Aufgaben im Hinterhaus?

1 Antwort

Jetzt bin ich damit zwar etwas spät dran, aber egal.

Das folgende hab ich zum größten Teil aus der Monographhie "Anne Frank" von Matthias Heyl (ISBN 3 499 50524 X *)

Der Alltag im Versteck war dadurch geprägt, um keinen Preis aufzufallen. Während im Vorderhaus und im Lager im EG gearbeitet wurde, mussten die Versteckten absolut still sein. Zum Beispiel durften sie in der Zeit nicht mal die Toilette benutzen..

Alles, was in normalen Zeiten unter der Woche passierte, musste man im Hinterhaus an den Wochenenden erledigen, weil da sonst niemand im Haus war.

Für Anne war es ein Glück, dass sie ihr Tagebuch mitgenommen hatte. Somit konnte sie sich damit ihren ganzen Frust von der Seele schreiben. Wahrscheinlich hätte es sonst noch viel mehr Streit mit ihrer Mutter gegeben.

Anne las viel, und sie wollte auch viel lernen, weil sie keine Lust hatte, nach der Befreiung mit 14 oder 15 Jahren noch in der ersten Klasse der weiterführenden Schule zu sitzen.

Außerdem gehörte es auch zu ihren Aufgaben, bei der Vorbereitung von Essen zu helfen, zum Beispiel Gemüse putzen...

Im Eintrag vom 08. Juli 1944 schreibt Anne ziemlich am Ende, dass sie 18 Pfund Erbsen bekommen haben, die alle enthülst werden mussten: "Mit jedem Faden, den ich ziehe, wird mir wieder klarer, dass ich nie, nie nur Hausfrau sein will!"

* Die Monographie ist sehr zu empfehlen, weil sie auf nur etwa 150 Seiten, also ziemlich komprimiert, das Wichtigste über die Zeit im Hinterhaus enthält und dazu noch sehr viele Hintergrundinformationen.