An Physiker: Die Erde dreht sich immer schneller. Kann das für uns gefährlich werden?

11 Antworten

Ist ja lustig..Dabei haben ein paar IT Firmen gerade vorgeschlagen, die nächsten Schaltsekunden für ein paar Jahrhunderte auszusetzen, weil sie beim Umstellen mehr Probleme als Vorteile haben...

Bisher gab es nur positive Schaltsekunden, weil sich die Erde immer langsamer dreht...

Iwann habe ich mal gelesen, dass die Drehung in unserem Winter schneller ist, als in unserem Sommer, weil im Winter das Laub auf der Nordhalbkugel auf dem Boden liegt, statt an den Bäumen zu hängen (PirouttenEffekt).

Auf Normalos hat das aber keinen Einfluss...

... weiter rasant zunimmt ...

Sehr plakativ.

In 5 Milliarden Jahren sind wir wieder da wo es angefangen hat. Bei einem 18-Stunden-Tag.

Auch das wird die Erde nicht zerreißen.

Gefahr droht ausschließlich durch die Schaltsekunden und Programme, die mit Schaltsekunden nicht klarkommen.

Erst seit wir überhaupt Uhren haben, die genau genug sind, um Abweichungen von weniger als einer Sekunde pro Jahr nachzuweisen, wissen wir, dass die Erde sich nicht völlig gleichmäßig dreht bis auf eine gleichmäßige, sehr, sehr langsame Verlangsamung durch die Gezeitenreibung. In den ersten paar Jahrzehnten dieser Messungen waren es ausschließlich "positive" Schaltsekunden - die Erde dreht sich langsamer -, demnächst könnte es eine "negative" Schaltsekunde sein. Diese negative Schaltsekunde wird sich auf die Natur ebenso wenig auswirken wie die bisherigen positiven Schaltsekunden.

Die ersten Dinosaurier sollen einen 18-Stunden-Tag gehabt haben - dahin werden wir kaum wieder zurückkommen, dazu ist zu viel Rotationsenergie durch Gezeitenreibung verloren gegangen. Und bis zum 30-Stunden-Tag wird es lange genug brauchen, dass sich das irdische Leben daran anpassen kann, ebenso wie vom 18-Stunden-Tag an den heutigen 24-Stunden-Tag.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobby, Studium, gebe Nachhilfe
Halbrecht  04.08.2022, 00:40
Gefahr droht ausschließlich durch die Schaltsekunden und Programme, die mit Schaltsekunden nicht klarkommen.

Probleme bei der Satellitennavigation oder auch schon beim Flugverkehr ?

Sollte man da nicht die Schweizer ranlassen , die können doch gut mit Uhren ???

.

und das noch : da diese Graphik "schon" im Jahre 1962/63 beginnt , gab es da schon so genaue Uhren ??? Das überrascht mich.

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KarlRanseierIII  04.08.2022, 01:09
@Halbrecht

Die NBS-1 war um 1950, die deutlich besseres Cäsium kamen kurz danach. Also ja, das kann man schon recht lange.

Bei der Nav spielt die Schaltsekunde gar keine Rolle, weil das Zeitnominal gar nicht mit dem mittleren Sonnetag synchron laufen muß (und es auch nicht macht).

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PWolff  04.08.2022, 08:27
@KarlRanseierIII

Ich dachte nicht unbedingt an Gefahr für Leib und Leben (das auch - ebenso wie damals beim Y2k-Problem), sondern an Bankkonten etc. - was passiert, wenn eine Transaktion einen Zeitstempel in der doppelt gezählten Sekunde bekommt?

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KarlRanseierIII  04.08.2022, 23:22
@PWolff

Die Unixtime ist streng monoton, sie kennt auch keine Schaltsekunden. Timestamps sind auch streng monoton.

Man geht einfach hin und streckt bzw. staucht die Sekunde. Konkret, ich zähle 68400 Sekunden am Tag hoch, das ist fix, ob ich das nun jede Sekunde mache, oder alle 1s+12us/-12us (grober Wert) ist dabei völlgi egal.

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PWolff  05.08.2022, 10:24
@KarlRanseierIII

Danke für die Korrektur.

Die Verteilung auf die Sekunden eines Tages wäre auch für den Wikipedia-Artikel interessant (sowie - weniger überraschend - für etliche Journalisten).

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KarlRanseierIII  05.08.2022, 23:02
@PWolff

Ist definitiv nicht so toll formuliert, die opengroup sagt zur Epoch, Zitat:

How any changes to the value of seconds since the Epoch are made to align to a desired relationship with the current actual time is implementation-defined. As represented in seconds since the Epoch, each and every day shall be accounted for by exactly 86400 seconds.

Man lässt es halt offen, wie man das Ziel erreicht. Andererseits ist das "Skewing" der Systemuhr (für die Lokalzeit) ein typisches Verfahren bei Zeitsynchronisation.

Wir hatten das hier neulich bei ner Frage zum Thema Zeitdifferenzberechnung. Man braucht bei der Unixtime eben Schaltsekunden nicht berücksichtigen, muß dann aber bei Angaben zu Differenzen in UTC bei Intervallen die Schaltsekunden überdecken, diese natürlich formal einrechnen, wenn man in entsprechender Präzision ausgeben möchte.

P.S.: Ich darf natürlich auch einfach die Schaltsekunden als Offset führen udn sage einfach, die Uhr des Rechners läuft in TIA udn rechne dann für die Konvertierugn einfach den Offset dazu ;-).

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Der Mond entfernt sich immer weiter von der Erde, die Sonne wird immer größer und heißer, etc, etc. So ist das halt im Universum. Und in ca 4 Milliarden Jahren fliegt uns unser ganzes Sonnensystem restlos um die Ohren, und nur noch unsere Trümmer dümpeln weiter durchs All. Na und? Wen störts?

Bald könnte gar eine Schaltsekunde notwendig werden.

Huch, wie erschröcklich. Um die vielen Schaltsekunden seit dem letzten Jahrhundert hat sich niemand gekümmert, aber kaum schreibt ein ahnungsloser Journalist auf einem nicht-astronomischen aber bildzeitungsähnlichen Portal einen reißerischen Titel, kommt Panik auf.

Grundsätzlich gilt: wenn einer schreibt "Wissenschaftler rätseln", dann ist er selbst der Einzige, der rätselt.