Baumloser Sattel Barefoot?

5 Antworten

Hi, ich geb mal sinnvolles zu deiner Frage:

Ich persönlich reite jetzt sein 6 Jahren einen Barefoot Cherokee, damit haben mein Pferd oder ich noch nie Probleme gehabt, wir gehen Distanz und Wanderreiten, legen also doch ein paar Kilometer in der Woche zurück :) Rücken ist deutlich besser bemuskelt als fast alle Pferde die einen Baumsattel haben und der Sitz im Sattel ist grandios fest und sicher (dabei aber trotzdem auch lange Zeit angenehm).

Über die Torsion habe ich bis jetzt hauptsächlich positives gehört und die sind gerade bei Distanzreitern recht beliebt. kosten aber natürlich auch ordentlich ;)

Von dem Kerbl vermute ich du meinst den "Freedom", von denen habe ich leider bisher nichts gehört. Man sollte aber bedenken, dass man oft auch die Qualität mitbezahlt und auf der Seite wirklich nur der Sattel selbst ist (kein Zubehör). Von daher vermute ich, dass bei dem Kerbl die Haltbarkeit und Qualität des Leders vermutlich nicht so grandios sind. Außerdem sieht es mir so aus, als ob es etwas schwierig sein könnte dort noch eine Unterlage drunterzubekommen (was halt wichtig ist, wenn du den Sattel noch auf dein Gewicht anpassen muss). Und das angepriesene Synthetikfell ist vermutlich auch nicht so das beste XD

Bei baumlosen Sättel allgemein solltest du beachten: Der Sattel muss natürlich trotzdem halbwegs zum Pferd passen (gerade Kammerweite) und die Polsterung die du darunter hast muss natürlich auf dein Gewicht abgestimmt sein (zu viel = Thronähnliches sitzen; zu wenig = schlecht für Pferderücken). Auch wird sich ein neuer Sattel immer erstmal komisch anfühlen, da du zum einen plötzlich das Pferd unter dir merkst und sich zum anderen der Sattel auch erstmal setzen muss.

Ganz ehrlich, würde mich vermutlich wieder für meinen Barefoot entscheiden. Im übrigen hat Barefoot auch Dressursättel (bzw. kannst du auch Dressur auf einem Westernsattel reiten, das ist nicht vom Sattel abhängig ;).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Auch ein baumloser Sattel muss angepasst werden. Daher rate ich dir, deinen Sattler zu fragen.

Ich persönlich würde allerdings nie einen baumloset kaufen, da die Gewichtsverteilung Rotz ist..

LoveeyourrLifee 
Fragesteller
 20.06.2020, 18:17

Das der im Nachhinein noch angepasst wird ist logisch. Jetzt geht es erstmal vorallem darum sich um die Modelle zu informieren bzw erfahrungen zu hören.

Und mit der richtigen Unterlage ist auch das kein Problem

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misterExplosiv  24.06.2020, 00:16

Weniger Rotz als bei einem durchschnittlichen Freizeitsattel und weitaus besser als der bestangepassteste Dressursattel ;)

Leider möchten die meisten Sattler den Aufpolsterservice nicht missen und haben oft auch erschreckend wenig Sachkunde was Baumlose Sättel angeht.

Zumal an einem baumlosen Sattel viel seltener was kaputtgeht ;)

Dazu kommt auch die oft ignorante Haltung vieler Dressur- und Springreiter, die der Meinung sind ein Sattel hat einen baum zu haben (genauso wie die Diskussion um Hufeisen, ist oftmals genau so emotional und sinnlos geführt).

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verreisterNutzer  24.06.2020, 07:43
@misterExplosiv

Da würde mich mal deine Begründung interessieren. Vor allem was die deutlich schlechtere Gewichtsverteilung angeht.

Das mit den Hufeisen ist auch so ne Sache. Man kann halt die Fakten nehmen oder sie ignorieren.

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misterExplosiv  27.06.2020, 21:47
@verreisterNutzer

Dann ließ mal oben.

Und ja, mit den Hufeisen gibt es gute Schmiede (im Normalfall die Alten) die dich davor warnen immer damit zu laufen und auch mal bei einem Pferd von abraten. Und Schlechte, die sich mit dem Huf selbst nicht auskennen und an alles was du hinstellst Hufeisen dranzimmern ;)

Schöne Story: Auf einem meiner Alten Höfen kam immer ein eher nicht so guter Hufschmied. Dort war es "normal", dass die Pferde 1-2 Wochen nicht klar gingen, nachdem sie neue Eisen hatten. Bei dem Schmied sah auch jeder ausgeschnittene Huf genau gleich aus :) Der hat mein Pferd nie wieder ausgeschnitten.

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verreisterNutzer  27.06.2020, 22:46
@misterExplosiv

Ich sehe nur Behauptungen ohne Begründung:

Weniger Rotz als bei einem durchschnittlichen Freizeitsattel und weitaus besser als der bestangepassteste Dressursattel

Wieso sollte das so sein?

Zumal an einem baumlosen Sattel viel seltener was kaputtgeht

Sagt wer? Was geht denn an einem guten, passenden Sattel kaputt? Wenn er kein Schund ist und gut gepflegt wird, hält der ewig. Da macht der Baum auch keinen Unterschied. Wieso auch?

Und ja, mit den Hufeisen gibt es gute Schmiede (im Normalfall die Alten) die dich davor warnen immer damit zu laufen und auch mal bei einem Pferd von abraten.

Hufeisen sind halt von Grund auf schädlich fürs Pferd. Mittlerweile gibts auch so viele Alternativen, dass es an sich keinen Grund mehr gibt, die Nachteile von Eisen in Kauf zu nehmen.

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du sitzt weit weg vom pferd, versaust dir den sitz und dem pferd den rücken. und du kannst von oben nicht allein nachgurten, obwohl der sattel sich erst MIT dem reitergewicht so setzt, dass er gegurtet werden kann.

spätestens, wenn du das erste mal drin platz nimmst, wirst du feststellen, dass damit reiten faktisch nicht stattfindet und das sitzgefühl bescheiden ist.

bummeln gehen kannst du auch mit dressursattel.

und sonst kauft man halt noch einen stocksattel.

falls du doch so ein ding unbedingt wider den hier gegebenen ratschlägen kaufst, jammere bitte nicht hinterher, weil dein pferd einen verspannten rücken hat, gangunlustig wird oder sogar ausgeprägte lahmheiten entwickelt.

das prinzip des baumlosen sattels ist, dass er, sobald reitergewicht drauf lastet das gewicht nicht mehr über die fläche verteilt, sondern mittig mit der sitzfläche auf der wirbelsäule des pferdes aufliegt. soviel polstern, dass das nicht der fall ist, kann man gar nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
LoveeyourrLifee 
Fragesteller
 20.06.2020, 22:57

Da ich bereits oft auf dem Sattel saß kenn ich sein Verhalten ganz gut.

Dort wo mein Pony steht werden sie Pferde jahrelang damit geritten. Sind gut Bemuskelt und habe keine Lahmheiten. Sind extrem gut geritten. Locker im Rücken etc.

Auch auf meonem Pferd hatte ich beteits einen Barefoot und sie lief unter dem Sattel zufriedener und freier als unter allen anderen bisher.

Also entspricht das was du hier schreibst nicht ganz der Wahrheit

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JFF123  24.06.2020, 09:27
@LoveeyourrLifee

Ganz unabhängig von den Kommentaren würde ich dir dazu raten ein ausführliches Gespräch mit einem vernünftigen Sattler, Trainer und auch einem Ta zu halten.

Ich wollte nie einen baumlosen Sattel hatte solche Gespräche aber trotzdem schon, da es mich einfach interessiert hat.
Jeder vernünftige Sattler, Ta und Trainer wird dir jedoch davon abraten.
Außer es ist ein Sonderfall.
Wieso genau, sollten sie dir bestens erläutern können.

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Horselove34  23.06.2020, 09:05

Sehe ich auch so, also ich für meinen Teil finde auch dass die nicht sonderlich gut passen, weil die viel zu weit über der Schulter sitzen. Zumindest das Barefoot. Ich für meinen Teil komme auch kaum mit den Beinen an den Bauch zum treiben. Und wenn man nicht treiben kann dann kann man meiner Meinung nach auch nicht vernünftig reiten, denn es hat ja einen Grun, warum es 3 Hilfen gibt und nicht nur 2 :D

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Besser die Pfoten weg davon, tut dem Pferderücken nicht sehr gut. Besser, du reitest während du auf deinen Sattel wartest garnicht.

Von der Idee würde ich dir abraten.

Baumlose Sättel schaden den Pferde und deinem Reitersitz auf dauer enorm.

Der Sattel passt sich nach einiger Zeit an die Schiefe des Pferdes und des Reiters an, was es nahezu unmöglich macht, richtig auf dem Pferd zu sitzen und dementsprechend auch das Pferd richtig zu reiten.

Mit einem Baumlosen Sattel mehrere Stunden im Gelände „bummeln“, ist ebenfalls eine schlechte Idee!
Auch wenn der Sattel am Anfang
(Wo er sich dem Pferd noch nicht angepasst hat) die ersten Minuten keinen Druck auf die Wirbelsäule ausübt, tut er das nach spätestens 10 min.

Du hast keinen Baum, deshalb kann der Druck nicht verteilt werden.
Es geht schlicht und einfach nicht.
Nach ein paar Minuten wird der Druck bei deinem Pferd punktuell „verteilt“ sein, das für längere Zeit und auf dauer, ist sehr schlecht für dein Pferd.

Ausreiten kannst du auch mit deinem Dressursattel.

Wenn du so lange auf deinen Sattel warten musst, arbeite das Pferd von unten und halte es so in Form.
Sonst frag deinen Sattler nach einem Leihsattel, das haben recht viele, kostet für den Zeitraum zwar Geld und ist auch keine Ideale Lösung, aber wenn du umbedingt reiten möchtest, ist ein Leihsattel trotzdem besser als ein Baumloser Sattel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich reite seit meiner frühen Kindheit; habe 2 eigene Pferde
misterExplosiv  24.06.2020, 00:32

Ist jetzt leider nicht so ganz richtig:

Der Sattel passt sich dem Pferderücken an, ist der Pferderücken falsch bemuskelt wird erstmal auf alle Muskeln derselbe Druck ausgeübt (anders als bei einem Baumsattel und auf einer deutlich größeren Fläche als das bei einem Baumsattel der Fall ist). Heißt du kannst deutlich besser austrainierten, als wenn auf eine Muskelgruppe viel mehr Last liegt.

Wenn der Reiter schief sitzt kann das der Sattel nicht korrigieren, da gebe ich dir recht, das kann ein Baumsattel aber auch nicht da hilft Sitzschule oder Reitpad/ohne Sattel um den Sitz wieder zu verbessern.

Die Aussage, dass der Druck "punktuell" verteilt wird ist schlicht falsch. Beim Baumsattel wird der Druck über den Baum verteilt, also "punktuell" wenn du so willst (halt ein etwas größerer Punkt). Bei Baumlosen aber ja gerade nicht, hier wird der Druck zuerst auf das Pad, dann über die gesamte Auflagefläche verteilt. Die ist aber viel größer als der Baum. Probleme gibt es nur, wenn Pad/Sattel nicht auf das Reitergewicht abgestimmt sind, erst dann können die Sitzhöcker des Beckens in den Rücken des Pferdes drücken und erst dann ist die Auflagefläche im vergleich kleiner als beim Baumsattel.

Mit einem Dressursattel ausreiten ist eine ganz schlechte Idee, der Dressursattel hat einen extrem schmalen Baum, der Druck auf den Pferderücken ist sehr groß. Außerdem bietet ein Dressursattel nur relativ wenig halt, also bei Kletterpartien, Berg rauf/runter durch Unterholz ode unebenen Boden ist es sogar recht gefährlich sich in einen Dressursattel zu setzen. Der Sattel ist schließlich für "Dressur" bestimmt und nicht um sich den ganzen Tag darin aufzuhalten. Außerdem sind die Dingern wahnsinnig unbequem, Hut ab wenn du nach nem Ausritt im Gelände am nächsten Tag keinen blauen hinter hast.

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JFF123  24.06.2020, 09:18
@misterExplosiv

Das es unbequem ist, mit einem Dressursattel ausreiten zu gehen, kann ich nicht bestätigen.

Habe ich schon öfter bei Freunden gemacht und hatte damit nie Probleme. 🤔

Auch das ich keinen halt hätte, ist mir noch nie passiert.
Das könnte jedoch auch daherkommen, dass ich durchs Trail reiten an so einiges gewöhnt bin.

Ja du hast absolut recht, dass die Druckverteilung bei einem Dressur Sattel nur über die beiden Polster verläuft.

Wenn da was von der Polsterung nicht passt, gibt es ne Muskelatrophie, sieht man leider viel zu oft, aber dafür ist der Sattler da, ich gehe hier jetzt mal von einem passenden Sattel aus.

Das ist jedoch trotzdem besser fürs Pferd als ein Baumloser Sattel.

Nach einiger Zeit setzt sich der Sattel, sodass es leider nicht unüblich ist, dass die Wirbelsäule eben nicht mehr frei ist.
So ist es für das Pferd natürlich super unbequem und auf dauer schädlich.

Bei einem Dressursattel kann es auch passieren, dass bei einem langen Ausritt mehr Druck an die Stelle „verlegt“ wird wo die Sitzhöcker sind.
Bei einem Baumlosen Sattel passiert dies jedoch viel schneller, da er eben keinen Baum hat, der das verhindern kann.
Auch die Polsterung in dem speziellen Pad, das üblicherweise unter einen Baumlosensattel kommt, kann das nicht verhindern.

Für lange Ausritte ist und bleibt ein Western- oder ein Wanderreitsattel immer noch am geeignetsten.
Jedoch kauft sich dafür keiner einen speziellen Sattel. 🙊

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misterExplosiv  27.06.2020, 21:43
@JFF123

Dann reit mal neben einem Abhang einen steilen steinigen Weg hinauf, ich vermute mal dir wird in dem Dressursattel dann doch irgendwann wackelig. Meint natürlich keinen Ausritt auf ebener Wiese, da hält sich das (für geübte) noch in Grenzen ;) Meine Erfahrung ist halt die, dass dich ein Wanderreit-/Westernsattel sowohl vorne als auch hinten deutlich besser stützt und man auch "tiefer" drinsitzt.

Soweit richtig was du geschrieben hast, dass der Sattel sich erstmal noch setzt. Allerdings darf sich ein baumloser Sattel nicht bis auf die Wirbelsäule setzen. Er soll sich dem Pferderücken anpassen, darf aber nicht auf der Wirbelsäule aufliegen. Wenn das passiert ist entweder der Sattel/ das Pad ungeeignet und/oder es wurde eine falsche Kammerweite gewählt für das Kopfstück.

Und die Druckverteilung an den Sitzhöckern muss auch ausreichend über den Sattel und das Pad erfolgen, passiert das nicht, ist ein besserer Sattel und/oder ein besseres Pad zu wählen.

Dass Western-/Wanderreitsättel es einfacher haben geeignet zu sein für lange Ritte möchte ich garnicht in Abrede stellen, allerdings können auch die falsch angepasst sein/ falsche Weiten haben, sodass die auch wieder drücken.

Insgesamt sind immer mehrere Sachen aufeinander abzustimmen, sowohl bei Baum- als auch bei Baumlosen Sätteln. Generell eine von beiden Varianten völlig zu verteufeln finde ich falsch und kurzsichtig. Man kann mit einem Baumsattel genau soviel Schaden machen wie mit einem Baumlosen wenn sie nicht auf Pferd/Reiter abgestimmt sind.

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