Baseldeutsch oder Zürichdeutsch? Was ist für einen Deutschen leichter zu verstehen/zu sprechen?

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Für jemanden aus dem norddeutschen Raum, wird am Anfang alles recht schwer zu verstehen sein, Zürideutsch wird denke ich aber einfacher fallen.

Ich persönlich, hatte in meiner Anfangszeit, die Berner am besten verstanden.

rutin 
Fragesteller
 24.11.2013, 19:00

Danke für deine Antwort aus eigener Erfahrung! Lg rutin

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Für einen Norddeutschen, oder besser gesagt einen außerhalb des alemannischen Sprachraums lebenden Deutschen ist beides gleichwohl schwer zu verstehen. Das niederalemannische in dieser Sprachmentalität hat halt eine nicht zu unterschätzende Sprachkomplexität. Baseldeutsch wird schon mal dem niederalemannsichen zugeordnet, also dem Sprachraum um den Hotzenwald und dem süchlichsten Südschwarzwald, während Zürideutsch dem hochalemannischen Sprachraum zugeordnet wird. Wobei die Idiome von Ort zu Ort - sowohl beim Basel- als auch beim Zürideutsch - unterschiedlich sein können. Ein Beispiel aus dem Niederalemannischen zwischen Freiburg und Karlsruhe: Niemand heißt im Freiburger Raum Keiner Am Kaiserstuhl sagt man eher Kenner im Hanauerland bei Kehl sagt man auch noch Kenner Dann geht das ganze schon in den Karlsruher Dialekt über und endet dann in Karlsruhe bei Kooner (kehlig gesprochen)

Bernd Stephanny

Ich habe 2 Jahre in der Schweiz (Zürich) gelebt und gearbeitet und die Züricher von Anfang an sehr gut verstanden. Es kommt darauf an wie einem Sprachen liegen.

Am besten verstehe ich Schweizer, wenn sie Französisch sprechen.
Aber ich denke auch, Züridütsch ist einfacher. Wohne an der Schweizer Grenze und finde das Baseldytsch auch schwerer, aber nicht schöner.
Dem "Schriftdeutschen" ähnelt beides nicht sehr, eher dem Mittelhochdeutschen (bestimmte fallende Diphtonge wie "au" sind "uu" geblieben, z. B. Flattrmuus (Fledermaus, Plural Flattrmüüs), dafür gibt es steigende Diphtonge: Müesli = schriftdeutsch Müsli, dagegen schweizerisch Müsli = schriftdeutsch Mäuslein.

Ja, liebes Nordlicht: Viel Spaß in der Schweiz!

Ich als Preuße - und damit Norddeutscher - wußte bis eben gar nicht, daß es ein Baseldeutsch und ein Zürichdeutsch gibt. Vermutlich würde ich nicht mal einen Unterschied wahrnehmen. Das letzte Mal, als ich zwei Schweizer sich habe unterhalten hören, mußte ich jedenfalls nur grinsen. Ich habe nichts verstanden. Aber es klang irgendwie sympathisch und lustig.

jottlieb  22.11.2013, 16:44

Nunja, dafür kann ein Deutschschweizer vermutlich auch keinen Unterschied zwischen beispielsweise Fränkisch und Oberbayrisch hören. So wie es im Deutschen also dutzende regionale Dialekte gibt, so gibt es die selbstverständlich auch im Schweizerdeutschen.

Aber wenn du rein gar nichts verstanden hast, dann waren das vermutlich Walliser ;)

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