Aquarium 60l folgender Besatz?
Servus! Ich habe in meinem 60l AQ folgenden Besatz: 5 Trauermantelsalmler 5 Rote von Rio 5 Rotkopfsalmler 1 Antennenwels 2 Algenfresser 1 Dornauge ein paar Endlers Guppys
Jetzt zu meiner Frage: sind das zu viele Fische?
Lg
8 Antworten
Hallo,
das sind nicht nur zu viele Fische, sondern es sind auch ungeeignete Arten dabei und die Gruppen sind bei einigen auch zu klein.
Bei allen genannten Salmlern ist eine Fünfergruppe zu wenig. Während ich bei den Roten von Rio und den Trauermänteln eine 8er Gruppe als ausreichend ansehe (sozial interagierende Gruppentiere, aber keine Schwarmfische), sollten Rotkopfsalmler schon mindestens 15 sein.
Rote von Rio kann man gut in 60er Becken halten.
Für Trauermantelsalmler und Rotkopfsalmler ist das Becken zu klein. Dein Becken ist nur 60cm lang. Trauermantelsalmler kann man ganz gut bei 80cm Kantenlänge halten, während 80cm für Rotkopfsalmler schon allerunterste Grenze wäre. Rotkopfsalmler gehören zu den wenigen Süßwasserfischen mit stark ausgeprägtem Schwarmverhalten und es sind echte Streckenschwimmer. Sie ziehen ruhelos durch den ganzen verfügbaren Lebensraum. Das Becken sollte dafür so groß wie möglich sein. Üblicherweise wird 1m Mindestbeckenlänge empfohlen, mehr ist aber eindeutig besser.
Antennenwelse werden zu groß für normale 60er Becken. Ihnen fehlt aber eher Grundfläche als Länge, ein Lido 120 mit 60x40 Grundfläche (1/3 mehr Fläche als ein Standard 60er) wäre in Ordnung.
Dornaugen sind Gruppentiere, 6-8 müssen es schon sein. Die passen gut zur Beckengröße.
Endlerguppys passen zwar im Prinzip sehr gut zur Beckengröße (echte, unvermischte Wildformen kann man auch in 25 Liter halten), aber diese unglaublich verfressenen, äußerst neugierigen, ruhelos herumwuselnden, vermehrungsfreudigen und doch sehr sympathischen Tiere sind am besten in einem Artbecken aufgehoben. Also nur Endlerguppys, ohne weiteren Beibesatz. Und auch nur eine Sorte Endlerguppys, nicht gemischt, es wird eh immer schwerer, unvermischte Tiere zu bekommen.
An was für Algenfresser hast Du gedacht? Alles, was üblicherweise als Algenfresser verkauft wird, ist entweder zu groß für ein 60er becken, oder es ist in Wirklichkeit kein Algenfresser. Gleichzeitig werden die Algenfresserqualitäten von Guppys und Platys total unterschätzt bzw. vom Handel kaum darauf hingewiesen, dass sie gern Algen fressen und deshalb Artbecken mit diesen Arten zu den unkompliziertesten Aquarien gehören.
In so kleinen Becken sollte man allgemein nicht zu viele verschiedene Arten vergesellschaften, um den bedürfnissen der gehaltenen Arten gerecht werden zu können.
Mit 12 Roten von Rio und 10 Dornaugen wäre das Becken gut besetzt, die Tiere hätten jeweils genug Artgenossen um sich herum und die beiden Arten würden sich nicht in die Quere kommen. Alternativ nur 10 bzw. 8 der beiden Arten und nach 6 Monaten noch 6 Otocinclus ergänzen.
Oder 12 Rote von Rio und 8 Panda Panzerwelse, sowie nach 6 Monaten noch 6 Otocinclus dazu.
Oder 15 Funkensalmler statt der Roten von Rio.
Du könntest auch statt der Salmler kleine, friedliche Bärblinge nehmen, z.B. 12 Keilfleckbärblinge oder 12 Fünfgürtelbarben oder 12 Rotschwanzrasbora oder oder 12-15 Vietnamesiche Zwergkardinalfische oder 10 (4 Männchen, 6 Weibchen) Bitterlingsbarben.
Hallo,
erstens sind es zu viele Fische und zweitens zum Teil viel zu große Fische, drittens zum Teil Fische, deren Wasseransprüchen du gar nicht gerecht werden kannst und viertens wirst du ihren allgemeinen Haltungsansprüchen nicht gerecht:
- Trauermantelsalmler sind Gruppenfische - 5 Tiere sind zu wenig und außerdem brauchen diese Fische ein mind. 80 cm = 100 l Aquarium
- Roter von Rio ist ebenfalls (wie alle Salmler) ein Gruppenfisch - auch da sind 5 Tiere zu wenig für eine Gruppe
- Rotkopfsalmler brauchen ebenfalls eine größere Gruppe als 5 Tiere, mindestens ein 150 l AQ und außerdem brauchen sie ganz weiches und saures Wasser, wie es nirgendwo einfach aus der Wasserleitung kommt. Das muss man teuer und aufwändig selbst herstellen!
- Auch ein Antennenwels hat in so einem kleinen AQ überhaupt nichts zu suchen.
- keine Ahnung, welche "Algenfresser" du meinst ...
- Dornaugen sind auch zwingend Gruppenfische, die mit 6 - 8 Tieren gehalten werden müssen
Das ist in meinen Augen leider kein gelungenes Aquarium, auch keine sorgsame Pflege von Tieren - sondern nur ein Sammelsurium von Fischen, ohne auf ihre Pflege- und Haltungsansprüche auch nur die geringste Rücksicht zu nehmen.
Die drehen in dem kleinen Becken durch, das geht überhaupt nicht. Ich hatte den Fehler als Kind gemacht (keine Ahnung und auf den Händler gehört), sie haben erst das ganze Becken terrorisiert und sind dann eine nach der anderen rausgesprungen.
In meinem ersten Aquarienbuch stand für 60 cm Aquarien immer als erstes 3 Rüsselbarben und 1 Ancistrus einsetzen 😃
Ich weiß, dass es in älterer Literatur noch solche Angaben gibt. Und ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie die Autoren damals darauf gekommen sind, denn es geht ganz offensichtlich überhaupt nicht. Es ist ja nicht nur so, dass die Tiere kümmern und kurzlebig werden, sie drehen richtig durch und das war's dann.
Zitat "weiches und saures Wasser, wie es nirgendwo einfach aus der Wasserleitung kommt. Das muss man teuer und aufwändig selbst herstellen!"
Es gibt durchaus Kommunen, bei denen sehr weiches Wasser aus der Leitung kommt. Es hängt einfach von den geologischen Bedingungen vor Ort ab. Sauer ist es aber nicht, denn das würde das Leitungsnetz zerfressen. Bei sehr niedriger Karbonathärte ist es aber kein großes Problem mehr, den PH auf knapp unter 7 zu drücken, das geht dann schon mit moderat dosierter CO2 Düngung.
In den meisten Gebieten Mitteleuropas kommt aber ziemlich hartes und stark alkalische Wasser aus der Leitung. Bei mir leider auch :(
Es gibt aber nicht eine einzige Gemeinde in Deutschland, die ihr Wasser mit einem PH-Wert unter 7,4 ins Netz einleiten. Viel zu groß ist die Gefahr, dass dadurch die Kupferleitungen zerfressen werden - gewaltige Schadenersatzklagen wären die Folge. So lange die KH höher als 1 liegt, ist es wasserchemisch unmöglich, den PH-Wert dauerhaft in den sauren Bereich zu drücken. Denn genau dafür ist die KH da - um dies zu verhindern.
Sobald das CO2 wieder sinkt, geht natürlich auch der PH wieder hoch. Die PH Senkung ist auch nur eine angenehme Nebenwirkung von CO2 Düngung, nicht der Grund warum man CO2 zuführt. Wer stabil unter PH 7 kommen will, muss mit Torf und ähnlichen Hilfsmitteln arbeiten. Je weicher daws Wasser ist, desto gerigner ist der Aufwand dafür. Bei unserem harten Wasser hier wäre das ziemlich sinnlos.
Für mich stelt sich die Frage, ob die pH Senkung durch CO2 für die Fische überhaupt eine angenehme Nebenwirkung ist. Das sehe ich als eine unbelegte Idee an. Meine Rede seit ich hier bin: Die Angaben in den Fischlexika sind angesichts dessen, dass Umkehrosmoseanlagen und häufiger Wasserwechsel heute so üblich sind (statt Torf und Altwasser), leider alle Blödsinn- nur die allerwenigsten Fische benötigen tatsächlich einen sauren pH und wenn doch macht man das nicht mit CO2.
PS damit meine ich, dass die Härteangaben und die pH Werte bei Anwendung von Osmosewasser und Wasserwechsel verschoben werden sollten in Richtung höherer pH ist ok- höhere Härte ist mit Vorsicht zu betrachten
Bei so vielen Salmlern sollte die Bepflanzung aber dicht genug sein, sonst kommt dir von den Guppys keines durch.
Ansonsten ist das Becken schon eher zu klein dafür
Dein Becken ist stark besetzt. Das ist klar. Es ist wichtig dass du auf die Filterung achtest und mindestens 50% Wasserwechsel zuverlässig jede Woche machst.
Der Überbesatz ist noch nicht so stark dass man nicht damit umgehen könnte.
Mehrere der Fische, so die Rotkopfsalmler, die Antennenwelse, evtl die Algenfresser (diese Fischart gibt es nicht, also weiß niemand was du meinst), sind ohnehin in größeren Becken besser aufgehoben.
Die Dornaugen hält man in Gruppen- das kannst du in dem Becke nun nicht mehr machen. Auch die Salmlergruppen sind nicht gerade groß.
Ich finde ein 54er ist gut geeignet für 2 passende Fischarten. Das hier sind nun 7, das ist ganz schön viel und einige gehören nicht unbedingt in die Beckengröße. Alles in allem fände ich es gut wenn du die Aquariengröße auf mindestens 112 Liter aufstocken könntest mit dem selben Besatz plus ein paar weitere Dornaugen zunächst mal. Und herausfinden was das für sogenannte Algenfresser sind.
Vergiss es. Genau das gleiche Problem wie bei Rüsselbarben.
Oh das ist nicht so gut. Die solltest du selbst wenn du vielleicht überlegen solltest ein größeres Becken anzuschaffen abgeben, denn für die ist ein Becken ab 120-150 cm Länge erst gut geeignet. Zudem auch eine größere Gruppe. Dies ist im Moment der dringendste Besatzfehler.
Viel zu viel und auch Arten die sich nicht verstehen und auch nicht zusammen passen.
Siamesische Rüsselbarben werden oft als Algenfresser verkauft