Als Vegetarier Fisch essen?

17 Antworten

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Hallo Vanyxoxo,

eine vegetarische Ernährung ist meiner Meinung nach sowohl der Gesundheit der Vegetarier als auch der Gesundheit der Tiere förderlich - vorausgesetzt, man verzichtet nicht einfach auf Fleisch, sondern durchdenkt seinen Speiseplan und passt ihn hier und da ein bisschen an. Dafür braucht es kein Studium der Ernährungswissenschaft, es reicht, sich einige Infos zu vergegenwärtigen und sein Essverhalten danach auszurichten.

1) Die vegetarische Ernährung soll ausgewogens sein - also alle Stoffe bieten, die der Körper so braucht, aber was bedeutet das konkret? Auf der Seite des Deutschen Vegetarierbundes findest Du eine Ernährungspyramide, die sehr anschaulich klar macht, wie das aussehen kann: http://vebu.de/einstieg/ernaehrungspyramide. Die Grafik lässt sich ganz unten auf der Seite abspeichern und dann ausdrucken - so hast Du sie immer schnell zur Hand, solange Du noch nicht so vertraut damit bist. Bei mir hängt ein Exemplar am Kühlschrank, was ich sehr praktisch finde.

Salamander68  07.08.2013, 15:33

Damit hast Du auch schon den Grundstein für eine gesunde vegetarische Ernährung gelegt. Jetzt gilt es noch zu bedenken, dass Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen einen jeweils etwas anderen Nährstoffbedarf haben. Hier erfäht man z.B. mehr über den speziellen Nährstoffbedarf von Jugendlichen: https://www.vebu.de/gesundheit/kinderjugendliche

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Salamander68  07.08.2013, 15:34
@Salamander68

2) Was die Fische angeht, so wird ihr Konsum oft empfohlen aufgrund der Omega-3-Fettsäuren, die sich in manchen Arten in größeren Mengen befinden.

Kurz gesagt gibt es kurzkettige und langkettige Omega-3-Fettsäuren. Die besonders empfohlenen im Fisch sind die langkettigen. Du kannst die kurzkettigen durch pflanzliche Lebensmittel zu Dir nehmen (Walnüsse, Leinsamen, Leinöl ...), Dein Körper wird dann zu 5-10% daraus die langkettigen bilden (der genaue Prozentsatz hängt unter anderem ab vom Alter und den sonst so aufgenommenen Nährstoffen). König der kurzkettigen Omega-3-Fettsäuren sind Leinsamen, ihr Öl ist leider aber sehr empfindlich. Manchmal ist das Öl schon ranzig, wenn man es kauft... Das es frisch ist, erkennst Du daran, dass es ziemlich neutral schmeckt, keinesfalls bitter. Mit diesem Anbieter habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht: http://www.amazon.de/Manako-Lein%C3%B6l-ABSOLUT-%C3%96lm%C3%BChle-Glasflasche/dp/B001B935II/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1375879986&sr=8-1&keywords=Lein%C3%B6l

Alternativ kannst Du auch Algenkapseln zu Dir nehmen.

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Salamander68  07.08.2013, 15:35
@Salamander68

Außerdem gibt es auch auch noch Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren. Das ist insofern von großer praktischer Bedeutung, als Omega3- und Omega-6-Fettsäuren Gegenspieler sind. Will man also, dass der Körper die aufgenommenen 3er-Fettsäuren auch anständig verwertet, dann sollte man darauf achten, dass die 6er-Fettsäuren nur in Maßen zu sich genommen werden. Omega-6-fettsäurereich sind Sonnenblumen-, Distel- und Maiskeimöl. (Auch beachten: im Handel erhältliche vegetarische Aufstriche enthalten meistens Sonnenblumenöl.) Für den Alltag sind daher Olivenöl und Rapsöl besser geeignet.

Genauer kannst Du das Thema Fettsäuren hier nachlesen: http://vebu.de/gesundheit/naehrstoffe/omega-3-fettsaeuren

Das Wissen um die Fettsäuren ist übrigens noch keineswegs abgeschlossen. Es ist gut möglich, dass der heutige Stand in einigen Jahren zumindest teilweise überholt sein wird.

3) "Fleischmangel" - Du brauchst als Vegetarier keinen Mangel leiden. Die pflanzliche Nahrung kann Deinem Körper vollständig liefern, was er braucht.

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Wenn du auf deine Ernährung achtest, hast du als Vegetarier normalerweise keine Probleme mit möglichen Nährstoffmängeln. Ich bin selbst seit gut 6 Jahren Vegetarierin und hatte mit so etwas nie Probleme:)

Es gibt übrigens auch Vegetarier, die Fisch essen:) sogenannte Pescetarier [http://de.wikipedia.org/wiki/Pescetarismus]

Außerdem ist es dir auf jeden Fall selbst überlassen, was du essen möchtest und was nicht:)

Ich kann nur von mir sprechen. Ich bin auch aus gesundheitlichen Gründen Vegetarierin und vertrage gar keinen Fisch. Aus diesem Grund habe ich auch meine Strategien gefunden, mich ohne Fisch und ohne Fleisch vollwertig zu ernähren. Wo ein Wille ist, da gibt es auch einen Weg.

Informier dich über Alternativen. Die sogenannten "essentiellen Eiweißstoffe" aus Fleisch (und Fisch) kann man durch Kombinieren von Hülsenfrüchten ( wie Erbsen, Bohnen und Soja) mit Vollkorn-Getreideprodukten (Haferflocken, Naturreis, Weizen, Roggen usw.) ersetzen, nahezu alle Vitamine sind auch in Obst und Gemüse enthalten, ebenso die diversen Fettarten wie Omega-3- Fettsäuren. Bei richtiger Auswahl ist keine Mangelernährung zu erwarten.

Weder ethischer noch gesundheitlicher Vegetarismus ist gerechtfertigt.

Etwas Fisch essen ist eine sehr gute Idee, vor allem, wenn man nicht ständig bezüglich Nährstoffen herumtüfteln will.

NinetiesResult  06.08.2013, 18:45

Weder ethischer noch gesundheitlicher Vegetarismus ist gerechtfertigt.

Begründung hätte ich schon gerne ...

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bayernland  06.08.2013, 19:17
@NinetiesResult

Der FRAGESTELLER kriegt gerne eine Begründung wenn er danach fragt. Ich kann jedoch wegen knapper Zeit nicht Rundumservice für alle bieten. :-/

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NinetiesResult  06.08.2013, 19:28
@bayernland

Oder du gibst einfach zu, das du gar keine wirklichen Begründungen hast und meidest dieses Thema in Zukunft.

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bayernland  06.08.2013, 19:38
@NinetiesResult

So ein Quark von NinetiesResult. Es wäre mir ein leichtes, hier einen glanzvollen 5seitigen Essay zu schreiben. Aber erstens gibt es da das Prinzip der Perlen, die man nicht überall hinschüttet. Zweitens müßte ich dann wieder zwei Tage mit unsachlichen garstigen Gegendiskutanden herumraufen und das spare ich mir wegen knapper Zeit. Außerdem wurde zum Thema Vegetarismus hier schon unendlich viel geschrieben.

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NinetiesResult  06.08.2013, 20:43
@bayernland

Das einzig glanzvolle hier ist deine Prahlerei an angeblichen Wissen, von dem nichts rüberkommt.

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ArchEnema  08.08.2013, 12:49
@NinetiesResult

Ethik ist auf Tiere schon konzeptionell nicht anwendbar. Eine "wasserdichte" Ethik basiert immer auf der Ansicht, dass andere Menschen ähnlich fühlen und denken wie du selbst. Schon diese Prämisse ist schwer auf ihre Richtigkeit zu überprüfen - aber immerhin kann man andere Menschen ja fragen. Frag mal einen Fisch was...

Insofern ist eine Ethik, die Tiere einschließt ziemlich spekulativ. Sie ist nicht automatisch "falsch" - aber sie ist subjektiv. Und das ist für eine Ethik eine ziemliche Bankrotterklärung. Es stellt sich auch die Frage, warum man nicht auch Pflanzen in diese Ehtik einschließt. Vermutlich, weil man ja irgendwas essen muss...

Auf alle Fälle taugt so eine Ethik nicht als Argument, um anderen Menschen eine "richtige" Handlungsweise nahezulegen.


Gesundheitlich ist erwiesen, dass der Konsum von wenig Fleisch die Risiken für alle dem Fleischkonsum zugeschusterten Krankheiten genauso senkt, wie völliger Fleischverzicht. Umgekehrt sinkt mit gelegentlichem Fleischkonsum aber die Gefahr von Mangelerscheinungen. Dass Fleisch im Übermaß ungesund ist, das ist keine besondere Erkenntnis. Übermut tut selten gut.


Somit kann ich die Aussage von bayernland, dass weder ethischer noch gesundheitlicher Vegetarismus gerechtfertigt sei, vollumfänglich unterschreiben.

Gerechtfertigt ist Vegetarismus aus persönlichen, geschmacklichen, weltanschaulichen Gründen. Als objektive, allgemeingültige Regeln taugen diese Gründe aber ganz eindeutig nicht.

Ach ja, weil der Fragesteller "moralische" Gründe angeführt hat: Diese gibt es nicht. "Moral" kommt vom lateinischen "mores" (= Sitten, Gebräuche). Fleisch- und Fischkonsum ist in Mitteleuropa schon seit Jahrtausenden gängige Praxis, also sicher nicht unmoralisch.

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