Außenleiter, Neutralleiter, Schutzleiter offen? Außerdem Neutralleiter ungenutzt?
Ein alter Stromschalter an unserer Hütte funktioniert nicht mehr: Der Wippschalter ist unbeweglich. Ich möchte demnächst einen neuen Wippschalter anbringen. Nach dem Entfernen ist mir aufgefallen, dass der Neutralleiter (blau) ungenutzt war. Im Moment habe ich alle Kabel weit voneinander wegstehend in der Schalterdose platziert, um später daran weiterzumachen.
(Beim Arbeiten an dem Schalter sind alle Sicherungen aus, mit Spannungsprüfer überprüft)
- Ist es okay die Kabel vorübergehend weit voneinander wegstehend in der Schalterdose zu platzieren, oder gibt es eine hohe Gefahr für Funken die von einem Draht zum anderen springen/Feuer?
- Ist es nicht problematisch, wenn der Neutralleiter unbelegt ist? Muss ich den beim Anbringen eines neuen Schalters verbinden?
7 Antworten
Ist es okay die Kabel vorübergehend weit voneinander wegstehend in der Schalterdose zu platzieren, oder gibt es eine hohe Gefahr für Funken die von einem Draht zum anderen springen/Feuer?
Auf die Aderenden gehört jeweils eine Klemme, um unbeabsichtigtes Berühren zu verhindern. Auch mögliche Fehlerströme durch Feuchtigkeit ect werden so verhindert.
Ist es nicht problematisch, wenn der Neutralleiter unbelegt ist? Muss ich den beim Anbringen eines neuen Schalters verbinden?
Hier wurde entgegen den Vorschriften gn/ge als Außenleiter/Schaltdraht verwendet (Was davon zutrifft, lässt sich ohne messen nicht sagen)... Funktionstechnisch macht es keinen Unterschied, aber es ist gegen die geltenden Regeln der Technik (VDE) und somit unzulässig. Gn/ge darf ausschließlich als Schutzleiter verwendet werden.
Ich schließe mich der Generalüberholung durch eine Fachkraft an. Wer weiß, was sonst noch unbeachtet blieb. Vor allem, weil Du von einer Hütte schreibst, gibt es bezüglich Feuchtigkeitsschutz ect noch einiges mehr zu beachten. Das kann auch noch zu Folgefehlern durch Korrosion und ggf BRand führen, wenn die Elektrik nicht ordnungsgemäß ausgeführt ist.
Joah... da hat jemand den grüngelben Schutzleiter als Schaltader missbraucht.
Warum das so ist? War vielleicht mal eine Wechsel, oder Serienschaltung oder aus Unwissenheit.
Sollte in der Abzweigdose, wo die Leitung reingeht, so korrigiert werden, dass der blaue die Schaltader und der grüngelbe auch wirklich der Schutzleiter ist. Für den Fachmann eine Arbeit von 5 Minuten.
Dieser Schalter kann problemlos durch einen modernen IP44-Schalter ersetzt werden.
Bei Montage wird gerne falsch gemacht: Darauf achten, dass das Gehäuse richtigherum an die Wand geschraubt wird (so dass die PE-Klemme und die Kondenswasseröffnung unten sind) und die Kondenswasseröffnung ausbrechen, falls nicht schon ab Werk gemacht worden.
Der Grund: Die Kondenswasseröffnung sorgt dafür, dass herabtropfendes Kondenswasser im Inneren unten rauslaufen kann, so dass der Schalter nicht mit Wasser vollläuft.
Verstopft die Öffnung unbemerkt, so dass der Schalter zum Aquarium mutiert, hat das Wasser zuerst Kontakt mit PE, so dass elektrisierende Tropfen ausgeschlossen sind, und erst bei weiter steigendem Pegel auch mit der Phase. Dann fliegt der hoffentlich vorhandened FI.
Die Leitung sieht noch gut aus. Sooo steinalt ist das alles gar nicht. Wenn die Isolierung nicht spröde oder merklich verwittert ist und die Verdrahtungsfehler korrigiert werden kann, sollte es mit Austausch des Schalters erledigt sein.
Die Installation ist lebensgefährlich gepfuscht und mit einem Spannungsprüfer ("Lügenstift") arbeitet man nicht an offenen Adern mit ungewissen Potentialen.
Hier muss gründlich geprüft, gemessen und umgestrickt werden, damit die schon ewig geltenden Regeln der Elektrotechnik eingehalten sind.
Vielen Dank, das hat mir geholfen mich weiter darüber zu informieren.
Sieht nach üblem Pfusch aus - am besten wäre es wenn alles neu verkabelt wird.
An einem Schalter klemmt man keinen Schutzleiter an - der Rest wird wohl auch nicht besser sein. Da kannst Du gleich alles raus reißen und neu machen.
Obwohl zumindest der Farbkodierung nach ein Schutzleiter angeschlossen war, hatte der Lichtschalter bis vor Kurzem immer funktioniert. Könnte es sein, dass hier einfach die falsche Farbe für einen Außenleiter verwendet wurde?
Möglich, aber wenn da schon gepfuscht wurde taugt der Rest auch nix
Danke schon mal. Was denkst du bzgl. der 1. Frage aus dem Hauptpost ganz oben? Die Schalterdose an sich wäre hierbei immer sicher abgedeckt.
Auweia!!
Der Schalter schaltet Phase und FI. Das kann so funktionieren, ist aber in keinster Weise zulässig.
Da lässt du am besten mal einen Elektriker draufschauen. Ich könnte das auch, bin aber zu weit weg. Vermutlich kann man das Problem leicht beheben.
Kannst du den Pfusch näher beschreiben?