bei der Hochzeit zu Kana, da erscheint Maria auch wie eine übermächtige Mutter, die ihren Sohn drängen muss, dass er doch endlich was tut, und Jesus weist sie zurück.

Aber eine Sünde wird ja nicht festgemacht an dem, was du äußerlich siehst. Eine Sünde ist im Willen. Wer hat schon verstanden, was damals alles um Jesus herum vor sich ging. Die Jünger haben auch ständig Bahnhof verstanden. Wenn Maria also genauso wenig durchblickte, war es kein Sünde, sondern sie musste wie jeder andere Mensch auch erstmal nach und nach erkennen, wie die Dinge nun liegen. Also handelte sie aus Unverständnis und es war keine Sünde.

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chrisbyrd  30.05.2021, 16:23
@anonymos987654

Stimmt, Maria war ganz besonders gesegnet unter den Frauen. Das aber nicht aufgrund ihrer Leistung, sondern wegen Gottes Gnadenwahl, dass sie den verheißenen Erlöser zur Welt bringen dürfte.

Die Stelle mit Jesus im Tempel und der Hochzeit zu Kana würde auch passen.

Man könnte schon um Unverständnis reden. Aber in Markus 3 wollen Maria und ihre anderen Söhne Jesus sogar von seiner Mission abhalten, weshalb Jesus sie ziemlich hart maßregelt. Maria und die Halbbrüder Jesu handeln also schon gegen den Willen Gottes, was durchaus Unverständnis, aber vielleicht auch Sünde sein könnte.

Das Unverständnis (wenn man es so nennen möchte) des Petrus beurteilt Jesus mit:

  • "Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Weiche von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!" (Matthäus 16,23).

Was das etwas keine Sünde? Sünde sind auch schon Kleinigkeiten, denn Sünde betrifft das, was gegen Gottes Willen steht (auch Gedanken usw.).

Entscheidend ist aber, dass kein Mensch sündlos ist:

  • "Denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten" (Römer 3,23).

Deshalb brauchen wir das Opfer Jesu am Kreuz! Auch Maria (was sie bestimmt später erkannt und eingesehen hat, auch wenn die Bibel dies nicht genau berichtet; dafür wissen wir, wie sehr sich Jesu Halbbrüder Judas und Jakobus verändert haben, die zu großen Verkündigern des Evangeliums wurden und zwei biblische Briefe schrieben).

Wenn Maria sündlos gewesen wäre, hätte das doch im Neuen Testament erwähnt werden müssen. Das ist schon eine große Sache, da die Sündlosigkeit eines anderen Menschen als nur Jesus allein im Widerspruch zu anderen Versen steht. Da dies nicht der Fall ist, sollten wir weiter davon ausgehen, dass nur Jesus allein sündlos war.

Deshalb konnte Jesus auch stellvertretend am Kreuz zur Vergebung unserer Sünden sterben und das Gesetz des Mose erfüllen: Er war völlig sündlos und hat das Gesetz des Mose komplett eingehalten. Wenn noch andere Menschen sündlos gewesen wären, müsste man ganz andere Fragen stellen...

Letzteres ist nach der Bibel aber gar nicht nötig, denn:

  • "Also: Wie nun durch die Übertretung des einen die Verurteilung für alle Menschen kam, so kommt auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung, die Leben gibt. Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht" (Römer 5,18-19).

Dieser eine Gerechte (völlig sündlos Gerechte) ist Jesus allein!

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Christian3684  30.05.2021, 18:00
@anonymos987654

Von einer Sündenbefreiung steht weder etwas in den Evangelien noch in den anderen Schriften des Neuen T.

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Justus631  27.01.2024, 02:56

Jesus ist nicht got Gott ist Jesus Vater Maria Jesus Mutter und Jesus der Sohn von den beiden

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chrisbyrd  27.01.2024, 11:04
@Justus631

Dass Jesus Gott ist, belegen z. B. die folgenden Bibelstellen:

- Das Johannes-Evangelium beginnt z. B. damit, dass Jesus von Anfang an bei Gott war, selbst Gott ist und dass alles durch Ihn entstanden ist! Johannes 1,1-3: "Im Anfang war das Wort*, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist." [*= "Das Wort" (gr. logos) ist ein Name des Herrn Jesus Christus (vgl. 1Joh 1,1; Offb 19,13).]

- In 1. Johannes 5,20 steht: "Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben."

Titus 2,13: "Indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus."

2. Petrus 1,1: "Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, an die, welche den gleichen kostbaren Glauben wie wir empfangen haben an die Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus."

- Im Buch Jesaja wird Gott mit Alpha und Omega bezeichnet. Diese Bezeichnung verwendet auch Jesus für sich (Offenbarung 22,13).

- Kolosser 2,9-10 stellt klar: "Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr seid zur Fülle gebracht in ihm, der das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt ist."

- In Römer 9,5 steht: "Ihnen gehören auch die Väter an, und von ihnen stammt dem Fleisch nach der Christus, der über alle ist, hochgelobter Gott in Ewigkeit."

- In Jesaja 9,5 wird der verheißene Messias folgendermaßen bezeichnet: "Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst".

- Im Buch Sacharja spricht Gott über seine eigene Kreuzigung: "Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen" (Sacharja 12,10).

- In Sacharja 14,3-5 wird vom HERRN (Großbuchstaben) berichtet, der mit seinen Füßen auf dem Ölberg steht und gemeinsam mit seinen Heiligen kommt: Sacharja 14,3-5 | Bibleserver Das bezeugt das Neue Testament auch von Jesus Christus. Er ist es, der mit seinen Füßen auf den Ölberg stehen wird Apostelgeschichte 1,9-11 | Bibleserver und gemeinsam mit seinen Heiligen kommt: 1.Thessalonicher 3,13 | Bibleserver

- Der Prophet Micha sagte über Jesus in Micha 5,1 voraus: "Und du, Bethlehem-Ephrata, du bist zwar gering unter den Hauptorten von Juda; aber aus dir soll mir hervorkommen, der Herrscher über Israel werden soll, dessen Hervorgehen von Anfang, von den Tagen der Ewigkeit her gewesen ist." Die Bezeichnung "Von Anfang, von den Tagen der Ewigkeit her" kann sich nur auf Gott selbst beziehen.

- Der Jünger Thomas sagt zu Jesus: "Mein Herr und mein Gott!" Und Jesus widerspricht ihm nicht (Johannes 20,28-29).

- In der Bibel darf nur Gott selbst angebetet werden. In mehreren Stellen verweigern die Engel und Apostel, dass sie Menschen sie anbeten und verweisen darauf, dass nur Gott allein angebetet werden darf. In der Apostelgeschichte, der Offenbarung und anderen biblischen Büchern empfängt Jesus an vielen Stellen Anbetung. 

An diesen und vielen anderen Beispielen sieht man, dass die Bibel lehrt, dass Jesus Christus Gott ist. Das ist auch der Kern der christlichen Botschaft, dass Gott selbst Mensch wurde, ein völlig sündloses Leben führte und deshalb als ein reines makelloses Opferlamm (wie Paulus formulierte) stellvertretend für unsere Sünden sterben konnte. Wir brauchen nur daran glauben und Jesu Opfer am Kreuz für uns in Anspruch nehmen, indem wir um Vergebung unserer Sünden bitten. Da Jesus Gott ist, ist der Weg zu Ihm (und damit zum ewigen Leben bei Gott) so einfach und offen geworden.

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Wie bereits gesagt wurde gibt es keinen einzigen Hinweis in der Bibel, dass Maria ein sündloser Mensch gewesen wäre. Es wird von den biblischen Schreiben besonders darauf hingewiesen, dass nur Jesus der einzige sündloser Mensch gewesen ist, deshalb konnte nur Er als Sündloser die Sünden der Menschen auf sich nehmen, und das Sühneopfer für sie darbringen. Er ist an der Stelle der Menschen am Kreuz für ihre Sünden gestorben. Und genauso hat Maria die Erlösung durch Christus gebraucht. Sie machte keine Ausnahme!

Die Vorstellung, das Maria sündlos wäre ist erst viel später in der Kirche aufgebracht worden. Mit der Begründung, dass eine sündhafte Frau keinen sündlosen Menschen gebären könne. Nur ist diese Argument nicht folgerichtig, denn sonst hätte genauso wieder die Mutter Marias sündlos sein müssen, um eine sündlose Tochter gebären zu können. Und das müssten man dann ständig fortsetzen.

Man kann also sehen, dass die kirchliche Begründung für sie Sündlosigkeit Marias einfach nicht haltbar ist. Obwohl Maria sündhaft war konnte sie trotzdem den sündlosen Sohn gebären. Denn die Sündhaftigkeit Marias hatte keinen Einfluss auf das Wesen Jesus. Denn seine Natur ist nicht durch die sündhafte Natur der Mutter beeinträchtig worden.

Darum ist die weitere kirchliche Behauptung über Maria genauso wenig haltbar, dass aufgrund ihrer sündlosen Natur sie nicht dem Tode unterworfen gewesen wäre. Und deshalb sofort leiblich in den Himmel aufgenommen worden wäre, um an der Seite ihres Sohnes als Fürsprecherin tätig zu sein.

Genauso gibt es auch für die leibliche Aufnahme Maria weder biblische Zeugnisse noch außerbiblische Hinweis. Denn ein solches außergewöhnliches Ereignisse hätte niemals verschwiegen werden können, wenn es tatsächlich stattgefunden hätte. Für die leibliche Auferstehung Jesu und seiner Himmelfahrt gibt es dagegen biblische Zeugen, aber für Maria gibt es diese nicht.

Deshalb entspringt die kirchliche Maria als Sündlose, und die leiblichen in den Himmel aufgenommen worden ist weder der Bibel noch der Kirche der ersten Jahrhunderte. Man hat eine Wunsch-Maria geschaffen, die der biblischen Maria nicht entspricht, sondern ihre einzige Berufung bestand darin den Erlöser der Welt gebären zu dürfen. Sie wurde auch nicht in den Himmel aufgenommen um als Fürsprecherin wirken zu können, sondern weil diesen Dienst einzig und allein nur Jesus als unser Erlöser in der Gegenwart Gottes ausüben kann und darf. Denn nur Er wurde vom Vater für diesen Dienst für die Menschen eingesetzt. Und das wird im Hebräer erklärt und auch begründet. Darum werden wir in der Bibel aufgefordert uns im Vertrauen an Ihn zu wenden, weil er uns die Schuld vergibt, uns mit dem Vater versöhnt und auch hilft. Hebräer 4, 14-16; 7,25; 8,1 usw. Diese Aufgaben kann kein sterblicher Mensch erfüllen, oder dass sie uns beistehen könnte.

Wäre Maria mit dieser Aufgabe betraut worden, dann hätte sowohl Jesus als auch später die Aposteln die Menschen darauf hinweisen müssen. Nur haben sie das nicht getan, weil Maria weder von Gott noch von Jesus zu dieser Aufgabe berufen wurde.

Ja, man wird Maria glücklich preisen, dass Gott sie erwählt hat den Erlöser gebären zu dürfen. Aber alles andere, was man erst viel später dieser Frau und Mutter angedichtet oder zugesprochen hat hat mit der Mutter Jesu nichts zu tun. Darum schweigt auch die Bibel, weil es darüber nichts zu berichten gibt, dass sie sündlos und immerwährende Jungfrau gewesen wäre und leiblich in den Himmel aufgenommen worden ist.

CORIFEO  16.02.2024, 16:12

@Christian3684: Wenn Maria eine Sünderin wäre, dann wäre das WORT nicht vollkommen und Rein! Abgesehen davon, würde Gottes Wort nicht 9 Monate in ihren Leib existieren können, da er sterben würde, da Gott, die Sünde hasst und den Sünder liebt. Unsere Kirchenväter sowie die Konzile wussten besser als Luther, das glaubt mall.

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Ja, das ist leider so.

Die  unbefleckte Empfängnis Mariens ( lateinisch  immaculata conceptio) ist ein  Dogma der Glaubenslehre der  römisch-katholischen Kirche, nach dem die Gottesmutter  Maria vor jedem Makel der  Erbsünde bewahrt wurde. Damit habe Gott Maria vom ersten Augenblick ihres Daseins an vor der  Sünde bewahrt, weil sie die  Mutter Gottes werden sollte.
Eine Erweiterung dieser Glaubensaussage besteht darin, dass Maria – im Unterschied zu allen anderen Menschen – am Ende ihres Lebens keiner Läuterung im  Fegefeuer mehr bedürfe, da die Läuterung Mariens bereits im Moment ihrer Empfängnis durch die Befreiung von der Erbsünde stattgefunden und sie während ihres Lebens keine Sünden begangen habe. Dies wurde 1950 im Dogma von der  leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel mitausgesagt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Unbefleckte_Empf%C3%A4ngnis

Nein, in der Bibel steht es nicht.

Wenn ja: wieso?

Hat der GF-Teilnehmer Bodesurry schon sehr gut gepostet.

Steht das in der Bibel?

Nein, steht nicht in der Bibel (wie viele andere Dinge auch nicht).

Es wurde am 8 Dezember 1854 von der Katholischen Kirche als Dogma verkündet. Das heißt nicht, dass das erst ab 1854 geglaubt wurde, sondern dass dieser Glaubensinhalt praktisch gefixt wurde.

Christian3684  28.05.2021, 20:50

Seit diesem Zeitpunkt ist das Heils verpflichtend wie mir ein Theologe an der kath. Fakultät erklärt hat. Wer dieses Dogma bewusst ablehnt, d.h. nicht glaubt geht verloren, bzw. findet keine Aufnahme in das Reich Gottes. Was genauso die anderen Dogmen betrifft. Leider sind sich viele Menschen dieser Tatsache nicht bewusst. Nur was Heils verpflichtend ist wird uns in der Bibel klar erklärt. Darüber hinaus gibt es nichts was man glauben müsste, um erlöst zu werden.

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wolfruprecht  29.05.2021, 11:40
@Christian3684
Wer dieses Dogma bewusst ablehnt, d.h. nicht glaubt...

Für Katholiken ist das so. Dazu sind die Dogmen da, um bei unterschiedlichen möglichen Interpretationen die Orientierung zu geben.

...geht verloren, bzw. findet keine Aufnahme in das Reich Gottes.

Das wird von der Kirche her nicht so gesehen, jedenfalls nicht in dieser (eher freikirchlich gefärbten) Formulierung. "Verloren gehen" als "Sicherheit" kennt die Kirche nicht einmal für Judas, zwar als Möglichkeit, aber nicht als sichere Entscheidung, vergleichbar wie bei Selig- und Heiligsprechungen. Die Leugnung dieser Dogmen führt vielleicht zum Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis bei Theologen, Dozenten, Religionslehrern, etc., aber ist nicht mit einer Exkommunikation verbunden, so weit ich weiß. Die Kirche geht praktisch immer positiv davon aus, "ein bisschen wird er schon noch irgendwie glauben", ähnlich wie bei der Gültigkeit einer Ehe.

Nur was Heils verpflichtend ist wird uns in der Bibel klar erklärt. Darüber hinaus gibt es nichts was man glauben müsste, um erlöst zu werden.

Das ist halt nicht die katholische Sicht. Nach katholischer Lehre und Auffassung erhält die Bibel bzw. das NT ihre Autorität von der Autorität der Kirche. Zuerst war die Kirche und aus dieser ist das NT hervorgegangen. Daher ist die Frage eines Katholiken in der Regel nicht die, was sagt die Bibel zum Thema, sondern was sagt die Kirche zum Thema, was die Aussagen der Bibel zum Thema miteinschließt. Das protestantische Sola-Scriptura-Prinzip wird von der Katholischen Kirche ja eindeutig als falsch und irrige Auffassung gesehen. Das sehen übrigens die orthodoxen und altorientalischen Kirchen genauso.

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Christian3684  30.05.2021, 18:07
@wolfruprecht

Irrtum! Die Dogmen sind Heilsverpflichtend! Sie stellen nach kath. Verständnis fundamentale Lehren der Kirche dar. Denn wer sie ablehnt stellt sich bewusst gegen die Kirche.

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wolfruprecht  30.05.2021, 22:00
@Christian3684

Also, ich habe nochmal nachgeschaut. Den Begriff "heilsverpflichtend" kennen die maßgebenden Dokumente der Kirche nicht, jedenfalls bin ich nicht fündig geworden (z. B. CIC, Katechismus der Katholischen Kirche, LTHK). Vielleicht kannst du mir eine Quelle dazu nennen, wo dieser Begriff gebraucht wird.

Was es gibt, ist der Begriff der "Heilsnotwendigkeit". Den habe ich auf die Schnelle nur im Zusammenhang mit der Heilsnotwendigkeit der Taufe (Can. 849 CIC) und mit der Heilsnotwendigkeit der Kirche im Allgemeinen (Can. 747 - 755 CIC; hier besonders Can. 750) gefunden.

Can. 751 beschreibt u. a. die Häresie. Darunter fällt auch die beharrliche Leugnung eines Dogmas oder der beharrliche Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit. Also die einfache Leugnung oder der Zweifel daran führt allein noch nicht zum kirchlichen Straftatbestand der Häresie (Can. 1394 CIC). Das ist auch verständlich und nachvollziehbar, denn sonst wäre eine theologischer Diskurs oder eine theologische Forschung gar nicht möglich. So führt insbesondere bei Theologen die Leugnung von verbindlichen katholischen Glaubensinhalten erst dann zur Tatstrafe der Exkommunikation, wenn diese Leugnung oder Zweifel beharrlich sind. Das kann man in der Kirchengeschichte, insbesondere bei den Konzilien, an zahlreichen Beispielen sehen, dass nicht das Ringen um die Wahrheit, sondern das Verharren im Irrtum zur Exkommunikation führte. Oder an Beispielen aus der jüngeren Zeit wie mit Küng, Drewermann, Berger, usw., denen wurde "nur" die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Die Beharrlichkeit muss also schon schwerwiegend und wirklich von Dauer sein. Viele Katholiken kennen die kirchliche Lehre lediglich ungenügend oder besitzen ein falsches Verständnis davon. Wenn das so rigoros angewandt würde, wie das bei dir für mich klingt, dann hätte wohl kaum jemand eine "Chance" aufs ewige Heil.

Aber wie gesagt, vielleicht kannst du mir entsprechende Quellen dazu nennen. Ich befinde mich in der glücklichen Lage, vieles direkt an der Quelle nachlesen zu können.

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