Autobahn Asphalt unterschiedlich?

3 Antworten

Deutschland lebt an höchstfrequentierten Trassen halt schon seit vielen Jahren bis gar teils Jahrzehnten nur noch von alter Substanz. Stichwort da neben den Fahrbahndecken auch der Zustand vieler Brücken aus BJ 1950 bis ~ 1970.

Sperre als Sanierungsplaner aber da mal eben für viele Woche bis Monate eine Hauptstrecke, wenn Du einen "Verkehrsinfarkt" erleben möchtest.

Was Du auf Deinem Bild siehst, sind je nach Strecke damit zumindest auf BAB mehr diese berüchtigten "Tagesflicken" in Arbeitsplanungen über Nacht, bzw. mal max. ein Wochenende.

NRWs BAB und Bundesstraßen hatten schon vor der Wende bundesweit in einigen Regionen / Industiezentren mit die höchsten Verschleissgrade der gesamten Republik per lfd. Kilometer.

Es sind dabei dann nicht zwingend die hunderte Mrd. Euro angestauter Sanierungskosten, sondern die quasi fehlende Möglichkeit, gewisse strecken abschnittsweise über Monate bis Jahre für eine Vollsanierung mal eben partiell selbst pro Fahrtrichtung mal eben sperren zu können. Ratz-fatz hast Du dann(dutzende) Kilometer lange Staus zu Stoßzeiten, und (berechtigte) Bürgerproteste in Ausweichstreckenführungen durch die Dörfer, wenn den Bürgern ihre Häuser bei 1000 LKW am Tag an ihren Haupt-Durchfahrtsstraßen durch ihre Dörfer plötzlich binnen weniger Monate unterm Sofa auseinander zu bröckeln beginnen.

LG

Connieeul 
Fragesteller
 23.04.2023, 22:37

Erstmal danke für die ausführliche und lange antwort.

Dieses Tagesflicken sieht aber ehr so aus als ob es der alte Asphalt wäre der vorher drauf war und es sieht so aus als hätte man den nicht mit saniert. Oder werden Löcher auch mit dieser Art von grauem Asphalt geflickt ?

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Fazi50  23.04.2023, 22:57
@Connieeul

Wie ich bereits schrieb, so kannst Du an manchen Streckenteilen nicht mal einspurig voll sperren ohne massive Staus. Und was Du da fotografiert hast, definiert echt nicht mal das Alter der Straßenbeläge an diesem Teilabschnitten.

Vor etwa 40 Jahren hatten wir selbst in NRW noch etliche hundert bis tausend KM BAB mit Beton-Segmentgusstechnik ähnlich der ehem. DDR, bzw. wie an manchen Streckenabschnitten dort teils immer noch an den Pannenstreifen sichtbar

Die hellen Flicken in Bild #1 sind abgesplittete Flicken mit Schnell-Asphalt, und in Bild #2 ist der Belag im Bereich der Fahrstreifenmarkierungen sonst je nach Region teils auch kaum mehr als etwa 15 bis 25 Jahre alt.

Es macht halt auch DA gewaltige Unterschiede, ob nun 1000 LKW und 5000 PKW pro Stunde über die Trassen donnern, oder nur ein 1/10 bis 1/100 davon. Spurrillen und Aufbrüche sind das hauptsächliche Problem auf solchen Strecken, und teils von vor etwa 20 bis 30 Jahren gab es noch sogenannte Längseinfräsungen als Nothilfe an manchen Strecken mit ausgewaschenen Hauptrollwegen / Spurrillen an BAB gegen Aquaplaning.

Dir ist zudem bekannt, dass DE als Transit-Nation eine der höchsten Dichte an BAB, Kraft- / und Bundestransitstrecken in lfd Km per Km2 Landesfläche innerhalb der gesamten EU hat?

DAS fällt uns nach Jahrzehnten nun so langsam zunehmend vor die Füße im "möchten, aber nicht können" ...

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Connieeul 
Fragesteller
 23.04.2023, 22:39

Es gibt ja auch die so genannten tempo Baustelle wo innerhalb eines Wochenendes viele Kilometer saniert werden würde man das durchziehen hätte man diese ganzen Probleme eig nicht. Mit guten durchdachte Umleitungen müsste es eig gehen.

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Fazi50  23.04.2023, 23:01
@Connieeul

Besagtes Flickwerk siehst Du halt selber in Deinen Bildern. Das ist "schnell" alles nur reine Oberflächensanierung. Für echten Tiefgrund-Neuaufbau der nächsten 20-30 Jahre reicht das nicht. DAS bekommst Du auf einer höchstfrequentierten Trasse im "Smart-Repair" aber auch nicht hin.

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Mal ans Geld gedacht!!??

Bei kleineren Schäden wird nur der betroffene Bereich ausgebessert. Da macht man keine Komplettsanierung...

Connieeul 
Fragesteller
 23.04.2023, 22:41

Das sind ja keine kleinen Schäden die ganz Fahrbahn in dem Bereich über Kilometer ist hin.

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Fazi50  23.04.2023, 23:26
@Connieeul

Denke halt einfach mal an immer häufigere Aommertage mit teils weit > 30 Grad an Lufttemperatur, und der damit verbundenen Aufheizung von Straßenbelägen. Die alte Beton-Segmentbauweise hatte damit in den letzten 10 bis 15 Jahren schon auch vermehrt Probleme mit den sogenannten "Blowups", und der übliche deutsche Asphaltverliert mit 80 vs. 60 Gtad plastisch in Auflast auch teils erheblich an Belastungsfähigkeit.

Nicht nur im rollenden Verkehr, sondern insbesondereauch bei Staus. Da wird eine alte / falsche Mischung thetmisch ähnlich wie zu warm gewordene Knetmasse mit Deinem Spielzeuglaster voll beladen, wenn er zu lange bei zu hohen Temperaturen auf einer Stelle Deiner immer wärmeren Knetmasse stehen muss.

Iwa hast Du dann nicht nur eingewalkte Spurrillen, sondern zusätzlich noch immer mehr Eindellungen stehender Laufräder mit hoher Flächenlast auf heissem Asphalt ( Stichwort: Waschbrettpiste )

Oder der "Sebastian Lege", wo schnell und langsam durch einen Stärke-Mixpool ging.

Klassischer Asphalt verhält sich je nach Temperatur und Bindung prinzipiell nicht anders... er reagiert nur deutlich träger.

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Die flicken sind aus Gussasphalt