Archäologe Fragen?

2 Antworten

Ich bin Archäologe; außerdem gibt es sehr wohl noch ein paar weitere hier auf gutefrage. Warum hast Du die Kategorie "Architektur" gewählt und nicht "Archäologie"? Ich werde das gleich mal hinzufügen, sodass die anderen Archäologen auf diese Frage aufmerksam werden können.

Deine Fragen wurden übrigens in letzter Zeit des öfteren in extenso behandelt. Schau Dir mal unter "Archäologie" die Fragen der letzten Zeit an. Da wirst Du einiges finden - vor allem zum Studium und zu den Berufsaussichten.

Ich will mal kurz auf Deine einzelnen Fragen eingehen:

1) Dieses Berufsfeld ist alles andere als zukunftssicher. Wenn Du nach in erster Kinie nach wirtschaftlicher Absicherung und Reichtum suchst, solltest Du Dich besser nicht dazu entscheiden. Natürlch gibt es auch erfolgreiche Archäologen, die später mal Dozenten, Professoren, Museumsleiter, etc. werden. Das ist allerdings die absolute Ausnahme. Es ist wie in vielen anderen Geisteswissenschaften auch: man solltes sich frühzeitig Ausweichmöglichkeiten und alternative Wege überlegen.

2) Naja, das kommt ganz darauf an, was Du später machst / machen kannst. Mit einer Professur verdienst Du sicher nicht schlecht. Aber da muss man erst mal hingelangen! Die meisten Archäologen schlagen sich - wenn sie weiterhin "im Fach" arbeiten wollen - mit befristeten Beschäftigungen durch und müssen oft geringe Gehälter und anstrengende körperliche Arbeit auf sich nehmen (Ausgraben läuft in den wenigsten Fällen auf Pinselschwingen hinaus, auch wenn Hollywood ein anderes Bild vermittelt).

3) Du musst natürlich Archäologie studieren. Es gibt veschiedene Fachrichtungen, etwa Klassische Archäologie (Griechen, Römer, etc.), Vor- und Frühgeschichte (Steinzeit bis ungefähr frühes Mittelalter, lange vor schriftlichen Quellen einsetzend), Byzantinische Archäologie (also die Archäologie des oströmischen Reiches und seiner Anrainer bis ins 15. Jahrhundert), Vorderasiatische Archäologie, Mittelalter-Archäologie, und so weiter und so fort. Unterwasserarchäologie ist hier zu Lande erst langsam im kommen; eigentlich handelt es sich nur um eine andere Methode der "Feld"forschung (die Funde und Befunde liegen eben unter Wasser und sind daher nicht durch eine Land-Grabung zu erreichen. Die Auswertung folgt aber im Wesentlichen den gleichen Regeln wie in der "normalen" Archäologie).

4) siehe Frage 1). Kurz gesagt: nicht hoch.

5) Wissenschaftliche Neugier, anhaltendes Interesse, die Fähigkeit, Rückschläge hinzunehmen und trotzdem weiter zu machen, Fremdsprachenkenntnis (ich meine nicht nur alte Sprachen, sondern wegen der Fachliteratur vor allem Englisch, Französisch, Italienisch), und eben all das, was man sonst so in einer Geisteswissenschaft braucht.

Das hört sich jetzt wahrscheinlich alles sehr negativ für Dich an. Ich möchte das eigene Fach nicht schlecht machen: es ist hochinteressant und spannend; das Studium macht Spaß und man kann einiges erleben; aber berufstechnisch ist es eben auch gefährlich!

Bashdi1997 
Fragesteller
 12.08.2013, 11:14

ok danke. Das mit der Architektur habe ich mal schnell gelöscht. Ich würde gerne diesen Beruf machen aber wegen den Berufschancen habe ich eher Zweifel.

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Du musst erst mal ein Allgemeines Abitur haben, um überhaupt zum Studium zugelassen zu werden.

Es gibt keine "Wasserarchäologen".

Die Berufschancen sind schlecht.

Haben wir hier alle schon zigmal geschrieben und findet man, wenn man etwas im Thema sucht. :/