Bartagame einzeln halten oder eine zweite kaufen?

3 Antworten

hi,

bartagamen sind grundsätzlich natürliche einzelgänger. sie begegnen sich in der natur zur paarung und dann geht jedes tier wieder seiner wege. jede paar- oder gruppenhaltung ist menschlicher egoismus oder einfach nur falsch verstandene tierliebe. einzeln gehaltene tiere langweilen sich nicht, wenn das deine bedenken sind. biete dem einzeln gehaltenen tier ein abwechslungsreich gestaltetes und großzügiges terrarium (mind. 150x80x80cm, lieber aber > 200x80x80cm), verbaue eine gut nutzbare rück- und seitenwände, bringe anständig struktur und ausreichend verstecke ein. dann wird sich das tier auch wohl fühlen. ein "gassigehen" oder sich-mit-dem-tier-beschäftigen (was auch immer damit gemeint ist) ist eher kontraproduktiv, da außerhalb des terrariums unfallgefahren lauern und der plötzliche klimawechsel zwischen dem warmen terrarium und dem im verhältnis kühlen zimmer zu erkrankungen und stress führen kann. daher bitte das tier nur in ausnahmefällen (tierarztbesuch o.ä.) aus dem terrarium holen. sind eben einfach reine beobachtungstiere.

lg jana

Woher ich das weiß:Hobby

Zu mehreren sollte man sie nur halten, wenn man wirklich ein RIESEN Gehege hat, da sie sich meist nicht auf Dauer vertragen

Romme123 
Fragesteller
 07.08.2018, 16:54

Danke! Das Terrarium ist groß genug. (Hier hab ich gerade noch eine zweite Frage, bin neu hier, hab deine Antwort ausversehen als nicht hilfreich markiert, kann man das rückgängig machen?)

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Deamonia  08.08.2018, 08:16
@Romme123

Guten Morgen,

nein das geht nicht, aber halb so wild, passiert seit das neue Design da ist jedem mal...

hab dir da noch was rausgesucht:

Häufig wird Anfängern der Bartagamen-Haltung auch erzählt, man müsse mehrere Bartagamen halten, weil sie sich sonst einsam fühlen würden. Tatsache ist aber, dass es oft sogar besser ist, eine Bartagame einzeln zu halten. Auch in der Natur sind es hauptsächlich Einzelgänger. Ich selber habe mir anfangs von einer Zoohändlern suggerieren lassen, dass man unbedingt zwei Bartagamen kaufen müsse. So sehr ich meine Tiere liebe, das war ein Fehler, denn man kann erstens bei Jungtieren nicht wissen, welches Geschlecht sie haben und man muss daher immer damit rechnen, dass es zu Beißeren und/oder Unterdrückung kommen kann. Zwar war ich anfangs glücklich, als sich immer mehr rausstellte, dass ich zwei Weibchen habe, aber die Freude wurde nach der Winterruhe getrübt, als eines der Weibchen das andere anfing zu tyrannisieren und ich sie letztendlich trennen musste. Häufig heißt es, dass sich nur zwei Männchen streiten würden, aber ich erfahre immer wieder auch von anderen Haltern, dass es oftmals auch bei Weibchen und in einigen Fällen auch bei Pärchen vorkommt.
Daher appelliere ich an alle zukünftigen Bartagamen-Halter sich nur dann für mehrere Bartagamen zu entscheiden, wenn man auch notfalls den Platz, das Geld und die Bereitschaft hat die Tiere getrennt zu halten.

https://www.bartagamen-infos.de/anschaffung.php

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jaybee73  09.08.2018, 07:59

@romme123: was ist groß genug? welche maße hat das terrarium?

lg jana

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Romme123 
Fragesteller
 10.09.2018, 00:59
@jaybee73

2m lang, 80cm tief und 60cm hoch. Zudem ist meine Bartagame sehr klein, da es wie gesagt nur eine zwegbartagame ist.

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jaybee73  10.09.2018, 13:06

hi,

200x80cm ist eine anständige grundfläche für ein einzeln gehaltenes tier, unabhängig, ob pogona vitticeps oder pogona henrylawsoni. das war's dann aber auch schon. mehr als ein tier lässt sich darin nicht artgerecht halten. die höhe von 60cm ist übrigens sehr knapp bemessen, wenn man an den mindestabstand der uv-lampe zum tier denkt. hier muss ja noch die fassung und der bodengrund abgezogen werden. somit wird der mindestabstand von ca. 40 cm mit sicherheit deutlich unterschritten. oder die uv-lampe wurde schräg verbaut, was zu netzhautschäden am auge führen kann. und ich kann dir versichern, weder ein augenschaden noch eine uv-verbrennung sind etwas, was man unbedingt erlebt erleben muss.

lg jana

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Hallo

bitte weder die Bartagame raus lassen, noch einfach vergesellschaften ;)
Es sind stritke Einzelgäner die auch absolut nichts davon haben, wenn man ihnen einfach ein weiteres Tier in ihr Revier setzt.

Auch ist die Wohnung absolut kein Ort für eine Bartagame.

Eine kurze Aufzählung soll zeigen, wie eine Bartagamen einen Wohnungsausflug empfindet:

 

  • Farben sehen

- Durch mehrere Farbrezeptoren (Tetrachromaten) nehmen sie Licht anders wahr und "sehen" somit unter anderem auch UV-Bereiche. Ein Wohnungsboden ist für sie ein dunkler und trister Ort.

 

  • Bilder sehen

 - Durch das "bessere Sehen" nehmen sie andere Bereiche wahr, zudem sehen sie mehr Bilder in der Sekunde. Bildschirme, Fernsehgeräte usw. (gerade die älteren Modelle) können wie Strobo-Licht wild flackern und die Tiere stressen.

 

  • Glas und UV         

- Durch Glas dringt kein UV. Somit fehlt ein großer Teil des Spektrum des Lichts, welches durch die Fenster scheint. Auch findet so keine UV-Versorgung statt.

  •  Instinkte              

 - Durch Instinkte (nicht abzutrainieren) und die Wahrnehmung durch das Parietalauge sind Bewegungen über ihnen, aber auch das Hochheben Anzeichen für sich annähende Feinde. Da Bartagamen keine Fluchttiere sind, lassen sie dies jedoch oft ohne große Gegenwehr zu.

  •  Sinnesorgane

  - Durch das Jakobson'schen Organ nehmen sie kleinste Spuren von Reinigungsmittel auf, was extrem störend für die Tiere ist. Der ständige Geschmack von Seife stellt sich sicher niemand schön vor. Auch kann es zu Vergiftungen kommen.

  • Gelenke

  - Das Rutschen auf Parket/PVC u.ä. schadet extrem den Gelenken und kann bei regelmäßigen Rutschen zu Gelenkserkrankungen führen. Auf Teppichboden reißen oft die Krallen an kleinen Maschen. Der feine Staub, welcher bei solchen Böden immer vorhanden ist, wirkt sich wieder auf das Jakobson'sche Organ aus.

 

  • Kälteseen

  - Warme Luft kühlt sich an den oft kalten Fenstern ab. Die abgekühlte Luft fällt nach unten und es bilden sich auch bei 23 Grad Raumtemperatur Kälteseen von ca. 17 Grad auf dem Boden.

  •  Zugluft         

 

- Generell ist es am Boden oft bedeutend kühler und es herrscht Zugluft. Diese Zugluft in der Wohnung ist nicht mit Wind zu vergleichen und kann die Tiere schnell krank machen

 

  • Körpertemperatur

   - Durch die Thermoregulation ist es für die Tiere ein riesiger Aufwand von der Wohnungstemperatur auf "Betriebstemperaturen" zu kommen. Dies bedeutet, dass diese wechselwarmen Tiere ihre Körpertemperatur nicht selbstständig erhalten können und somit auf Temperaturzonen angewiesen sind.

 

  • Zurück in das Terrarium

 Das oft "freiweillige" Zurückkehren in das Terrarium zeigt, das trotz des vielen Platzes, des Auslaufs usw. immer noch das kleinere Terrarium bevorzugt wird. Denn nur dort können die Tiere ihren Organismus richtig regeln.

  •  Kuscheln          

 - Das "Kuscheln" an Menschen oder Gegenständigen zeigt, dass die Tiere dringend mehr Wärme benötigen. Es ist somit kein Kuscheln, sondern ein versuchter Ausgleich für suboptimale Temperaturen.

  • Dreck, Parasiten         

 - Durch Schuhe und andere Haustiere werden Bakterien, Viren, Sporen und Parasiten auf dem Boden verbreitet, mit denen die Bartagame sonst keinen Kontakt hat. Genutzte Reinigungsmittelreste können zur Vergiftungserscheinungen führen. Der erhöhte Infektionsdruck kann dem Tier schaden.

Bitte klick dich mal in Ruhe hier durch: www.bartagamen-haltung.de/zusammenfassung.html Dies gilt alles auch für deinen Zwerg . Dort findest du oben die Aufzählung und noch vieles mehr

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung