Auf die Fresse in Nahkampfausbildung?


19.10.2023, 17:03

Und findet ihr das fair? Will jetzt nicht rumheulen, aber wenn man dünn und nur 1,75m groß ist, ist das gegen nen 2m-Schrank verdammt scheiße. Auch, wenn man kein Weichei ist

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Nein. Wird wie im echten Leben gemacht 92%
Anders 8%
Ja, gibt es. Macht die Sache fairer 0%

2 Antworten

Anders

Wie dieser Teil der Ausbildung bei der deutschen Bundeswehr abläuft, vermag ich Dir nicht zu sagen, da ich Eidgenosse bin und im Dienst des schweizer Staates stehe.

In/bei unserer Nahkampfausbildung wird im Training kein Unterschied gemacht zwischen männlich/weiblich, gross/klein, usw. Unsere Techniken sind so konzipiert, dass man sie effektiv & effizient einsetzen kann und dies unabhängig von Geschlecht, Grösse & Kraft des Gegners => das entspricht den realen Bedingungen im Einsatz. Jeder von uns hat schon mal etwas abbekommen, sowohl im Training, als auch im Einsatz; deshalb ist es wichtig, dass wir gelernt haben, körperliche Schmerzen zu „ignorieren“/auszuhalten und sie für uns zu nutzen; auch dies trainieren wir ebenso regelmässig, wie die Techniken & Taktiken.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bundeskriminalbeamter mit psych. Zusatzausbildung
81hbnn 
Fragesteller
 19.10.2023, 17:15

Danke für die Antwort. Bisher bin ich in dem Bereich halt untrainiert und das ist am Anfang dann ziemlich unangenehm, wenn der Gegner erfahren+körperlich überlegen ist….

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WARRIOREAGLE  19.10.2023, 17:34
@81hbnn

Jeder hat mal angefangen und Unsicherheit ist keine Schande;)

Klopf rechtzeitig ab, taste Dich an Deine Schmerzgrenze heran und lerne von den Erfahrenen soviel wie möglich. Sei Dir bewusst, dass es nichts bringt, zB 100 Griffe „ein wenig“ zu können - es ist besser, nur 1 Handvoll, aber die „im Schlaf“ zu beherrschen und dies erreicht man durch drillen/ständiges wiederholen. Mach zu Beginn die Bewegungen langsam, damit Dein Gehirn sie registrieren/abspeichern kann; Tempo & Krafteinsatz kommen dann von selbst dazu. So kannst Du im Verlauf der Zeit ein gutes & nützliches Repertoire aufbauen, trainieren & verinnerlichen.

Ich hoffe, meine Erklärung ist einigermassen verständlich; ich bin zwar daran gewöhnt, berufsbezogenen Nahkampf im Dojo zu instruieren (& natürlich selbst zu trainieren) - dies so zu beschreiben hingegen, ist ungewohnt:)

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81hbnn 
Fragesteller
 19.10.2023, 17:21

Man kann das Thema halt intern auch schlecht ansprechen. Sonst heißt es (zumindest bei uns) relativ schnell von Kameraden+Ausbildern, man sei ein Weichei und könne nichts ab. Verstehst?

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WARRIOREAGLE  19.10.2023, 18:26
@81hbnn

Ich weiss, was Du meinst. Versuch es mal so, wie ich es Dir geschrieben habe; mit fortschreitendem Training wirst Du auch die Angst vor Schmerzen abbauen und auch etwas schmerzresistenter werden, denn auch dies ist Einstellungs- & Gewohnheitssache. Das wird schon;)

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81hbnn 
Fragesteller
 19.10.2023, 19:31
@WARRIOREAGLE

Bis dahin gibts aber vermutlich noch ein paar Mal auf die Nüsse haha

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81hbnn 
Fragesteller
 21.10.2023, 19:32
@WARRIOREAGLE

Nochmal ne dumme Nachfrage: Wenn man mit so nem Typen (nicht ganz unverschuldet) ein bisschen auf “Kriegsfuß” steht? Ist das dann einfach Pech? Also für die nächsten Trainingseinheiten?

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WARRIOREAGLE  21.10.2023, 21:04
@81hbnn
  1. Privates/persönliches und berufliches solltet Ihr trennen können; auch wenn man sich nicht mag, so muss man dennoch in der Lage sein, „sauber“ zusammenzuarbeiten.
  2. Im Nahkampftraining sollte Fairness selbstverständlich sein; wird abgeklopft, muss dies respektiert werden.
  3. Versucht doch Eure Differenzen konstruktiv zu klären/beizulegen - das wäre die bestmögliche Option für Euch beide und auch für die Stimmung der Truppe.
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81hbnn 
Fragesteller
 22.10.2023, 17:05
@WARRIOREAGLE

Gebe ich dir 100% Recht. Problem ist, dass er eine Sache ziemlich persönlich genommen hat und deswegen wenig gesprächsbereit ist. Und dann ist er halt auch so gut, dass du auch in den wenigen Augenblicken vorm Abklopfen schon ordentlich einen auf die Fresse kriegst… dafür sorgt der schon :O

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Nein. Wird wie im echten Leben gemacht

Da wurde bei uns kein Unterschied gemacht, da waren auch Frauen dabei und ich als einziger Kampfsportler habe meistens mit dem Ausbilder trainiert, da er mit mir viel mehr machen konnte als mit den anderen.

Was soll das auch bringen? Im Ernstfall kannst du dir deinen Gegner nicht aussuchen sondern musst auch mit größeren und/oder stärkeren Personen klar kommen, andernfalls stirbst du

Woher ich das weiß:Berufserfahrung