Auto neu einfahren?

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Du machst an zwei Dingen fest, dass der Wagen evtl. nicht optimal läuft. Eines davon ist die Drehzahl. Das hat aber nichts mit dem Einfahren oder dem Auto zu tun. Ich erkläre es dir mal am Beispiel eines Fahrrades, da das die gleiche Technik ist, sich aber besser anfassen lässt.

Guck dir mal ein Fahrrad mit Kettenschaltung an: Du hast vorne Zahnräder und hinten Zahnräder und dazwischen eine Kette. Das ist das Gleiche wie beim Getriebe eines Autos, nur dass beim Auto die Zahnräder direkt ineinandergreifen ohne Kette.

Je nach Verhältnis der Anzahl an Zähnen im Zahnrad entsteht eine Übersetzung. Diese Übersetzung definiert, wie schnell du treten musst um auf eine Geschwindigkeit zu kommen. Hast du vorne wenig Zähne und hinten viele, ist die Übersetzung klein. Das Hinterrad bewegt sich mit der gleichen Drehzahl, mit der du vorne trittst. Du kannst sehr leicht treten, musst aber schnell treten, damit sich das Rad schnell dreht. Hast du vorne viele Zahnräder und hinten wenige, entsteht eine große Übersetzung. Mit jeder Tretumdrehung wird das Rad mehrere Umdrehungen gedreht. Das braucht natürlich mehr Kraft und ist beim Anfahren unangenehm. Bei einem Automotor kommt dazu, dass er dadurch unter die Minimaldrehzahl (Leerlaufdrehzahl) die er zum laufen braucht fallen würde. Deshalb haben Fahrrad wie Auto überhaupt Schaltungen.

Die nächste Größe ist der Reifen. Nimmst du ein Rad mit gleicher Schaltung aber kleineren Rädern, bleibt zwar die Drehzahl gleich, aber die zurückggelegte Strecke wird kleiner (Raddrehzahl mal Radumfang). Nimmst du ein Rad mit einer anderen Schaltung aber gleichen Rädern ändert sich das Übersetzungsverhältnis und die Raddrehzahl pro Tritt-Drehzahl wird anders.

Und so wie du dich bei einer bestimmten Anzahl Tritten pro Minuten auf dem Fahrrad wohlfühlst, hat der Motor einen Drehzahlbereich, in dem er sich besonders wohlfühlt. Der liegt irgendwo zwischen knapp über Leerlaufdrehzahl und der roten Linie auf dem Drehzahlmesser.

Wie hoch die Drehzahl bei einer bestimmten Geschwindigkeit in einem bestimmten Gang ist, hängt also nicht davon ab, wie ein Auto gefahren wird, sondern wie der Hersteller die Zahnräder im Getriebe abstimmt. Dieses Verhältnis kann man nur durch Änderung des Getriebes oder durch andere Reifengrößen ändern (wobei dann der Tacho nicht mehr stimmt, da der mit Raddrehhzahl und Reifengröße rechnet - so wie du beim Fahrradtacho auch den Reifenumfang eingeben musst, wenn du ihn neu einrichtest).

Der Hersteller hat das Auto scheinbar eher sportlich abgestimmt. Es gibt halt zwei Philosophien. Der "Spargang" (langer letzter Gang - das Auto muss zwar mehr Kraft aufwenden zum Beschleunigen, kann aber die Geschwindigkeit sparsamer halten) und der "letzte Gang" (normaler letzter Gang der einfach bei Endgeschwindigkeit bis kurz vor der roten Linie aufhört) was bei dir der Fall zu sein scheint.

Kaputt geht das Auto davon nicht, es spielt sich ja alles unterhalb der roten Linie ab, und die ist der Toleranzbereich oberhalb dessen es für den Motor langsam unbequem wird. Ist halt nur laut.

Eventuell verbraucht es mehr, aber auch das hängt vom Motor ab. Ein Motor der sich in einer niedrigen Drehzahl quält kann bei gleicher Geschwindigkeit mehr verbrauchen, als einer, der höher dreht aber sauber arbeiten kann. Das ideale Kraftverhältnis liegt im mittleren Drehzahlbereich, deshalb ist es auch garnicht so falsch, bei 130 um die 3000 Umdrehungen zu fahren. Bei anderen Motoren (gerade bei Dieseln die ja eh keine so hohe Maximaldrehzahl haben) kann das ganz anders aussehen. Also keine Sorge, der Hersteller hat sich was dabei gedacht.

Hohe Drehzahlen verbrauchen natürlich mehr, das liegt schon daran, dass man für jede Umdrehung wieder frisches Benzin zu verbrennen braucht. Weniger davon pro Umdrehung da die zu überwindende Kraft pro Umdrehung kleier ist, aber halt öfter pro Minute. Irgendwann ist der Punkt da, wo die Anzahl Umdrehungen einfach das Benzinmenge pro Umdrehung überwiegt.

Jetzt zu deinen Verbrauchs-Variationen. Das kann viele Gründe haben. Fahrstil, Wetter und auch Technik.

Du hattest das Auto gerade neu, also mal ausprobiert, was geht und was flotter gefahren? Erst mal an die optimalen Gänge/Drehzahlen gewöhnen? All das kann viel ausmachen. Fahrstil ist ein großer, wenn nicht der größte, Verbrauchsfaktor bei einem Auto und du musstest dich erst mal dran gewöhnen.

Je nach Wetter braucht der Wagen länger um auf seine Betriebstemperatur zu kommen. Und im Kaltlaufmodus braucht er mehr. Evtl. auch wie stark die Klimaanlage mitarbeitet.

Und zuletzt die Technik. Mit Einfahren hat das nichts mehr zu tun. Einfahren dient dazu, dass sich die Teile, die leichten Fertigungstoleranzen unterliegen, im wahrsten Sinne des Wortes aufeinander "einschleifen" können, bevor man sie voll belastet. Da die Fertigungstoleranzen immer kleiner werden und Motoren noch mal auf den Prüfstand kommen, wird das immer unwichtiger, sollte aber bei einem Neuwagen immer noch gemacht werden. Die Teile sind aber mittlerweile aufeinander eingeschliffen. Wurde der Wagen falsch gefahren, z.B. ständig mit zu niedriger Drehzahl (Rentner auf dem Weg zum Einkaufen 70 auf der Landstraße im höchsten Gang) kann es sein, dass Ruß auf einigen Teilen liegt und die optimale Verbrennung derhindert. Der löst sich beim normalen Fahren quasi von selbst und der Motor wird freier. Hier reicht aber normales Fahren.

Außerdem werden Steuergeräte immer pfiffiger und passen sich unter Umständen an das Fahrprofil des Fahrers an, viel Sprit abrufen für jemanden der das Auto stark belastet und wenig für jemanden, der ganz normal unterwegs ist.

Mit den 95000 ist der ja schon als alter Mann bzw. vor der Rente stehen zu sehen , wen man neu einfahren will muss der Motor ganz neu aufgebohrt werden und mit allen Verschleißteilen  neu aufgebaut werden Kolben Ventilen und honen der Zylinder dann ist die Laufleistung des Motors dann bei 0 und muss ganz neu eingefahren werden . 

Man kann Technik die über so lange Zeit gefahren wurde nicht umgewöhnen der anfängliche hohe verbrauch ist deiner Fahrweise die man nicht von heute auf morgen ändert zu schulden . 

Man sollte auch wen der  schon älter ist auch mal die einzelnen Gänge bis zum roten voll ausdrehen damit durch einseitige Fahrweise das Tempo in dem Gang der Motor sich da einläuft auch mal im 4ten Vollgas auf der Autobahn  für einpaar KM . 

Motoren halten das aus den dann wären sie früher abgeregelt einfach mal auf der Bahn beim Auffahren alle Gänge voll ausfahren das hatte ich auch mit dem Wagen den ich jetzt fahre musste 1 Jahr einmal pro Woche fast 200 Km am Stück fahren am Anfang schaffte er nicht mal 150 Km/h nach dem Jahr ist das bei 170 angelangen auf ebener Strecke mit nur 60 PS 

Die Drehzahl bei einer bestimmten Geschwindigkeit ist allein von der Getriebeübersetzung abhängig. Da ändert auch "Einfahren" nichts.

Bei einer bestimmten Geschwindigkeit ist die Drehzahl immer die gleiche, das ist fest. Bei der Kilometeranzahl ist er auch eingefahren. Mit deiner ganz eigenen Fahrweise, wenn sie entsprechend ist kannst du Benzin sparen, hat aber auch alles seine Grenzen.

Die Drehzahl zur Geschwindigkeit wird vom Getriebe mit der Übersetzung festgelegt und du hast keinen Einfluss darauf. Nur beim Verbrauch kannst du was machen. Niedere bis mittlere Drehzahl verbraucht weniger als hohe Drehzahlen. Da dann weniger Leistung zur Verfügung steht und damit weniger Kraftstoff verbraucht wird.